DE1150207B - Verfahren zur Gewinnung von Plutonium - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von PlutoniumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten des Spaltstoffmaterials von Kernreaktoren, insbesondere
zum Abtrennen und Gewinnen von Plutonium. Die Erfindung ist auf die Auf arbeitung chlorierbarer,
neutronenbeschossener Gemische von Uran-, Plutonium- und Spaltproduktoxyden oder von Legierungen
oder Gemischen dieser Metalle anwendbar. Das Verfahren eignet sich besonders zur Behandlung
neutronenbeschossener Uranoxyd-Spaltstoffe, wie sie in den sogenannten Plutoniumkreislauf-Versuchsreaktoren
Verwendung finden; solche Reaktoren sind z. B. in dem Bericht HW-50700 der General Electric
Company beschrieben, Uran-Aluminium-Legierungen werden auch in anderen Niedertemperaturreaktoren
verwendet.
Nach dem Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 1118 770 wird zur Gewinnung von Plutoniumchlorid
bzw. metallischem Plutonium die neutronenbeschossene, Plutonium, Spaltprodukte und Uran
enthaltende Masse in einem Überschuß von geschmolzenem Alkali-Aluminium-Doppelchlorid gelöst
und das so erhaltene Gemisch in Gegenwart von metallischem Aluminium unter einem inerten Gas auf
einer Temperatur zwischen 260 und 800° C, vorzugsweise zwischen 400 und 800° C gehalten, wobei sich
eine das Uran enthaltende Metallphase und eine Plutoniumchlorid und Spaltproduktchloride enthaltende
Salzphase bildet, worauf die Metallphase von der Salzphase getrennt und letztere auf Plutoniumchlorid
aufgearbeitet bzw. dieses dann zu metallischem Plutonium in üblicher Weise reduziert wird.
Dieses Verfahren ist in einer Hinsicht verbesserungsbedürftig, da nämlich dort das Uran an Stelle
des Plutoniums extrahiert wird, d. h. die Hauptmasse des Gemisches von einer sehr kleinen Menge Plutonium
und Spaltproduktchloriden abgetrennt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die Abtrennung
von Plutonium von Uran in neutronenbeschossenen, oxydischen oder metallischen Spaltstoffen,
wobei das Plutonium aus dem Uran herausextrahiert wird.
Es hat sich gezeigt, daß bestimmte Chloridgemische im geschmolzenen Zustand mit geschmolzenem
Kalium-Aluminium-Doppelchlorid etwa äquimolarer Zusammensetzung nicht mischbar sind. Diese mit
dem Doppelchlorid nicht mischbaren Chloridgemische enthalten 40 bis 60 Molprozent Lithiumchlorid, 15
bis 40 Molprozent Natriumchlorid und 0 bis 40 Molprozent Kalium- oder Calciumchlorid und werden
nachfolgend als »Plutonium-Extraktionsmittel« bezeichnet.
Es hat sich weiter gezeigt, daß Verbindungen des Verfahren zur Gewinnung von Plutonium
Anmelder:
United States Atomic Energy Commission,
Germantown, Md. (V. St. A.)
Germantown, Md. (V. St. A.)
Lo Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
München 27, Pienzenauer Str. 28
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. September 1960 (Nr. 57 593)
V. St. v. Amerika vom 21. September 1960 (Nr. 57 593)
Raymond Hugh Moore, Kennewick, Wash.
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
vierwertigen Urans bei der Behandlung mit einem Gemisch des Plutonium-Extraktionsmittels und des
Kalium-Aluminium-Doppelchlorides bevorzugt von dem Doppelchlorid, Verbindungen des dreiwertigen
Urans dagegen bevorzugt von dem Plutonium-Extraktionsmittel aufgenommen werden; auch Plutoniumtrichlorid
geht bevorzugt in das Plutonium-Extraktionsmittel über. Das Plutonium-Extraktionsmittel ist
schwerer als das geschmolzene Kalium-Aluminium-Doppelchlorid und setzt sich daher am Behälterboden
ab, während das Doppelchlorid die obere Schicht bildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Plutonium aus einer chlorierbaren, neutronenbeschossenen,
Plutonium, Spaltprodukte und Uran enthaltenden Masse, wobei man die Masse in ein geschmolzenes
etwa äquimolares Gemisch von Aluminiumchlorid und Kaliumchlorid eingibt und dadurch
Uran und Plutonium in Form der Tetrachloride löst, ist dadurch gekennzeichnet, daß man das so erhaltene
Gemisch zur Umwandlung des Plutoniumtetrachlorids in Plutoniumtrichlorid auf oberhalb 700° C erhitzt
und mit dieser Reaktionsmasse ein Plutonium-Extraktionsmittel vermischt, das aus 40 bis 60 Molprozent
Lithiumchlorid, 15 bis 40 Molprozent Natriumchlorid und 0 bis 40 Molprozent Kalium- bzw. Calciumchlorid
besteht, und daß man das bevorzugt extrahierte und am Boden der Masse als gesonderte Phase abgesetzte
309 600/177
Plutoniumtrichlorid von der das Urantetrachlorid enthaltenden
Oberschicht trennt und das Plutoniumtrichlorid dann in bekannter Weise zu metallischem
Plutonium reduziert.
Wie oben erwähnt, haben sich verschiedene Zusammensetzungen
als mit dem Kalium-Aluminium-Doppelchlorid nicht mischbar erwiesen. Zum Beispiel
hat ein Gemisch, das 45 bis 55 Molprozent Lithiumchlorid, 40 bis 30 Molprozent Kaliumchlorid und 13
bis 17 Molprozent Natriumchlorid enthält, gute Ergebnisse geliefert, wobei sich in diesem Bereich etwa
50 Molprozent Lithiumchlorid, 15 Molprozent Natriumchlorid und 35 Molprozent Kaliumchlorid als optimal
erwiesen haben. Andere mit dem Doppelchlorid nicht mischbare Extraktionsmittel für die Zwecke der
Erfindung enthalten etwa 40 Molprozent Lithiumchlorid, 20 Molprozent Natriumchlorid und 40 Molprozent
Calciumchlorid oder 60 Molprozent Lithiumchlorid und 40 Molprozent Natriumchlorid.
