DE1159920B - Verfahren zur Trennung von Uranoxyden von den Oxyden des Thoriums und bzw. oder des Plutoniums - Google Patents
Verfahren zur Trennung von Uranoxyden von den Oxyden des Thoriums und bzw. oder des PlutoniumsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
U 8129 rVa/12n
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DEK
AUSLEGESCHRIFT» 27. DEZEMBER 1963
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Uran von Gemischen mit anderen Actiniden,
wie sie bei der Bestrahlung von Uran in Kernreaktoren anfallen, insbesondere zur Abtrennung von
Oxyden des Urans aus Gemischen mit Plutoniumoder Thoriumoxyden.
Zum wirtschaftlichen Betrieb von Kernreaktoren muß man bekanntlich das nicht verwendete Uran und
andere spaltbare Brennstoffwertstoffe nach jedem »Durchgang« wiedergewinnen. In einem einzelnen
Durchgang im Reaktor läßt sich nur ein Bruchteil der Brennstoff-Gesamtwertstoffe ausnutzen, da sich
»Gifte«, Spaltprodukte mit großem Neutronen-Absorptionsquerschnitt, ansammeln, welche die Kernreaktion
lange vor einer Annäherung an eine Erschöpfung des spaltbaren Gutes abstoppen. Wenn
diese Situation eintritt, muß der Reaktoreinsatz beendet werden, indem man den gebrauchten Brennstoff
entfernt und durch frischen, von Giften freien Brennstoff ersetzt. Man hat zwar vor kurzem durch Einsatz
verbrennbarer Gifte und durch Verbesserungen im Reaktorbau diesen Bruchteil der Brennstoffwertstoffe,
der in einzelnen Reaktorgängen ausgenutzt werden kann, in einem gewissen Grade erhöht, aber nach
dem heutigen Stand des Wissens lassen sich in dieser Richtung niemals solche Fortschritte erzielen, daß die
Aufarbeitung von Brennelementen in Wegfall kommen könnte.
Über die Entfernung von Spaltproduktgiften und die Wiederanreicherung des Brennstoffes hinaus gehört
zur Aufarbeitung von Brennelementen oft die Trennung des Urans vom Plutonium, einem Umwandlungsprodukt
des 238U-Isotops, das durch seine Bestrahlung
mit Neutronen im Reaktorbetrieb erzeugt wird. Diese Trennung ist erwünscht, da das Plutonium
zwar einen Spaltstoff darstellt, der manchmal in dem gleichen Reaktor neben Uran eingesetzt werden kann,
aber in Reaktoren, die besonders auf seine speziellen Charakteristiken ausgelegt sind und sich in verschiedener
Hinsicht von den Uranreaktoren unterscheiden, mit höherem Wirkungsgrad arbeitet.
Der Aufarbeitung von Brennelementen aus Kernreaktoren ähnelt sehr stark die Aufarbeitung von
»Mantel«- oder Brutelementen in Reaktoren des Bruttyps. Dabei werden Rohre oder andere Körper,
die »Brutstoffe« enthalten, in die Reaktoren eingesetzt, um sie durch den Neutronenfluß in spaltbare
Materialien oder Spaltstoffe überzuführen. Die besten Brutstoffe sind bis heute das 238U, das in 239Pu übergeführt
wird, und das 232Th, das einer Umwandlung
in das spaltbare Isotop 233U unterliegt. Nachdem
solche Elemente eine gewisse Zeit bestrahlt worden Verfahren zur Trennung von Uranoxyden
von den Oxyden des Thoriums
und bzw. oder des Plutoniums
von den Oxyden des Thoriums
und bzw. oder des Plutoniums
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission, Germantown, Md. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
München 27, Pienzenauer Str. 28
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Juni 1960 (Nr. 39 418)
V. St. v. Amerika vom 28. Juni 1960 (Nr. 39 418)
Ward Lewis Lyon und Phillip Court,
Fremont, Calif. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
sind, wird es zweckmäßig, das spaltbare Material von seinem Mutter-Brutmaterial zu trennen. Erfolgt diese
Trennung nicht, erzeugt der Spaltstoff auf Grund einer Spaltung in dem Reaktorfluß wesentliche Mengen
an Spaltprodukten und wird die Handhabung der Bratelemente dadurch zunehmend schwieriger.
