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Brennstoffregler für den Anlaßvorgang eines Gasturbinentriebwerks
Die Erfindung betrifft einen Brennstoffregler für den Anlaßvorgang eines Gasturbinentriebwerks,
bei dem die Brennstoffmenge die Stellgröße und die Temperatur vor oder hinter der
Turbine die Regelgröße ist und ein Verstärker ein elektrisches Regelabweichungssignal
in ein elektrisches Stellgrößensignal umwandelt.
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Derartige Regler sind an sich bekannt. Bei ihnen hat das Stellgrößensignal
eine Polarität, die sich nach der Seite der Abweichung vom Sollwert richtet.
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Es ist auch bereits bekannt. in den zu diesen Regeleinrichtungen gehörigen
Schaltanordnungen eine Gegenkopplung für den Verstärker zu benutzen.
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Die bisher bekanntgewordenen Schaltanordnungen benutzen einen Rückkopplungskreis,
der einen Kondensator und einen Widerstand enthielt. Dort dient die Zeitkonstante
des elektrischen Stromkreises zum Verzögern des Anlegens der vollen Spannung einer
negativen Rückkopplung (Gegenkopplung) an einen Verstärker während eines Übergangswertes,
wie z. B. während des Ansteigens einer Temperatur, so daß an dem Ausgang des rückgekoppelten
Verstärkers ein Signal erzeugt wird, das einer viel höheren Temperatur entspricht,
als sie in Wirklichkeit in dem Temperaturfühler oder Thermoelement herrscht. Sobald
der Kondensator geladen oder entladen ist, wird die volle Spannung der negativen
Rückkopplung erneut dem Eingang des Verstärkers zugeführt, um die Ausgangsspannung
als Folge der negativen Rückkopplung herabzusetzen und das Eingangssignal oder den
Temperaturirrtum zu regulieren. Auf diese Weise wird das Signal nur während eines
Übergangs geändert, so daß am Ausgang des Verstärkers ein Ergebnis erscheint, das
von dem Signal verschieden ist, das in Wirklichkeit von dem Temperaturfühler registriert
worden ist.
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In der Praxis hat sich ferner ergeben, daß beim Anlassen mehrerer
Gasturbinen selbst mit Vorausregelungs- oder Voraussteuerungsschaltungen der Brennstoffregler
so empfindlich ist, daß er nicht anfangen kann, den Brennstoff während des Anlassens
zu drosseln. bis die Temperatur innerhalb von etwa 37° C der Grenztemperatur liegt.
Der Temperaturanstieg während des Anlassens erfolgt so rasch und erreicht gelegentlich
sogar ein Ausmaß von über 37° C je Sekunde, daß der Regler weniger Zeit als 1 Sekunde
zum Drosseln der Brennstoffzuführung zur Verfügung hat, um den raschen Temperaturanstieg
(das »Hochschnellen«) aufzuhalten und damit ein gefährliches Ansteigen der Temperatur
über die zulässige Grenze hinaus zu verhindern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und insbesondere einen Brennstoffregler zu schaffen, der eine niedrigere Empfindlichkeit
unterhalb der kritischen Temperatur, aber auch eine Voraussteuerung besitzt, die
mit der Drosselung der Brennstoffzufuhr schon beginnt, wenn die Temperatur noch
merklich unterhalb der kritischen oder der gewählten Temperatur liegt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man einen Gleichrichter
in der Gegenkopplungsschaltung verwendet, der die Stärke des an den Verstärker gegengekoppelten
elektrischen Stellgrößensignals ändert, wenn die Temperatur sich nach der einen
Seite des Sollwertes ändert und ein Rückkopplungssignal solcher Polarität hervorruft,
welches das Leitendwerden des Gleichrichters bewirkt, der Gleichrichter aber andererseits
die Stärke des an den Verstärker gegengekoppelten elektrischen Stellgrößensignals
nicht ändert, wenn die Temperaturabweichung nach der anderen Seite des Sollwertes
eintritt (z. B. bei einer Übertemperatur).
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
der Gleichrichter mit Erde verbunden, um einen Teil des an den Verstärker gegengekoppelten
elektrischen
Signals umzuleiten, wenn die Temperatur sich auf der einen Seite des Sollwertes
befindet.
