DE1161272B - Verfahren zur Herstellung von Isoindolinderivaten. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Isoindolinderivaten.Info
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D209/00—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
- C07D209/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
- C07D209/44—Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles
- C07D209/46—Iso-indoles; Hydrogenated iso-indoles with an oxygen atom in position 1
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C07d
Deutsche Kl.: 12p-2
Nummer: 1161272
Aktenzeichen: G 29572IV d /12 ρ
Anmeldetag: 29. April 1960
Auslegetag: 16. Januar 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Isoindolinderivaten mit wertvollen pharmakologischen
Eigenschaften.
Es wurde gefunden, daß Isoindolinderivate der allgemeinen Formel Verfahren zur Herstellung von
Isoindolinderivaten
Isoindolinderivaten
Hai —
H2N-O2S
H2N-O2S
R2
C ^
N-CO
I
in der Hai ein Halogenatom, R1 ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe, R2 eine Alkoxygruppe oder Alkylamino-, Dialkylamino-, Dialkylamino-alkylaminogruppe
oder einen Pyrrolidino- oder Piperidinorest bedeuten, ausgezeichnete diuretische und saluretische
Wirksamkeit besitzen und blutdrucksenkend wirken. Die Isoindolinderivate der allgemeinen Formel I
werden erhalten, indem man in an sich bekannter Weise l-Oxo-3-aryl-3-hydroxy-isoindoline der allgemeinen
Formel
OH
HaI-
H2N-O2S R1-N-CO
II
direkt oder nach der Behandlung mit anorganischen Säurechloriden oder -bromiden unter Umwandlung in
l-Oxo-3-aryl-3-halogen-isoindoline der allgemeinen Formel
Hai—<
H2N-O2S
III
R1-N
in der Y ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, gegebenenfalls in Gegenwart wasserabspaltender oder säurebindender
Mittel, mit Verbindungen der allgemeinen Formel
R2H
IV
umsetzt.
Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II lassen sich leicht mit Alkoholen oder Aminen der allgemeinen
Formel IV umsetzen, wobei als Reaktions-Anmelder:
J. R. Geigy A. G., Basel (Schweiz)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein, Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Wilfried Graf, Binningen,
Dr. Erich Schmid,
Dr. Willy Stoll, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 30. April 1959 (Nr. 72 772)
medium ein Überschuß an Verbindungen der allgemeinen Formel IV oder ein inertes organisches Lösungsmittel
dienen kann. Als wasserabspaltendes Mittel hat sich bei der Umsetzung mit Alkoholen Chlorwasserstoffbewährt,
dieser Zusatz ist aber, besonders beider Einhaltung von Reaktionstemperaturen oberhalb 8O0C,
nicht immer notwendig.
Die Umwandlung der Hydroxyverbindungen der allgemeinen Formel II in Halogenderivate der allgemeinen
Formel III erfolgt vorzugsweise mit HiHe von
Thionylchlorid, jedoch kommen auch andere anorganische Säurehalogenide, wie Phosphorpentachlorid
oder Phosphortribromid, in Frage. Sowohl diese Umwandlung als auch die anschließende Umsetzung
mit Alkoholen oder Aminen der allgemeinen Formel IV können bereits bei Zimmertemperatur durchgeführt
werden und verlaufen exotherm. Ein Überschuß an umzusetzendem Amin oder einer anderen Base, wie
Pyridin, Trimethylamin oder Kaliumcarbonat, kann gegebenenfalls als säurebindendes Mittel dienen. Bei
Reaktionen mit Alkoholen der allgemeinen Formel IV ist die Anwesenheit eines säurebindenden Mittels ebenfalls
nicht unerläßlich, gegebenenfalls kann man weniger reaktionsfähige Alkohole vorher mit säurebindenden
Mitteln zu Metallverbindungen umsetzen.
Als Beispiele von Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel II seien die nachstehenden Verbindungen genannt:
1 -Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlor-phenyl)-3-hy-
309 779/247
droxy-isoindolin (Schmp. 215:C unter Zersetzung);
droxy-isoindolin (Schmp. 232 bis 234CC unter Zersetzung);
1 -Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin
(Schmp. 216,5 bis 219:C unter Zersetzung); l-Oxo-2-n-butyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin
(Schmp. 221,5 bis 224°C unter Zersetzung); l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-bromphenyl)-3-hydroxy-isoindolin;
1 -Oxo-2-n-butyl-3-(3'-sulfamyl-4'-bromphenyl)-3-hydroxy-isoindolin;
1 -Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-fluorphenyl)-3-hydroxyisoindolin;
1 - Oxo - 2 - äthyl - 3 - (3'- sulf amyl - 4'- fluorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin.
