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Verschluß, insbesondere für pharmazeutische Behälter Die Erfindung
bezieht sich auf einen Verschluß, insbesondere für pharmazeutische Behälter mit
offener Mündung, wobei dieser Behälter zur Handhabung von Flüssigkeiten und insbesondere
zum Bereiten, Sterilisieren, Aufbewahren und Abgeben von pharmazeutischen Flüssigkeiten
für Laboratoriums-, Krankenhaus- und ähnliche Zwecke vorgesehen ist. Es wird ein
einfaches, zweckmäßiges und wirtschaftliches System geschaffen, welches wenige und
hauptsächlich wiederbenutzbare Teile aufweist.
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Es ist ein Gefäßverschluß mittels Kautschukkappe bekannt, bei welchem
an dem Zusammenstoß der dickeren Kappenhälfte und der dünneren Kappenhälfte ein
mit einem Schlitz versehener Zapfen zu dem Zweck angeordnet ist, daß man durch den
Überdruck der äußeren Luft bei geeignetem Zapfen den Schlitz geschlossen erhält.
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Ferner ist ein Flaschenverschluß für Sterilisierungszwecke bekannt,
bei welchem der über der Kappe angeordnete, sich nach oben verbreiternde Ventilaufsatz,
der mit seitlichen Ansätzen versehen oder länglich gestaltet ist, in der Weise angeordnet
ist, daß die Ventilöffnung bei dem durch die Luftverdünnung veranlaßten Einziehen
des Aufsatzes in den Flaschenhals zusammengedrückt, also geschlossen und gleichzeitig
die Kappe dicht gegen die Flaschenmündung gepreßt wird.
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Weiterhin ist bei der Benutzung eines elastischen Flaschenverschlusses
für Sterilisierungszwecke die Anordnung einer in den Flaschenhals gelegten Kappe
od. dgl. aus geeignetem Material bekannt, welche zwar das Entweichen der beim Sterilisieren
gebildeten Dämpfe gestattet, aber beim Erkalten durch den elastischen Verschluß
derart in den Flaschenhals hineingepreßt wird, daß sie den Verschluß von dem Flascheninhalt
abschließt.
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Es ist auch ein Flaschenverschluß für Sterilisierungszwecke bekannt,
bei welchem eine elastische Haube mit einer sich über dieser erhebenden, mit Ventilschlitz
versehenen Kugel und zwei diametral gegenüberstehenden Ansätzen vorgesehen ist;
letztere drücken die bei eintretender Luftverdünnung in die Flaschenmündung eingezogene
Kugel in Richtung quer zum Schlitz zusammen und verhindern ein gänzliches Eintreten
und Hindurchziehen derselben.
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Überdies ist ein Flaschenverschluß bekannt, bei welchem die Kappe
in der Mitte einen Ausschnitt besitzt, in welchem der nach Art der bekannten Flaschenstöpsel
geformte Verschlußkörper festgehalten wird.
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Schließlich ist ein Stöpsel aus elastischem Material mit einer oder
mehreren Entleerungsöffnungen und
einem Luftdurchtrittskanal bekannt, bei welchem
in oder an dem Luftdurchtrittskanal eine auf Unterdruck im Behälter ansprechende,
normalenveise in Schließstellung befindliche Ventileinrichtung vorgesehen ist.
