DE116425C

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Publication number: DE116425C
Application number: DENDAT116425D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Papieriührungsvorrichtung für Cylinderschnellpressen, bei welchen die durch die Maschine geführten Bogen in mehreren Farben hinter einander bedruckt werden. Die bisher bekannten Maschinen, welche diesem Zwecke dienen, wie z. B. die aus den amerikanischen Patentschriften 557626, 585454, 585369 bekannten, weisen eine Papierführung auf, bei welcher das Papier nur auf der einen Seite mit mehrfarbigen Drucken versehen wird. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist. nun, das Bedrucken eines Papierbogens auf beiden Seiten, und zwar in verschiedenen Farben zu ermöglichen, so dafs durch die eine Maschine, welche nach der vorliegenden Erfindung gebaut ist, die Arbeit zweier bisher bekannter Maschinen geleistet wird. Durch die vorliegende Erfindung wird also die damit ausgerüstete bezw. dementsprechend gebaute Cylinderschnellpresse zu einer Schön- und Widerdruckmaschine, bei welcher jeder Papierbogen in einem einzigen fortlaufenden Arbeitsgange auf beiden Seiten in mehreren Farben bedruckt wird. Erreicht wird dieser Zweck durch die Anordnung zweier endloser, Greifervorrichtungen tragenden Bänder oder Ketten, welche die zu bedruckenden Papierbogen durch Greifer festhalten und mitnehmen und der Reihe nach über mehrere Druckcylinder führen. Die Bewegung der beiden Bänder

des Papierbogens

ist eine entgegengesetzte, so nach erfolgtem Bedrucken der einen Seite die Greifer des zweiten

Bandes das Papier selbsttätig von dem ersten Bande übernehmen und es in entgegengesetzter Richtung über andere Druckzylinder führen,

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worauf die bisher unbedruckte Seite des Papieres ebenfalls mit einer Reihe von Drucken in verschiedenen Farben versehen wird. Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

Der Druckcylinder A- bedrückt die eine Seite des Papieres.

Die Druckcylinder AA¹ der Schnellpresse sind dazu bestimmt, in mehreren Farben (hier drei) die andere Seite des Papieres zu bedrucken. Den Druckcylindern A² Α^ί Α entsprechen die wagerechten Druckplatten D¹ D₇ C, B¹ B auf dem Druckfundament B², die sich mit dem letzteren - hin- und herbewegen; ihr Arbeitsgang entspricht einer Umdrehung der Cylinder. Das Band bezw. die Bänder E₇ deren Ausbildung beliebig ist, laufen in an den Enden des Cylinders A² eingedrehten Nuthen oder um Scheiben, die auf der Achse desselben sitzen, und ebenso um die Rollen F und die Rollen G; die letztgenannten erhalten ihren Antrieb durch Zahnräder, ebenso wie die Rollen F. Infolge dieser Anordnung bewegen sich dann die Greifervorrichtungen tragenden

Claims

Bänder E und die verschiedenen anderen Thcile ! in Uebereinstimmung mit dem Schöndruckcylinder A².

Auf den Bändern E sind drei Sätze von den Greifern / angeordnet, deren Einrichtung beliebig sein kann; diese Greifer passen in Aussparungen , welche in dem Cylinder und den Rollen vorgesehen sind, so dafs sie dem Bänderpaare eine genaue, bestimmte Bewegung zum Druckzylinder sichern. J und J¹ sind die auf dem Cylinder Ä² einander gegenüberliegend angeordneten Gegendruckflächen, zwischen denen ein Zwischenraum frei bleibt. Diese Flächen stimmen genau mit der Gröfse der Druckplatten DD¹ überein; nach jeder Umdrehung des Cylinders A^ ist das Bänderpaar E nur um zwei Drittel seiner Länge vorgerückt, so dafs also nur zwei Greifervorrichtungen zum Drucken der Papierbogen in Wirkung getreten sind, während die dritte Greifervorrichtung dann so steht, dafs der bedruckte Papierbogen auf ein zweites endloses Bänderpaar übergeführt werden kann.

Das zweite Bänderpaar K, das von derselben Ausführung wie das erste ist, läuft um den Widerdruckcylinder A¹, die Rollen L¹ und L, Widerdruckcylinder A oder um Scheiben, die auf den Achsen der Widerdruckcylinder sitzen, über die Rollen Z.² L^s L⁴ Z.⁵, worauf es wieder den Widerdruckcylinder A¹ erreicht. Dieses Bünderpaar trägt eine gröfsere Anzahl (hier neun Paar) von Greifervorrichtungen M von beliebiger Bauart, welche in Nuthen in den Cylindern und Rollen, über die das Bänderpaar K läuft, sich einlegen, so dafs sie dem Bänderpaare eine bestimmte Bewegung zum Druckcylinder sichern und der Umlauf der Greifervorrichtungen im richtigen Verhältnifs zur Bewegung der Maschine bleibt.