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Zur Schaffung von vorsteuernden Signalen wird die Brennstoffregeleinrichtung
nach der Erfindung in der Gegenkopplungsschaltung mit einem Nebenschlußkondensator
versehen.
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Die neue Vorrichtung bietet den großen Vorteil, daß der Regler bei
der reduzierten Empfindlichkeit bzw. des Verstärkungsgrades des Verstärkers mit
dem Drosseln der Brennstoffzufuhr schon beginnen kann, wenn die Temperatur etwa
205 oder auch 260° C unterhalb der kritischen oder gewählten Temperaturgrenze liegt,
die dem Regler 4 oder 5 Sekunden Zeit zum Drosseln der Brennstoffströmung und zum
Aufhalten des raschen Temperaturanstiegs gibt. Die Anordnung verändert indessen
nicht die Empfindlichkeit des Reglers oberhalb der gewählten Temperaturgrenze. Der
Regler kann also, wenn die Temperatur plötzlich hochzuschnellen beginnt, die Brennstoffzufuhr
rasch herabsetzen und bewirkt eine maximale Verminderung, deren die Anordnung innerhalb
eines kleinen Temperaturanstiegs, beispielsweise 37° C über die gewählte Grenze
hinaus, überhaupt fähig ist.
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Weitere Zwecke und Vorteile der Erfindung werden aus der nun folgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung hervorgehen, in der zwei bevorzugte
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind. In der Zeichnung
ist Fig. 1 ein Schaltbild, das die Anwendung des Erfindungsgegenstandes auf einen
Brennstoffregler für eine Gasturbine zeigt, Fig.2 ein Schaltbild, das eine abgeänderte
Ausführungsform unter Fortlassung des geerdeten Kondensators in dem Gleichrichterkreis
zeigt, Fig.3 eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes mit einer anderen
Schaltanordnung zum Erzeugen von Veränderungen in dem Rückkopplungskreis bei Änderungen
der Polarität; Fig. 4 und 5 zeigen Kennlinien, welche die Wirkung des Erfindungsgegenstandes
auf einen temperaturabhängigen Brennstoffregler erläutern.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, findet die Erfindung vorzugsweise
bei Gasturbinen 12 Anwendung, die einen Kompressor 14 besitzen, der von einer Turbine
16 angetrieben wird und einer Brennkammer 18 komprimierte Luft zuführt, in die Brennstoff
aus einer Brennstoffdüse 20 eingespritzt wird. Eine temperaturempfindliche
Vorrichtung, wie ein Ihermoelement oder ein Temperaturfühler 22, ist in dem Austrittsrohr
der Turbine angeordnet und erzeugt ein Temperatursignal, das bei 24 mit einer Bezugsspannung
verglichen wird, wobei ein Temperaturfehlersignal dem Verstärker 26 zugeleitet wird.
Der Verstärker besteht aus einem Gleichstromverstärker der bekannten Zerhackerausführung
mit einem Zerhacker 28, der das Gleichstromsignal in eine quadratische Welle zerhackt,
die dem Verstärker 26 zugeführt wird. Die Verstärker-Ausgangsleistung wird von dem
synchronisierten Zerhacker 30 zerhackt und zu einem Gleichstromsignal umgewandelt,
das zum Betätigen eines Brennstoffregelmechanismus benutzt wird. Der Zerhacker,
der Verstärker und der Brennstoffregelmechanismus sind an sich bereits bekannt und
brauchen daher hier nichtweiter beschrieben zu werden.
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Die Gasturbine 12- treibt einen Generator 32 an, der einen Elektromagneten
34 zum Betätigen des Schalters 10 erregt, wenn die Turbinendrehzahl in der Anlaßstufe
einen vorgewählten Wert von etwa 60% der Solldrehzahl erreicht hat. Die Erregung
des Elektromagneten 34 betätigt den Schalter 10, der den Kontakt 36
von der Erdverbindung löst und den Kontakt 38 erdet, wodurch der Anlaßteil der Schaltung
außer Betrieb und der Laufteil in Betrieb gesetzt wird.
