DE56721C - Verfahren zur Herstellung von Granaten und anderen Geschossen aus mehreren fertig bearbeiteten Theilen durch elektrische Schweifsung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Granaten und anderen Geschossen aus mehreren fertig bearbeiteten Theilen durch elektrische SchweifsungInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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- F42B30/08—Ordnance projectiles or missiles, e.g. shells
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Granaten und anderen Geschossen
aus mehreren Theilen, und zwar hauptsächlich auf die mit Sprengladung zu füllenden Hohlgeschosse, obgleich sie auch mit
Vortheil für Vollgeschosse angewendet werden kann. Besonders aber kommen solche Geschosse
in Betracht, die zum Durchschiefsen von Panzerplatten bestimmt sind und bei denen
ein Vordertheil aus gehärtetem Stahl erwünscht ist, während der übrige Theil aus weicherem
Metall besteht.
Zweck der Erfindung ist die schnelle und deshalb weniger kostspielige Erzeugung von
möglichst genau gearbeiteten Geschossen von kräftigster Wirkung unter Vermeidung der
vielen, der jetzigen Fabrikationsmethode anhaftenden Uebelstände, und aufserdem die Ermöglichung,
die verschiedenen Theile des Ge-schosses, wie die Spitze oder den Kopf, den Mittelkörper und den Bodeniheil, von Metallen
verschiedener Härte herstellen zu können.
Letzteres ist zwar schon früher, aber in ganz anderer Weise und für andere Zwecke angestrebt
worden, indem man Vollgeschosse mit innerem Stahlkern herstellte, welcher in einem
Mantel von Spiegeleisen etc. gegossen wurde, worauf man den so erhaltenen Ingot durch
Schmieden oder Walzen in die geeignete Form brachte; mit derartig hergestellten Vollgeschossen,
die in ihrer Längsstructur aus verschieden hartem bezw. verschieden elastischem Material bestehen,
verfolgte man den Zweck, einen Bruch bezw.
ein Stauchen des Geschosses bei dessen Aufschlag zu vermeiden.
Bei vorliegender Erfindung dagegen wird das Geschofs seiner Länge nach aus zwei oder
drei Abtheilungen hergestellt, von denen jede für sich bearbeitet wird, und die nach ihrer
genauen Bearbeitung zusammengeschweifst werden. Es kann demnach z. B. der Kopf oder
die Spitze des Geschosses aus gehärtetem Stahl bestehen (was bei Geschossen zum Durchschlagen
von Panzerplatten von Wichtigkeit ist), der mittlere Theil des Geschosses aus weichem
Stahl, körnigem Eisen oder dergleichen und der Bodentheil aus weichem Eisen. Auch Geschosse
aus einem Stück gegossen, mit der Spitze von Hartgufs, sind zur Durchbohrung
von Panzerplatten vorgeschlagen worden; da aber die so erzielte Härte nur eine äufserliche,
wenig tief in die Structur des Eisens oder Stahles eindringende ist, so ist hiermit der Stauchung
oder dem Bruch des Geschosses nur wenig entgegengewirkt.
Bei der gegenwärtigen Methode der Hohlgeschofserzeugung
ist es sehr schwierig, den Wänden der hohlgegossenen Projectile eine ganz gleichmäfsige Stärke zu geben, was unbedingt
nothwendig ist zur Erzielung einer genauen Flugbahn. Bei Kerngufs ist es kaum möglich, eine vollständig genaue Lage des
Kernes zu erzielen, so dafs in den meisten Fällen nicht blos die Aufsenseite des Geschosses,
sondern auch der Innen- oder Hohlraum abgedreht bezw. ausgebohrt werden mufs.
Das Messen der Wandstärke ist dabei sehr schwierig, aufserdem wird durch die Erfernung
der Kruste an der Aufsen- und Innenseite des Gufsstückes gerade der beste, zäheste Theil des
Materials weggenommen, und es ist leicht ersichtlich, dafs durch unrichtige Kernlage oder
porösen Gufs sehr viel Ausschufs bei dieser Fabrikationsweise vorkommen mufs, wodurch
dieselbe verlangsamt und vertheuert wird.
