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Elektrische Glockenläutevorrichtung Die Erfindung betrifft eine elektrische
Glockenläutevorrichtung mit Motorantrieb und angebautem Kontaktwerk für zweiseitigen
Zug mit Zweikontaktpendeln, wobei die Steuerung des Motorstromes durch die schwingende
Glocke über Schütze od. dgl. und der Schaltvorgang für den ersten Zug durch eine
kurzzeitige direkte Einschaltung der Steuerstromleitung mittels eines Druckknopfes
erfolgt.
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Es sind bereits mittels Elektromotoren betriebene Glockenläutevorrichtungen
bekannt, bei denen der Arbeitsstrom durch eine oder zwei selbsttätige Schaltvorrichtungen
jeweils vor Beendigung der Ausschwingbewegung der Glocke ausgeschaltet und das Rückdrehen
der Motorwelle von der Glocke aus durch deren Bewegungsumkehr bewirkt oder eingeleitet
wird. Die Schaltvorrichtung weist dabei zwei zeitweilig durch Reibungseingriff verbundene
Steuerkörper auf, von denen der eine mit der Motorwelle gekuppelt, während der durch
den Reibungseingriff in Schaltstellung zu überführende und in dieser Stellung bis
zur Freigabe durch den ersteren Steuerkörper gehaltene andere Steuerkörper mit einem
Kontakt versehen ist, der mit einem festen Kontakt zusammenarbeitet.
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Ein elektrisches Glockenläutewerk mit selbsttätiger Umsteuerung und
Regelung der Schwingungsweite ist ebenfalls bekanntgeworden, wobei der Antriebsmotor
der Glocke über eine Zentrierkupplung unmittelbar einen Wendekippschalter steuert,
dessen feste Umschaltkontakte in die einen weiteren Steuerkontakt enthaltenden Stromkreise
von zwei den Hauptumschalter zur Umsteuerung des Motors steuernden Elektromagneten
eingeschaltet sind, wobei im Nebenschluß zu der durch je einen Elektromagneten um
den entsprechenden Steuerkontakt gebildeten Anordnung je ein nach Unterbrechung
seines Speisestromkreises zwangläufig in seine Ausgangsstellung zurückgeführter
einphasiger Synchronmotor liegt, der den entsprechenden Steuerkontakt öffnet und
so den entsprechenden Elektromagneten unterbricht, wenn die Glocke eine vorausbestimmte
Schwingungsweite erreicht hat.
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Auch ist eine Steuervorrichtung für ein Kirchenglockenläutewerk, bei
dem ein dauernd mit der Glockenachse gekuppelter und in wechselndem Drehsinn umlaufender
Elektromotor während eines begrenzten Schwingungsbereiches der Glocke Strom erhält,
und zwar durch einen zwischen Kontakten in gleichem Takte mit der Glocke schwingenden
Steuerschalthebel, bekanntgeworden, bei der jeder der beiden je eine Drehrichtung
des Motors bestimmenden Steuerstromkreises zwei Kontakte enthält, von denen der
eine - den Beginn der Motoreinschaltung bestimmende - von einem Zeitpunkt kurz nach
der Schwingungsumkehr der Glocke bis zum Ende des Vorschwunges geschlossen, während
des ganzen Rückschwunges aber geöffnet ist, der andere - das Ende der Motoreinschaltung
bestimmende - dagegen während des ganzen Rückschwunges der Glocke bis zu einer einstellbaren
Zeit nach Schluß des ersten Kontaktes geschlossen, während des übrigen Teiles des
Vorschwunges aber geöffnet ist.
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Die bekannten Einrichtungen sind in ihrem Aufbau sehr kompliziert
und dadurch sehr störanfällig. All diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt,
in dem die geschaffene Einrichtung in ihrer Konstruktion einfacher ist.
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Die erfindungsgemäße elektrische Glockenläutevorrichtung zeichnet
sich durch zwei auf einer Getriebeachse des Antriebsmotors fest angebrachte, gegenseitig
versetzte gleiche Reibnocken aus, denen je ein auf der Getriebeachse lose vorgesehenes
Kontaktpendel zugeordnet ist, wobei jeder Reibnocken mit einer während der jeweils
notwendigen Ausschwinghöhe der Glocke wirkenden Gleitfläche ausgerüstet ist, derart,
daß durch Schwingen der Glocke in der einen Richtung und nach Abgleiten des einen
Reibnockens von einem Kontaktpendel der andere Reibnocken auf das andere Kontaktpendel
aufgleitet, dieses in bekannter Weise bis zum Kontaktschluß mitnimmt und damit das
Schwingen in der anderen Richtung bewirkt.
