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Granatkörper für Mörsergranaten Die Erfindung bezieht sich auf aus
Stahl gepreßte ogivale oder in sonstiger Weise im mittleren Teil ausgebauchte Granatkörper
für Mörsergranaten. Es handelt sich dabei in erster Linie um Granaten von 100 bis
140 mm Kaliber, bei denen das Erreichen des richtigen Pendelmomentes eine große
Rolle spielt.
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Solche Mörsergranaten sind meist durch ein Leichtmetalleitwerk stabilisiert,
wobei der Granatkörper nach hinten in einen Konus übergeht.
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Bei derartigen Mörsergranaten ist die Fertigung nach dem bekannten
Verfahren, nach denen die innere Form dem äußeren Umriß angepaßt wird, verhältnismäßig
kostspielig.
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Es sind auch Mörsergranaten bekannt, die sowohl nach vorn als auch
nach hinten konische Außenflächen aufweisen. Diese Geschosse sind etwa an der Stelle
des größten Durchmessers aus zwei Teilen zusammengesetzt, welche sowohl innen als
auch außen bearbeitet sind. Es gibt dabei Ausführungen, bei denen das Schwergewicht
über den vorderen Teil verteilt ist, indem die Innenbohrung nicht bis in die vorderste
Spitze durchgeführt ist. Es sind ferner Ausführungen bekannt, bei denen der Schwerpunkt
möglichst weit nach hinten verlegt ist, wo die Sprengladung untergebracht ist, während
der vordere Teil des Geschosses hohl und durch eine Kappe abgedeckt ist.
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Außer den beidseitig konischen Granatformen sind auch Granaten bekannt,
die derart gewölbte Außenflächen aufweisen, daß bei einem Längsschnitt durch die
Längsachse der Granate vorn ein kleiner Krümmungsradius, in der Mitte der Granate
ein größerer zu erkennen ist, während die Granate nach hinten annähernd konisch
ausläuft.
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Bei allen diesen bekannten Granaten ist die Innenform der Außenform
mehr oder weniger genau angepaßt. Außer den durch diese Fertigung entstehenden verhältnismäßig
hohen Herstellungskosten werden auch gewisse Mängel hinsichtlich der Flugstabilität
und der Treffgenauigkeit in Kauf genommen.
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In dem Bestreben, einerseits die Fertigung zu verbilligen und andererseits
besonders vorteilhafte außenballistische Eigenschaften der Granate durch Verlagerung
des Schwerpunktes auf die Granatlängsmitte zu zu erreichen, wurde ein neuer Weg
gemäß der Erfindung gefunden.
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Nach der Erfindung ist der innere Hohlraum des Granatkörpers in der
Längsmitte in einer Länge von 1 bis 1.1/z Kaliber zylindrisch ausgebildet, wobei
die Spitze des zur Herstellung verwendeten Preßstempels der Form des Kegelansatzes
angepaßt ist und die Granatenspitze durch in bekannter Weise nach dem Pressen der
Granate vorgenommenes Einziehen so geformt ist, daß die äußere Geschoßform etwa
einem Ellipsoid entspricht. Damit wird eine Materialanhäufung im mittleren Teil
des Granatkörpers erzielt, die erheblich zur Verbesserung der ballistischen Eigenschaften
beiträgt, da ein relativ großer Teil der Gesamtmasse auf den Schwerpunkt zu verlagert
ist. Außerdem wird durch die zylindrische Ausbildung des Hohlraumes in der Längsmitte
der Granate die Herstellung, insbesondere die Massenherstellung, erheblich vereinfacht.
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Als Ausgangsmaterial für die Herstellung der Granate nach der Erfindung
wird zweckmäßig ein Stahlknüppel verwendet, in den ein Dorn jeweils bis zur Innenlänge
des Granathohlraumes getrieben wird. Dieser Dorn besitzt gemäß der Erfindung einen
stumpfkegeligen Kopf mit gerundeter Stirnfläche, der aus einem einsatzgehärteten
Schnellstahl hergestellt ist. Dieser Kopf wird von einem nahezu zylindrischen Dornkörper
aus weniger hochwertigem Material getragen und ist mit dem Dornkörper vorzugsweise
durch Einschrauben verbunden. Der Knüppel wird vor dem Kopf des Dornes, sobald dieser
seine äußerste Stellung erreicht hat, so ausgezogen, daß ein an einem Ende geschlossener
Granatenrohling entsteht. Nach dem Zurückziehen des Dornes wird das offene Ende
des becherförmigen Rohlings so einwärts gestaucht, daß der Rohling der Form der
fertigen Granate annähernd angepaßt ist. Der auf diese Weise vorbereitete Rohling
wird anschließend zur Anpassung an die vorgesehene Außenform einer spanabhebenden
Bearbeitung unterworfen.
