DE1162254B

DE1162254B - Verfahren zur Erhoehung der Gueteeigenschaften eines frisch angemachten plastischen Betonbreis

Info

Publication number: DE1162254B
Application number: DED31724A
Authority: DE
Original assignee: Cement Ind H Kellner & Co Deut
Current assignee: Cement Ind H Kellner & Co Deut
Priority date: 1959-10-22
Filing date: 1959-10-22
Publication date: 1964-01-30

Description

Verfahren zur Erhöhung der Güteeigenschaften eines frisch angemachten plastischen Betonbreis Erfindungsgemäß wird der Beton in einer Form, in der eine Wand mit Öffnungen zum Einführen von Druckluft und eine gegenüberliegende Wand mit Filterelementen versehen ist, einem Luftdruck von mehr als 1 atü unterworfen. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch die Leistung der Betonformen sehr beträchtlich gesteigert werden kann. Bei der Verdichtung eines Betons nach dem Vakuumverfahren rechnet man mit einer Verdichtungszeit von etwa einer Minute pro 1 cm Betondicke, so daß eine Platte von 10 cm Stärke eine Vakuumbehandlung von mindestens 10 Minuten erfordert. Dies ist eine verhältnismäßig lange Zeit, wenn man bedenkt, daß die Verdichtung mittels hohen hydraulischen Druckes wesentlich kürzere Zeit erfordert.
Es hat sich gezeigt, daß, wenn der Luftdruck mehr als 1 atü beträgt, die Preßzeit sehr wesentlich herabgesetzt werden kann. Die Preßzeit kann dabei auf einige Sekunden Zeit abgesenkt werden. So wurde z. B. eine Behandlungszeit von etwa 5 Sekunden bei einer Plattenstärke von etwa 7 cm und gleicher Verdichtungswirkung erzielt. Der erzielte Zeitgewinn bedeutete einen technischen Fortschritt, da die Anzahl der verdichteten Elemente pro Zeiteinheit wesentlich größer ist und damit eine wesentliche Verbilligung erreicht ist.
Erfindungsgemäß wird die Preßluft von über 1 atü Druck mittels Kompressor und Druckkessel mit beliebig hohem Druck aufgebracht. Dabei wird das Einleiten der Preßluft durch Steuerung in der Weise geregelt, daß die Preßluft anfangs langsam, später unter stärkerer Druckführung zufließt, um nach der Verdichtung des Betons wieder allmählich auf Null abzuklingen.
Bei einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens der Erfindung kann die Leitung zum Zuführen der Preßluft auch zum Anschluß eines Vakuums dienen. Dieses Vakuum kann den Beton oben am Deckel festhalten, während das Bodenstück entfernt ist. Nach der Ausschaltung des Vakuums und nach der Entfernung des Bodenstückes und der Absenkung der Form kann zum besseren Entschalen des Formstückes Preßluft stoßartig über den Deckel zugeführt werden. Der auf diese Weise verdichtete, plastische Beton kann nach dieser Behandlung ausgeschalt werden. Er weist eine erhöhte Druck- und Biegezuspannung auf und hat eine geringere Schwindung als ein plastischer Beton, auf den lediglich der Atmosphärendruck eingewirkt hat.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert (F i g. 1 bis 3). a) Plattenherstellung Die Preßluft strömt vom Kompressor 1 durch Druckkessel 2 mit Manometer durch den Deckel der Form 3 in eine Kammer 4 und verteilt sich dort gleichmäßig.
über die durchlöcherte Wandung 5 des Deckels trifft die Preßluft auf den plastischen Beton 6 mit den Komteilchen 7 und dem »Zementleim« B.
Die Kornteilchen rücken zusammen, der »Zementleim« wird komprimiert und scheidet über ein Filter 9 und eine durchlöcherte Bodenwand 10 Wasser 11 aus.
Ein Rüttler 12 erleichtert sowohl das Verteilen des Betons in der Form 3 als auch das Einordnen der Gesteinskörner in eine unverschiebliche Endlage.
Gummidichtungen 13 unter dem Deckel der Kammer 4 verhüten ein Entweichen der Preßluft. Gelenke 14 und Verriegelung 15 verbinden den Deckel mit der Form 3.
b) Säulen-, Balken- und dergleichen Herstellung Die Preßluft wird, wie bei a) beschrieben, eingeleitet, jedoch strömt sie diesmal über die Kammern 16 und 17 der Seitenwände. Das Auspressen des Überschußwassers erfolgt über Filter 18 und 19 des Bodenstückes 20 und des Kopfstückes 21 der Schaltung.
Erfindungsgemäß wird eine Erhöhung der Druck-und Biegezugfestigkeit und eine Verminderung des Schwindens des »Zementleims« erzielt. Da diese Verminderung eine Funktion des Wassergehaltes ist, ergibt mehr Wasser mehr Schwindung, weniger Wasser weniger Schwindung.
Ferner ermöglicht die Erfindung eine Beschleunigung der Verdichtung und bringt somit einen Zeitgewinn bei der Fertigung, das sofortige Ausschalen der Elemente, einen geringeren Platzbedarf bei der Herstellung und die Möglichkeiten, größere Elemente, als bisher auf Maschinen gefertigt, im Fließprozeß herzustellen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erhöhung der Güteeigenschaften eines frisch angemachtenplastischenBetonbreis mittels Luftdruck in einer Form, in der eine Wand mit Öffnungen zum Einführen von Druckluft und eine gegenüberliegende Wand mit Filterelementen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Beton einem Luftdruck von mehr als 1 atü unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßluft mittels Kompressor und Druckkessel mit beliebig hohem Druck aufgebraucht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einleiten der Preßluft durch Steuerung in der Weise geregelt wird, daß die Preßluft anfangs langsam, später unter stärkerer Druckführung zufließt, um nach der Verdichtung des Betons wieder allmählich auf Null abzuklingen.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine gemeinsame Leitung für Preßluft und Vakuum.
5. Verfahren zur Herstellung eines Beton-Formkörpers nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß plastischer Beton in eine Form gebracht wird, der Preßluft von über 1 atü Druck zugeführt wird, daß während der Preßluftbehandlung die Form gerüttelt wird, daß anschließend an die Preßluftbehandlung ein Vakuum zur Einwirkung kommt, ,um den Beton am Deckel der unten geöffneten Form festzuhalten, und daß nach Ausschaltung des Vakuums Preßlust stoßartig über den Deckel zugeführt wird, um das Formstück zu entschalen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 655 557, 545 319, 621446.