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Gemäß der Erfindung wird ein Verschluß, insbesondere für pharmazeutische
Behälter mit offener Mündung, die von einem aus elastischem Material gebildeten
Glied umfaßt wird, welches eine Endwand zum Abdecken der Behältermündung und eine
einstückige Seitenwand zum Umgreifen der Behältermündung aufweist, so daß durch
Anheben der Endwand Druckmedium aus dem Behälter zwischen der Seitenwand und dem
Behälter abgelassen werden kann, und wobei Zugangs- und Entlüftungsöffnungen in
der Endwand vorgesehen sind, geschaffen, bei welchem die Endwand einen Vorsprung
aufweist, durch welchen die Öffnungen hindurchtreten, und ferner bewegbare Mittel
vorgesehen sind, welche die Zugangs- und Entlüftungsöffnungen abschließen und teilweise
den Vorsprung umgeben.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung sind ein Behälter und ein
Verschluß kombiniert, welche sich bei der Sterilisation selbst entlüften bzw. entgasen
und bei der Lagerung selbstabschließend sind und die
eine fortdauernde
Sterilität des Behälterinhalts und eine leichte Überwachung gewährleisten.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung sieht auch eine sterile Gießzone
für eine sichere Abgabe aus dem Behälter vor, ist rasch und leicht für eine Abgabe
bereitzumachen und ist selbstentlüftend bei solcher Abgabe.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht auf den Verschluß gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ist ein Schnitt durch den Verschluß und zeigt aucheineAusführungsformderMehrfachabdichtungen.
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Fig. 3 ist eine Unteransicht des Verschlusses; Fig. 4 ist eine Draufsicht
auf den Abreißteil des Verschlusses; Fig. 5 ist ein Schnitt durch den Oberteil eines
Behälters und den Verschluß in dem anfänglichen zusammengesetzten Zustand; Fig.
6 ist ein ähnlicher Schnitt, welcher die Aufwärtsverschiebung des Verschlusses zur
Entlüftung oder Entgasung des Behälters bei der Sterilisation veranschaulicht; Fig.
7 ist ein ähnlicher Schnitt, welcher die Abwärtsverschiebung des Verschlusses zum
Abdichten des Behälters nach der Sterilisation zeigt; Fig. 8 zeigt die Kupplung
und Betätigung des Verschlusses zur Abgabe des Inhalts aus dem Behälter und zur
Belüftung des Behälters; Fig. 9 ist eine auseinandergezogene Darstellung einer abgeänderten
Ausführungsform des Verschlusses und der Mehrfachabdichtmittel; Fig. 10 ist eine
Unteransicht der Membran des Verschlusses von Fig. 9; Fig. 11 zeigt die Anordnung
und Betätigung des Verschlusses zum Verbinden von mehreren Behältern.
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Der Behälter gemäß der Erfindung (Fig. 6) umfaßt eine Flasche 10,
die einen flachen Boden 11 und einen bauchigen Flüssigkeitsaufnahmeteil 12 hat,
der verschiedene Abmessungei haben kann, z. B. zum Aufbewahren ausgewählter Flüssigkeitsvolumina.
Die Flasche ist in der Nähe des Bodens 11 mit einer Nut versehen, um ein Band oder
einen Reifen 13 aufzunehmen, an dem ein Bügel oder Aufhänger 14 schwenkbar befestigt
ist, mittels dessen die Flasche, z. B. zum Verabreichen von Flüssigkeit an einen
Patienten, umgekehrt aufgehängt werden kann. Der Bügel 14 ist selbsthaltend, d.
h., er hat einen Teil, der mit dem Behälter 10 in Eingriff tritt, um sein Abfallen
zu verhindern und sein Überdrücken oder Überschnappen über den Boden 11 erforderlich
zu machen. Auf diese Weise kann der Behälter 10 mit einer Hand getragen und auf
Unterlagen oder Oberflächen abgesetzt werden, wobei der Bügel zweckmäßig in seiner
nichtstörenden Lagerstellung gemäß Fig. 6 gehalten ist.
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Oberhalb des Flüssigkeitsaufnahmeteiles der Flasche verengt sich
die Flasche zu einem im allgemeinen geraden Hals 15, der in einer offenen Mündungl6
endet, die an ihrem Ende abgeflacht ist, so daß ein seitlicher Rand 17 gebildet
wird. Dieser Rand 17 ist an seinem inneren Umfang abgeschrägt, wie dies durch die
Abfasung 17 a angedeutet ist. Die Behältermündung 16 ist an ihrem Ende nach außen
verdickt, so daß eine abgerundete Gießlippe 18 dargeboten wird, die von dem flachen
Rand 17 ausgeht. Der Hals 15 trägt auch einen abgerundeten vorstehenden Abschlußwulst
19, der im Abstand unterhalb der Lippe
18 angeordnet ist und auch eine etwas größere
Abmessung und einen größeren Durchmesser als die Lippe 18 hat.
