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Schwimmdecke aus flexiblem Kunststoff für Behälter zur Lagerung flüchtiger
Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft eine Schwimmdecke aus flexiblem Kunststoff
für Behälter zur Lagerung flüchtiger Flüssigkeiten, wie z. B. Benzin, die zur Herabsetzung
der Verdampfungsverluste der in dem Behälter gelagerten Flüssigkeit dient.
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Schwimmdecken aus flexiblem Kunststoff haben gegenüber starren Schwimmdecken
den Vorteil, daß sie zusammengerollt und in diesem Zustand durch ein Mannloch od.
dgl. in schon bestehende Behälter eingebracht werden können. Da derartige Behälter
in der Regel ein Dach-Mannloch aufweisen, kann das Einbringen auch bei teilweise
oder auch ganz gefülltem Behälter erfolgen. Andererseits haftet den Kunststoff-Schwimmdecken
der Nachteil an, daß sie nicht genügend formbeständig sind. Da aber die Flüssigkeit
gewöhnlich mit beträchtlicher Kraft in den Behälter hinein- und aus diesem herausgepumpt
wird, entsteht oft eine große Turbulenz in der Flüssigkeit innerhalb des Behälters.
Dies führt bisweilen dazu, daß sich eine Kante der Decke faltet oder auf sich selbst
zurückklappt, wodurch ein Teil der Flüssigkeitsoberfläche frei wird und die Decke
ihren Sinn verliert.
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Bei einer bekannten Schwimmdecke wurde nun versucht, dieses Problem
dadurch zu lösen, daß die Schwimmdecke einen äußeren, aufblasbaren Ringwulst erhält,
der nach dem Einbringen der Decke zu deren Versteifung aufgeblasen wird. Hierzu
benötigt man eine Preßluftquelle, die nicht ohne weiteres an jeder Stelle, an der
ein mit der Schwimmdecke zu versehender Behälter aufgestellt ist, zur Verfügung
steht.
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Der luftdichte Ringwulst bedeutet eine Erschwerung der Herstellung
der Schwimmdecke; da zur Versteifung ein gewisser Mindestdruck erforderlich ist,
müssen zumindest die den Ringwulst bildenden Teile der Schwimmdecke eine entsprechende
Festigkeit haben.
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Auch besteht immer die Gefahr eines Undichtwerdens eines solchen Wulstes;
diese Gefahr ist gerade bei einer Schwimmdecke, die unter ziemlich engen Verhältnissen
durch das Mannloch eingeführt werden muß, ziemlich groß.
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Bei einer weiteren bekannten Schwimmdecke sind an deren Oberseite
einzelne Laschen vorgesehen, in die ein Versteifungsrohr eingefädelt wird. Diese
Arbeit ist unter den räumlich beengten Verhältnissen am Behälter-Mannloch und bei
der nur mangelhaften Beleuchtung im Behälterinneren kaum befriedigend durchführbar;
außerdem erfordert dieser Vorgang recht viel Zeit. Schließlich macht sich das Fehlen
einer Aufhängevorrichtung arbeitserschwerend bemerkbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwimmdecke aus flexiblem
Kunststoff mit lösbarer Randversteifung derart auszubilden, daß sie ohne gro-
ßen
Zeitaufwand und ohne besondere Hilfsmittel in schon bestehende Behälter eingebracht
werden kann.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß als Halterung
für die Randversteifung eine bis auf Einführungsölinungen für die Versteifungsglieder
ringsum laufende, rohrförmige Hülse dient und eine am Rand der Decke, vorzugsweise
an dieser Hülse, angreifende Aufhängevorrichtung vorgesehen ist.
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Diese einfache Tasche, die weder besondere Festigkeitsbedingungen
erfüllen noch flüssigkeitsdicht sein muß, läßt sich wesentlich leichter herstellen
als der aufblasbare Ringwulst der erstgenannten bekannten Schwimmdecke. Druckluftquellen
sind entbehrlich, und wegen des Wegfalls der Gefahr des Undichtwerdens ist die erfindungsgemäße
Schwimmdecke auch betriebssicherer. - Gegenüber der zweitgenapnten bekannten Schwimmdecke
hat die Erfindung den Vorteil, daß das Einfädeln der Versteifungsglieder bei der
erfindungsgemäßen Schwimmdecke infolge der durchlaufenden rohrförmigen Gestalt der
Hülse wesentlich einfacher und schneller vor sich geht. Auch wird dieses Einfädeln
durch die an der Schwimmdecke vorhandene Aufhängevorrichtung nochmals wesentlich
erleichtert.