Die Papierbogen, welche auf dem Zuführungstische aufgestapelt sind, werden in beliebiger Weise der Greifervorrichtung / zugeführt, die gerade in diesem Augenblicke in den Nuthen der Rollen G liegt. Die Greifer halten den Papierbogen fest und die folgende Bewegung der Maschine führt es zu dem Punkt i, während welcher Zeit ein Druck auf der einen Seite des Bogens durch die Druckplatte D mit Hülfe der Gegendruckfläche / des Druckcylinders A² aufgebracht wird. Das Bänderpaar E bringt dann bei weiterer Bewegung den Papierbogen von diesem Punkt ι zu dem Punkt 2 in Richtung des Pfeiles; so dafs es den nächsten Druck von der Druckplatte D¹ mit Hülfe der Gegendruckfläche J¹ empfangen kann. Die weitere Bewegung des endlosen Trägers E bringt denselben Papierbogen zum Punkt 3, wo diejenige Greife'rvorrichtung M, die dann mit den Nuthen der Rollen Z.⁴ zusammentrifft, den Papierbogen empfängt, während die Greifervorrichtung / ihn freigiebt, so dafs das Bänderpaar K das Papier um die Rolle IJ' und abwärts um den Widerdruckcylinder A¹ bis zu dem Punkte 4 an den Rollen L¹ führt. Bei dieser Bewegung hat der mit Schöndruck versehene Papierbogen keinen Aufdruck empfangen, da sich während dieser Zeit die leere Seite des Druckcylinders mit dein Papierbogen umdreht. Von dem Punkte 4 wird der Papierbogen von dem Bänderpaare K zu dem Punkte 5 geführt, in welcher Stellung es bei weiterer Bewegung einen Aufdruck von der Druckplatte B in Verbindung mit einer der Gegendruckflächen des Widerdruckcylinders A erhält. Hierauf wird der Papierbogen zu dem Punkte 6 geführt und bei weiterer Bewegung des Bänderpaares zu dem Punkte 7 und weiter zum Punkte 8. In dieser Stellung erhält dann bei weiterer Bewegung das Papier den vierten Aufdruck, und zwar auf derselben Seite wie der vom Widerdruckcylinder A gemachte Aufdruck, d. h. auf der anderen Bogenseite der Schöndrucke des Cylinders^.². Nach erfolgtem vierten Aufdruck mit Hülfe der Druckplatte C wird das Papier zum Punkte 9 geführt, so dafs es bei weiterer Bewegung um die Rollen L und den Cylinder A geführt wird, wobei es einen Aufdruck von der Druckplatte B¹ erhält und den Punkt io erreicht. Damit ist der Druckvorgang für den einen Papierbogen beendet; er hat hierbei zwei Aufdrucke auf der einen Seite mittelst der Druckplatten D D¹ in Verbindung mit den Gegendruckflächen des Schöndruckcylinders A^<1 und drei Aufdrucke mittelst der Druckplatten B B¹ und C in Verbindung mit den Widerdruckcylindern A A¹ erhalten. Der Papierbogen erhält also einen doppelten Schöndruck und einen dreifachen Widerdruck.

Das Papier wird schliefslich auf einen der Tische O oder O¹ abgegeben, was bei weiterer Bewegung des Bandes K erfolgt, wobei die Greifer geöffnet werden und das Papier freigeben.

Die Druckplatten BB¹ CD und Z)' werden von einem hin- und hergehenden Druckfundament B² getragen. Damit sich die Druckplatten genau übereinstimmend mit den Druckcylindern bewegen, ist an dem Druckfundament eine Zahnstange B^s vorgesehen, welche mit auf den Achsen der Druckcylinder befindlichen Zahnrädern derart in Eingriff tritt, dafs beim Hingang beispielsweise der Schöndruckcylinder A- und beim Zurückgange der Fundamente die Widerdruckcylinder A¹ und A mitgenommen werden.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :

PapierfUhrungsvorrichtung für Cylinderschnellpressen zur Herstellung von Schön- und Widerdruck in verschiedenen Farben, bei wel-

eher je eine Seite der von je einem endlosen Bänderpaar getragenen Greifervorrichtungen festgehaltenen Bogen durch Führung über die Druckformen einen mehrfarbigen Aufdruck erhält, dadurch gekennzeichnet, dafs die Greifervorrichtungen der beiden Bänderpaare in entgegengesetzter Richtung sich beweg eh und in einer gemeinsamen Linie mit einander in Berührung treten, in welcher die Greifervorrichtungen des einen Bänderpaares die mit Schöndruck versehenen Bogen an die Greifervorrichtungen des anderen Bänderpaares abgeben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.