DE1155241B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des TrioxansInfo
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Description
INTERNAT. KL. C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
F34072IVd/39c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 3. OKTOBER 1963
Cyclische Acetale lassen sich unter der Einwirkung kationischer Katalysatoren zu thermoplastischen,
hochmolekularen Polyacetalen polymerisieren. Wie bekannt, führt die Polymerisation des Trioxans zu
hochmolekularen Produkten folgender Struktur
HOCH2 — (— OCH2 —)x — OCH2OH
die ausgezeichnete mechanische Eigenschaften besitzen. Als Polyacetale mit endständigen Halbacetalgruppen
sind diese Polyoxymethylendihydrate jedoch technisch noch nicht anwendbar. Bei thermischer Beanspruchung
tritt, von den Halbacetalgruppen ausgehend, unter Entwicklung von Formaldehyd Depolymerisation
ein.
Es ist bekannt, daß Polyoxymethyle mit endständigen Halbacetalgruppen nach einer Blockierung
der OH-Gruppen eine gute Thermostabilität aufweisen. Die Blockierung kann sowohl mittels einer
Alkylierungs- als auch einer der Acetylierungsreaktion durchgeführt werden. Beide Verfahren
weisen jedoch im Hinblick auf die technische Darstellung thermostabiler Polyacetale Mängel auf. So
läßt sich eine vollständige Alkylierung der OH-Gruppen nur sehr schwierig durchführen. Die acetylierten
Produkte sind hydrolyseempfindlich, und nach ihrer Verseifung liegen im Polymeren erneut zwei
unbeständige Halbacetalgruppen vor. Außerdem läßt sich durch beide Verfahren ein Maximum an
Stabilität nicht erreichen. Wird nämlich bei diesen endblockierten Polyacetalen die Polymerkette, sei es
durch einen chemischen oder mechanischen Angriff, aufgespalten, so tritt, von der Spaltstelle ausgehend,
erneut progressive Depolymerisation ein.
Es ist ebenfalls bekannt, Polymerisate mit verbesserter Thermostabilität durch Mischpolymerisation von
Trioxan mit anderen Comonomeren herzustellen. Durch den Einbau des Comonomeren in die Polymerkette
wird die einheitliche Struktur der Polyoxymethylenkette durch organische Reste, die zwei oder
mehrere C-Atome enthalten, unterbrochen. In einem solchen Copolymerisat wird die progressive Formaldehydabspaltung,
sei es von den Kettenenden oder von einer Bruchstelle der Polymerkette ausgehend, an
den eingebauten Resten des Comonomeren zum Stillstand kommen. Sie besitzen somit eine gegenüber
den verätherten oder veresterten Polyoxymethylenen erhöhte Stabilität.
Als Comonomere wurden cyclische Äther und cyclische Formale verwendet. Bei den verwendeten
cyclischen Formalen handelt es sich um solche, die Verfahren zur Herstellung
von Copolymerisaten des Trioxans
von Copolymerisaten des Trioxans
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Klemens Gutweiler, Mainz,
Dr. Edgar Fischer, Frankfurt/M.,
und Dr. Klaus Küllmar, Kelkheim (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
sich vom Glykol, vom 1,3-Propandiol und deren
Derivaten und vom Diäthylenglykol ableiten. Die cyclischen Formale des Glykols und des 1,3-Propandiols
stellen 5- bzw. 6gliedrige Ringe dar, die gegenüber dem linearen polymeren Formal energetisch sehr
stark begünstigt sind. Diese Begünstigung der cyclischen vor der linearen Form hat zur Folge, daß sich
diese beiden Verbindungen nicht oder nur schwierig mit Trioxan copolymerisieren lassen. Außerdem besitzen
die erhaltenen Copolymerisate wegen der leichten Rückbildung der cyclischen Formale nicht
die erwarteten Thermostabilitäten.
Es ist bekannt, daß man durch geeignete Substitution der cyclischen Formale die Ringspaltung erleichtern
kann. Da aber die hervorragenden Eigenschaften der Polyoxymethylene zum Teil auf den hohen Kristallinitätsgrad
der Polymeren zurückzuführen ist, muß ein jeder Substituent, der als Seitenzweig an der
Polymerkette sitzt, die Kristallinität und somit die guten Eigenschaften der Polymeren ungünstig beeinflussen.