Die Panzergeschosse werden bisher voll aus Stahl geschmiedet, was schon an und für sich'
ein kostspieliger Procefs ist, müssen dann zur Aufnahme der Sprengladung ausgebohrt werden
(ein sehr langwieriges Verfahren) und nach Fertigstellung des Projectils an der Spitze gehärtet
werden, da das Einsetzen bezw. Einschrauben gehärteter Spitzen als untauglich verworfen ist. Bei dem theilweisen Härten
eines gröfseren Stahlstückes, also hier dem Härten der Spitze, ergiebt sich aber die sehr
mifsliche Erscheinung (infolge der angleichen Abkühlung und Wärmeleitung), dafs ein Verziehen
des Stahlkörpers oder Eintreten von Rissen und Springen entsteht, wodurch der mit
Mühe und Kosten hergestellte Gegenstand unbrauchbar wird.
Durch die Fabrikationsmethode nach vorliegender Erfindung sind dagegen alle diese
Uebelstände beseitigt und können die Geschosse in guter Qualität in fabrikmäfsiger Weise und
deshalb billiger hergestellt werden, als dies bisher möglich war.
Die beiliegende Zeichnung dient zur besseren Veranschaulichung der Erfindung. Fig. ι zeigt
im Längsschnitt die drei Theile einer gewöhnlichen Granate (Spitze, Körper und
Boden), welche zum Zusammenschweißen fertig vorbereitet sind. Fig. 2 zeigt in ähnlicher
Weise die beiden Theile einer aus zwei Abschnitten bestehenden Granate (Spitze und
Boden), die von ungefähr gleicher Länge sind. Fig. 3 ist eine perspectivische Ansicht der
fertigen Granate. Fig. 4 und 5 zeigen die drei Abschnitte einer Granate zum Panzerschiefsen,
und zwar in Fig. 4 getrennt und in Fig. 5 vereinigt. Fig. 6 ist der Längsschnitt einer Abänderung,
wobei der Bodentheil mit Schraubenverschlufs versehen ist, während die Spitze mit
dem Körper zusammengeschweifst ist. Fig. 8 zeigt die eine Hälfte einer Granate, welche in
der Richtung der Längsachse des Geschosses geschweifst werden soll, Fig. 9 die Anwendung
der Erfindung auf Lufttorpedos und Fig. 10 den Längsschnitt eines Vollgeschosses mit Körper
aus geringerem und Spitze aus härterem Stahl zum Durchschiefsen von Panzern.
In Fig. ι ist A der Kopf, B der Körper und
C das Bodenstück einer Granate, in der richtigen Aufeinanderfolge liegend. A, von gewöhnlicher
Form, kann auf beliebige Weise durch Giefsen, Schmieden etc. hergestellt sein. Der
Körper B hat die Form einer an beiden Enden offenen Röhre, während das Bodenstück C in
beliebiger Weise aus Stahl oder Eisen hergestellt und geformt sein kann und mit einem
Zünderloch versehen ist. In Fig. 2 ist das Geschofs aus nur zwei Theilen gebildet. In den
Fig. 2, 4, 5 und 7 ist der Ring oder Mantel D unmittelbar vor der unteren Schweifsstelle lose
über eine hierzu auf dem Körperende angebrachte Ausdrehung geschoben und wird nach
dem Schweifsen durch das Bodenstück festgehalten. Bei dem bisherigen Verfahren der
Geschofsfabrikation wurde dieser Ring unter Anwendung starken Druckes auf den Körper
der Granate geschoben, wobei er naturgemäfs geschwächt wurde und auch häufig zerrifs oder
platzte. Es ist ersichtlich, dafs auf diese Weise die einzelnen Theile auf die einfache Weise,
genau und fabrikmäfsig angefertigt, von innen und aufsen bearbeitet .und an einander gepafst
werden können, worauf dann der Schweifsprocefs, vorzugsweise auf elektrischem Wege,
in bekannter Weise vorgenommen wird.