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Der Verstärker 26 besitzt, wie in der Fig. 1 dargestellt, zwei getrennte
Rückkopplungskreise, von denen der eine, der den Widerstand 40, den Gleichrichter
42, den Kondensator 44 und den Kondensator 46 enthält, der Arbeits- oder Lauf-Rückkopplungskreis
ist, während der Rückkopplungskreis, der die Widerstände 48, 50 und 52, den Kondensator
54, den Gleichrichter 56 und den Kondensator 58 enthält, einen Anlaß-Rückkopplungskreis
bildet, der die vorliegende Erfindung verkörpert.
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Der Kondensator 58 ist ein Nebenschlußkondensator und dient als Vorausregler,
um das »Hinausschießen« über die Temperaturgrenze zu unterstützen, indem der Brennstoffzufluß
durch Drosselung vermindert wird, bevor die tatsächliche kritische Temperatur erreicht
ist.
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Bei der vorliegenden Anlage ist es, unter Annahme, daß das Untertemperatur-Fehlersignal
aus dem Spannungsvergleicher 24 positiv ist und daß in dem Verstärker 26 eine Spannungsumkehrung
erfolgt, so daß Untertemperatur-Ausgangssignale aus dem Verstärker negativ sind,
offenbar, daß das negative Signal, das über die Widerstände 48 und 50 und den Widerstand
60 oder 62 rückgekoppelt wird, eine negative Rückkopplung darstellt mit der Tendenz,
das Eingangssignal durch den Verstärker hindurch abzuschwächen.
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Zeigt das Thermoelement eine Untertemperatur an und steigt die Temperatur
rasch an, wie dies während des Anlassens der Fall ist, dann wird der Kondensator
in dem Rückkopplungskreis auf eine negative Ladung aufgeladen, wobei die Ausgangsleistung
des Verstärkers sich in Richtung einer weniger negativen Spannung verändert, die
dazu führt, daß der Kondensator entladen wird. Wegen der Zeitverzögerung in dem
RC-Kreis (Stromkreis aus Widerstand und Kondensator) entlädt sich der Kondensator
jedoch nur langsam und führt dem Eingang des Verstärkers ein negatives Signal zu,
das seinerseits an dem Ausgang des Verstärkers ein positives Signal zu erzeugen
sucht. Es sei darauf hingewiesen, daß in dem Verstärker eine Polaritätsumkehrung
stattfindet, so daß eine Polaritätsumkehrung stattfindet, so daß ein Temperaturfehlereingang
von positiver Polarität an dem Verstärkerausgang als negative Polarität erscheint,
weshalb es unter den obigen Bedingungen für den Entladekondensator, der dem Verstärkereingang
eine negative Spannung zuführt, die größer ist als das positive Untertemperaturfehlersignal
des Thennoelementes, möglich ist, eine positive Spannung an dem Verstärkerausgang
zu erzeugen und so den Brennstoffregler im Sinn einer Verkleinerung der Brennstoffmenge
zu beeinflussen.
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Die oben beschriebene Schaltanordnung wirkt als Vorausregelung, jedoch
erfolgt, wie gesagt, selbst mit dem Vorausregler der Temperaturanstieg so rasch,
daß nicht genügend Zeit zur ausreichenden Drosselung des Brennstoffzuflusses während
des Anlassens zur Verfügung steht, um ein schwerwiegendes »Hochschnellen« zu verhindern.
Dies wird besonders durch die Tatsache verursacht, daß während des Anlassens eine
wesentliche Untertemperatur besteht, die eine
Vermehrung des Brennstoffzuflusses
erfordert, oder, mit anderen Worten, während des Anlassens wird der Brennstoffregelmechanismus
gewöhnlich einen maximalen Brennstoffzufluß anfordern, während die Temperatur-Begrenzungseinrichtung
nicht wirksam ist, um diese Strömung zu reduzieren, bis die Temperaturgrenze erreicht
oder überschritten ist. Selbst mit der oben beschriebenen Vorausregelkennlinie kann
annähernd 1 Sekunde gewonnen werden, bevor der Mechanismus beginnen kann, den Brennstoff
zu vermindern. Während dieser Untertemperaturstufe ist der Verstärker voll ausgesteuert
und gibt sein Signal ab für maximale Brennstoffzufuhr und erst, wenn das Untertemperatur-Eingangssignal
wesentlich reduziert ist, wird der Verstärker weniger stark ausgesteuert und beginnt
ein Brennstoff-Verminderungs-Ausgangssignal oder sogar ein kleineres Brennstoff-Anwachssignal
zu erzeugen.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken weist die Gegenkopplungsschaltung
zwei parallele Stromkreise auf, von denen der eine Widerstände 48, 50 enthält, um
eine geringere Gegenkopplung auf den Stromkreis wirken zu lassen, und von denen
der andere den Gleichrichter 56 enthält, der dazu dient, eine stärkere Gegenkopplung
auf den Stromkreis zu geben.