Es ist weiter bekannt, daß lineare Polymere des Diäthylenglykolformals energetisch gegenüber dem
8gliedrigen, cyclischen Monomeren Begünstigt sind. Somit läßt sich das monomere Formal des Diäthylen-
309 690/317
glykols mit Trioxan in jedem Verhältnis copolymerisieren. Die erhaltenen Copolymerisate weisen eine
sehr gute thermische Stabilität auf. Jedoch ist die Äthergruppe im Formal des Diglykoläthers gegenüber
den bei der Polymerisation verwandten Katalysatoren (z. B. Bortrifluorid) nicht vollständig indifferent.
Es wurde nun gefunden, daß man Copolymerisate des Trioxans durch Polymerisation von Trioxan mit
cyclischen Acetalen mittels kationisch wirksamer Katalysatoren, deren Konzentration 0,0001 bis
1 Molprozent, bezogen auf die Menge der eingesetzten Monomeren, beträgt, bei Temperaturen von —100
bis -rl50'C, gegebenenfalls in Gegenwart eines indifferenten
Mediums, herstellen kann, indem man als cyclisches Acetal Tetramethylendiolformal verwendet.
Tetramethylendiolformal besitzt folgende Struktur
CH2- | CH2 |
ι | CH2 |
O \ / |
O |
\ / CH |
t |
und besitzt als Monomeres einen 7gliedrigen Ring, der gegenüber dem linearen Polytetramethylendiolformal
energetisch benachteiligt ist. Tetramethylendiolformal läßt sich daher in jedem Mengenverhältnis mit Trioxan
mischpolymerisieren. Außerdem enthält das Tetramethylendiolformal eine unverzweigte Kohlenstoffkette.
Dadurch ist gewährleistet, daß durch seinen Einbau in die Polymerkette die Kristallinität des
Polymeren nicht wesentlich ungünstig beeinflußt wird.
Außer diesen beiden hervorragenden Eigenschaften zeigt Tetramethylendiolformal noch den weiteren
Vorteil, außer der Formalgruppe keine weitere Gruppe im Molekül zu enthalten, an der ein Angriff des
Katalysators während der Polymerisation erfolgen kann, wodurch unerwünschte Nebenreaktionen ausgeschlossen
werden.
Tetramethylendiolformal kann, wenn es in dem dazu notwendigen Reinheitsgrad vorliegt, mit Trioxan
ίο in jedem Mengenverhältnis copolymerisiert werden,
ohne daß mit steigender Menge des zugesetzten Tetramethylendiolformals die Katalysatormenge erhöht
werden muß, oder daß eine Verlängerung der Inhibitionsperiode eintritt. Die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Mischpolymerisate sind feste, harte Produkte.
Zur Bestimmung der Stabilitätswerte der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisate
wurden die aus den Polymerisationsansätzen resultierenden Copolymerisate gemahlen und mit
Methanol, dem 1% an Äthanolamin zugesetzt war, ausgekocht. Nach dem Trocknen bei 70°C wurden
die Copolymerisate ohne eine weitere Vorbehandlung oder einen Zusatz an Stabilisatoren den Abbaubedingungen
unterworfen. Als Test für die Stabilität der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Copolymerisate dienen der Abbau durch 10%ige wäßrige Natronlauge bei 2stündigem Erhitzen
unter Rückfluß und der thermische Abbau bei 2020C.
Polyoxymethylendihydrate werden unter dem Einfluß starker Alkali von den Kettenenden her abgebaut.
Dieser Abbau kommt bei den Copolymerisaten aus Trioxan und Tetramethylendiolformal an den Butandiolresten
zum Stillstand.
HOCH2 — (OCH2)m — OCH2CH2CH2CH2
Alkali
Alkali
X — OCH2CH2CH2CH2 — (OCH2)„ — OCH2OH
HOCH2CH2CH2CH2 — (OCH2),; — OCH2CH2CH2CH2OH ^ (m -<- η t 2)CH2O
Der Gewichtsverlust wird bei der alkalischen Behandlung um so kleiner sein, je mehr Tetramethylendiolformalmoleküle
in das Polymere eingebaut, je kleiner also die in der obigen Formel angegebenen Indizes m und η sind. Diese Forderung ist in dem
erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisat, wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist, vollaus erfüllt.
