DE1155242B - Verfahren zur kontinuierlichen isothermen Polymerisation von Styrol - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen isothermen Polymerisation von StyrolInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F212/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring
- C08F212/02—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical
- C08F212/04—Monomers containing only one unsaturated aliphatic radical containing one ring
- C08F212/06—Hydrocarbons
- C08F212/08—Styrene
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
B 67003 IVd/39c
BEKANNTMACHUNG
DEJl ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 3. OKTOBER 1963
Die Polymerisation von Styrol in Abwesenheit von Verdünnungsmitteln oder auch in Gegenwart von
Verdünnungsmitteln ist bekannt. Bei dem bekannten Blockpolymerisationsverfahren wird Styrol zunächst
vorpolymerisiert, und die vorpolymerisierte Mischung aus Styrol und Polystyrol wird dann in Türmen über
einen längeren Zeitraum auspolymerisiert. Die Polymerisationstemperaturen liegen bei dem bekannten
Verfahren zwischen etwa 80 und 200° C. Das so hergestellte Polystyrol hat eine breite Molekulargewichtsverteilung.
Auch die isotherme Polymerisation von Styrol, d. h. die Polymerisation in einem konstanten Temperaturbereich,
ist bekannt. Nach dem sogenannten PoIystyrol-IV-Verfahren
wird Styrol bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen polymerisiert, und aus der
Mischung von Styrol und Polystyrol wird das Monomere auf geheizten Walzen im Vakuum abgezogen.
Aber auch nach diesem Verfahren erhält man noch ein Polystyrol mit verhältnismäßig weiter Molekulargewichtsverteilung.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem man durch isotherme kontinuierliche Polymerisation von
Styrol zu einem Polystyrol mit einer engen Molekulargewichtsverteilung kommt. Durch die enge Molekulargewichtsverteilung
erhält man ein Polystyrol, das sich durch verbesserte mechanische Eigenschaften auszeichnet.
Es wurde nämlich gefunden, daß man Styrol kontinuierlich isotherm bei Temperaturen zwischen
110 und 15O0C zu Polystyrol mit einer engen Molekulargewichtsverteilung
polymerisieren kann, wenn man die Polymerisation in einem Temperaturintervall von nicht mehr als 10°C, vorzugsweise nicht mehr als
3° C, und in Gegenwart von 5 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Polymerisationsgemisch,
von ungesättigten Alkoholen mit 3 bis 10 C-Atomen, die CC-Doppel- oder -Dreifachbindung enthalten,
vornimmt.
Die Polymerisation des Styrols soll, wie gesagt, bei Temperaturen zwischen 110 und 150° C vorgenommen
werden. Durch die Wahl derPolymerisationstemperatur kann man sowohl die Polymerisationsgeschwindigkeit
als auch das Molekulargewicht des zu erhaltenden Polystyrols regulieren. So erhält man bei Verwendung
einer Mischung aus 88°/0 Styrol und 12% Methylbutenol folgende K-Wert-Temperatur-Abhängigkeit:
140° C K-Wert 56
1350C K-Wert 60
130° C K-Wert 66
Die Polymerisation soll jedoch in einem Verhältnis-Verfahren zur kontinuierlichen isothermen
Polymerisation von Styrol
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Dr. Hans-Peter Siebel, Limburgerhof (Pfalz),
und Dr. Günther Daumiller, Ziegelhausen,
sind als Erfinder genannt worden
mäßig engen Temperaturbereich, der nicht mehr als 10°C, vorzugsweise 30C, umfaßt, vorgenommen
werden, also beispielsweise 120 und 13O0C oder bei 115bisll8°C.
Ein wesentliches Verfahrensmerkmal ist die Verwendung von ungesättigten Alkoholen, die 3 bis
10 C-Atome enthalten und die Doppel- oder Dreifachbindungen im Molekül haben. Diese ungesättigten
Alkohole werden in Mengen zwischen 5 und 30, vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das
gesamte Polymerisationsgemisch, angewendet. Geeignete ungesättigte Alkohole der beschriebenen Art sind
beispielsweise Allylalkohol, Propargylalkohol, Buten-(l)-ol-(3), Butin-(l)-ol-(3), Pentin-(l)-ol-(3), 2-Methylbuten-(3)-ol-(2),
2-Methyl-butin-(3)-ol-(2), Hexin-(l)-ol-(3), 2-Methyl-pentin-(4)-ol-(3), 3-Methyl-pentin-(l)-ol-(3),
2-Methyl-hexin-(5)-ol-(4), 3-Methyl-hexin-(l)-ol-(3), 4-Äthyl-oktin-(l)-ol-(3).