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Die Empfindlichkeit oder der Verstärkungsgrad des Verstärkers wird
von dem Widerstand in dem Rückkopplungskreis geregelt. Ist keine Rückkopplung vorhanden,
so hat der Verstärker eine große Ausgangsleistung bei einem kleinen Temperaturfehler,
weshalb der Verstärker bei einem kleinen Temperaturfehler voll ausgesteuert wird.
Bei einer negativen Rückkopplung wird die Empfindlichkeit oder der Verstärkungsgrad
des Verstärkers verringert; die Empfindlichkeit kann durch das Maß des Widerstandes
in dem Rückkopplungskreis geregelt werden. Ist der Widerstand in dem Rückkopplungskreis
klein, so ist die Empfindlichkeit oder der Verstärkungsgrad niedrig. Ist der Widerstand
in dem Rückkopplungskreis groß, so ist die Empfindlichkeit oder der Verstärkungsgrad
höher, und je größer der Widerstand ist, desto mehr wird sich der Verstärkungsgrad
den Merkmalen des Verstärkers ohne irgend eine Rückkopplung nähern.
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Die Erfindung wird unter Beibehaltung der Vorausregelkennlinien der
älteren Schaltungen einen solchen Kreis befähigen, den Brennstoffzufluß während
des Anlaufs genauer zu regeln und auf diese Weise die Maschinentemperatur während
des Anlaufzyklus genau zu regeln und zu begrenzen.
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Nach den in dieser Beschreibung benutzten Regeln zeigt der Pfeil in
dem Gleichrichter den Brennstofffluß von positiv zu negativ an, dem Elektronenstrom
entgegengesetzt. Wie oben bemerkt, bietet die Erfindung einen Gleichrichter 56 und
einen Widerstand 52 parallel zu den Widerständen 48 und 50 des Rückkopplungskreises,
so daß bei Verstärker-Ausgangssignalen der einen Polarität (beispielsweise negativ
= Untertemperatur) der Gleichrichter leitend wird und die ganze Schaltung weniger
empfindlich gemacht wird, d. h., es wird mehr negative Rückkopplungsenergie erzeugt.
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Der Gleichrichter verändert in der Tat den Widerstand in dem Rückkopplungskreis,
indem er einen höheren Widerstand erzeugt, wenn der Verstärkerausgang positiv ist,
und einen niedrigeren Widerstand wegen der Leitung des Gleichrichters, wenn der
Verstärkerausgang negativ ist, auf welche Weise der Verstärker weniger empfindlich
für Untertemperatursignale gemacht wird. Hiernach ist für Untertemperatursignale
ein größerer Temperaturfehler möglich, bevor der Verstärker so weit ausgesteuert
wird, bis er auf Temperaturübergangswerte nicht anspricht.
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Der Gleichrichter 56 setzt beim Leitendwerden und bei negativem Verstärkerausgang
den Widerstand des Rückkopplungskreises herab, wobei der Widerstandswert des Widerstandes
52 vorzugsweise wesentlich kleiner ist als die Widerstände 48 und 50 und zusätzlich
einen parallelen Strompfad bietet, so daß der ganze Kreis weniger empfindlich wird
und der Verstärker »ungesättigt« bleibt, während das Untertemperatur-Fehlersignal
viel größer ist.