Gewichtsverlust der Polymerisate
nach einem 2stündigen Erhitzen
mit 10%iger Natronlauge unter Rückfluß
55
60
Gramm Tetra- N methylendiol- formal oro ; JOOOg Trioxan |
Gewichts verlust in % |
Nr. | Gramm Tetra methylendiol formal pro 1000 g Trioxan |
Gewichts verlust in % |
13 0 14! 10 15 j 20 |
37,4 11,4 5,0 |
16 18 23 |
30 50 100 |
2,8 2,4 1,7 |
Die stabilisierende Wirkung des Butandiolrestes in den erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisaten
aus Trioxan und Tetramethylendiolformal zeigt sich auch in eindeutiger Weise bei dem thermischen Abbau
der Polymerisate bei 202 C, wie aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist.
Gewichtsverluste (in 0J0) der Polymerisate
bei der thermischen Behandlung bei 2020C
in Abhängigkeit von der Zeit (in Minuten)
bei der thermischen Behandlung bei 2020C
in Abhängigkeit von der Zeit (in Minuten)
Gramm Tetramethylen | 30 | 60 | 90 | 19,0 | 120 | |
Nr. | diolformal pro 1000 g | 13,2 | ||||
Trioxan | Minuten | 6,0 | ||||
13 | 0 | 6,5 | 13,5 | 4,4 | ||
14 | IO | 5,9 | 10,0 | 2,9 | — | |
16 | 30 | 2.2 | 4,2 | 2,0 | — | |
18 | 50 | 2,2 | 3,3 | 4,7 | ||
22 | 75 | 1,9 | 2,3 | 3,2 | ||
23 | 100 | 1.6 | 1.8 | 2,1 | ||
33 | 250 | 0.8 |
Die Copolymerisation des Trioxans und Tetramethylendiolformals kann sowohl in Masse, in
Lösung, in Dispersion als auch als Feststoffpolymerisation ausgeführt werden. Die Lösungspolymerisa-
tion erfolgt in einem indifferenten Lösungsmittel, in dem die Monomeren löslich sind. Für die Feststoffpolymerisation
wird das Tetramethylendiolformal zweckmäßig im geschmolzenen Trioxan gelöst, die
Lösung kristallisiert und das feste Produkt in bekannter Weise polymerisiert. Zur Auslösung der Massenpolymerisation
eignen sich vor allem, wie noch weiter erläutert wird, die Aryldiazoniumborfluorate.
Die Polymerisationstemperatur kann sich in einem weiten Bereich bewegen. Je nach dem Polymerisationsverfahren
ist sie in den Grenzen von —100 bis + 1500C variierbar. Im allgemeinen werden Temperaturen
zwischen —70 und +1100C bevorzugt. Die
Polymerisation in Masse erfolgt vorteilhaft bei Temperaturen zwischen +62 und HO1C, die Feststoffpolymerisation
bis zu einer Temperatur von 62° C.
Zur Auslösung der Copolymerisation des Trioxans mit Tetramethylendiolformal eignen sich vor allem
Lewis-Säuren, vorzugsweise des Bortrifluorids.
Auch die Komplexverbindungen der Lewis-Säuren, z. B. die Ätherate oder Aminkomplexe können vorteilhaft
zur Auslösung der Polymerisation eingesetzt werden.
Ebenfalls gut wirksame und wegen ihrer bequemen Handhabung und Dosierung bevorzugte Katalysatoren
im Rahmen der Herstellung des Copolymerisats sind Salze von Lewis-Säuren, z. B. ihre Oxoniumsalze.
Geeignete Oxoniumsalze sind beispielsweise: Trimethyl-, Triäthyl-, Tri-n-propyloxoniumtetrachloroferriat;
Trimethyl-, Triäthyl-, Tri-n-propyloxoniumhexachloro-antimoniat;
Bis-(triäthyl-oxonium)-hexachlorostannat; Trimethyl-, Triäthyl-, Tri-n-propyloxoniumfluorborat
usw.
Als weitere geeignete Katalysatoren seien die Komplexverbindungen von Lewis-Säuren mit anorganischen
Säuren, z. B. Borfluorwasserstoffsäure, genannt.
