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Polymere Äther als Träger für Edelsteinteilchen in Schleifpasten Die
Erfindung löst die Aufgabe, stabile und gleichmäßige Suspensionen von Edelsteinteilchen
oder deren synthetischen Äquivalenten zu schaffen, die während des Versandes oder
der Vorratshaltung fest oder pastös sind, die aber unter den Verarbeitungsbedingungen
eine leichte Ausbreitung über das Werkstück zulassen und bei denen die Edelsteinteilchen
in einem wasserlöslichen Träger verteilt sind und leicht wiedergewonnen werden können.
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Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von flüssigen Polyalkylenglykolen
zusammen mit einem polymeren, aus Äthylenoxyd hergestellten Äther mit einem Molekulargewicht
von etwa 4000 als Träger für Edelsteinteilchen mit einer Größe bis zu 200 Mikron
in Schleifpasten, wobei die Gewichtsverhältnisse Edelsteinteilchen zu Polyalkylenglykol
1: 2 und Äther zu Polyalkylenglykol wenigstens 1:3 betragen.
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Die erfindungsgemäßen Schleifmassen variieren in ihrer Konsistenz
von dünnen Pasten bis zu harten Festsubstanzen, welche in jeder beliebigen Form
herstellbar sind.
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Diamantteilchen oder andere Schleifkörper wurden bisher vor ihrer
Anwendung in Olivenöl dispergiert. Dabei war jedoch wegen des hohen spezifischen
Gewichtes der Schleifteilchen die Suspension zeitlich nicht beständig und erforderte
ein häufiges Umrühren. Außerdem mußte das Olivenöl mit Reinigungsmitteln vom Werkstück
entfernt werden. Dies war häufig nicht einwandfrei durchzuführen. Bei anderen bisher
verwendeten Schleifpasten waren die Schleifteilchen auch in Trägern enthalten, die
vom Werkstück mit Wasser abgewaschen werden konnten.
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Demgegenüber ist bisher eine Diamantschleifpaste in einem wasserlöslichen
Träger noch nicht bekanntgeworden. Wasserlösliche Träger sind aber außerordentlich
vorteilhaft, da der kostbare und derzeit noch seltene Diamant nach dem Gebrauch
leicht und vollständig abgetrennt und leicht zurückgewonnen werden kann, bei dem
feuergefährliche oder anderswie nicht einwandfreie Chemikalien keine Anwendung finden.
Bei der Anwendung der bekannten Schleifmassen können die Diamantteilchen in der
Regel nach dem Gebrauch nicht zurückgewonnen werden, da viele der bisher üblichen
Träger Kieselerde od. dgl enthalten und infolgedessen nicht vollständig wasserlöslich
sind. Die Diamantteilchen bleiben deshalb in dem verbrauchten Material zusammen
mit Kieselerde-Schlamm vermischt zurück. Die Abtrennung des Diamanten aus dem Schlamm
erwies sich bisher als unzweckmäßig, da dafür schädliche Chemikalien verwendet werden
mußten.
Beispiel 1 |
Schleifmittel: |
Diamantteilchen |
(Größe etwa 2 bis 3 Mikron) .... 10 g |
Dispersionsmittel: |
Polyalkylenglykol . . . . . . . . . . . . . . 60 g |
Träger: |
Polyäthylenglykol |
(Schmelzpunkt 50 bis 55° C) .... 30 g |
100 g |
Bei dem Herstellungsverfahren werden die Diamantteilchen z. B. mit Chromsäure gereinigt
und anschließend mit destilliertem Wasser ausgewaschen. Darauf werden die Teilchen
in dem flüssigen Polyalkylenglykol dispergiert. Der Mischung wird unter Umrühren
ein Polyäthylenglykol zugefügt. Darauf wird die Mischung unter weiterem Umrühren
erhitzt, wobei sie in ihrer Konsistenz dünner und gleichförmiger wird. Die nun gleichmäßige
Mischung wird bis zum Erkalten weitergerührt.
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Das erkaltete Material ist eine klebrige, weiche, teigige, gleichmäßige
Festsubstanz mit einem Schmelzpunkt zwischen etwa 50 und 55° C. Diese Masse kann
quantitativ vom Werkstück mit Wasser abgespült werden, da der Schleifmittelträger
wasserlöslich ist.
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Die bei der Erfindung zur Anwendung kommenden Dispersionsmittel sind
wasserlösliche Polyalkylenglykole.
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Der feste, wachsähnliche Träger ist ein polymerisiertes Äthylenoxyd.
Wunschgemäß
können auch Farbstoffe weiterverwendet werden, um die Sorte der Schleifpaste anzuzeigen.
So können z. B. verschiedene Schleifpasten, die verschiedene Größen und Prozentsätze
an Diamantteilchen enthalten, jeweils durch die Verwendung konventioneller Farbstoffe
verschieden angefärbt werden. Die Anfärbung beeinflußt die Wirkungsweise des Schleifmittels
nicht. Das Anfärben ist bequem und zeigt die Sorte oder den Typus der Schleifpaste
an.
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Beispiel 2 erläutert eine Schleifpaste mit Farbstoffen.
Beispiel 2 |
Schleifmittel: |
Diamant- oder Saphirpulver |
(Teilchengröße 40 Mikron) ...... 20 g |
Dispersionsmittel: |
Polyalkylenglykol . . . . . . . . . . . . . . 54 g |
Träger: |
Polymerisiertes Äthylenoxyd . . ..-26 g |
100 g |
Farbstoff: |
(soviel wie nötig) ... etwa 0,01 bis 1,0 g |
Das Verfahren zur Herstellung obenstehender Schleifmassen ist ähnlich zu dem unter
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren, mit der Ausnahme, daß eine sehr kleine Menge
an Farbstoff in Wasser gelöst und gefiltert wird. Anschließend wird das Filtrat
den anderen Bestandteilen beigemischt.
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Die erfindungsgemäßen Schleifpasten sind in Öl dispergierbar und können
je nach Wunsch mit Bohröl wie auch mit Wasser, Glykolen oder anderen Lösungsmitteln
verdünnt werden.
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Wie oben bereits erwähnt, können die Edelsteinteilchen nach dem Gebrauch,
falls es erwünscht ist, leicht und ohne Verwendung schädlicher Chemikalien zurückgewonnen
werden.