DE2943484C2 - Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern und Einrichtung sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern und Einrichtung sowie Werkzeug zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- F42B1/02—Shaped or hollow charges
- F42B1/036—Manufacturing processes therefor
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- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln und auf eine Einrichtung sowie ein
Werkzeug zur Durchführung dieser Behandlung von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern, insbesondere
Hohlladungen, bestehend aus mindestens einem festen Sprengstoff, insbesondere Hexogen,
Oktogen oder Nitropenta o. dgl. hochwertigen Sprengstoff
in verschiedenen Korngrößen und insbesondere aus mindestens einem Bindemittel, mindestens einem
Phlegmatisierungsmittel oder einem sonstigen Zuschlagmittel, wobei das aus dem Sprengstoff oder den
Sprengstoffen und gegebenenfalls den Zuschlägen bestehende Gemisch in einer Form vorgepreßt und
dann der Formling in der Munitions- bzw. Gefechtskopfhülle fertig gepreßt wird.
Es ist bekannt, Sprengst.offormkörper durch Pressen herzustellen. Dabei werden Sprengstoffe allein oder es
wird ein Gemisch aus einem oder mehreren festen Sprengstoffen in verschiedenen Korngrößen mit einem
hohen Prozentanteil von etwa 95% und mehr und aus geeigneten Bindemitteln (Kunststoffbinder, Wachse,
höhere Fettsäuren, auch Trinitrotuluol o. dgl. Stoffe) verfestigt. Die durch Pressen hergestellten Sprengstoffformkörper
weisen gegenüber den gegossenen sowohl Vorteile als auch Nachteile auf. Ein besonderer Vorteil
gepreßter Sprengladungen besteht darin, daß sie durch ihren möglichen und wesentlich höheren Anteil an
hochwertigen Sprengstoffen eine größere Leistungsdichte bzw. Brisanz als die gegossenen Sprengladungen
aufweisen und sich durch ein besseres Festigkeitsverhalten auszeichnen.
Die Aufgabe der Erfindung besteh* nun darin, die effektive Leistungsdichte eines durch Pressen hergestellten
Sprengstofformkörpers zu steigern und eine gleichmäßige Materialdichte zu erreichen bzw. jede
Lunkerausbildung zu vermeiden.
Gelöst wird diese Aufgabe im Rahmen des eingangs aufgezeigten Verfahrens erfindungsgemäß dadurch, daß
am Ende des Fertigpressens die vom Preßwerkzeug bzw. Preßstempel erzeugte Endlänge der Sprengladung
bzw. Hohlladung in der Munitions- bzw. Gefechtskopfhülle mit Hilfe einer dtT Gefechtskopfhülle zugeordneten
Einrichtung bleibend fixiert wird.
Durch die Erfindung wird das ungewollte, wenn auch in geringen Grenzen auftretende »Wiederausdehnen«
bzw. »Nachfedern« der Sprengladung, sobald der Preßdruck nachläßt und der Preßstempel zurückfährt,
verhindert. Diese Erscheinung des Nachfederns unmittelbar nach dem Preßvorgang konnte bisher durch keine
chemische oder physikalische Maßnahme unterdrückt werden und mußte als unerwünschter Mangel hingenommen
werden, wobei die am Ende des Preßvorganges erreichte Leistungsdichte wieder vermindert wird
und eine höhere Porosität gegeben ist. Auch ist das zumindest stellenweise Ablösen der Sprengstoffladung
von der Innenfläche der Gefechtskopfhülle mit seinen oft verheerenden Folgen nicht auszuschließen. Gerade
bei Geschossen mit hoher Vn, wie Kanonenmunition
und Artillerieraketen, ist absolute Lunkerfreiheit wegen der Gefahr der vorzeitigen Zerstörung der Sprengladung
durch Bruch oder Selbstzündung besonders wichtig.
Alle diese Nachteile vermeidet die Erfindung auf relativ einfache Weise.
Die Fixiereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß im
Bereich der vorderen Endkante der Hohlladung bzw. ■>
des Außenrandes der Hohlladungsauskleidung — oder der vorderen Stirnfläche bei vorn ebenflächigen
Sprengladungen — ander Innenseite der Gefechtskopfhülle
eine Ringnut vorgesehen ist, in die am Ende des Preßvorganges ein Sprengring eingreift, auf den sich der in
Außenrand der Hohlladungsauskleidung — oder die
vordere Stirnfläche bei vorn ebenflächigen Sprengladungen — unmittelbar oder mittelbar abstützt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Außenrand der Hohlladungsauskleidung und dem
Sprengring ein vor dem Fertigpreßvorgang die Ringnut überbrückender Distanzring vorgesehen.