Mit besonderem Vorteil werden zur Auslösung der Copolymerisation substituierte Aryldiazoniumfluorborate
verwendet. Diese Verbindungen lassen sich leicht in der erforderlichen Reinheit darstellen. Sif
liegen in fester, gut haltbarer Form vor, wodurch eine
ίο genaue Dosierung möglich ist. Außerdem lösen sit
sich in der Monomerenschmelze ideal auf.
Die Polymerisation setzt nach einer gewisser Induktionsperiode ein, die es erlaubt, einmal den
Katalysator homogen in der warmen Mischung auf-
X5 zulösen und zum anderen die mit dem Katalysator
versehene Mischung in das Polymerisationsgefäß zu überführen, ohne daß eine vorzeitige Polymerisation
einsetzt. Bei der Verwendung dieses Karaiysrioriy;:■■■..
erübrigt sich folglich die bei der Verwendung ve:
Bortrifluoridätheraten notwendige Verdürmim;; de
Katalysators oder des Polymerisationsansatzcs. Di
Induktionsperiode ist von der Zerfallsgeschwindigk ■,
der Diazoniumfluorborate bzw. von de; Dissozui
tionskonstante der Komplexverbindungen bei de;
Polymerisationstemperatur abhängig.
Geeignete monomerlösliche Phenyldiazon" Tifhiorborate
sind solche, die am aromatischen Kern in beliebiger Stellung einen oder mehrere Substituenten
tragen, z. B. Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Phenoxy-, Nitro-, Halogen-, Ester-, Nitril-, Alkylsulfonyl-,
Sulfoamid-, Arylazogruppen usw.
Ferner leiten sich geeignete Diazoniumfluorborate von den aromatischen Grundkörpern Fluoren, Carbazol
und Anthrachinon ab.
Als Beispiele seien folgende Aryldiazoniumfluorborate angegeben:
C2H5-
N = N
BF4 OCH3
OCH3
BF4
CH3
BF4
O2N BF4
BF4
BF4
CH3OOC
BF4
BF4
OCH3
CH3
BF4
SO2C2H5
N = N
BF4
N=N
BF4
OCH3
N = N
SO2N(C2Hs)2
BF4
N = N
BF4
Die Menge des zugesetzten Katalysators liegt zwischen 0,0001 und 1,0 Molprozent, vorzugsweise
zwischen 0,001 und 0,1 Molprozent, bezogen auf die Menge der eingesetzten Monomeren. Da die Polymerisationsgeschwindigkeit
mit steigender Katalysatormenge zunimmt, soll diese so gewählt werden,
daß die frei werdende Polymerisationswärme noch gut abgeführt werden kann.
Führt man die Polymerisation ohne Lösungsmittel durch, so wird zur Aufarbeitung der erhaltene Copolymerisatblock
zermahlen und zweckmäßig etwa 1 Stunde mit Methanol, dem 1 Volumprozent Äthanolamin zugesetzt ist, ausgekocht. Das Polymerisat
wird anschließend abgesaugt, mit Methanol nachgewaschen und etwa 20 Stunden bei 7O0C
getrocknet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisate aus Trioxan und Tetramethylendiolformal
sind thermoplastisch verarbeitbar und können zu Folien, Filmen, Bändern und verschiedenartigen Spritzgußteilen verarbeitet werden.
Die technischen Vorteile der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisaten
gegenüber den nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 1 221 148 erhaltenen Produkten sind
aus den Tabellen A und B ersichtlich. Weitere Vorteile sind:
1. Eine bedeutend höhere Polymerisationsgeschwindigkeit.
Die erhöhte Polymerisationsgeschwindigkeit des Systems Trioxan—Tetramethylendiolformal bietet
den technischen Vorteil, daß für die Auslösung der Polymerisation eine bedeutend geringere Katalysatormenge
als bei dem System Trioxan—Dioxolan erforderlich
ist. Trotz der geringen Katalysatorkonzentration im Polymerisationsansatz führt die
Polymerisation in kürzester Zeit zu hohen Ausbeuten (s. folgende Tabelle).
Da bei der ionischen Polymerisation der Katalysator neben der polymerisationsstartenden auch eine
sehr starke depolymerisierende Wirkung zeigt, ist es vom Standpunkt der Technik aus gesehen von äußerster
Wichtigkeit, bezüglich der Qualität der Polymerisate bei kurzen Polymerisationszeiten mit einer möglichst
geringen Katalysatorkonzentration zu polymerisieren.