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Die Wirkung des Gleichrichters besteht darin, für den Verstärkerausgang
verschiedener Polarität getrennte Rückkopplungspfade zu schaffen. Die Wirkung des
Gleichrichters ähnelt daher derjenigen eines Schalters, der eine Rückkopplung über
die Widerstände 48 und 50 für einen Verstärkerausgang der einen Polarität und über
die Widerstände 48 und 50 und über den parallel dazu liegenden Widerstand 52 für
einen Verstärkerausgang der entgegengesetzten Polarität gestattet. Die Notwendigkeit
dieser Art von Rückkopplungsanordnung wird noch eingehend unter Bezugnahme auf die
Abb. 4 erläutert werden. Es sei darauf hingewiesen, daß die Kurve 64, die die Verstärker-Ausgangsleistung
mit einem kleinen Wert negativer Rückkopplung darstellt, wie sie von den Widerständen
48 und 50 der Fig. 1 bestimmt wird, zeigt, daß, obwohl eine hohe Verstärkung erhalten
wird, eine Sättigung des Verstärkers den Bereich der Temperaturveränderungen, über
den eine Temperaturanzeige erhalten wird, begrenzt. In gewissen Fällen kann es von
größerer Bedeutung sein, einen weiten Meßbereich an Stelle einer hohen Empfindlichkeit
über einen engen Bereich zu haben, beispielsweise im Falle des Anlassens einer Gasturbine,
wobei eine Temperaturveränderung äußerst rasch und über einen beträchtlichen Temperaturbereich
hinweg erfolgen kann. Es sei angenommen, daß der Regelpunkt für die Anlage bei 0
Volt oder etwas zur positiven Seite in der Fig. 4 hin liege, d. h. der Punkt, an
dem die Temperatur etwa durch Drosseln der Brennstoffströmung im Falle einer Gasturbine
begrenzt werden soll, und daß eine nacheilende Rückkopplung, die eine Vorwegnahme
der Temperaturänderung ergibt, zu dem Verstärker wie in der Fig. 1 gehöre. Bei dem
oben erwähnten extremen Wechsel kann ungeachtet der Voranregelung nicht genügend
Zeit vorhanden sein, um ein schädliches Temperatur-»Hinausschnellen« zu verhindern.
Dies ereignet sich deswegen (vgl. Fig. 4), weil die Anlage nicht mißt, bis sie ungesättigt
wird und danach nur die Zeitspanne zur Verfügung hat, die verfließt, bevor die Temperatur
den Regelpunkt erreicht, um den Brennstoffzufluß zu verringern. Die Kurve 76 in
Fig. 5 zeigt die Kennlinie, die durch Anwachsen des Rückkopplungssignals bei einer
negativen Ausgangsleistung des Verstärkers geboten wird. Dies wird dadurch erreicht,
daß man den Widerstand 52 kleiner macht als die Widerstände 50 und 48 und der Gleichrichter
56 so angeordnet wird, daß das Rückkopplungssignal durch die Widerstände 50 und
48 läuft, wenn der Veratärkerausgang positiv ist und durch den Widerstand 52 und
die Widerstände 50 und 48, die dazu parallel liegen, läuft, wenn er negativ ist.
Die Vergrößerung des Meß-
Bereiches befähigt den Regler, ein Temperatur-Hinausschnellen«
zu verhindern, indem ihm mehr Zeit zum Ansprechen gegeben wird. Die Regulierung
entspricht dem Betrag der Temperaturänderung bei einer viel niedrigeren Temperatur
als vorher.
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Die Kennlinien der Fig. 4 und 5 sind von dem Ausmaß der Temperaturänderung
unabhängig, d. h., sie zeigen nicht die Auswirkung des Vorausregelkondensators 58.
Die Wirkung des Kondensators bei einem schnellen Ansteigen der Temperatur wird von
den gestrichelten Linien 66 in der Fig. 5 dargestellt, die zeigen, wie der Entladekondensator
58 dem Verstärkereingang eine negative Spannung zuführt, die größer ist als das
rasch abnehmende positive Untertemperatursignal des Thermoelementes, auf welche
Weise ein positives Brennstoff-Reduzier-Ausgangssignal erzeugt wird, während das
Thennoelement noch das Vorhandensein einer Untertemperatur anzeigt.