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Der Verschluß gemäß der Erfindung umfaßt einen Deckel oder Stöpsel
20 aus Kautschuk oder anderem elastischem Material, der einen einstückigen Aufbau
besitzt. Der Stöpsel 20 ist im allgemeinen becherförmig ausgebildet und besitzt
insbesondere eine Oberwand 21 und eine einstückig damit zusammenhängende, sich allgemein
senkrecht nach unten erstreckende Seitenwand 22. Die Oberwand 21 trägt in ihrer
Mitte einen Stopfen oder einen eingezogenen Mittelteil 23, der nach unten vorsteht
und kleiner als die Mündung der Flasche 10 ist. Der Stöpselmittelteil 23 und die
Flaschenmündung 16 laufen entgegengesetzt konisch zu, so daß sie in der anfänglichen
Zusammensetzstellung (Fig. 5) einen Umfangsdurchgang begrenzen, der nach oben konvergiert
und der durch die Aufwärtsverschiebung der Stöpseloberwand erweitert und durch die
Abwärtsverschiebung der Stöpseloberwand geschlossen wird, wie dies nachstehend noch
auseinandergesetzt wird.
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Den Mittelteil 23 umgibt eine Stufe oder Schulter 24, die an ihrem
äußeren Umfang etwa bis zur Mitte des Flaschenrandes 17 vorsteht. Die Schulter 24
ist ferner unterschnitten oder nach innen und oben geneigt, so daß ihr Eingriff
mit dem Rand zuerst an ihrem äußeren Umfang erfolgt und sie sich unter Druck von
ihrem Umfang aus nach innen ausdehnt.
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Außerhalb der Schulter 24 ist die Oberwand 21 durch eine endlose
oder Umfangsnut 25 ausgespart, die so angeordnet und bemessen ist, daß sie über
der äußeren Hälfte des Randes 17 liegt und mit ihrer Seitenwandung auf der äußeren
Hälfte des Randes 17 sitzt. Die Nut 25 hat eine Tiefe, welche die Dicke der Oberwand
21 so herabsetzt, daß ein biegsamer Ring oder eine Membran 26 gebildet wird. Die
Weichheit des Stöpsels 20 und die Dicke der Membran 26 sind derart, daß sie eine
senkrechte Verschiebung des Mittelteiles 23 und der Schulter 24 zwischen einer die
Behältermündung freigebenden Stellung und einer die Behältermündung schließenden
Stellung entsprechend den Druckdifferenzen, die sich bei der Sterilisierung entwickeln,
zulassen.
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Die Stöpseloberwandung 21 hat einen mittleren, ringförmigen, nach
oben vorstehenden Teil oder Hals 27, der mit einem flachen Rand ausgebildet ist,
welcher einen zwischenliegenden vorstehenden Abschlußring 28 trägt und senkrechte
Seiten hat, aus welchen eine oder mehrere ringförmige Abschluß rippen 29 vorstehen.
Die Stöpseloberwand 21 weist zwei durch den Mittelteil 23 und den Hals 27 hindurchgehende
Öffnungen auf, nämlich eine Zugangsöffnung 30 und eine Entlüftungsöffnung 31, die
unterschiedlich ausgebildet sein können, z. B. indem die eine längs und die andere
versetzt zur Stöpselmittellinie liegt (vgl. Fig. 1 und 3). Die Zugangsöffnung 30
ist in ihrem Querschnitt verringert, z. B. durch eine Zwischenschulter 32, so daß
sie längs eines ausreichenden äußeren Teils ihrer Länge einen dichten Paßsitz mit
einem später zu beschreibenden Kuppe lungsstück hat. Einstückig mit dem Mittelteil
23 ist ein verhältnismäßig dünnwandiger becherförmiger Vorsprung 33 ausgebildet,
der unter dem Entlüftungsdurchgang 31 liegt und dessen Bodenwandung als eine federnde
Klappe durch einen Schlitz 34 ausgebildet ist, der seitlich durch einen Teil der
Seitenwand des becherförmigenVorsprungs 33 geschnitten ist.
