DE1150684B - Verfahren zur Herstellung von tumoraktivem O-Dichloracetyl-DL-serin, seinen Salzen und seinem Methylester - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von tumoraktivem O-Dichloracetyl-DL-serin, seinen Salzen und seinem MethylesterInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
F 34382 IVb/12q
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDEK
AUSLEGESCHRIFT: 27. JUNI 1963
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der O-Dichloracetylserinderivate folgender allgemeiner
Formel I
CI8CH-Co-O-CH2-CH-COOR I
ι
NH2
worin R Wasserstoff, eine Methylgruppe oder ein nichttoxisches Metallion bedeutet.
Erfindungsgemäß werden diese Verbindungen dadurch hergestellt, daß man Serin bzw. seinen Methylester
mit einem Dichloracetylierungsmittel, vorzugsweise mit reiner Dichloressigsäure und Halogenwasserstoff
oder mit Dichloressigsäureanhydrid, in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels umsetzt.
Man kann auch die O-Dichloracetylserinverbindungen
in der Weise herstellen, daß man N-Dichloracetylserin
mit einer starken anorganischen Säure in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels umlagert und gegebenenfalls
das Verfahrensprodukt in an sich bekannter Weise mit der Methylgruppe verestert.
Das unstabile freie O-Dichloracetyl-serin wird aus
dem Reaktionsgemisch durch Bildung des stabilen nichttoxischen Salzes isoliert, indem man eine organische
Säure, wie Zitronensäure, Weinsäure, oder eine anorganische Säure, z. B. Chlorwasserstoff, einwirken
läßt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen sind wirksame Mittel gegen Tumore. Sie zeigen gute
Wirkung bei Sarcoma 37 und Sarcoma 180 bei Mäusen. Sie können angewendet werden in einer
Dosis von etwa 10 bis 100 mg/kg und zeigen eine letale Dosis LD30 von 300 mg/kg, wenn sie intraperitoneal
bei Mäusen appliziert werden.
O-Dichloracetyl-serin ebenso wie dessen Methylester weisen ein asymmetrisches Kohlenstoffatom auf.
Sie können daher in zwei optisch aktiven Formen existieren. Es sei daher ausdrücklich vermerkt, daß
die Formel die d-, l- und DL-Form dieser Serinverbindungen
umfaßt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Substanzen können in Verbindung mit den üblichen Trägerstoffen
appliziert werden.
100 g üL-Serin (1,0 Mol) werden in 500 ecm redestillierter
Chloressigsäure in einem 3-1-Dreihalskolben,
der mit einem Tropftrichter, einem Thermometer und einem Calciumchloridtrockenrohr versehen
ist, gelöst. Die klare Lösung wird in einem Eiswasserbad gekühlt und mit Hilfe eines magnetischen Rührers
gerührt. Nun werden 312 g Dichloressigsäure-Verf ahren zur Herstellung
von tumoraktivem O-Dichloracetyl-DL-serin,
seinen Salzen und seinem Methylester
Anmelder:
Charles E. Frosst & Co.,
Westmount (Kanada)
Westmount (Kanada)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 8. August 1960 und 30. Mai 1961
(Nr. 27 407)
(Nr. 27 407)
Irving Levi, Montreal, Quebec (Kanada),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
anhydrid (1,3 Mol) mit einer solchen Geschwindigkeit zugefügt, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches 32 bis 33° C nicht überschreitet. Der Kolben
wurde dann bei Zimmertemperatur über Nacht stehengelassen und das Reaktionsprodukt durch Einleiten
eines langsamen Chlorwasserstoffstroms in die Reaktionslösung während einer Stunde in das Chlorwasserstoffsalz
übergeführt. Überschüssiger Chlorwasserstoff wurde unter vermindertem Druck entfernt,
worauf 1250 ecm wasserfreies Benzol zugefügt und der Kolben gekühlt wurde. Das Produkt kristallisierte
in feinen weißen Nadeln aus, das durch Filtrieren, Waschen mit wasserfreiem Benzol, anschließend
mit Petroläther (30 bis 6O0C) und Trocknen bei
45° C in einem Vakuumofen isoliert wurde. Die Ausbeute betrug 85 g; der Schmelzpunkt 115 bis
bis 120° C. Aus dem Filtrat konnte noch ein zweiter Anteil in einer Menge von 5,4 g gewonnen werden.
Das Produkt wurde aus wasserfreiem Aceton-Äther-Gemisch umkristallisiert, wobei reines kristallines
O - Dichloracetyl - dl - serinhydrochlorid mit einem Schmelzpunkt von 125 bis 126° C in 29,5%iger Ausbeute
erhalten wurde. Die Verbindung ist löslich in Wasser, Äthanol, Aceton, Tetrahydrofuran und
Dioxan, jedoch in Chloroform und Äthylendichlorid unlöslich. Die Analyse ergab für C-H8CLNO4:
C 23,88, H 3,29, N 5,61 «/0.
(Theorie: C 23,78, H 3,19, N 5,55 Vo.)
C 23,88, H 3,29, N 5,61 «/0.
(Theorie: C 23,78, H 3,19, N 5,55 Vo.)