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Bei ansteigender Temperatur aus einer Untertemperatur wird der Gleichrichter,
sobald die Ausgangsleistung des Verstärkers positiv wird, natürlich aufhören zu
leiten, so daß der Widerstand des Rückkopplungskreises größer wird; doch dient dies
nur zum Vergrößern der RC-Zeitkonstanten seines Kondensatorkreises und weiterhin
zum Verzögern der Entladung des Kondensators, so daß auf diese Weise das Brennstoff-Reduzier-Ausgangssignal
des Verstärkers verlängert oder vergrößert wird.
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Die beschriebene Anordnung benutzt einen Kondensator 58 in der Rückkopplungsschaltung,
wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Es hat sich herausgestellt, daß der Kondensator
58 wegen der Notwendigkeit, diesen für eine befriedigende Wirkung während der raschen
Veränderungen aus größeren Untertemperaturbedingungen groß zu machen, nicht in der
Lage ist, einwandfrei und stetig zu arbeiten. Das heißt, nachdem die Grenztemperatur
erreicht und die Brennstofflieferung genügend reduziert ist, um ein weiteres Ansteigen
der Temperatur zu verhindern, neigt die Anlage wegen des großen Kondensators in
dem Rückkopplungskreis zum Schwingen oder Pendeln und erhöht die dynamische Verstärkung
des Reglers so stark, daß die Anlage unstabil wird. Um diese Bedingung zu korrigieren,
kann die Größe des Kondensators 58 beträchtlich vermindert und ein zweiter Kondensator
54, wie in Fig. 1 dargestellt, in dem Parallelkreis, der den Gleichrichter enthält,
eingebaut werden. Ein Strom fließt durch den Gleichrichter und seinen zugehörigen
Kreis nur dann, wenn der Verstärkerausgang eine Untertemperatur, d. h. ein negatives
Signal anzeigt. Da die beiden Kondensatoren additiv wirken, ergibt sich der gewünschte
Kapazitätswert für ein gutes Ansprechen während der raschen Temperaturänderungen
von einer Untertemperatur ausgehend zu einer Übertemperatur während des Anlassens.
Hat die Temperatur den Regelpunkt erreicht, und wird eine ausreichende Empfindlichkeit
für kleine Fehler gewünscht, dann fließt der Strom nur durch den anderen Parallelkreis,
der die Widerstände 48 und 50 enthält, wobei nur der Kondensator 58 wirksam ist.
In dieser Anordnung kann der Kondensator 58 wesentlich kleiner sein, wird deshalb
eine kleinere Verzögerung herbeiführen und eine ausreichende Ansprechempfindlichkeit
während der stetigen Arbeitsperiode ermöglichen.
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Die Fig. 3 stellt eine andere Ausführungsform dar, welche die in Fig.
5 dargestellte Kennlinie besitzt. Der Gleichrichter 68 und der Widerstand 70 werden
einem einfachen Rückkopplungskreis, der die Widerstände 72 und 74 und einen Kondensator
58 enthält, hinzugefügt. Wenn der Verstärkerausgang negativ ist, was eine Untertemperatur
anzeigt, dann bleiben der Widerstand 70 und der Gleichrichter 68 außer Betrieb,
weil kein Strom durch den Gleichrichter 68 fließt. Die Kennlinie für die Minus-
oder Untertemperaturseite ist dieselbe wie die Kennlinie 76 der Fig. 5 und wird
bestimmt durch den Wert der Widerstände 72 und 74. Wird die Verstärker-Ausgangsleistung
positiv, dann wird der Gleichrichter 68 leitend und leitet einen Teil der positiven
Rückkopplungsspannung ab, wobei das Ausmaß der negativen Rückkopplung reduziert
und der Verstärkungsgrad des Verstärkers vergrößert wird und auf der positiven Seite
Werte erscheinen, die eine Kennlinie ähnlich der Kurve 64 der Fig. 5 ergeben.
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Aus der obigen Beschreibung ist zu ersehen, daß es durch den Einbau
eines Gleichrichters in den Rückkopplungskreis des Verstärkers in dem Brennstoff-Begrenzungsregler
einer Turbine erreicht wird, eine Brennstoff-Reduktionsanforderung bei raschem Ansteigen
der Temperatur vorwegzunehmen und die Zeitspanne zu vergrößern, in der dieser Regler
wirken kann, um den Brennstoff zu drosseln, während die Empfindlichkeit des Reglers
für Übertemperaturbedingungen aufrechterhalten bleibt.