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Die Stöpselseitenwandung 22 ist innen mit einem konkaven oder eine
Ausnehmung bildenden Teil 35 ausgebildet, der sich von der Nut 25 aus und von oberhalb
der Schulter 24 rings und passend um die Behälterlippe 18 krümmt. Die Stöpselseitenwand
ist unter dem ausgesparten Teil 35 durch eine nach innen gerichtete Schulter oder
Rippe 36 verdickt, welche unter der Lippe 18 liegt, wobei die Rippe 36 und der Teil
35 so bemessen sind, daß sie sich um den Flaschenhals 15 zusammenziehen und diesen
abdichten. Die Stärke des beschriebenen Abschlußeingriffs ist, wie ersichtlich,
ausreichend, um zu verhindern, daß der Stöpsel infolge des positiven Druckes, der
sich in der Flasche bei der Sterilisierung entwickelt, von der Flaschenmündung abgedrückt
oder fortgeblasen wird. Ferner ist der normale Abstand der Rippe 36 von der Stufe
24 geringer als der dazwischenliegende Querschnitt oder Durchmesser der Lippe 18,
so daß, wenn der Stöpsel auf die Flasche aufgebracht wird, die Stufe 24 unter Druck
auf dem Rand 17 sitzt. Die Stärke oder Festigkeit des Stöpseleingriffs und insbesondere
die Steifheit der Membran 26 sind ferner wie ersichtlich so beschaffen, daß ein
Abheben der Stufe 24 von ihrem Sitz und irgendein Lecken an der Stufe 24 vorbei,
wenn der Behälter 10 umgekehrt und der Stöpsel dem Druck der Behälterflüssigkeit
unterworfen wird, verhindert werden.
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Ferner hat gemäß der Erfindung der Stöpsel 20 einen ringförmigen
überstehenden Teil oder Handhabungsflansch 37 an dem dadurch versteiften äußeren
Umfang der Oberwand 21, und dieser Flansch kann durch Unterschneiden der Seitenwand
22 gegenüber der Ausnehmung 35 und der Schulter 36 gebildet sein.
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Der Flansch 37 wird ergriffen, um den Stöpsel von der Flasche zu drücken
oder zu stoßen, wie dies nachstehend beschrieben wird.
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Die Innen- und Außenfläche der Stöpselseitenwand 22 laufen von der
Rippe 36 und der vorgenannten Unterschneidung zu einem dünnen Umfangsband 38 nach
unten zusammen, das sich über den Abschlußwulst 19 der Flasche erstreckt. Ebenso
wie die Ausnehmung 35 und die Rippe 36 ist das Band 38 derart bemessen, daß es sich
bei der Anbringung des Stöpsels ausdehnt, so daß es gewöhnlich an der Wulst 19 der
Flasche anliegt und sie abdichtet.
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Zwischen dem Eingriff bei der Rippe 36 und dem Band 38 und durch
die beschriebene Konvergenz breitet sich die Stöpselseitenwand von dem Flaschenhals
nach außen aus. so daß ein geschlossener Raum oder eine abgeschlossene Zone 39 zwischen
dem Stöpsel und der Flasche gelassen wird, der auch durch die Rippe 36 und den Wulst
19 begrenzt wird.