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In der Zeichnung wird die elektrische Glockenläutevorrichtung mit
Motorantrieb gemäß der Erfindung schematisch an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht, F i g. 2 eine Ansicht in Richtung
gegen das Kontaktwerk;
F i g. 3 und 4 zeigen Schaltschemata der
Glockenläutevorrichtung, während F i g. 5 eine vergrößerte Darstellung des Kontaktpendels
wiedergibt.
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Mit 1 ist der Motor bezeichnet. An der Motorwelle ist das Antriebsrad
2 befestigt für den zweiseitigen Zug der Glocke. 3 ist das angebaute Kontaktwerk,
4 und 5 sind die Kontaktpendel mit je einem Kontakt 6, 7, während die Kontakte 8
und 9 in feststehenden Kontaktbrücken 12 angeordnet sind. Die erste Schwingbewegung
wird durch eine entsprechend kurzzeitige direkte Einschaltung der Steuerstromleitung
zur Schützspule von einer Fernschalttafel mittels Druckknopf oder bei Läutemaschinen
mit zweipoligen Kontaktpendeln von einer Hauptschalttafel durch kurzzeitigen Druck
auf einen zweipoligen Druckknopf nach den Schaltschemata der F i g. 3 und 4. bewirkt.
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Die Gleitflächen der Reibnocken 10 werden nach der jeweils notwendigen
Ausschwinghöhe der Glocken bemessen. Dadurch kann die Schwingungsenergie der Glocke
weitgehend genutzt werden, weil die Glocke in den beiderseitigen Schwingungsendlagen
keinem motorischen Antriebszwang unterliegt, also auch nicht wie bei anderen Läutesystemen
gewaltsam zur Kehrtwendung gezwungen wird, bevor sie die volle Ausschwinghöhe erreicht.
11 ist ein weiterer Reibnocken. 12 sind die beiden feststehenden Kontaktbrücken.
13 sind Kontakte und 14 die mit den Kontaktpendeln 4 und 5 verbundenen Schrauben.
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im Schaltschema der F i g. 3 sind mit 15 die Motoren mit Kontaktwerken
bezeichnet. 16 sind die Anschlüsse der Klemmen von vorn gesehen, und 17 ist die
Schalttafel mit Hebelschaltern und Steuerstromtastern. Bei Glockenstillstand sind
die Kontakte 8 und 9 geöffnet. Der erste Zug des Motors 1 wird durch kurzzeitigen
Druck (etwa ,; 2 Sekunde) auf einen Druckknopfschalter ausgelöst. Die schwingende
Glocke schaltet dann automatisch das Kontaktwerk weiter. In dem Schaltschema der
F i g. 4 ist 18 die Schütztafel und 19 die Druckknopftafel. Auch hier sind bei Glockenstillstand
die Kontakte am Kontaktwerk geöffnet.
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In der F i g. 5 ist eines der Kontaktpendel 4 oder 5 dargestellt.
Dieses wird durch den Reibnocken 10 sowie durch die Bremswirkung des Schleifklotzes
22 in die pendelnde Bewegung versetzt. Das Kontaktpendel 4 oder 5 wird bei Auftreffen
des Reibnockens 10 auf den Schleifklotz 22 so weit mitgenommen, bis sich die Kontakte
6 oder 7 mit den Kontakten 8
oder 9 schließen. Dieser Zustand
bleibt so lange erhalten, bis der Reibnocken 10 völlig über den Schleifklotz 22
hinweggeglitten ist. Erst dann bewirkt die Kraft der Schraubenfedern 14 (Rückzugfedern)
ein Zurückpendeln der Kontaktpendel 4 oder 5 in die Ausgangsstellung. Dadurch ist
ein ständiges Umschalten der Drehrichtung des Motors in selbsttätiger Weise durch
die schwingende Glocke gegeben. Der Reibnocken 10 wird auf einer Getriebewelle 27
des Motors 1 durch ein Nockenoberteil 20 sowie durch die Schrauben 21 unverrückbar
gehalten. Der Schleifklotz 22 im Schleif klotzstößel 22 a gehalten, ist außerdem
nachgiebig im Hohlraum mit Führungsbuchse 23 des Kontaktpendels 4 oder 5 gelagert
und wird durch eine Druckfeder 24 gegen den Reibnocken 10 gehoben (gedrückt). Durch
die Nfuttern 26 wird die Druckhöhe des Schlcifklotzstößels 22a zweckentsprechend
begrenzi, und gleichzeitig werden mittels einer Öse die Rückzugfedern 14 mit dem
Kontaktpendel 4. oder 5 verbunden. 14a ist ein Pufferbolzen für die Rückbewegungsbegrenzung
der Kontaktpendel 4 oder 5. 23 sind die Anschlußkabel für die Kontakte 6. 7, 8 und
9.
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In Schwingbewegung gesetzt wird die Glocke durch den Motor 1 von einer
Fernschalttafel mittels Druckknopfschalter.