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Photographischer Objektiwerschluß mit einer zusätzlichen Öffnungseinrichtung
Zusatz zum Patent 1138 621 Die Erfindung betrifft einen photographischen
Objektivverschluß mit einer zusätzlichen öffnungseinrichtung gemäß Patent 1138 621,
in dessen Gehäuse ein die Treibstifte von Blendenlamellen tragender federgetriebener
Blendenring gelagert ist.
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Zweck der Erfindung ist die vorteilhafte Erweiterung der im Hauptpatent
offenbarten Steuerung einer zusätzlichen Öffnungseinrichtung in Abhängigkeit von
der Spannbewegung des Verschlußspannringes auf die Steuerung des federgetriebenen
Blendenringes. Bisher bekanntgewordene Verbindungsmechanismen zwischen Verschlußspannringen
einerseits und Betätigungsgliedern für zusätzliche öffnungseinrichtungen und Vorwahlblenden
andererseits waren konstruktiv so gestaltet, daß aus dem Umfang der Verschlußgehäuse
herausragende Betätigungsglieder besagter Mechanismen nicht nur den versenkbaren
Einbau solcher Verschlüsse in Spiegelreflexkameras erschwerten, sondern dadurch
insbesondere auch für auswechselbare Anordnungen dieser Verschlüsse im Hinblick
auf die Möglichkeit der leichten Beschädigung der Betätigungsglieder bzw. mit diesen
in Verbindung stehenden Mechanismen ungeeignet waren. Ferner besaßen die bekanntgewordenen
Verschlüsse sowohl Spannglieder für den Spannring als auch Betätigungsglieder des
Spannringes für die zusätzliche Öffnungseinrichtung und die Vorwahlblende, deren
Herstellung besonderen Aufwand erforderte.
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Erfindungsgemäß werden die durch das Hauptpatent eröffneten Möglichkeiten
in der Form ausgenutzt, daß der im Verschlußinnern befindliche Arm des Spannringes
einen abgebogenen Lappen und eine federnde Zunge aufweist, wobei der Lappen mit
einer Nase des Blendenringes und die Zunge mit einem Vorsprung des Sektorenlagerringes
zusammenarbeiten. Zur Gewährleistung der für den weiteren Ablauf erforderlichen
Ausgangsstellung besagter federnder Zunge ist vorzugsweise eine Hilfsweiche vorgesehen,
durch welche die Zunge gegen Ende eines jeden Spannvorganges in besagte Ausgangsstellung
gehoben wird. Zur Vermeidung getrennter Spann- und Betätigungsglieder kann der abgebogene
Lappen des Spannringarmes aus dem Verschlußgehäuse herausgeführt und als Spannhebel
ausgebildet sein. Dieser kann dann beispielsweise mit einem kameraseitigen Filmtransportmechanismus,
zweckmäßigerweise lösbar, gekuppelt sein. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Es zeigt Abb. 1 den Verschluß in Ruhestellung, Abb. 2
den Verschluß in Spannstellung, Abb. 3 Einzelheiten der Zungensteuerung und Abb.
4 den Schnitt entlang der Linie A-B. In dem Verschlußgehäuse 201 sind der Spannring
202, der Sektorenlagerring 204 und der Blendenring 203 drehbar gelagert.
Der Spannring 202 weist den Arm 207 mit einem abgebogenen Lappen
208 und eine an diesem Lappen mittels des Nietes 213 befestigte federnde
Zunge 209 auf. Der Spannring 202 steht unter der Wirkung der Feder 205, die einerseits
an dem gehäusefesten Stift 214 und andererseits an dem auf dem Spannring
202 sitzenden Stift 215 eingehängt ist. Der Sektorenlagerring 204
ist mit der Feder 216 belastet, die zwischen dem abgebogenen Lappen 217 des
Lagerringes 204 und dem gehäusefesten Stift 218 befestigt ist. Über den Vorsprung
211 arbeitet der Lagerring 204 mit der Zunge 209 zusammen. Die mit einem Ende am
gehäusefesten Stift 219 und dem anderen Ende an dem Haken 220 des Blendenringes
203 eingehängte Feder 221 dient zur Rückführung des Blendenringes
203 in die jeweils durch den Blendeneinstellring 222 vorbestimmte Stellung.
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Ferner ist im Verschlußgehäuse 201 der Sektorentreibring 206 drehbar
gelagert, welcher die Treibstifte 228 für die Verschlußsektoren 224 trägt. Am Stift
225 des Sektorentreibringes 206 ist die Treibfeder 226 eingehängt, deren anderes
Ende am gehäusefesten Stift 227 befestigt ist. Auf dem Blendenring 203 sitzen Blendentreibstifte
230, die in Schlitze 231 der Blendenlamellen 232, von denen der Einfachheit halber
nur einer dargestellt ist, eingreifen. Die Blendenlamellen drehen sich um die Lagerstifte
233, die fest
im Gehäuse angeordnet sind. Eine der Blendenlamellen
232 trägt den Anschlag 234, der beim Freigeben des Blendenringes 203 gegen
die Kurve 235 des Blendeneinstellringes 222 stößt und die vorher gewählte
Größe der Blendenöffnung bestimmt.