Zur Durchführung des Verfahrens und zum Infunktionsetzen der Fixiereinrichtung zeichnet sich das
Preßwerkzeug, das mit seinem entsprechend gestalteten Preßstempel formschlüssig auf die kegelige Außenfläche
der Hohlladungsauskleidung drückt und dabei die Länge des Preßlings verkürzt, dadurch aus, daß beim
Preßvorgang der Sprengring vom Preßwerkzeug axial mittelbar nachgeführt wird und dabei der Sprengring
kräftemäßig vom Preßdruck entkoppelt ist.
In Ausgestaltung hierzu ist erfindungsgemäß koaxial zum Preßstempel eine Nachstellhülse vorgesehen, die in
bezug auf den Preßstempel frei längsbeweglich gelagert ist und vom Preßwerkzeug in Nachstellrichtung bzw.
Preßrichtung über Druckfedern mitgenommen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 das Preßwerkzeug bei der Bearbeitung einer in einer Gefechtskopfhülle angeordneten, bereits vorge- &
preßten Hohlladung vor dem Preßvorgang im Längsschnitt und die
F i g. 2 die gleiche Anlage nach dem Preßvorgang.
In einer Gefr-^htskopfhülle 1 ist eine bereits auf einer
anderen Vorrichtung vorgepreßte Hohlladung 2 einge- -to
setzt, deren Trichter mit einer Auskleidung 3 versehen ist. Wie die Situation nach F i g. 1 zeigt, liegt der
Außenrand 4 der Auskleidung 3 etwa an der Hinterkante einer an der Innenseite der Gefechtskopfhölle
1 vorgesehenen Ringnut 5, die durch einen Distanzring 5 überbrückt wird, so daß ein nachfolgender
Sprengring? in Preßrichtung ^vorder Ringnut 5 liegt.
Das Preßwerkzeug besteht im wesentlichen aus einem Preßstempel 8, der mit einer Bodenplatte 9 fest
verbunden ist. Auf dem zylindrischen Teil 8a des Preßstempels 8 ist eine Nachstellhülse 10 in Längsrichtung
frei beweglich gelagert und liegt mit ihrer vorderen Stirnseite tOa am Sprengring 7 an. Die Nachstellhülse 10
weist einen Flansch 106 auf, in dem, über den Umfang verteilt, mehrere Stehbolzen 11 eingeschraubt sind,
deren Köpfe 11a die Bewegung der Bodenplatte 9 in Gegenrichtung C begrenzen. Zwischen dem Flansch
10b und der Bodenplatte 9, die einen gegenseitigen Abstand A aufweisen, sind Druckfedern 12 mit
Vorspannung angeordnet
Dadurch, daß die den Sprengring 7 nachführende Nachstellhülse 10 über die Druckfedern 12 nur mittelbar
mit dem Preßstempel 8 verbunden ist, sind letzterer und die Nachstellhülse 10 kräftemäßig in L-.2ug auf den sehr
hohen Preßdruck entkoppelt, so daß der N jchstelldruck auf den Sprengring 7 wesentlich niedriger gehalten
werden kann, wodurch ein leichtgängiges und c'amit sicheres Einrasten desselben in die Ringnut 5 garantiert
ist.