2. Eine bedeutend erhöhte Thermostabilität der erhaltenen Copolymerisate.
Neben diesen beiden Vorteilen tritt ein weiterer technischer Vorteil gegenüber den in der besagten
Patentschrift angeführten Verbindungen auf. Wie aus der Tabelle, S. 5, der französischen Patentschrift
hervorgeht, nimmt die Viskosität der Copolymerisate des Trioxans mit 1,3-Dioxolan als Comonomerem mit
steigendem Gehalt an diesem Comonomeren ab.
Bei der Verwendung von Tetramethylendiolformal
als Comonomerem tritt mit steigendem Gehalt von Tetramethylendiolformal im Copolymerisat keine
Viskositätsabnahme des Copolymerisate ein, sondern es ist sogar eine Viskositätszunahme feststellbar.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, weist das System Trioxan—Tetramethylendiolformal neben der
erhöhten Polymerisationsgeschwindigkeit auch den technisch wichtigen Vorteil auf, daß die Copolymerisate
mit Tetramethylendiolformal bis zu 50% bessere Thermostabilitätswerte als die Copolymerisate aus
Trioxan und 1,3-Dioxolan bei gleichem molarem Verhältnis Trioxan zu Comonomeren besitzen.
9 10
A. Beispiele aus der französischen Patentschrift 1 221 148
Trioxan | 25 | Dioxolan | Molares Verhältnis CH2O zu -CH2CH2-O- |
Katalysator | Dem PoIy- | Polymeri- sations- tempera- tur |
Polymeri sations- zeit |
Aus beute |
Thermischer Abbau | ι bei 222°C), η nach: Beispiel 7 |
|
merisations- ansatz zugesetztes BF3 |
Gewichtsverlust in °/o | französische | |||||||||
Bei
spiel |
24,75 | (120Minutei gemesse Beispiel 1 |
Patentschrift | ||||||||
g | ml | Gewichts | 0C | % | französische | 1 221 148 | |||||
23,75 | 0,03 | 2057 : 1 | 0,10 ml | prozent | 66 bis68 | 4Std. | 20 | Patentschrift | |||
BF3 ■ 0(C2Hs)2 | 190 · 10 3 | 1 221 148 | |||||||||
4 | 40,0 | 0,25 | 245 : 1 | 0,10 ml | 66 bis 68 | 4Std. | 27,8 | ||||
BF3 · 0(C2Hs)2 | 190 · 10 3 | ||||||||||
5 | 40,0 | 1,25 | 48 : 1 | 0,10 ml | 66 bis 68 | 4Std. | 33,2 | ||||
BF3 ■ 0(C2Hs)2 | 190 · 10 3 | ||||||||||
6 | 2,1 | 47 : 1 | 0,15 ml | 100 | 22 Min. | 97,3 | 38,8 | 13,2 | |||
BF3 · 0(C2Ha)2 | 170 · ΙΟ"3 | ||||||||||
7 | 13,35 | 8,45 : 1 | 0,047 ml | 100 | 2,16Std. | 42,5 | 7,2 | ||||
BF3 ■ Q(C2Hs)2 | 42 ■ 10 3 | ||||||||||
8 | |||||||||||
B. Beispiele mit Tetramethylendiolformal als Comonomerem
Trioxan | Tetra- | Molares | Katalysator | Dem Poly | Polymeri- | Polymeri | Aus | Thermischer Abbau | Beispiel 7 | |
methylen- | Verhältnis CH2O | merisations- ansatz |
sations- | sations- | beute | Gewichtsverlust in °/o | französische | |||
Ver- | diolforma | zu -(CH2V-O- | zugesetztes | tempera- | zeit | (120Minutenbei222°C), gemessen nach: |
Patentschrift | |||
gleichs- | BF3 | tur | 1221 148 | |||||||
ver- | g | Beispiel 1 | ||||||||
such | 25 | g | 0,00125 ml | Gewichts | 0C | % | französische | |||
0,25 | 340 : 1 | BF3 ■ 0(C4Ha)2 | prozent | 70 | 15 Min. | 95 | Patentschrift | 14,6 | ||
25 | 0,00125 ml | 2 · 10 3 | 1 221 148 | |||||||
1 | 0,75 | 114 : 1 | BF3 ■ 0(C4Hg)2 | 70 | 15 Min. | 97 | 27,8 | 10,0 | ||
25 | 0,00125 ml | 2 · ΙΟ3 | ||||||||
2 | 1,25 | 69 : 1 | BF3 · 0(C4Hg)2 | 70 | 15 Min. | 96 | 25,0 | 5,9 | ||
25 | 0,00125 ml | 2 ■ 10 3 | ||||||||
3 | 2,50 | 35 : 1 | BF3 · 0(C4Hg)2 | 70 | 25 Min. | 97 | 22,7 | 4,4 | ||
45 | 0,025 ml | 2·ΙΟ"3 | ||||||||