Das Kalium-Aluminium-Doppelchlorid wird vorzugsweise in dem etwa Drei- bis Zehnfachen der Gewichtsmenge
des zu behandelnden plutoniumhaltigen Uranspaltstoffes verwendet und das Plutonium-Extraktionsmittel
in etwa der gleichen Menge wie das Doppelchlorid zugesetzt.
Die Umwandlung von Plutoniumtetrachlorid in Plutoniumtrichlorid erfolgt zweckmäßig in einer inerten
Atmosphäre, wie Argon oder Helium. Man arbeitet vorzugsweise zwischen 700 und 750° C.
30 Beispiel
2 g einer festen Lösung von 1 Gewichtsteil Plutoniumdioxyd und 5 Gewichtsteilen Urandioxyd werden
mit 15,9 g des äquimolaren Kalium-Aluminium-Doppelchlorides gemischt. Das Gemisch wird unter
Argon geschmolzen und 1 Stunde zwischen 700 und 750° C gehalten, worauf die Oxyde vollständig in Lösung
gegangen sind.
Zu dem geschmolzenen Gemisch setzt man 15,15 g eines ternären Salzgemisches aus 50 Molprozent Lithiumchlorid,
35 Molprozent Kaliumchlorid und 15 Molprozent Natriumchlorid zu und hält die Temperatur
weitere 15 Minuten zwischen 700 und 750° C. Die Reaktionsmasse wird dann zur Erstarrung erkalten
gelassen, was 2 bis 3 Minuten erfordert. Dann werden Proben beider Phasen analysiert. Die Doppelchlorid-Oberschicht
enthält 2,02% Uran und ergibt 2,88 · 108 d/m/g, und die Bodenphase des ternären Salzgemisches
enthält 1,00% Uran und ergibt für das Plutonium 7,5 · 108 d/m/g, d.h. etwa 70% des vorliegenden
Plutoniums, aber nur 33% des Urans sind in das ternäre Salzgemisch extrahiert worden.
Die Trennung kann durch Wiederholung des Trennungsganges
natürlich weitergeführt werden.
Jede Phase kann dann einer Behandlung unterworfen werden, um das metallische Uran bzw. Plutonium
zu gewinnen. Zur Reduktion des Uranchlorides kann man dem Salzgemisch in der in der deutschen
Patentschrift 1118 770 beschriebenen Weise Aluminium
zusetzen. Das Plutonium kann nach bekannten Methoden gewonnen werden. Die Reduktion der
Chloride bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
Claims (8)
1. Verfahren zur Gewinnung von Plutonium aus einer chlorierbaren, neutronenbeschossenen,
Plutonium, Spaltprodukte und Uran enthaltenden Masse, wobei man die Masse in ein geschmolzenes
etwa äquimolares Gemisch von Aluminiumchlorid und Kaliumchlorid eingibt und dadurch
Uran und Plutonium in Form der Tetrachloride löst, dadurch gekennzeichnet, daß man das so erhaltene
Gemisch zur Umwandlung des Plutoniumtetrachlorides in Plutoniumtrichlorid auf oberhalb
700° C erhitzt und mit dieser Reaktionsmasse ein Plutonium-Extraktionsmittel vermischt, das aus
40 bis 60 Molprozent Lithiumchlorid, 15 bis 40 Molprozent Natriumchlorid und 0 bis 40 Molprozent
Kalium- bzw. Calciumchlorid besteht, und daß man das bevorzugt extrahierte und am
Boden der Masse als gesonderte Phase abgesetzte Plutoniumtrichlorid von der das Urantetrachlorid
enthaltenden Oberschicht trennt und das Plutoniumtrichlorid dann in bekannter Weise zu metallischem
Plutonium reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwandlung des Plutoniumtetrachlorides
in Plutoniumtrichlorid in einer inerten Atmosphäre, vorzugsweise in Argon, bei einer Temperatur zwischen 700 und 750° C
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Plutonium-Extraktionsmittel
ein Salzgemisch aus 45 bis 55 Molprozent Lithiumchlorid, 15 bis 17 Molprozent Natriumchlorid
und 40 bis 30 Molprozent Kaliumchlorid verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Extraktionsmittel aus
50 Molprozent Lithiumchlorid, 15 Molprozent Natriumchlorid und 35 Molprozent Kaliumchlorid
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Extraktionsmittel aus
40 Molprozent Lithiumchlorid, 20 Molprozent Natriumchlorid und 40 Molprozent Calciumchlorid
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Extraktionsmittel aus
60 Molprozent Lithiumchlorid und 40 Molprozent Natriumchlorid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kalium-Aluminium-Doppelchlorid
dem Spaltstoffmaterial in einer Gewichtsmenge gleich dem Drei- bis Zehnfachen der Menge des Spaltstoffmaterials und das Plutonium-Extraktionsmittel
in ungefähr der gleichen Menge wie das Doppelsalz zugesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Spaltstoffmaterial ein Gemisch
von Plutoniumoxyd und Uranoxyd der Behandlung unterworfen wird und das Doppelsalz
wie auch das Plutonium-Extraktionsmittel jeweils in einer Gewichtsmenge gleich dem etwa Fünffachen
der Menge des Spaltstoffmaterials zugesetzt werden.
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