309 618/266
Erne Suspension von 3,0 g DL-Serin (0,286 Mol) in 100 ecm Dichloressigsäure wurde mit Chlorwasserstoff
bei 0° C gesättigt, wodurch eine klare Lösung erhalten wurde. Diese wurde 48 Stunden bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Die Zugabe von 100 ecm wasserfreiem Äther bewirkte eine schnelle Kristallisation
des Verfahrensprodukts in Form weißer Kristalle. Ausbeute: 5,4 g, entsprechend 72,Γ°/ο der
Theorie. Die Infrarotanalyse zeigte eine Kurve, die identisch war mit der des O-Dichloracetyl-DL-serinhydrochlorids,
das gemäß Beispiel 1 mit Dichloressigsäureanhydrid in Dichloressigsäure erhalten worden
war.
2 g feinpulverisiertes N-Dichloracetyl-DL-serin wurden in 100 ecm Äther in einem 200-ccm-Rundkolben
suspendiert, worauf ein Strom von Chlor-Wasserstoff mit mittlerer Geschwindigkeit 6V2 Stunden
lang in die Suspension geleitet wurde. Über Nacht wurde der Gasstrom unterbrochen und dann nochmals
für IV2 Stunden durchgeführt. Von Zeit zu Zeit wurde wasserfreier Äther zugefügt, um das Volumen
des Reaktionsgemisches auf gleichem Wert zu halten. Es trat während dieser Reaktion keine merkliche
Wärmeentwicklung auf. Die Äthersuspension wurde zur Trockene eingedampft, 75 ecm wasserfreies
Äthylacetat zugefügt und der Inhalt des Kolbens etwa V2 Stunde lang erwärmt. Der unlösliche Rückstand
des O-Dichloracetyl - dl - serinhydrochlorids
wurde durch Filtrieren abgetrennt, mit Äthylacetat und Äther gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute
betrug 1,65 g entsprechend 70% der Theorie; Schmelzpunkt 125 bis 126° C. Das Infrarotabsorptionsspektrum
zeigte eine Kurve, die mit der identisch war, welche man im Produkt des Beispiels 1 erhielt.
40
15,5 g DL-Serinmethylester-hydrochlorid (0,1 Mol)
wurden unter leichter Erwärmung in 100 ecm Dichloressigsäure in einem 500 ccm-Zweihalskolben,
der mit einem Tropftrichter, einem Calciumchloridtrockenrohr und einem magnetischen Rührer versehen
war, gelöst. Zur der klaren gerührten Lösung wurden nun 30,0 g Dichloressigsäureanhydrid tropf enweise
zugefügt. Die sehr schwache Temperaturerhöhung während dieser 45 Minuten lang dauernden
Zugabe wurde nicht kontrolliert. Die Lösung wurde anschließend noch für 24 Stunden bei Zimmertemperatur
gerührt, um die Veresterung zu vervollständigen.
Es wurden dann 100 ecm Diäthyläther hinzugegeben, gefolgt von einer genügend großen Menge
Petroläther (30 bis 60° C), um eine feine Trübung zu erreichen, worauf der Kolben 5 Stunden lang gekühlt
wurde. Der weiße kristalline Niederschlag des O - Dichloracetyl-DL-serinmethylester-hydrochlorids
wurde durch Filtrieren abgetrennt, mit 50 ecm Äther und dann mit 50 ecm Petroläther gewaschen und im
Vakuumofen bei 30 bis 40° C getrocknet. Es wurden 18,8 g in 73,5°/oiger Ausbeute erhalten. Nach Rekristallisieren
aus Methanol-Äther-Gemisch erhielt man weiße Nadeln mit Schmelzpunkt von 101 bis
106° C. Die Substanz ist löslich in Wasser, Äthanol und Dioxan, jedoch unlöslich in Äther, Petroläther,
Chloroform und Äthylacetat. Die Analyse ergab: N=5,26'°/o, entsprechend einem theoretischen Wert
von N=5,25 Vo für C0H10Cl3NO4.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von tumoraktivem O-Dichloracetyl-DL-serin, seinen Salzen und
seinem Methylester, dadurch gekennzeichnet, daß man Serin bzw. seinen Methylester mit einem Dichloracetylierungsmittel,
vorzugsweise mit reiner Dichloressigsäure und Halogenwasserstoff oder mit Dichloressigsäureanhydrid, in Gegenwart
eines inerten Lösungsmittels umsetzt oder daß man N-Dichloracetyl-serin mit einer starken anorganischen
Säure in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels umlagert und gegebenenfalls das Reaktionsprodukt in ein Salz überführt oder in
an sich bekannter Weise mit der Methylgruppe verestert.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
O-Dichloracetyl-DL-serin in an sich bekannter Weise in den Methylester überführt.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind ein Prioritätsbeleg und eine Prioritätsrechts-Übertragungs-
erklärung ausgelegt worden.
© 309 618/266 6.63
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1150684X | 1960-08-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1150684B true DE1150684B (de) | 1963-06-27 |
Family
ID=10877929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF34382A Pending DE1150684B (de) | 1960-08-08 | 1961-07-07 | Verfahren zur Herstellung von tumoraktivem O-Dichloracetyl-DL-serin, seinen Salzen und seinem Methylester |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1150684B (de) |
-
1961
- 1961-07-07 DE DEF34382A patent/DE1150684B/de active Pending
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