DE3529405C1 - Einlage für einen Gefechtskopf - Google Patents
Einlage für einen GefechtskopfInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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- F42B1/028—Shaped or hollow charges characterised by the form of the liner
Description
Die Erfindung betrifft eine Einlage für einen Gefechtskopf nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 4,356,770 ist ein Gefechtskopf mit einer Einlage
bekannt, die als Kugelkalotte ausgebildet ist. Durch Explosiv
umformung entsteht aus dieser Kugelkalotte ein im wesentlichen
stabförmiges Projektil, das jedoch aufgrund seiner aerodynamisch
ungünstigen Form ein instabiles Flugverhalten, einen hohen Ge
schwindigkeitsabfall und demzufolge eine ungenügende endballi
stische Leistung aufweist. Das instabile Flugverhalten führt
zumindest zu einer nachteiligen Pendelung, vielfach jedoch zu
einer Rotation des stabförmigen Projektils um seine Querachse.
Der hohe Geschwindigkeitsabfall wird im wesentlichen durch die
ungünstige Spitzenform verursacht, die halbkugelförmige Gestalt
hat.
Aus der Druckschrift DE-AS 19 46 959 ist eine Hohlladung mit
Einlage bekannt, deren Wandstärke jedoch zur ungestörten Bildung
maßgeblich eines tiefenwirksamen Hohlladungsstrahles einen
Verlauf mit kontinuierlicher Progressivität bzw. Degressivität
erreichen soll. In ihrem Umfangsbereich ist die Hohlladungsein
lage in einem Gefechtsgehäuse befestigt, wobei sie außenseitig in
einem zylindrischen Bereich an der Gefechtsinnenseite anliegt und
luftseitig mit ihrer radialen Stirnfläche sich an einem Haltering
abstützt.
Hinweise, daß die im Umfangsbereich befindliche zylindrische
Fläche und auch die radial verlaufende Abstütz
fläche zur aerodynamischen Formverbesserung eines Projektils
einen Beitrag leisten sollen, gehen aus dieser Druckschrift nicht
hervor. Vielmehr erfüllen die vorbeschriebenen Flächen reine
Haltefunktionen und können aufgrund ihrer lediglich luftseitig
radialen Überdeckung beispielsweise keine aerodynamisch günstige
Heckausbildung erzeugen.
Die DE-OS 29 13 103 offenbart eine Flachkegeleinlage, deren
Wandstärke kontinuierlich bis zur Einlagenmitte hin abnimmt.
Dadurch wird das Ziel verfolgt, durch Verbesserung des
Fließvermögens und einer schnelleren Verformung ein Geschoß aus
zubilden. Aus dieser Druckschrift wird jedoch kein Hinweis
gegeben, die Geschoßspitzenform so zu verbessern, daß eine
aerodynamisch günstige Ogivenform entsteht.
Die Druckschrift DE-OS 33 17 352 offenbart eine Flachkegelein
lage, bei der eine facettenähnlich strukturierte projektilbildende
Einlage einen regelmäßigen Faltungsvorgang zur Ausbildung von
Geschoßflügeln erzeugt. Diese Einlage ermöglicht jedoch nicht die
Erzeugung eines konusförmig ausgestalteten Geschoßhecks.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Einlage für einen Gefechtskopf anzugeben, die durch Explosivum
formung die Erzeugung eines Projektils mit gesteigerter end
ballistischer Leistung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer Einlage der eingangs
näher bezeichneten Art, durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 Einen Längsschnitt durch einen herkömmlichen Gefechts
kopf mit einer Einlage;
Fig. 2a Einen Schnitt durch eine herkömmliche Einlage;
Fig. 2b Die Seitenansicht eines durch Explosivumformung aus
der Einlage gemäß Fig. 2a erzeugten Projektils;
Fig. 3a Eine im Umfangsbereich angefaste Einlage;
Fig. 3b Die Seitenansicht eines aus der Einlage gemäß Fig. 3a
durch Explosivumformung erzeugten Projektils;
Fig. 4a Eine im Zentralbereich abgeflachte Einlage;
Fig. 4b Die Seitenansicht eines aus der Einlage gemäß Fig. 4a
erzeugten Projektils;
Fig. 5a Eine im Umfangsbereich angefaste und im Zentralbereich
abgeflachte Einlage;
Fig. 5b Ein aus der Einlage gemäß Fig. 5a durch Explosivum
formung erzeugtes Projektil in Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt einen im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildeten
Gefechtskopf 10, in dessen Gehäuse 11 eine von einem Zünder 13 akti
vierbare Sprengladung 12 angeordnet ist. Die Sprengladung 12 ist auf
einer Seite von einer kalottenförmig ausgebildeten Einlage 14 begrenzt,
aus der durch Explosivumformung ein Projektil gebildet werden kann.
Bei dem herkömmlichen Gefechtskopf hat die Einlage 14, die vorzugsweise
aus einem duktilen Material, wie beispielsweise Kupfer oder Tantal
besteht, die in Fig. 2a dargestellte Gestalt einer Kugelkalotte.