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Zur Sicherung des Spannringes 202 in der gespannten Stellung
greift der Rasthebel 236 hinter den Haken 237 des Spannringes 202. über das Ende
238 steht besagter Rasthebel 236 mit dem Auslösehebel 239 in Verbindung, dessen
Drehachse 240 durch die Rückwand des Verschlußgehäuses 201 geführt ist, um mit kameraseitigen
Betätigungsgliedern gekuppelt werden zu können. Im Verschlußgehäuse 201 sind
außerdem noch die Hauptweiche 241 mit den beiden Schrägflächen 242 und 243 sowie
die Hilfsweiche 244 mit ihrer Schrägfläche 245 vorgesehen, über welche die federnde
Zunge 209 gesteuert wird.
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Die Wirkungsweise des neuen Mechanismus ist folgende: Über den aus
der Rückwand des Verschlußgehäuses 201 herausragenden Lappen 208 (Abb. 4) wird der
Spannring 202 aus der in Abb. 1 gezeigten Stellung in die in Abb. 2 gezeigte
Lage entgegen der Wirkung der Feder 205 gedreht. Der Sektorentreibring 206 wird
dabei vom Spannring 202 mitgenommen und die Feder 226 ebenfalls gespannt.
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Während besagter Spannbewegung trifft die federnde Zunge 209 auf die
erste Schrägfläche 242 der Weiche 241 (vgl. die Lage 209 a in Abb. 3), wodurch die
Zunge 209 in den Weg des Vorsprunges 211 gelenkt wird. Auf diese Weise trifft
die Zunge 209 gegen den Vorsprung 211 und nimmt den Sektorenlagerring
204 entgegen der Wirkung der Rückholfeder 216 mit. Da nun sowohl der Sektorentreibring
206 als auch der Sektorenlagerring 204 vom Spannring 202
gleichsinnig
bewegt werden, tritt keine Relativbewegung zwischen den Treib- und Lagerstiften
228 und 223 ein, so daß die Verschlußsektoren 224 in ihrer die Lichtdurchgangsöffnung
freigebenden Stellung verbleiben. Gegen Ende des Spannvorganges trifft die Zunge
209 auf- die Schrägfläche 245 der Hilfsweiche 244,
welche die
Zunge 209 anhebt (vgl. die Lage 209 b). Dabei verläßt die Zunge 209
noch nicht den Vorsprung 211 (vgl. Lage 211a), sondern kommt unmittelbar an der
Außenkante des Vorsprunges 211 gegenüber der Schrägfläche 243 zur Ruhe. Die Hilfsweiche
209 ist erforderlich, weil insbesondere durch eventuell auftretende größere
Reibung zwischen der Zunge 209 und der mit der Zunge in Berührung kommenden Kante
des Vorsprunges 211 die Federkraft der Zunge allein nicht ausreicht, durch überwindung
der erwähnten Reibung die für den weiteren Funktionsablauf erforderliche Stellung
gegenüber der Schrägfläche 243 einzunehmen.
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Während des Spannvorganges ist auch der Lappen 208 des Armes 207 gegen
die Nase 210 des Blendenringes 203 gestoßen und hat den Blendenring
203 entgegen der Wirkung der Feder 221 mitgenommen. Dabei wurde unter anderem
die Blendenlamelle 232
mit ihrem Stift 234 von der Kurve 235 des Blendeneinstellringes
222 abgehoben und die Blendenöffnung zum Zwecke der Sucherdurchsicht vollkommen
freigegeben. In der Spannstellung wird der Spannring 202 durch den Rasthebel
236 gehalten.
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Beim entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgenden Drehen des Auslösehebels
239, dessen Welle 240 rückwärts aus dem Verschlußgehäuse 201 herausragt, wird der
Rasthebel 236 aus dem Haken 237 geschwenkt und der Spannring 202 zum Ablauf
freigegeben. Dabei folgen dem Lappen 208 und der Zunge 209 die Nase
210 des Blendenringes 203 unter der Wirkung der Feder 221 und der Vorsprung
211 des Lagerringes 204 unter der Wirkung der Feder 216. Der Blendenring 203 folgt
dem Spannring 202 so lange, bis der Stift 234 der Blendenlamelle 232 gegen die Kurve
235 des Blendeneinstellringes 222 stößt. Die federnde Zunge 209 gleitet dagegen
über die Schrägfläche 243 der Weiche 241, wodurch die Zunge außer Eingriff mit dem
Vorsprung 211 des Lagerringes 204 gerät. Der Lagerring 204 kann nun
unabhängig von der eventuell durch ein Vorlaufwerk oder einen Blitzlichtsynchronisator
verzögerten Ablaufbewegung des Spannringes 202 in seine Ruhelage zurückkehren
und die Verschlußsektoren 224 zum Schließen der Lichtdurchgangsöffnung des
Verschlusses veranlassen.
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Erst nach dem Schließen der Lichtdurchgangsöffnung durch die Verschlußsektoren
224 und dem Verringern der Blendenöfffnung durch die Blendenlamellen 232
einerseits sowie gegebenenfalls durch vom Verschluß bewegte Steuermittel bekannter
Art erfolgtes Betätigen des in der Kamera angeordneten Sucherspiegels und der Fümabdeckklappe
andererseits werden durch den ablaufenden Spannring 202
nicht mit dargestellte
Klinken betätigt, welche den Sektorentreibring 206 entgegen der Wirkung der
Feder 226 halten. Durch das Betätigen der genannten Klinken wird das Einleiten
der öffnungs- und Schließbewegung der Sektoren 224 zum Zwecke der Durchführung einer
Aufnahme in bekannter Weise bestimmt.