Die ungesättigten Alkohole wirken sowohl als Verdünnungsmittel als auch als Regler. Durch ihre
Anwesenheit wird die Polymerisationsgeschwindigkeit verringert und gleichzeitig die Bildung eines Polystyrols
mit enger Molekulargewichtsverteilung gefördert.
Aus der folgenden Tabelle ersieht man den Einfluß der eingesetzten Menge eines ungesättigten Alkohols,
des 2-Methyl-buten-(3)-ols-(2), auf den K-Wert und den Umsatz nach einer Polymerisationsdauer von
12 Stunden bei 100°C.
309 690/318
°'„ Styrol | ".„ Methyl- butenol |
" „ Festgelialt nach 2 Stunden |
K-Wert |
100 90 80 70 60 |
0 10 20 30 40 |
48 35 8 4 1 |
90 86 55 48 |
Außer Styrol können auch noch geringe Mengen, das sind bis zu etwa 20°/0, Styrolhomologe, wie
Λ-Methylstyrol, Vinyltoluol oder Dimethylstyrol, bei
der Polymerisation mitverwendet werden.
Die Polymerisation wird unter sonst üblichen Bedingungen vorgenommen. Man arbeitet vorzugsweise
in einem Polymerisationskessel, dem die Monomeren und der ungesättigte Alkohol kontinuierlich
zugeführt werden. Der Polymerisationsumsatz liegt zweckmäßig bei etwa 50 bis 98%, bezogen auf das
eingesetzte Monomere. Obwohl man im allgemeinen ohne Polymerisationsinitiatoren polymerisiert, kann
man in üblicher Weise geeignete Initiatoren, wie radikalbildende Verbindungen von der Art des
Benzoylperoxyds, Ditertiär-butylperoxyds und des Azodiisobuttersäurenitrils, verwenden.
Das polymerisierte Gemisch enthält neben dem Polymerisat noch nichtpolymerisiertes Styrol und den
ungesättigten Alkohol. Es wird von den flüchtigen Verbindungen in üblicher Weise, z. B. in Vakuumschnecken
oder in evakuierten Gefäßen bei erhöhten Temperaturen, befreit.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man ein Polystyrol mit sehr enger Molekulargewichtsverteilung.
Vergleicht man ein Polystyrol, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, mit
einem nach der bekannten Methode der Blockpolymerisation hergestellten, so erkennt man an der
Molekulargewichtsverteilungsfunktiondie Unterschiede in der Verteilungsbreite.
Die Zeichnung zeigt die integrale Verteilungskurve, ίο die nach der summativen Fraktionierungsmethode
ermittelt wurde, für zwei vergleichbare Polystyrole mit einer Viskositätszahl [η] -- 0.90.
A = Polystyrol gemäß der Erfindung,
B = Polystyrol nach der Methode der nicht isothermen Blockpolymerisation.
B = Polystyrol nach der Methode der nicht isothermen Blockpolymerisation.
Die erhaltenen Produkte zeichnen sich durch gute mechanische Eigenschaften aus. Dies tritt besonders
dann in Erscheinung, wenn man einen Vergleich
ao zwischen Produkten gleicher Schmelzviskosität, d. h.
gleicher Verarbeitbarkeit, anstellt, von dem das eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und das
andere nach den konventionellen Methoden der nicht isothermen Blockpolymerisation hergestellt ist.
as Betrachtet man umgekehrt zwei Produkte, die
gleiche mechanische Eigenschaften besitzen, aber nach den beiden obengenannten verschiedenen Methoden
hergestellt wurden, so zeigt sich, daß Produkte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber dem
Produkt nach der konventionellen Blockmethode eine deutlich niedrigere Schmelzviskosität und damit eine
verbesserte Verarbeitbarkeit, z. B. auf Spritzgußmaschinen und Extrudern, haben.
Die folgende Tabelle erläutert diesen Sachverhalt an Beispielen.