Bei beiden genannten Aufarbeitungsmethoden muß das Uran in einer seiner isotopen Formen abgetrennt
werden; im Falle von 238U als Brutstoff liegt es im
überwiegenden Anteil im Gemisch mit einer kleineren Menge 239Pu vor, und in dem zweiten Falle bildet
das Thoriumbrutmaterial den überwiegenden Anteil und das spaltbare 233U die kleinere Komponente. Wie
später gezeigt, sind die chemischen Mechanismen der Uranentfernung in beiden Fällen recht ähnlich, und
die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Verfügung, um das Uran bei dieser Aufarbeitung wie
auch bei der Brennelementaufarbeitung abzutrennen.
Die heute angewandten Verfahren zur Abtrennung von Uran von Plutonium oder Thorium sind in der
Zeit entwickelt worden, in welcher bei Reaktoren zum großen Teil Brenn- und Bratelemente des Metalltyps
verwendet wurden, aber mit dem Aufkommen von Oxydbrennstoffen und Oxydbratverbindungen
erweisen sich diese Verfahren als zu kostspielig und unbequem. Die meisten heute bekannten Aufberei-
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tungsmethoden wenden eine Auflösung des Brennoder
Brutelementes in wäßriger Salpetersäure oder eine pyrometallurgische Schmelzung der Metallelemente
an. Das UO2 ist zwar nicht besonders schwer in Salpetersäure zu lösen, aber das ThO2
außerordentlich säurebeständig; beide schwerschmelzbaren Stoffe sind natürlich gegen den Schmelzvorgang
beständig, und man wendet das Uranoxyd ja in der Tat bei der Glaserzeugung und zur Herstellung von
Keramiktiegehi an. Das PuO2, das weniger bekannt io terial in konzentrierter Form gehandhabt werden
ist, da es ausschließlich ein Kernreaktorprodukt dar- kann, ohne daß sich die Gefahr eines zufälligen Einstellt,
ähnelt dem ThO2 in bezug auf seine Beständig- tritts des kritischen Zustandes durch das Vorliegen
keit gegen die Einwirkung von Säuren und beim eines guten Moderators ergibt.
Eutektikum, verwendet. Die Chlorierung kann z. B. mit Chlor oder mit Phosgen durchgeführt werden.
Nach dem Filtrieren kann das im Filtrat gelöste Uranylchlorid zu Urandioxyd reduziert werden, was
5 vorzugsweise mit metallischem Zink geschieht. Das Urandioxyd kann dann abfiltriert werden.
Die erfindungsgemäß als Lösungsmittel verwendete Salzschmelze hat den weiteren Vorteil, gegen Wärme
und Radioaktivität beständig zu sein, so daß das Ma-
Schmelzen. Wenn ThO0 oder PuO9
mit UO2 ver-
Die Überführung von Urandioxyd in Uranylchlorid
mischt sind, wie bei einem Brutkörper, muß man mit 15 durch Chlorieren in einer Salzschmelze, insbesondere
korrosiven Säuregemischen zwischen 6- und 8normal auch in einer aus Gemischen aus Natriumchlorid
arbeiten; die Auflösung erfolgt darüber hinaus lang- und Kaliumchlorid bestehenden Salzschmelze, ist besam
und ist von vielen Schwierigkeiten begleitet, wie reits aus der britischen Patentschrift 799 344 bekannt.