Das Preßwerkzeug funktioniert, ausgehend von der Situation gemäß F i g. 1, wie folgt:
Der Preßstempel 8 drückt die bereits vorgepreßte Hohlladung 2 um den Längenbetrag /zusammen, wobei
ein Dichtring 13 verhindert, daß Sprengstoffmasse zwischen dem Außenrand 4 der Auskleidung 3 und der
Innenseite der Gefechtskopfhülle 1 durchtritt. Beim Fertigpreßvorgang wird gleichzeitig durch die Bodenplatte
9 über die Federn 12 die Nachstellhülse 10 in Richtung P mitgenommen, die ihrerseits den Sprengring
7 nachführt, so daß dieser am Ende des Preßvorgangs in die entsprechend lokalisierte Ringnut 5 einrastet,
wodurch die gepreßte Endlänge der Hohlladung 2 dauernd erhalten bleibt. Dadurch wird, wie bereits
ausführlich erwähnt, die erreichte hohe Leistungsdichte der Hohlladung 2 gefügemäßig beibehalten, Lunkerbildung
absolut vermieden und die Hohlladung 2 innerhalb der Gefechtskopfhülle sattsitzend fixiert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern, insbesondere
Hohlladungen, bestehend aus mindestens einem festen Sprengstoff, insbesondere Hexogen, Oktogen
oder Nitropenta o. dgL hochwertigen Sprengstoff in verschiedenen Korngrößen und insbesondere aus
mindestens einem Bindemittel, mindestens einem Phlegmatisierungsmittel oder einem sonstigen Zuschlagmittel,
wobei das aus dem Sprengstoff oder den Sprengstoffen und gegebenenfalls den Zuschlägen
bestehende Gemisch in einer Form vorgepreßt und dann der Formling in der Munitions- bzw.
Gefechtskopfhülle fertiggepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Fertigpressens
die vom Preßwerkzeug bzw. Preßstempel (8) erzeugte Endlänge der Sprengladung bzw. Hohlladung
(2) in der Munitions- bzw. Gefechtskopfhülle
(1) mit Hilfe einer der Gefechtskopfhülle (1) zugeordneten Einrichtung (5,7) bleibend fixiert wird.
2. Fixiereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der vorderen Endkante der Hohlladung
(2) bzw. des Außenrandes (4) der Hohlladungsauskleidung (3) — oder der vorderen Stirnfläche bei
vorne ebenflächigen Sprengladungen — an der Innenseite der Gefechtskopfhülle (1) eine Ringnut
(5) vorgesehen ist, in die am Ende des Preßvorganges ein Sprengring (7) eingreift, auf den sich der
Außenrand (4) aer Hohlladungsauskleidung (3) — oder die vordere Stirnfläche bei vu/ne ebenflächigen
Sprengladungen — unmittelbar oder mittelbar abstützt.
3. Fixiereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Außenrand (4) der Hohlladungsauskleidung (3) und dem Sprengring (7) ein vor
dem Fertigpreßvorgang die Ringnut (5) überbrükkender Distanzring (6) vorgesehen ist. ""
4. Preßwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und zum Infunktionsetzen der
Fixiereinrichtung nach Anspruch 2 und 3, wobei der entsprechend gestaltete Preßstempel formschlüssig
auf die kegelige Außenfläche der Hohlladungsauskleidung drückt und die Länge des Preßlings
verkürzt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Preßvorgang der Sprengring (7) vom Preßstempel (8)
axial mittelbar nachgeführt wird und dabei der Sprengring (7) kräftemäßig vom eigentlichen Preßdruck
entkoppelt ist.
5. Preßwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß koaxial zum Preßstempel (8)
eine Nachstellhülse (10) vorgesehen ist, die in bezug auf den Preßstempel frei längsbeweglich gelagert ist
und vom Preßwerkzeug in Nachstellrichtung bzw. Preßrichtung (P) über vorgespannte Druckfedern
(12) mitgenommen wird.
6. Preßwerkzeug nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die NachsteÜhülse (10) einen
Flansch (\0b) aufweist, zwischen dem und einer mit
dem Preßstempel (8) fest verbundenen Bodenplatte (9) ein freier Abstand (A) vorgesehen ist, der durch
die über den Umfang verteilten vorgespannten Druckfedern (12) überbrückt und dessen maximale
Länge mittels über dem Umfang verteilter, in dem Flansch (\0b) jeweils eingeschraubter Stehbolzen
(11) mit Köpfen (Unbestimmt wird, welche für die
Bodenplatte (9) in Gegenrichtung (G) einen festen Anschlag bilden.
Priority Applications (2)
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DE19792943484 DE2943484C2 (de) | 1979-10-27 | 1979-10-27 | Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern und Einrichtung sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19792943484 DE2943484C2 (de) | 1979-10-27 | 1979-10-27 | Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern und Einrichtung sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens |
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DE2943484B1 DE2943484B1 (de) | 1980-12-18 |
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DE19792943484 Expired DE2943484C2 (de) | 1979-10-27 | 1979-10-27 | Verfahren zum Behandeln von gepreßten Hochbrisanz-Sprengstofformkörpern und Einrichtung sowie Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens |
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1980
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Also Published As
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Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AG, 80804 MUENCHEN, DE |
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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