Produkt | K-Wert | Erweichungspunkt | Schlagfestigkeit | Kerbschlagfestigkeit | Schmelzindex |
0C | DIN kg cm/cm* | DIN kg cm/cm2 | |||
A | 55 | 80 | 13 | 1,4 | 8,2 |
B | 59 | 79 | 12 | 1,3 | 3,1 |
C | 57 | 80 | 20 | 1,4 | 3,2 |
D | 65 | 96 | 15 | 1,3 | 0,5 |
E | 65 | 100 | 23 | 1,7 | 0,5 |
A = Produkt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren B = Produkt nach dem konventionellen Blockverfahren
C = Produkt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren D = Produkt nach dem konventionellen Blockverfahren
E = Produkt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Zusatz oder Gleitmitteln. Die
zugesetzten Stoffe sind für A, B und C
nach Art und Menge gleich
zugesetzten Stoffe sind für A, B und C
nach Art und Menge gleich
ohne Zusatzstoffe
Die Erweichungspunkte (nach Fikentscher) der erhaltenen Polymerisate (ohne Zusatzstoffe) liegen bei
1000C.
Es ist möglich, vor der Polymerisation dem Reaktionsgemisch Zusatzstoffe beizufügen, wie Stabilisatoren,
Gleitmittel, Schmiermittel, Pigmente und Farbstoffe, soweit diese die Polymerisation nicht
stören.
Die bei der Entgasung der Reaktionsmischung wiedergewonnenen Lösungsmittel und Monomeren
können direkt oder nach einer Destillation wieder verwendet werden. _ .
Die Polymerisation wird in einem 150-1-Rührkessel
aus Edelstahl vorgenommen. Die Monomerenmischung wird durch eine Dosierpumpe aus einem Vorratsgefäß
in den Rührkessel eingedrückt. Der Austrag aus dem Rührkessel erfolgt durch eine beheizbare Zahnradpumpe,
die das Lösungspolymerisat in eine Entgasungsdoppelschnecke fördert.
Claims (15)
- 5 6
- Versuchsdaten: Schlagfestigkeit nach DIN an ge-
- Temperatur im Kessel 1350C sPritzen PrüfkörPern 20 cm kg/cm2
- Füllmenee im Kessel 801 Kerbschlagfestigkeit nach DIN an
- „ . in, IC.. gespritzen Prüfkörpern 1,4 cm kg/cm2
- Dosiermenge 3,0 kg/Std. 5
- Zusammensetzung der Mischung . 88% Styrol PATENTANSPRUCH·
- 12% Methyl-
- butenol Verfahren zur kontinuierlichen isothermen PolyGehalt an Polystyrol im Kessel, be- merisation von Styrol bei Temperaturen zwischen zogen auf die Gesamtmischung .. 70% 10 110 und 150°C, dadurch gekennzeichnet, daß man
- Rührerumdrehung 30 U/Min.
- Styrol innerhalb eines Temperaturintervalls von
- ProzentgehaltanflüchtigenAnteilen nichtmehrals 100C, vorzugsweisenichtmehrals 30C,
- nach dem Verlassen derEntgasungs- in Gegenwart von 5 bis 30 Gewichtsprozent, be-
- schnecke 0,2°/ zogen auf das gesamte Polymensationsgemisch,
- 15 von ungesättigten Alkoholen mit 3 bis 10 Kohlen-Eigenschaftswerte des Produktes: Stoffatomen, die CC-Doppel- oder -Dreifach-bindungen enthalten, polymerisiert.
K-Wert 60Erweichungspunkt nach Fikent- In Betracht gezogene Druckschriften:scher 1000C 20 H. Ohlinger, Polystyrol (1955), S. 62ff.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen@ 309 690/318 9.63
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB67003A DE1155242B (de) | 1962-04-27 | 1962-04-27 | Verfahren zur kontinuierlichen isothermen Polymerisation von Styrol |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB67003A DE1155242B (de) | 1962-04-27 | 1962-04-27 | Verfahren zur kontinuierlichen isothermen Polymerisation von Styrol |
FR932813A FR1356005A (fr) | 1963-04-26 | 1963-04-26 | Procédé pour la polymérisation isothermique de styrolène |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1155242B true DE1155242B (de) | 1963-10-03 |
Family
ID=25966240
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB67003A Pending DE1155242B (de) | 1962-04-27 | 1962-04-27 | Verfahren zur kontinuierlichen isothermen Polymerisation von Styrol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1155242B (de) |
-
1962
- 1962-04-27 DE DEB67003A patent/DE1155242B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
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