DE116157C

DE116157C -

Info

Publication number: DE116157C
Application number: DE1900116157D
Authority: DE
Priority date: 1900-02-16
Filing date: 1900-02-16
Publication date: 1900-12-28

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Anlage, bei welcher sich die Wasserräder beim Sinken oder Steigen des Wasserspiegels selbsttätig heben und senken.

Fig. ι zeigt die Vorderansicht der Einrichtung, Fig. ιa eine Einzelzeichnung nach x-x der Fig. 1. Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des Gerüstes der Wasserräder. Fig. 3 zeigt die Vorderansicht einer Einrichtung, bei welcher mehrere Wasserräder auf einer Achse angebracht sind.

Die Achse 1 ist in den Gleitbacken 2 und 3 gelagert, welche in einem Gestell 4 auf und ab gleiten können.

Oben an den Gleitbacken 2 und 3 sind die Ketten oder Seile 14 befestigt, welche über die Rollen 5, 6 bezw. 7,8 geführt und mit ihren freien Enden an dem Gewicht 9 befestigt sind, welches schwerer ist als das Wasserrad, die Achse, die Gleitbacken und Ketten zusammen genommen, so dafs dieses Gewicht das Wasserrad beständig zu heben bestrebt ist. '

An den unteren Theilen der Gleitbacken 2 und 3 sind die Ketten oder Seile 15 befestigt, welche über die Rollen 10, 11 bezw. 12, 13 geführt, an einem Gewicht τ6 befestigt sind, dessen Schwere und Kubikinhalt so grofs ist, dafs es, wenn es bis zu bestimmter Tiefe eintaucht, die ganze Einrichtung im Gleichgewicht hält.

Wenn also der Wasserspiegel steigt, so hebt sich auch dieses Gewicht 16, wodurch das Gewicht 9 das Wasserrad hebt, bis ein Gleichgewicht wieder hergestellt ist, was sich dann einstellen wird, wenn das Wasserrad eben so tief im Wasser ist, wie es früher war. Dies geschieht auch dann, wenn das Wasser sinkt, nur dafs dann das Gewicht 16 das Rad abwärts zieht.

Am Gewicht 16 sind die Ketten oder Seile 1 5 auf leicht lösbare Art befestigt, so dafs, wenn man das Wasserrad aufser Thätigkeit setzen will, man nur das Gewicht 16 abzulösen braucht, worauf das Gewicht 9 das Wasserrad aus dem Wasser hebt.

Wenn man nachher das Wasserrad von Neuem in Thätigkeit setzen will, so hebt' man das Gewicht 9 mit dem an diesem befestigten und über die Rollen 17, 18 geführten Seil 19 in die Höhe, wodurch das Wasserrad sich durch das eigene Gewicht senkt und so das Gewicht 16 wieder in die Ketten oder Seile 1 5 eingehängt werden kann.

Weil aber mit dem Sinken und Heben des Wasserrades sich auch dessen Achse 1 senkt und hebt, mufs man darauf achten, dafs trotz diesem mit der Achse die Arbeitskraft übertragen werden könne.

Dies kann man z. B. mit folgendem in den Fig. ι und 3 dargestellten Mechanismus erreichen.

Auf das Ende der Achse 1 ist ein gezahntes Kegelrad 20 festgekeilt, in welches das, auf der verticalen Achse 21 auf- und abbewegliche, gezahnte Kegelrad 22 eingreift; auf letzterem ist eine mit einer Wulst 23 versehene Hülse 24 befestigt, welche mit der Nabe auch aus einem. Stück gegossen sein kann. Auf. dieser Hülse 24 wie auch auf der Achse 1 ist eine Hülse 25 bezw. 26 lose angebracht; diese letzteren sind mit einem Arme 27 zusammengehalten. Das

durch das Rad 20 gedrehte Rad 22 kann sich daher zwar in der Hülse 25 drehen, doch mufs es sich auch mit der Achse 1 heben und senken, wodurch die zwei Kegelräder immer in Berührung sind. Die Drehung des Rades 22 wird so auf die Achse 21 übertragen, dafs in letzterer eine Längsnuth 28 angebracht ist, in welcher der Keil 29 des Rades 22 und der Hülse 24 sich bewegt (s. Fig. ia).

Dies kann auch umgekehrt geschehen, und zwar so, dafs die Nuth in dem Rad 22 und in der Hülse 24 angebracht und die Achse 21 mit einer der Nuth entsprechenden Schiene versehen ist.

Von der Achse 21 kann jetzt die Kraftübersetzung auf beliebige Art geschehen.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum selbstthätigen Heben und Senken von Strom-Wasserrädern entsprechend dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels, dadurch gekennzeichnet, dafs die zwischen senkrechten Schienen geführte Achse 1 der Wasserräder durch zwei an Seilen 14, 15 hängende Gewichte 9 und 16 in ihrer Höhenlage so beeinflufst wird, dafs bei steigendem Wasser das Gewicht 9 infolge des Gewichtsverlustes (Auftriebes) des Gewichtes 16 überwiegt und die Wasserräder nach oben zieht, während umgekehrt bei fallendem Wasser die Wasserräder, unterstützt durch das nunmehr überwiegende Gewicht 16, unter Anheben des Gewichtes 9 sich entsprechend tiefer einstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.