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Der Eingriff zwischen dem hier beschriebenen Stöpsel und der Flasche
ist auf diese Weise als ein getrenntes Ventil oder ein Abschluß der Flasche durch
den Stöpsel an doppelten, im Abstand voneinanderliegenden Bereichen ausgebildet,
insbesondere an dem Eingriff der Ausnehmung 35 und der Rippe 36 mit der Lippe 18
und an dem Eingriff des Bandes 38 mit dem Wulst 19. reiner ist die Stöpselseitenwand
22 auf der Innenseite mit einer Reihe von senkrechten oder Längsnuten 40 versehen
(Fig. 2 und 3), die sich durch die Rippe 36 erstrecken und auch die Ausnehmung 35
teilen. Die senkrechten Nuten 40 erstrecken sich so zu der Nut 25 und stellen eine
Verbindung zwischen der Nut 25 und der Zone 39 her.
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Die Vorrichtung oder das Verschlußsystem gemäß
der Erfindung sieht
ferner eine Mehrzahl von abnehmbaren Verschließelementen oder -gliedern, die oberhalb
des Stöpselhalses 27 angeordnet sind, vor.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 umfassen diese Mittel eine becherförmige
Abschlußkappe41, die dicht über den Hals 27 paßt, und einen ähnlich becherförmig
gestalteten Abreißverschluß 42, der fest über die Kappe 41 paßt. Sowohl die Kappe
41 als auch der Abreißverschluß 42 können aus Aluminium oder anderem billigem Material
von leichtem Gewicht bestehen. Der Abschluß 42 ist wie ersichtlich tiefer als die
Kappe 41 und am Boden unter die Kappe 41 gebogen, um diese in hermetischem Abdichtungseingriff
mit der Rippe 28 und den Schultern 29 zu halten. Die äußere Kappe 42 ist auch teilweise
kreisförmig eingeschnitten und radial ausgeschnitten, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich
ist, um einen Handhabungsstreifen 43 zu schaffen, mittels dessen sie ergriffen und
abgezogen werden kann.
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Die Erfindung sieht auch ein steriles gesohlossenes System zum Kombinieren
von zwei oder mehreren Flüssigkeiten und in einem oder mehreren Arbeitsvorgängen
in demselben Behälter vor, bei welchem die Ausführungsform des Verschlusses, die
in Fig. 9 gezeigt ist, verwendet wird. Hierbei ist der Stöpsel 20 durch eine Kappe
41 und einen Arbeitsverschluß 42 und ferner durch eine ringförmige Membran 44 aus
Kautschuk oder anderem elastischem Material verschlossen, die an ihrer Unterseite
so ausgebildet ist, daß sie auf dem Rand des Halses 27 aufsitzen und sich gegen
die Rippe 28 legen kann, und die einen Flansch oder eine Stufe 45 hat, wodurch sie
so ausgebildet ist, daß sie auch über der Rippe 28 abdichtet.
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Die Membran 44 trägt auch ein Paar von Nippeln 46, 47, die so angeordnet
und bemessen sind, daß sie dicht und abschließend in die Enden des Zugangsdurchganges
30 bzw. des Entlüftungsdurchganges 31 passen. Der Nippel 46 für den Sitz in dem
Zugangsdurchgang 30 kann dabei so ausgebildet sein, daß er eine Ausnelunung besitzt,
wie dies bei 48 an der Oberseite der Membran angedeutet ist.
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Bei der Vorrichtung gemäß der Fig. 9 befindet sich über dem Stöpselhals
27 und auch über der Membran 44 ein becherförmiger, membranartiger Abschlußteil
49 mit einer oberen Öffnung 50, welche einen Zutritt zu den Nippeln 46 und 47 der
Membran 44 gestattet.
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Der Abschlußteil 49 und seine Öffnung 50 werden durch die Abschlußkappe
41 geschlossen, welche wiederum durch den Abreißverschluß 42 abgedichtet und zurückgehalten
wird.