Sie besteht also aus einem Teil einer Kugelschale, die von Flächen mit
gleicher Krümmung berandet ist. Aus einer derartigen Einlage kann durch
Explosivumformung nach Zündung der Sprengladung 12 das in Fig. 2b
schematisch dargestellte stabförmig ausgebildete Projektil 20 erzeugt
werden, daß jedoch ungenügende endballistische Leistungen erbringt.
Das stabförmige Projektil 20 zeigt zunächst ein instabiles Flugver
halten, in dem es zu Pendelungen, oder sogar zur Rotation um eine
Querachse neigt. Schließlich wird ein starker Geschwindigkeitsabfall
beobachtet, der auf die aerodynamisch ungünstige Gestalt der Spitze
des Projektils 20 zurückzuführen ist. Aus der in Fig. 2a darge
stellten Einlage 14 entsteht nämlich ein stabförmiges Projektil 20
mit einer Spitze in Gestalt einer Halbkugel.
In Fig. 3 ist eine Einlage 30 dargestellt, deren Umfangsbereich auf
der Luftseite oder auf der Sprengstoffseite (vergleiche Fig. 1)
oder auf beiden Seiten angefast ist. Die Anfassung führt dazu, daß
bei im wesentlichen gleichbleibender Länge durch Explosivumformung
ein Projektil 30 gebildet wird, daß über ein konusförmig im Durch
messer vergrößertes Heck 30a verfügt. Dieses konusförmig ausgestaltete
Heck trägt bereits schon zu einer Flugbahnstabilisierung des Projektils
30 bei, so daß sichergestellt ist, daß das Projektil tatsächlich mit
seiner Spitze auf das Ziel auftrifft. Allerdings zeigt das Projektil 30
immer noch eine nachteilige Spitzenform in Gestalt einer Halbkugel, die
einen relativ großen Luftwiderstandsbeiwert aufweist und deshalb gerade
im Anfangsbereich der Flugbahn zu einem sehr starken Geschwindigkeits
abfall des Projektils 30 beiträgt.
In Fig. 4a ist eine Einlage 40 dargestellt, die in ihrem Zentralbe
reich auf der Außenseite abgeflacht ist. Diese Abflachung führt bei
Explosivumformung der Einlage 40 zu einem Projektil 40a, daß im Ver
gleich zu dem aus der Einlage 14 gemäß Fig. 2a erzeugten Projektils
20 um etwa 10 bis 15% verlängert ist und eine im wesentlichen ogival
geformte Projektilspitze 40c aufweist. Diese ogivale Spitzenform führt
zu einem wesentlich geringeren Geschwindigkeitsabfall als die Spitzen
form der Projektile 20 und 30a gemäß Fig. 2b und Fig. 2b. Auch
die gestrecktere Projektilform ist aus endballistischen Aspekten günstiger
zu beurteilen.
Schließlich zeigt Fig. 5a eine Einlage 50, bei der beide Maßnahmen
nach Fig. 3a und Fig. 4a vereinigt sind. Die Einlage 50 ist also
in ihrem Umfangsbereich entweder sprengstoffseitig oder luftseitig
oder auf beiden Seiten angefast und verfügt zudem in ihrem zentralen
Bereich auf der konvex ausgebildeten Seite über eine Abflachung 51.
Durch Explosivumformung entsteht aus einer solchermaßen gestalteten
Einlage 50 das in Fig. 5b dargestellte Projektil 50a, das über eine
für niedrigeren Geschwindigkeitsabfall sorgende ogivale Spitze 50c und
ein konusförmig erweitertes Heck 50b verfügt. Spitze und Heck ermög
lichen ein stabiles Fliegen des Projektils 50a mit vergleichsweise
geringem Geschwindigkeitsabfall und führen daher zu einer beträchtlichen
endballistischen Leistungssteigerung. In Versuchen wurden sehr gute
Ergebnisse mit Winkeln der Anfassung erreicht, die zwischen etwa
2 Grad und 10 Grad lagen, wobei die Anfassung sich etwa über 15% bis
25% vorzugsweise 20% des Radius der Einlage erstreckte. Dabei wurde
die Abflachung im zentralen Bereich der Einlage so gewählt, daß die
Materialstärke der Einlage 40, im zentralen Bereich der Abflachung
51, etwa um 10 bis 15% verringert war.
Claims (3)
1. Kalottenförmige Einlage eines durch Explosivumformung
projektilbildenden Gefechtskopfes, dadurch ge
kennzeichnet, daß die aus Material konstanter
Dicke gebildete Einlage (50) in ihrem Umfangsbereich
sprengstoffseitig oder luftseitig oder sprengstoff- und
luftseitig unter einem Winkel 2 und 10° angefast und/oder in
ihrem zentralen Bereich auf ihrer konvex ausgebildeten
Außenfläche abgeflacht ausgebildet ist.
2. Einlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anfasung sich über einen Bereich
von etwa 15% bis 25%, vorzugsweise 20%, des Radius der Kalotte
der Einlage (40) erstreckt.
3. Einlage nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Materialstärke der Einlage (40)
im zentralen Bereich der Abflachung (51) um etwa 10 bis 15% ver
ringert ist.
Priority Applications (7)
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