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In der Zeichnung sind mehrere Beispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines mit einer Schwirnsdecke ausgerüsteten
Behälters, wobei ein Teil des Behälters weggebrochen ist, Fig. 2 einen Querschnitt
nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 einen Ausschnitt des Querschnittes von Fig.
2 in größerem Maßstab, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 44 in Fig. 2, Fig. 5
einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 2, Fig. 6 einen Schnitt, der eine Abwandlung
der Versteifungsglieder zeigt, Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Abschnittes
des in die Decke eingearbeiteten, schwimmfähigen Materials, Fig. 8 eine perspektivische
Ansicht der aufgerollten Decke, fertig zum Einbringen durch das Mannloch des Behälters
und Fig. 9 und 10 je eine Draufsicht auf abgewandelte Ausführungsformen der Schwimmdecke.
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Gemäß Fig. 1 besteht der Behälter 1 aus einem Boden, einer zylindrischen
Wand 2 und einem Dach 3, auf dem ein Mannloch 4 angeordnet ist. Im Inneren des Behälters
1 ist eine Decke 10 vorgesehen, die auf der Flüssigkeit11 schwimmt. Normalerweise
ist die Decke flach ausgebreitet, wie in vollen Linien in Fig. 1 dargestellt ist.
Da sie aus biegsamem Material besteht, kann sie, wie mit 10a in Fig. 8 und in gestrichelten
Linien in Fig. 1 gekennzeichnet ist, aufgerollt werden.
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Das Material, aus dem die Decke 10 gefertigt ist, kann von beliebiger
Struktur sein, sofern es ausreichend biegsam ist und eine Gesamtdichte aufweist,
die geringer als die Dichte der Flüssigkeit ist, auf der sie schwimmt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Decke 10 zwei Scheiben 20 und 21 auf, die aus einem
Kunststoff bestehen, der in der Flüssigkeit unlöslich und ihr gegenüber verhältnismäßig
inert ist. Im Falle von Benzin kann der Werkstoff Polyvinylchlorid sein.
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Zwischen den Scheiben 20 und 21 sind mehrere segmentförmige, flache
Stücke aus aufgeschäumtem, biegsamem Kunststoff 23, z. B. aus Schaumstyrol oder
irgendeinem anderen Schaumkunststoff, eingebettet.
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Der Schaumkunststoff ist ebenfalls in der Flüssigkeit unlöslich, und
weist zweckmäßig geschlossene Zellen auf, so daß im Falle eines Risses in den Deckscheiben
20 und 21 der Schaumkunststoff 23 nicht in der Flüssigkeit aufgelöst wird oder sie
aufsaugt. Ein einzelnes, segmentförmiges Stück der Schaumstoffüllung ist in Fig.
7 dargestellt. Zwischen die Scheiben 20 und 21 sind mehrere dieser Stücke gelegt,
wobei zwischen den einzelnen Stücken ein kleiner Zwischenraum verbleibt. Längs dieser
radialen Zwischenräume 24 am Umfang 22 werden die Scheiben 20 und 21 miteinander
verschweißt.
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Der Durchmesser der Scheiben 20 und 21 kann etwas größer als der
Innendurchmesser des Behälters 1 sein, sodaß die Ränder der Decke 10 sich etwas
aufwerfen, wie mit 25 angedeutet ist. Dadurch wird sichergestellt, daß die Kante
der Decke mit der Innenwand des Behälters in Berührung gehalten wird und somit die
Verdampfung rings am Umfang auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird.