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Bei Gebrauch der Verschlußvorrichtung gemäß der Erfindung wird die
Flasche 10 zuerst mit der gewünschten Menge an Flüssigkeit oder Lösung beschickt
oder gefüllt. Darauf wird der Stöpsel 20 nach unten auf die Behältermündung 16 gedrückt,
wie dies in Fig. 5 gezeigt ist, wobei die Schulter 24 sich auf den Rand 17 aufsetzt,
die Rippe 36 über die Lippe 18 schnappt und das Band sich über den Wulst 19 ausdehnt
und die Abschlußteile für den Stöpselhals (hier diejenigen von Fig. 9) an ihrer
Stelle sind. Die Vorrichtung wird dann sterilisiert, z. B. dadurch, daß sie in einem
Autoklav Wasserdampf unterworfen wird.
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Die Dampfsterilisierung erzeugt in der Flasche 10 einen Dampfdruck,
welcher sich mit dem Partialdruck des Gases oder der Luft in der Flasche vereinigt
und einen Gesamtflaschendruck erzeugt, der größer ist als der Wasserdampfdruck in
dem Autoklav. Der überschüssige
Flaschendruck bewirkt eine Aufwärtsverschiebung
des Stöpselmittelteiles 23, die ausreicht, um die Schulter 24 von ihrem Sitz auf
dem Rand 17 abzuheben (Fig. 6). Hierdurch wird der Behälter gegenüber der Nut 25
geöffnet, von wo er durch die Nuten 40 mit der Zone 39 verbunden ist, die auf diese
Weise dem überschüssigen Flaschendruck unterworfen wird. Dieser Druck wird dann
dadurch aufgehoben, daß er das Band 38 von der Abschlußwulst 19 drückt. Das Band
38 dehnt sich bei dieser Ventilwirkung an dem Wulst 19 genügend aus, um mit den
Nuten 40 Mehrfachwege für das Entweichen des überschüssigen Druckes zu schaffen.
Die Nachgiebigkeit des Stöpsels an dem Band 38 und der Membran 26 und die Größe
der Entlüftungsdurchgänge 25, 40 werden so berechnet, daß sie eine ausreichende
Entlüftung bzw. Entgasung gewährleisten, um ein Abblasen des Stöpsels unter irgendwelchen
Gebrauchsbedingungen zu verhindern.
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Die Flasche 10 wird nach der erforderlichen Sterilisationszeit für
die Lösung aus dem Autoklav herausgenommen. Nach dem sich ergebenden Ablassen des
überschüssigen Flaschendruckes gehen die Schulter 24 und das Band 38 automatisch
wieder auf ihren Sitz auf dem Rand 17 bzw. dem Wulst 19 und stellen dadurch wieder
den doppelten Abschluß der Flasche, wie Fig. 5 zeigt, her. Es ist ersichtlich, daß
dieser Wiederverschluß der Flasche eintritt, bevor der Flaschendruck und der Sterilisatordruck
wieder ausgeglichen sind, und daß das Ablassen nur hinsichtlich des Druckes erfolgt,
der größer ist als der überschüssige Druck den der Stöpsel durch seinen Eingriff
und Abschluß rund um die Lippe 18 und über den Wulst 19 enthält.
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Die weitere Abkühlung der Flasche ist von einer Dampfkondensation
begleitet, die ein Vakuum erzeugt. Der negative Flaschendruck zieht den Mittelteil
23 nach unten in die Mündung 16, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist, und bringt die
Stufe 24 in voller Breite in Abschlußberührung mit dem Flaschenrand 17, so daß ein
Abwärtsbiegen über die Abfasung 17a (Fig. 7) erfolgt. Es ist ersichtlich, daß dieses
Herabdrücken des Stöpseloberteils in brauchbarer Weise auch eine sichtbare Anzeige
des Vakuums in der Flasche schafft, so daß in zweckmäßiger Weise und mit einem Blick
bestimmt werden kann, daß die Lösung fortgesetzt steril ist.