Als Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel IV kommen Alkohole, wie Methanol, Äthanol, n-Propanol,
Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, sek.-Butanol, η-Amylalkohol, Isoamylalkohol, n-Hexanol, n-Heptanol,
n-Octanol, n-Decanol und n-Dodecanol; primäre
und sekundäre Amine, wie Methylamin, Äthylamin, n-Propylamin, Isopropylamin, n-Butylamin, Isobutylamin,
Isoamylamin, n-Hexylamin, n-Heptylamin, n-Octylamin, Dodecylamin, bzw. Dimethylamin, Diäthylamin,
Di-n-propylamin, Di-n-butylamin, N-Methyl-n-butylamin,
Pyrrolidin, Piperidin sowie Dialkylamino-alkylamine, wie Ν,Ν-Dimethyl-äthylendiamin,
Ν,Ν-Diäthyläthylendiamin, y-Dimethylaminopropylamin,
in Betracht.
Die diuretische Wirkung der verfahrensgemäß hergestellten Verbindungen wurde nach oraler Verabreichung
in Mengen von 5 mg/kg Körpergewicht an nicht narkotisierten Hunden während sieben Versuchsperioden von je 30 Minuten bestimmt. Es zeigte sich
dabei, daß sie erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen, z. B. das l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-methoxy-isoindolin
eine deutlich höhere diuretische Wirkung bei gleicher Toxizität besitzen als bekannte diuretisch
wirksame Sulfonamidabkämmlinge, z. B. das 2-Acetylamino-1,3,4-thiadiazol-5-sulfonamid. Das
Mengenverhältnis der ausgeschiedenen Ionen ist sehr günstig, indem die ausgeschiedene Menge an Kaliumionen
gering ist im Vergleich zu derjenigen an Natriumionen. Der starken Natriumionenausscheidung entspricht
anderseits eine starke Ausscheidung von Chlorionen sowie von Wasser.
Besonders bevorzugt werden unter den erfindungsgemäß
erhaltenen Isoindolinderivaten diejenigen, in deren allgemeinen Formel I Hai ein Chloratom, Rj ein
Wasserstoffatom und R2 die Methoxy- oder die Äthoxygruppe
bedeuten.
Die nachstehenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Isoindolinderivaten
näher erläutern. Teile bedeuten darin Gewichtsteile.
34 Teile l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin
werden mit einer Lösung von 2 Teilen Chlorwasserstoff in 170 Teilen Methanol 30 Minuten
unter Rückfluß gekocht, und das Reaktionsgemisch wird anschließend im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Das erhaltene rohe l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyD-3-methoxy-isoindolin
wird aus Methanol und dann aus Benzol umkristallisiert. Schmelzpunkt 200 bis 2020C. Ausbeute 3O0/0.
Ebenso wird mit Chlorwasserstoff enthaltendem Äthanol das l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-äthoxy-isoindolinhydrat
vom Schmelzpunkt 120 bis 124°C (aus Alkohol) hergestellt. Ausbeute 25%.
Beim Kochen des Ausgangsstoffes mit n-Butanol bildet sich auch in Abwesenheit von Chlorwasserstoff
das 1 -Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-n-butoxyisoindolin
(Schmp. 183 bis 185:C). Ausbeute 70%. 5
37 Teile l-Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyI-4'-chlorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin
werden bei 20: C in 160 Volumteilen
Thionylchlorid aufgeschlämmt. Innerhalb 20 Minuten geht alles in Lösung. Man dampft hierauf
den Überschuß des Thionylchlorids im Vakuum ab und erhält 44 Teile l-O\o-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-chlor-isoindolin
als gelbliches, hygroskopisches Pulver.
Dieses wird bei 0 bis 10 C portionsweise in eine Mischung von je 90 Volumteilen Äthanol und Äther
eingetragen. Aus der anfänglich klaren Lösung kristallisiert nach kurzer Zeit das 1 -Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-äthoxy-isoindolin
vom Schmelzpunkt 214 bis 217-C. Ausbeute 50%.
Mit n-Hexanol wird die entsprechende 3-Hexyloxy-Verbindung
erhalten (gelblich, amorph). Ausbeute 30%·
In entsprechender Weise erhält man aus 1-Oxo-3-(3'-sulf
amyl - 4'- chlorphenyl) - 3 - hydroxy - isoindolin das 1 - Oxo - 21- (3'- sulf amyl - 4'- chlorphenyl) - 3 - äthoxyisoindolin
vom Schmelzpunkt 129 bis 132 "C (unter Zersetzung). Die Einwirkungszeit des Thionylchlorids
wird hier wegen der Schwerlöslichkeit des Ausgangsstoffes zweckmäßigerweise auf 10 bis 30 Sekunden verlängert.