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Außerdem kann in die Decke eine Reihe hohlnietartiger Verstärkungen
26 eingearbeitet sein. Die Bohrungen dieser Verstärkungen lassen zwar etwa auf der
Oberfläche
der Decke vorhandene Flüssigkeit abziehen, sie sind aber klein genug, daß die Verdampfung
nicht merklich beeinflußt wird.
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Gemäß der Erfindung ist an der Oberfläche der Decke mittels Schweißung
oder mittels eines Klebstoffes 31 eine rohrförmige Hülse 30 befestigt. Die Hülse
ist ebenfalls biegsam und vorzugsweise aus demselben Kunststoff gefertigt, wie er
für die Scheiben 20 und 21 benutzt wird. Die Hülse ist biegsam und weich genug,
so daß sie die Aufrollbarkeit der Decke nicht stört.
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Die Hülse 30 ist in kurzem Abstand vom Umfang angeordnet und weist
mindestens eine Öffnung 40 zum Einführen von einem oder mehreren Versteifungsgliedem
auf. Die Versteifungen können als Stab 41 (Fig. 4, 5) oder als Rohr 42 (Fig. 6)
ausgebildet sein.
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Obgleich eine Öffnung 40 ausreichend ist, können deren zwei vorhanden
sein, wie in Fig. 2 dargestellt ist, aber es können auch drei oder vier Öffnungen
vorhanden sein, wie die Fig. 9 und 10 zeigen. Es sollen jedoch nicht so viele Öffnungen
vorhanden sein, daß es schwierig wird, die Versteifungen einzuführen, und vorzugsweise
sind nicht mehr als vier Öffnungen vorhanden.
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Das Versteifungsglied 41 bzw. 42 wird in die Hülse 30 eingeschoben
und muß daher genügend biegsam sein, um sich bogenförmig zu biegen und der Krümmung
der Hülse zu folgen. Statt dessen können die Versteifungen auch verhältnismäßig
unbiegsam und vorgeformt sein, so daß sie von vornherein die gewünschte Krümmung
haben. Die Versteifungen können aus Metall oder Kunststoff bzw. jedem sonstigen
geeigneten Material mit den oben angegebenen physikalischen Eigenschaften bestehen.
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An einer Stelle am Umfang der Decke ist eine Schleife 50 vorhanden,
die in Fig. 1 und im einzelnen in Fig. 5 gezeigt ist. Ein Seil 51 ist an der Schleife
50 befestigt, und das andere Seilende kann durch das Mannloch aus dem Behälter,
wie in Fig. 1 gezeigt, herausgeführt werden.
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Das Einführen der Decke in den Behälter geschieht folgendermaßen:
Zuerst wird ein Ende des Seiles 51 an der Schleife 50 festgemacht und dann die Decke
mit der Hülse 30, wie in Fig. 8 gezeigt ist, zusammengerollt, wobei das andere Seilende
aus der Deckenrolle herausragt. In dieser gerollten Form wird sodann die Decke durch
das Mannloch 4 des Behälters geschoben, während das Ende des Seiles 51 außen gehalten
wird. Im allgemeinen rollt sich die Decke im Behälterinneren von selbst auf und
breitet sich dabei auf der Oberfläche der Flüssigkeit aus. Tut sie dies jedoch nicht,
so ist dies unwesentlich, da die Decke mittels des Seiles angehoben und gehalten
werden kann. Die Decke wird dann bewegt, bis eine der Öffnungen 40 unmittelbar unterhalb
des Mannloches liegt, und während die Decke dicht an das Mannloch gehalten wird,
schiebt man die Versteifung 41 bzw. 42 in die Hülse 30. Nachdem die Versteifung
ganz in die Hülse 30 eingeschoben ist, läßt man die Decke 10 auf die Flüssigkeit
fallen.
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Das Ende des Seiles 51 wird im allgemeinen außerhalb des Behälters
befestigt, so daß es jederzeit benutzt werden kann, um die Decke während des Gebrauches
zu untersuchen, falls dies erwünscht erscheint.
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Durch die Versteifung 41 bzw. 42, die im wesentlichen dem ganzen
Umfang der Decke folgt, besteht keine Gefahr, daß sich eine Kante der Decke umbiegt
oder auf sich selbst zurückfaltet.