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Um den Verschluß gemäß Fig. 2 zur Abgabe der Behälterfiüssigkeit
bereitzumachen, z. B. zur intravenösen oder anderen Verabreichung der Flüssigkeit,
wird der Abreißverschluß 42 weggezogen und die Verschlußkappe 41 von dem Stöpselhals
27 abgehoben, was, wie ersichtlich, bewerkstelligt werden kann ohne den vorher in
ihnen eingeschlossenen Teil zu berühren, so daß er steril -bleibt. Wie aus Fig.
8 ersichtlich, kann dann-durch die Zugangsöffnung 30 ein steriler Kupplungsteil
50 von üblicher Ausbildung eingesetzt werden, und dieser kann ein Ende eines Infusionsapparates
bilden, der auch eine Tropfkammer 51 und einen Ableitungsschlauch 52 (Fig. 8) haben
kann, der an seinem freien Ende mit einer Verabreichungs- oder Injektionsnadel (nicht
dargestellt) versehen sein kann. Die Bemessung des äußeren Teiles der Zugangsöffnung
31) ist derart, daß sie den angegebenen Eingriff und flüssigkeitsdichten Abschluß
um den Kupplungsteil 50 gewährleistet; die beschriebene größere Abmessung des Innenteiles
der die Zugangsöffnung bildenden Bohrung erleichtert das
Einsetzen und Herausnehmen
des Kupplungsteils in -die bzw. aus der Gebrauchsstellung, in welcher sein Schaft,
wie aus Fig. 8 ersichtlich, über den Stöpselmittelteil 23 hinausragt.
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Die Vorrichtung wird dann in die in Fig. 8 gezeigte Lage umgekehrt.
Die anfängliche und augenblickliche Neigung der Behälterfiüssigkeit, nach unten
gegen den Stöpsel zu drücken, dient nur dazu. das normale Bestreben der nachgiebigen
Ventilklappe 33, zu schließen und gegen ein Entweichen der Flüssigkeit abzudichten,
zu unterstützen. Bei und durch die Einleitung des Abwärtsflusses der Flüssigkeit
durch den Kupplungsteil 50 entsteht ein negativer Druck in dem Behälter. Dieses
Behältervakuum bewirkt ein Abheben des Ventils 33, so daß es einen Lufteintritt
und ein Hindurchtreten der Luft in Blasen durch die Behälterlösung gestattet, wodurch
der negative Druck oder das Vakuum aufgehoben wird. Im Gebrauch bedarf auf diese
Weise die Vorrichtung nach Fig. 8 keinerlei Handhabung oder Kupplung besonderer
Ausrüstungsteile, um ein Belüften der Flasche herbeizuführen.
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Das Verschlußsystem gemäß der Erfindung erleichtert auch in einzigartiger
Weise das Zubereiten oder Mischen von medizinischen oder parenteralen Lösungen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 ist die untere oder Hauptflasche zunächst
mit einem Verschluß ähnlich demjenigen gemäß Fig. 9 versehen, während die obere
oder zusätzliche Flasche einen Verschluß gemäß Fig. 2 aufweist. Um eine Mischung
von intravenösen Lösungen gemäß einer vorbestimmten Zusammensetzung herzustellen
und insbesondere um einen Elektrolyten oder eine Konzentratlösung aus der kleinen
Flasche zu einer Salz- oder Glukose- oder einer basischen Lösung in der großen Flasche
zuzusetzen, werden der Abreißverschluß und die Verschlußkappe von der kleinen, oberen
Flasche entfernt, um den Stöpselhals 27 freizulegen, und es wird eine geeignete
Nadel 52 mit ihrem Schaft in die Stöpselzugangsöffnung 30, wie dargestellt, eingeführt.
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Es werden dann der Abreißverschluß und die Verschlußkappe von dem
Verschluß der unteren oder Hauptflasche abgezogen, um die Membran 44 durch den Membranverschluß
49 freizulegen. Die zusätzliche Flasche wird dann, wie dargestellt, in umgekehrter
Lage über der Hauptflasche gehalten, und die Nadel 52 wird nach unten durch die
Membran 44, den Nippel 46 und die Stöpselzugangsöffnung 30 gedrückt.