Komplexbildung, Teilzersetzung der Säuren und an- Der Zweck dieses bekannten Verfahrens war jedoch
deren unerwünschten Nebenreaktionen. Die Um- 20 die Herstellung von sauerstofffreiem Uranchlorid oder
Schließung von Säuregemischen wie diesen ist natür- von Salzschmelzen, die sauerstofffreies Uranchlorid
lieh schwierig, und im Hinblick auf die Korrosion enthalten. Da jedoch die Elemente der Actinidenkönnen
keine Apparaturen aus rostfreiem Stahl ver- reihe des Periodischen Systems bekanntlich, ebenso
wendet werden. Dies stellt einen bedenklichen Mangel wie die Elemente der Lanthanidenreihe, einander
dar, da rostfreier Stahl viel weniger kostspielig als die 25 chemisch äußerst ähnlich sind, was zu den bekannten
Werkstoffe ist, die zur Umschließung von Säuren der Schwierigkeiten ihrer chemischen Trennung voneingenannten
Stärke entwickelt worden sind. ander geführt hat, wäre zu erwarten gewesen, daß die
Ein anderer Nachteil der wäßrigen Aufbereitung Oxyde des Thoriums und des Plutoniums, deren Verbesteht
in der Gefahr, daß durch Vorliegen eines halten gegen Chlorierungsmittel bisher unbekannt
guten Moderators in Form des Wassers die Gefahr 30 war, mit Cmorierungsmitteln ähnlich reagieren würeintritt,
daß sich ein kritischer Zustand ergibt. Diese den wie Urandioxyd. Überraschenderweise wurde
Gefahr wird bei pyrometallurgischen Arbeiten zum jedoch gefunden, daß Thoriumoxyd von Chloriegroßen
Teil vermieden, aber die hohen Schmelz- rungsmitteln überhaupt nicht angegriffen wird, wähpunkte
der Actinidoxyde machen bedauerlicherweise rend Plutoniumoxyd gegen Chlorierungsmittel weitdie
Aufbereitung im geschmolzenen Zustand für die 35 gehend widerstandsfähig ist, so daß eine Trennung
Praxis unmöglich. des Urans von diesen beiden Elementen durch ChIo-
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Trennung rierung der Oxyde möglich ist.
von Uranoxyden, von Gemischen mit den Oxyden Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Eranderer
Actiniden, insbesondere von Urandioxyd, findung sollen die Reaktionsteilnehmer gründlich
von Plutoniumdioxyd und von Thoriumdioxyd, ohne 40 vermischt werden. Da Urandioxyd und die anderen
Anwendung starker Mineralsäuren oder von Schmelz- Actinidenoxyde in der Salzschmelze völlig unlöslich
behandlungen zur Verfügung. Sie schafft einen neuen, sind, ist es zweckmäßig, sie mit einander zu verwirtschaftlichen
Weg zur Aufbereitung von Kern- rühren.
reaktorbrennelementen und von -brutelementen, be- Dem Gemisch wird dann ein Chlorierungsmittel,
sonders solchen des Oxydtyps, ohne Gegenwart eines 45 wie Chlor, zugesetzt, worauf das Urandioxyd wie
guten Moderators, der beiläufig zum kritischen Zu- auch jegliche andere kleinere Mengen höherer oder
stand führen könnte, und bei geringeren apparativen
Kosten als bei bekannten Verfahren.
Kosten als bei bekannten Verfahren.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß an
Stelle eines wäßrigen Lösungsmittels oder von 50 Salzschmelze eingehen. Dieser Vorgang verläuft
Schmelzbehandlungen bei der Handhabung der streng quantitativ, so daß sich die Umsetzung ein-Actiniden
die Verwendung einer Salzschmelze als
Lösungsmittel innerhalb eines kritischen Temperaturbereiches die selektive Chlorierung von Urandioxyd
Lösungsmittel innerhalb eines kritischen Temperaturbereiches die selektive Chlorierung von Urandioxyd
erlaubt, das dadurch leicht als Uranylchlorid in Lö- 55 darstellen läßt.
sung geht, während alle anderen Actinidenoxyde un- Die Abneigung des ThO2, in ähnlicher Weise zu
gelöst bleiben, so daß sie leicht abfiltriert werden reagieren, ist ebenso quantitativ; sorgfältige Unterkönnen,
suchungen haben gezeigt, daß dieses schwerschmelz-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Trennung bare Gut wie auch andere kleinere Mengen höherer
von Uranoxyden von den Oxyden des Thoriums und 60 oder niedrigerer Thoriumoxyde, die in gewöhnlichem
bzw. oder des Plutoniums besteht darin, daß man Thoriumdioxyd vorliegen können, völlig unbeeinflußt
die Oxyde in einer Salzschmelze suspendiert, die bleiben.
