DE494106C - Verfahren zur Trennung von Gemischen fester Stoffe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Trennung von Gemischen fester Stoffe Es ist bekannt, daß man Gemenge von festen Stoffen, sofern die spezifischen Gewichte der Gemengteile genügend weit auseinanderliegen, voneinander trennen kann, wenn man das Gemisch in eine Flüssigkeit einträgt, deren spezifisches Gewicht zwischen denen der zu trennenden Stoffe liegt. Wenn die Gemenge fein gepulvert werden, um z. B. durchwachsene Körner trennen zu können, gelingt aber eine annähernd vollkommene Scheidung nicht, da feine Pulver zum Zusammenballen neigen und sich schwieriger absetzen, so daß durch sehr weitgehende Zerkleinerung des Ausgangsmaterials meist eine noch unvollkommenere Trennung der Bestandteile erreicht wird. Die erwähnten Schwierigkeiten steigern sich in dem Maße, in welchem die spezifischen Gewichte der zu trennenden Stoffe sich einander nähern.
• Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß eine weitgehende Trennung auch sehr fein zerkleinerter Stoffgemische gelingt, wenn der Trennungsflüssigkeit, deren spezifisches Gewicht zwischen denen der zu trennenden Bestandteile des Gemisches liegt, kleine Mengen von Stoffen zugesetzt werden, die die Oberflächenspannung der Trennungsflüssigkeit erniedrigen. Als Zusätze, die je nach Art des zu trennenden Stoffgemenges verschieden gewählt werden können, sind Phenole, Kresöle, Zellpech, Türkischrotöl, Seifenlösung u. dgl. geeignet. Hierbei kann es zweckmäßig sein, insbesondere wenn der .eine Gemengteil in reiner Form wertvoller ist als der oder die anderen, eine Trennungsflüssigkeit zu wählen, deren spezifisches Gewicht nicht in der Mitte, sondern dem der wertvolleren Komponente näher liegt. Das Verfahren ist u. a. auch geeignet, die Trennung von Stoffen durchzuführen, die durch doppelte Umsetzung aus anderen gebildet worden sind und infolgedessen vor der Zerkleinerung zu feinem Pulver in mehr oder weniger inniger Verwachsung vorliegen.
• Das vorliegende Verfahren ist beispielsweise zur einfachen Ausführung technischer Analysen geeignet. Es läßt sich aber auch, insbesondere wenn es sich um die Trennung wertvoller Stoffgemische handelt, zur Durchführung technischer Trennungen mit Vorteil anwenden, zumal die Lösungsmittelverluste sehr klein gehalten werden können.
• Ein Zusatz von Stoffen zur Trennflüssigkeit, die deren Oberflächenspannungerniedrigen, ist an sich zwar bereits bekannt. Es handelt sich jedoch in diesen Fällen um Verfahren zur Trennung suspendierter Teilchen nach deren Korngröße durch Abschlämmung mittels Flüssigkeiten, deren spezifische Gewichte geringer sind als die spezifischen Gewichte der zu trennenden festen Teilchen. Demgegenüber handelt es sich bei dem vorliegenden Verfahren um die Trennung mittels Flüssigkeiten. vön rnittlerem# spezifischen Gewicht, wobei eine Zerlegung der zu trennenden Gemische in ihre Bestandteile nach deren spezifischen Gewichten, ganz unabhängig von der Korngröße, erfolgt. Diese Wirkung konnte auf Grund des bereits Bekannten nicht vorausgesehen werden; sie überrascht um so mehr, als selbst Gemische von Stoffen, deren spezifische Gewichte verhältnismäßig nahe zusammenliegen, leicht getrennt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung von Gemischen fester Stoffe mittels Flüssigkeiten unter Zusatz von Stoffen, die die Oberflächenspannung der Trennflüssigkeiten erniedrigen, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennungsflüssigkeiten solche Flüssigkeiten zur Verwendung kommen, deren spezifisches Gewicht zwischen denen der zu trennenden Bestandteile des Gemisches liegt.