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Der sich ergebende Fluß, wie er durch das Vakuum in der Hauptflasche
eingeleitet und durch das Öffnen des Zusatzflaschenstöpselventils 33 zum Einlassen
von Luft ermöglicht wird, kann z. B. mit Hilfe der üblichen Flaschenteilungen durch
visuelle Beobachtung berechnet werden, wobei die Nadel 52 herausgezogen wird, wenn
die gewünschte Menge an Konzentrat od. dgl. zugesetzt worden ist. Die Membran 44
kann gegen unbeabsichtigte Entfernung zurückgehalten werden, indem man diese an
der Außenkante des Verschlußteiles 49 herabdrückt.
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Es ist ersichtlich, daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung durch
ihre Selbstbelüftung und Mehrfachabdichtung ein vollständig geschlossenes steriles
System bei den Anordnungen sowohl nach Fig. 8 als auch nach Fig. 11 gewährleistet.
Sowohl der Stöpselhals 27 als auch der Membranabschluß 49 sind anfänglich durch
die Teile 41 und 42 steril abgeschlossen und brauchen nicht durch das Abheben des
Verschlusses 41 nach dem Abziehen des Verschlusses 42
berührt oder
in alerer Weise verunreinigt zu werden.
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In die steril gesclnssene Hauptflasche gemäß Fig. 11 wird nur die
steile Nadel 52 eingeführt, und die Membran 44 dictet sich selbsttätig nach der
Entfernung der Nadel ab. Weiteres Konzentrat aus anderen kleinen laschen kann auf
die gleiche Weise zu der gleichen Huptflasche zugesetzt werden, wobei die Membran
44 ine angemessene Dicke durch den Nippel 46 besitz um sich zwischen den Durchbohrungen
wiedc zu verschließen und auf diese Weise das sterilerakuum aufrechtzuerhalten.
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Mit dem bescliebenen System kann das Mischen von Lösungen ch dadurch
sicher bewerkstelligt werden, daß die Stöpsel 20 entfernt werden und dann einfach
die erforliche Menge an Konzentrat aus der Zusatzflasch in die Hauptflasche eingegossen
wird. Zum Entfaen des Stöpsels wird die Flasche in der einen Hld gehalten, während
die andere Hand über der Stöpsel gelegt wird, wobei der Daumen unter dsen Flansch
37 gebracht wird. Der Stöpsel wird dai von der Flasche gedrückt oder entfernt, indem
m das Handgelenk und den Daumen nach aufwärts dnt, wobei der Daumen einen Druck
auf den Flansch t ausübt. Diese Gießtechnik ist eine sichere Methodeum Mischen von
Lösungen mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung, weil bei dem beschriebenen Stäelentfernungsvorgang
die sterilen Zonen 39 nichterührt oder in anderer Weise verunreinigt zu wen brauchen
und weil diese Zonen bei üblicher Soralt auch beim Wiederaufsetzen der Stöpsel auf
die Wischen steril bewahrt werden können.
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PAENTAN5PRÜCHE: 1. Verschli, insbesondere für pharmazeutische Behälter
mitiener Mündung, die von einem aus elastischem [aterial gebildeten Glied umfaßt
wird, welchewine Endwand zum Abdecken der Behältermünng und eine einstückige Seitenwand
zum Umgreii der Behältermündung aufweist, so daß durch Selben der Endwand Druckmedium
aus dem Belter zwischen der Seitenwand und dem Behälte.bgelassen werden kann, und
wobei Zugangs- urEntlüftungsöffnungen in der Endwand vorgehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endend einen Vorsprung (27) aufweist, durch welch die Öffnungen (30 und
31) hindurchtreten,ld daß ferner bewegbare Mittel (41) vorgesehen Id, welche die
Zugangs- und Entlüftungsöffngen abschließen und teilweise den Vorsprung () umgeben.