4 | 28 | 7 : 1 | BF3 · 0(C4Hg)2 | 70 | 40 Min. | 85 | 15,9 | 2,6 | ||
30 | 0,025 ml | 13,7 ■ ΙΟ3 | ||||||||
5 | 28 | 5 : 1 | BF3 · Q(C4Hg)2 | 70 | 2Std. | 90 | 11,5 | |||
17-10 3 | ||||||||||
6 | 8,7 | |||||||||
50
Zu 1000 g geschmolzenem Trioxan werden bei einer Temperatur von 69°C 50 g Tetramethylendiolformal
und 0,170 g p-Nitrophenyldiazoniumborfluorat gegeben und die homogene Mischung mittels Stickstoff
in das Polymerisationsgefaß übergedrückt. Das Polymerisationsgefaß befindet sich während der Polymerisation
in einem thermokonstanten Bad von 690C. Nach etwa 4 Minuten setzt die Polymerisation
ein, wobei die Temperatur im Polymerisationsgefaß innerhalb 16 Minuten auf 1000C ansteigt. Nach einer
Polymerisationszeit von 45 Minuten wird der harte Polymerisatblock zerkleinert und mit 2000 ml siedendem
Methanol, dem 20 ml Äthanolamin zugesetzt sind, 1 Stunde behandelt, dann abgesaugt, mit
Methanol mehrmals ausgewaschen und bei 7O0C getrocknet.
Die Ausbeute beträgt 88%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Monomeren.
Zu 200 g geschmolzenem Trioxan werden 6 g Tetramethylendiolformal zugegeben und anschließend die
Mischung durch Abkühlung zur Kristallisation gebracht. Die Kristalle werden gemahlen und anschließend
mit 10 ecm Bortrifluoridgas beladen.
Die Polymerisation wird in einem Rührgefaß ausgeführt, das durch ein Bad auf 59 0C gehalten wird.
Nach einer Polymerisationszeit von 45 Minuten wird das Polymerisat gemahlen und nach der im Beispiel 1
beschriebenen Methode aufgearbeitet.
Zu 800 g geschmolzenem Trioxan werden 200 g Tetramethylendiolformal und 0,170 g p-Nitrophenyldiazoniumborfluorat
gegeben. Wie im Beispiel 1 beschrieben, wird die homogene Mischung in das Polymerisationsgefaß
übergedrückt. Nach etwa 4 Minuten beginnt im Polymerisationsgefaß die Temperatur an-
309 690/317
zusteigen, und der Ansatz polymerisiert zu einem harten Block, der nach der im Beispiel 1 beschriebenen
Methode aufgearbeitet wird. Die Ausbeute beträgt 90%, bezogen auf die Menge der eingesetzten Monomeren.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans durch Polymerisation von Trioxan mit cyclischen Acetalen mitteis kationisch wirk-samer Katalysatoren, deren Konzentration 0,0001 bis 1 Molprozent, bezogen auf die Menge der eingesetzten Monomeren, beträgt, bei Temperaturen von —100 bis + 1500C, gegebenenfalls in Gegenwart eines indifferenten Mediums, dadurch zeichnet, daß man als cyclisches Acetal Tetramethylendiolformal verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 221 148.ΙΜΜΠΙβ
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---|---|
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- 1961-06-02 DE DEF34072A patent/DE1155241B/de active Pending
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1962
- 1962-06-04 GB GB2147562A patent/GB990089A/en not_active Expired
- 1962-06-04 BE BE618509A patent/BE618509A/fr unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1221148A (fr) * | 1958-02-28 | 1960-05-31 | Celanese Corp | Polymères d'oxyméthylène et d'oxyalkylène |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB990089A (en) | 1965-04-22 |
NL278667A (de) | |
BE618509A (fr) | 1962-12-14 |
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