Ausbeute 45%.
34 Teile l-Oxo-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-hydroxy-isoindolin
werden in 250 Teilen Thionylchlorid auf geschlämmt und 20 Stunden bei 20 bis 250C gerührt.
Hierauf wird das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum abdestilliert und die zurückbleibende, rohe
3-Chlor-Verbindung allmählich in ein eisgekühltes Gemisch von 60 Volumteilen Piperidin und 40 Volumteilen
Benzol eingetragen. Die entstandene Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft. Zur Entfernung
des Piperidinhydrochlorids wird der Rückstand mit Eiswasser gewaschen, filtriert und im Hochvakuum
getrocknet. Man erhält das l-Oxo-3-(3'-sulfamyl
- 4' - chlorphenyl) - 3 - piperidino - isoindolin vom Schmelzpunkt 236: C (Zersetzung; aus Dioxan).
Ausbeute 35%·
In gleicher Weise, aber unter Verwendung von n-Propylamin an Stelle von Piperidin, erhält man das
1 - Oxo - 3 - (3'- sulf amyl - 4'- chlorphenyl) - 3 - η - propylamino-isoindolin
vom Schmelzpunkt 231 bis 233° C (Zersetzung; aus Dioxan-Benzol-Gemisch). Ausbeute
40%.
Das im Beispiel 2 beschriebene l-Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-chlor-isoindolin
wird bei 0 bis 1O0C in ein Gemisch von 120 Teilen n-Butylamin
und 90 Volumteilen Benzol eingetragen. Es entsteht eine hellgelbe Lösung, welche hierauf im Vakuum
zur Trockne eingedampft wird. Der Rückstand wird mit Wasser gewaschen, über Schwefelsäure getrocknet
und aus Dioxan umkristallisiert. Man erhält das 1-Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-n-butylaminoisoindolin
vom Schmelzpunkt 148 "C. Ausbeute 52%.
Bei der Verwendung von Diäthylamin an Stelle von n-Butylamin erhält man in sonst gleicher Weise das
l-Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl)-3-diäthylamino-isoindolin
vom Schmelzpunkt 197 0C (Ausbeute 45 %) und bei der Verwendung von N,N-diäthyläthylendiamin
das l-Oxo-2-äthyl-3-(3'-sulfamyl-4'-chlorphenyl) - 3 -(/?- diäthylamino - äthylamino) - isoindolin
vom Schmelzpunkt 2090C (Zersetzung). Ausbeute 20%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Isoindolinderivaten der allgemeinen FormelHaiH2N-OoSR1-N-COin der Hai ein Halogenatom, R1 ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe, R2 eine Alkoxygruppe oder Alkylamino-, Dialkylamino-, Dialkylaminoalkylaminogruppe oder einen Pyrrolidino- oder Piperidinorest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise 1 - Oxo - 3 - aryl - 3 - hydroxy - isoindoline der allgemeinen FormelHaI-OH
C-H2N-O2S R1-N-COdirekt oder nach der Behandlung mit anorganischen Säurechloriden oder -bromiden unter Umwandlung in l-Oxo-3-aryl-3-halogen-isoindoline der allgemeinen FormelH8N — O2SR1-N-COin der Y ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, gegebenenfalls in Gegenwart wasserabspaltender oder säurebindender Mittel, mit Verbindungen der allgemeinen Formel R2H umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
J. H 0 u b e n, Die Methoden der organischen Chemie, Bd. 3, 3. Auflage (1943), S. 133/134;
B. HeIwig, Moderne Arzneimittel, 1956, S. 349.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Seiten Versuchsbericht ausgelegt worden.309 779/247 1.64 @ Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
CH7277259A CH374067A (de) | 1959-04-30 | 1959-04-30 | Verfahren zur Herstellung von neuen Isoindolinderivaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1161272B true DE1161272B (de) | 1964-01-16 |
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ID=4532075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1959
- 1959-04-30 CH CH7277259A patent/CH374067A/de unknown
-
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- 1960-04-29 ES ES0257725A patent/ES257725A1/es not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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Also Published As
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BE590329A (fr) | 1960-10-31 |
ES257725A1 (es) | 1960-12-01 |
GB914613A (en) | 1963-01-02 |
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