Uranoxyde in der Salzschmelze bei 700 bis 800° C Im Falle des PuO2 dagegen verbleibt zwar bei der
durch Einwirkung eines Chlorierungsmittels selektiv Chlorierung der Hauptteil wie das Thoriumdioxyd
in in der Schmelze gelöstes Uranylchlorid überführt 65 inert, aber eine kleine Fraktion reagiert und geht in
und die Schmelze filtriert. Lösung. Diese Fraktion beträgt im Temperaturbereich
Vorzugsweise wird eine Alkalihalogenide enthal- von 700 bis 800° C etwa 1,7 Molprozent, so daß das
tende Salzschmelze, insbesondere das NaCl-KCl- Verfahren gemäß der Erfindung einen Trennfaktor
niederer Oxyde des Urans, die in dem Gemisch in gewöhnlichem Urandioxyd vorliegen können, sich
vollständig lösen und in eine wahre Lösung mit der
deutig durch die Gleichung
UO2+C12 -^UO2Cl2
zwischen UO2 und PuO2 von etwa 58 ergibt. Man
erhält hierdurch eine für die Zwecke der Leistungsbrennstoffaufbereitung genügend vollständige Trennung,
da die Gegenwart einer kleineren Menge Plutonium in einem Leistungsreaktor keinen Nachteil 5
darstellt.
Zur Umsetzung mit dem Urandioxyd kann jedes beliebige Chlorierungsmittel eingesetzt werden, das
nicht zu unerwünschten Nebenreaktionen führt. Man kann mit Sulfonylchlorid, Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid
u. dgl. arbeiten, verwendet aber vorzugsweise die Gase elementares Chlor und Phosgen, die beide durch die Salzschmelzlösung hindurchgeleitet
werden können, bis die Umsetzung mit dem Urandioxyd vollständig ist. Das Verfahren
gemäß der Erfindung wird bei Temperaturen zwischen 700 und 800° C durchgeführt; dieser Bereich
erscheint etwas kritisch, und die Umsetzung läuft oberhalb oder unterhalb dieses Bereiches nicht zufriedenstellend
ab.
Wenn Phosgen an Stelle von Chlor eingesetzt wird, pyrolysiert es zuerst zu Kohlenmonoxyd und Chlor,
und die Umsetzung mit dem UO2 läuft dann nach
der obigen Gleichung ab. Der gleiche Mechanismus dürfte auch bei anderen Chlorierungsmitteln gelten.
Als Löser kann jedes geschmolzene, stark ionogene Salz, wie die Alkalihalogenide, Anwendung finden.
Die Lösersalze gemäß der Erfindung sind für alle Zwecke der Praxis gegen Strahlungsschäden oder
Verdampfung immun, und jegliche, sich auf Grund von Strahlung aufstauende Wärme unterstützt einfach
das Ablaufen der Reaktion, ohne zu schaden. Darüber hinaus kann das Verfahren gemäß der Erfindung
auf vergleichsweise kleinem Raum durchgeführt und sehr einfach ferngesteuert werden, da eine derart geringe
Lösermenge benötigt wird, ohne daß man mit störanfälligen komplizierten, impulsartig betriebenen
Säulen oder Ionenaustauschkolonnen arbeiten muß. Vorzugsweise werden 32 Gewichtsteile NaCl-KCl-Eutektikum
je Teil Actinidoxydgemisch eingesetzt.
Nachdem die Umwandlung des UO2 in der Salzschmelze
in die Uranylform durch das Chlorierungsmittel vollständig ist, soll das Chlorierungsmittel abgezogen
werden, um die Umsetzung des PuO2 auf einem Minimum zu halten. Die Schmelze wird dann,
noch heiß, auf Quarzwolle, Sinterglas, feuerfestem Sintermetall oder anderen solchen Filtern filtriert,
wodurch die Actinidoxyde mit Ausnahme der Oxyde des Urans in dem Filterkuchen entfernt werden,
während das Uranylchlorid das Filter mit dem Filtrat passiert. Das Uranylchlorid kann dann einer Reduktion,
wie elektrolytisch oder mit einem reduzierenden Metall, unterworfen werden. Man kann bei sorgfältigem
Zusatz mit Magnesium arbeiten, wobei aber das Uran, wenn überschüssiges Magnesium zu lange
mit ihm in Berührung gelassen wird, zum Teil in den metallischen Zustand wie auch den Dioxydzustand
reduziert werden kann. Es hat sich gezeigt, daß metallisches Zink das Uranylchlorid quantitativ zu
Urandioxyd reduziert, was einen außergewöhnlichen Vorteil darstellt. Ein zu starker Zusatz dieses Metalls
kann nicht schaden, aber aus praktischen Gründen wird man naturgemäß den stöcMometrischen Bedarf
nicht zu weit überschreiten.