Während des Anschweifsens der Spitze kann durch Ausübung entsprechenden Druckes auf
die letztere ein Vorspringen des Metalles an der Schweifsstelle nach innen zu bewirkt werden,
wie in Fig. 5 dargestellt, wodurch eine bedeutende Verstärkung gerade des schwächsten
Theiles des Geschosses erzielt wird. Will man jedoch diesen Ansatz bezw. Verengerung des
Hohlraumes vermeiden, so wird während des Schweifsens eine aus einem schlechten Wärmeleiter
bestehende Spindel oder ein Kolben (bei Anwendung eines elektrischen Schweifsverfahrens
am besten aus nichtleitendem Material) in den Hohlraum eingeschoben. Man könnte auch
die Enden der einzelnen Theile an ihrer Berührungsfläche abschrägen, wie dies punktirt
in Fig. ι angegeben ist, wodurch die Bildung eines inneren Vorsprunges ebenfalls vermieden
und aufserdem ein leichteres Schweifsen erzielt werden würde. In Fig. 9 wird ein Lufttorpedo
veranschaulicht. Diese Geschosse sind bisher in zwei Abtheilungen aus verhältnifsmäfsig
dünnem Metall hergestellt worden, welche mittelst der an der Innenwand angebrachten Verstärkungsringe
mit einander verbunden wurden. Diese Ringe fallen hier fort, indem das Kopfende mit dem Körper, wie vorbeschrieben, zusammengeschweifst
wird.
Der Nutzen der Erfindung ergiebt sich auch unter anderem schon daraus, dafs man durch
dieselbe in den Stand gesetzt ist, innerhalb belagerter Festungen in möglichst kurzer Zeit und
mit verhältnifsmäfsig geringen Kosten eine grofse Anzahl Geschosse von tadelloser Arbeit
und mit durchschlagendster Wirkung herstellen
zu können. Es ist ferner ersichtlich, dafs, wenn der Stahlkopf eines Geschosses nicht blos
theilweise, sondern als ganzes, completes Stück gehärtet wird, ein Verziehen desselben nicht
stattfinden kann, auch ein Rissigwerden des Stahles weit weniger leicht vorkommen wird,
als bei der theilweisen Härtung, da die Abkühlung eine weit gleichmäfsigere ist, indem
durch das Eintauchen des ganzen Stückes sämmtliche Molecule der gleichen, allmälig abnehmenden
Temperatur ausgesetzt sind.
Wird nun dieses gleichmäfsig gehärtete Kopfstück auf den nicht gehärteten Geschofskörper
aufgeschweifst, so sind alle Bedingungen erfüllt, um beim Aufschlagen der harten Spitze
ein entschiedenes Durchlöchern der Panzerplatte herbeizuführen, ohne dafs eine Stauchung oder
ein Zerschellen der Granate möglich wäre.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Granaten und anderen Geschossen aus zwei oder mehr Theilen, dadurch gekennzeichnet, dafs die einzelnen Theile, für sich vollständig fertig hergestellt und nach Bedarf gehärtet, durch elektrische Schweifsung mit einander vereinigt werden, um eine Ueberarbeitung des ganzen Geschosses. nach.der untrennbaren Vereinigung der Theile zu vermeiden und dessen Herstellung zu vereinfachen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE56721C true DE56721C (de) |
Family
ID=331143
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT56721D Active DE56721C (de) | Verfahren zur Herstellung von Granaten und anderen Geschossen aus mehreren fertig bearbeiteten Theilen durch elektrische Schweifsung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE56721C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2536683A1 (fr) * | 1982-11-30 | 1984-06-01 | Bourges Fonderies Acieries | Procede de fabrication de corps creux de projectiles et corps creux ainsi obtenus |
-
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- DE DENDAT56721D patent/DE56721C/de active Active
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