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Die Innenform des Granatenrohlings und nachher der fertigen Granate
bleibt so, wie sie durch den Dorn
und in einem nachfolgenden Arbeitsgang
durch ein Stauchwerkzeug erzeugt worden ist.
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Die Fertigungskosten für Granaten nach der Erfindung sind erheblich
geringer als für die bekannten Granaten, bei denen die Innenform der Außenform entspricht.
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Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens bringen die Zeichnungen
als Beispiel Darstellungen des Granatrohlings während der Fertigung und eines zweckmäßigen
Dornes.
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Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch den Granatrohling, bei dem verschiedene
Arbeitsvorgänge durch unterschiedliche Strichelung schematisch angedeutet sind;
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht des vorderen Teiles eines Dornes.
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Der innere Hohlraum der Granate entspricht dem zur Herstellung der
Granate verwendeten Dorn. Er besteht aus einem stumpfzylindrischen Teil 1, dem der
Kopf des Dornes entspricht, und aus einem zylindrischen Teil 2.
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Bei der Herstellung des Granatkörpers wird der Dorn bis zu der in
der Fig. 1 gezeigten Tiefe in einen Stahlknüppel getrieben. Unter Mitwirkung der
die Außenform des Granatenrohlings 3 bestimmenden Matrize entsteht ein becherförmiger
Rohling mit einem geschlossenen Kopfteil 4 und den gestrichelt dargestellten Randteilen
5 der Becherform. Diese Randteile werden außen bis zur strichpunktierten Linie abgedreht,
um überschüssiges Material zu entfernen. Dann werden die Randteile bis in die in
ausgezogenen Linie dargestellte Form 6 nach innen zusarrimengestaucht. Nunmehr kann
durch spanabhebende Bearbeitung dem aus den Teilen 4, 3 und 6 bestehenden Rohling
die für die Granate vorgesehene äußere Form 7 gegeben werden, die in ausgezogenen
Linien und mit ausgezogener Strichelung veranschaulicht ist. Innen behält der Rohling
die Form, die ihm durch den Dorn und durch das Zusammenstauchen des offenen Endes
gegeben ist. Der mittlere Teil des Hohlraumes 1, 2 im Granatkörper ist bis zu einer
Länge a (siehe Fig. 1) zylindrisch ausgebildet. Durch die zylindrische Ausbildung
des Hohlraumes und die ausgebauchte Außenform wird in der Mitte des Granatkörpers
eine Zusammenballung von Material erzielt, durch die das Pendelmoment um die Querschwerachse
verringert und die außenballistischen Eigenschaften verbessert werden. Außerdem
wird durch die Anhäufung der Stahlmasse in der Mitte der Granate eine bessere Splitterverteilung
erreicht, weil weniger Splitterbahnen auf den Boden zu gerichtet sind.
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Die Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Dornes, bei dem der Kopf
1 a in den Dornkörper 2 a eingeschraubt ist. Diese Ausbildung des Dornes hat den
Vorteil, daß nur für den hochbeanspruchten Kopf 1 a ein hochwertiges Material, beispielsweise
einsatzgehärteter Schnellstahl, verwendet zu werden braucht, während der Dornkörper
2 a des Dornes aus beliebigem geeignetem, weniger kostspieligem Material hergestellt
wird. Der Kopf kann, falls erforderlich, ausgewechselt werden. Mit dem beschriebenen
Dorn kann infolge der großen Haltbarkeit und der langen Gebrauchsdauer eine wesentliche
Ersparnis an Werkzeugkosten erzielt werden.
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Außerdem ergibt die zylindrische Form des Bechers die Möglichkeit
einer billigen spanabhebenden Innenbearbeitung des Granatenrohlings, um dadurch
eine noch größere Genauigkeit bei der Fertigung zu erreichen, als es bei der Bearbeitung
bisher bekannter Granaten möglich ist.