Die Anwendbarkeit der Erfindung ist nicht auf die Behandlung einfacher Gemische von Uranoxyden
und anderen Actinidoxyden beschränkt. Es können auch andere Stoffe vorliegen, selbst das komplizierte
Gemisch von Werkstoffen, nicht eingesetztem Actinidoxydbrennstoff oder Brutwertstoffen, und Spalt- und
Umwandlungsprodukten, das vorliegt, wenn Oxydbrennstoff- oder Oxydbrutstoffelemente aus einem
Reaktor nach dem Einsatz herausgezogen werden. Auf Grund der komplexen Natur der Brennstoff- und
Brutstoffaufbereitung ist es nicht möglich, all die verschiedenen Stufen im einzelnen zu nennen, in denen
das Verfahren gemäß der Erfindung Anwendung finden kann. Das Verfahren gemäß der Erfindung führt
bei umkleideten Brennelementen nicht zu reinem Urandioxyd oder anderem Actinidoxyd, engt aber
den Bereich der Verunreinigungen stark ein und ist dadurch von großem Wert. Wenn reine Actinidoxyde
gewünscht werden, kann man sie in weiteren Trennungsarbeiten erhalten, die aber durch diese vorherige
Einengung sehr vereinfacht sind.
500 mg UO2-PuO2-Mischoxyde mit einem OfPu-Molverhältnis
von 5 werden zu 16 g geschmolzenem NaCl-KCl-Eutektikum in einem Quarzrohr in einem
Ofen mit einer gesteuerten Temperatur von 800° C hinzugegeben. Durch das Gemisch wird 2 Stunden
Phosgengas geleitet. Nach dieser Behandlung bleibt nur eine kleine Menge unlösliches Material zurück,
und die Salzschmelze hat eine rötliche Farbe. Die Schmelze wird bei 800° C auf einem Quarzwollefilter
filtriert. Das Filtrat wird in verdünnter HCl gelöst und Uran wie auch Plutonium bestimmt. Man erhält
Uran in einer Menge von 0,12 g/l und Plutonium in einer Menge von 0,000416 g/l; das Molverhältnis von
U: Pu beträgt somit 290:1. Der Trennfaktor beträgt 290-V5 oder 58.
Je 1 Mol Natrium- und Kaliumchlorid werden in einem Kjeldahl-Kolben miteinander geschmolzen.
Man setzt 1Ao Mol UO2 (Keramiksorte) hinzu. Durch
die Schmelze wird 2 Stunden Phosgengas hindurchgeleitet, wobei man sie auf 700 bis 750° C hält. Das
Urandioxyd wird vollständig gelöst.
Anteile dieser Salzlösung werden getrennt mit Magnesiummetall und Zinkmetall behandelt, wobei
eine Reduktion des Uranylchlorides zu Urandioxyd eintritt. Die Reduktion mit Magnesium erfolgt recht
rasch, was zu einer farblosen Salzphase und einer rötlichbraunen Ausfällung führt, die als UO2 identifiziert
wird. Die Reduktion mit Zinkmetall ist weniger rasch, führt aber ebenso zur Ausfällung von Urandioxyd.
Claims (5)
1. Verfahren zur Trennung von Uranoxyden von den Oxyden des Thoriums und bzw. oder des
Plutoniums, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxyde in einer Salzschmelze suspendiert, die
Uranoxyde in der Salzschmelze bei 700 bis 800° C durch Einwirkung eines Chlorierungsmittels selektiv in in der Schmelze gelöstes
Uranylchlorid überführt und die Schmelze filtriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Alkalihalogenide enthaltende
Salzschmelze verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Salzschmelze das NaCl-KCl-Eutektikum
verwendet wird.
7 8
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gegekennzeichnet,
daß als Chlorierungsmittel ele- kennzeichnet, daß als Reduktionsmittel metalmentares
Chlor oder Phosgen verwendet wird. üsches Zink verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Filtrat gelöste 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
Uranylchlorid zu Urandioxyd reduziert wird. Britische Patentschrift Nr. 799 344.
© 309 770/274 12.63
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