DE1149837B - Einrichtung zum Erwaermen von Walzstaeben auf die zum Zusammenschweissen derselben zu einem endlosen Strang notwendige Schweisstemperatur - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erwärmen von Walzstäben auf die zum Zusammenschweißen derselben notwendige Schweißtemperatur in mehreren Temperaturstufen.

Es ist bekannt, zum kontinuierlichen Auswalzen von Stäben diese in meist gasbeheizten Einkammeröfen auf die Walztemperatur zu erhitzen, bevor sie mittels Querverschiebe- und Stoßvorrichtungen der nachfolgenden Schweißvorrichtung zugeführt werden.

Diese Öfen haben den Nachteil, daß die Walzstäbe mit einer starken Oxydschicht behaftet sind, welche mit einer gesonderten Putzvorrichtung entfernt werden muß. Außerdem ist es nur möglich, die Walzstäbe nacheinander aus dem Ofen zu schieben, was sich wiederum nachteilig auf eine zügige Arbeitsfolge auswirkt. Auch muß das folgende Schweißaggregat die Temperaturerhöhung von Walz- auf Schweißtemperatur aufbringen.

Sehr unvorteilhaft ist dabei am ersten Ofen die Öffnung zur Aufnahme der Klemmbacken der Schweißmaschine. Diese Öffnung zieht sich als Schlitz über die ganze Ofenlängsseite hin, da die Stabenden im Ofen von den Klemmbacken erfaßt, durch den Ofen geführt und in dieser Zeit zusammengeschweißt werden. Die Strahlungsverluste sind auch nicht unerheblich, da außer dem Schlitz an der Ofenlängsseite auch noch die Öffnungen für die Schubeinrichtungen vorhanden sind.

Wenn es auch durch allgemeine Abhandlungen bereits bekannt ist, beim induktiven Erwärmen mehrere, mit Überschreiten des Umwandlungspunktes ansteigende, Frequenzen anzuwenden, so stimmt die praxisgebundene Anwendung in bezug auf Wärmeeinrichtungen zum Schweißen von metallischen Werkstücken nicht mit diesen Abhandlungen überein.

Es ist danach eine Anordnung zum induktiven Stumpfschweißen von metallischen Werkstücken bekannt, bei welchem die zu verschweißenden Flächen mittels eines abschaltbaren Induktors vorgewärmt werden, der in Parallelschaltung zu den Anschlußklemmen für den die Schweißung bewirkenden unmittelbaren Stromdurchgang liegt und durch einen zwischen Stromquelle und Heizeinrichtung eingeschalteten Transformator, der mit an sich bekannten primärseitigen Anzapfstellen zur Beeinflussung der sekundärseitigen Spannungen unterschiedlicher Frequenz ausgerüstet für das induktive Vorwärmen mit einem Strom höherer, für das Schweißen im unmittelbaren Stromdurchgang mit einem Strom niedriger Frequenz beaufschlagt wird.

Die dort zur Anwendung kommenden Frequenzunterschiede beziehen sich auf eine Einrichtung, in Einrichtung zum Erwärmen von Wakstäben auf die zum Zusammenschweißen derselben

zu einem endlosen Strang notwendige

Schweißtemperatur

Anmelder:

VEB Konstruktionsbüro

für Schwermaschinenbau Magdeburg,

Magdeburg, Humboldtstr. 13

Johannes Jörn, Magdeburg,

Hans- Kalla, Dessau-Süd, und Werner Kühne, Magdeburg, sind als Erfinder genannt worden

welcher die Werkstücke induktiv vorgewärmt und anschließend durch hindurchgeleiteten Strom niedrigerer Frequenz zusammengeschweißt werden. Es steht also nur eine induktive Frequenzstufe zur Verfügung. Auch kann in der Einrichtung nur jeweils ein Werkstückpaar an den Enden erwärmt und verschweißt werden, was keinesfalls einer schnellen und kontinuierlichen Arbeitsweise moderner Stahlverarbeitungsbetriebe entspricht, in welchen Knüppelmaterial in Abmessungen von 9 m Länge und Querschnitten von 80 · 80 bzw. 100 ■ 100 mm bei einem stündlichen Einsatz bis zu 1801 verarbeitet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Ausschaltung der bestehenden Nachteile ein einwandfreies Zusammenschweißen der Werkstücke und im Anschluß daran ein sofortiges Warmwalzen zu gewährleisten.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch mehrere dem Walzgerüst und den Schweißaggregaten vorgeschaltete, hintereinanderliegende, einen durchgehenden Werkstückstrang ermöglichende Wärmeeinrichtungen, von denen in der ersten induktive Heizeinrichtungen für 50 und 2400 Hz hintereinanderliegend angeordnet sind, während die nachfolgend angeordnete eine induktive Heizeinrichtung für Frequenzen von 5000 Hz besitzt.

Damit ist es möglich, die Walzstäbe auf Grund der verschiedenen Frequenzen in kurzer Zeit von Raumauf Schweißtemperatur zu erhitzen, ohne daß sich eine

309 599/205

den Schweißvorgang nachteilig beeinflussende Oxydschicht bildet.

Da die bis zu 9 m langen Walzstäbe bereits auf Schweißtemperatur erwärmt sind, haben die Schweißaggregate keine hohe Schweißleistung aufzubringen, was wiederum den gesamten Betrieb der Anlage billig und sicher macht.

Die hintereinanderliegenden Wärmeeinrichtungen sind als Durchlaufofen ausgebildet und haben dadurch den großen Vorteil, daß jeweils mehrere Walzstäbe nebeneinander in kontinuierlicher Reihenfolge zu- und abgeführt werden können. Entsprechend den in den Öfen nebeneinanderliegenden Stäben sind die Schweißaggregate an der Ofenaustrittsseite angeordnet und gewährleisten so eine schnelle Arbeitsfolge.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für vier Walzstränge in der Draufsicht dargestellt.

Mit 1 ist das erste Walzgerüst bezeichnet, in welches die vier nebeneinanderliegenden Walzstränge 2, 3, 4 und 5 einmünden, nachdem sie durch die Schweißaggregate 6 und über eine Schlingengrube 9 gelaufen sind. Beschickt werden die Walzadern durch je einen Aufgaberost 10, der die Walzstäbe auf die den Walzadern zugehörigen Rollgänge übergibt. Die Wärmeeinrichtungen Ί, 8 sind zweiteilig ausgebildet, und zwar so, daß eine Erwärmung in Stufen erfolgt.

Hierzu sind in der ersten Wärmeeinrichtung 7 induktive Heizeinrichtungen für 50 und 2400 Hz Mntereinanderliegend angeordnet, während die nachfolgende Wärmeeinrichtung 8 eine induktive Heizeinrichtung für Frequenzen von 5000 Hz besitzt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Einrichtung zum Erwärmen von Walzstäben auf die zum Zusammenschweißen derselben zu einem endlosen Strang notwendige Schweißtemperatur in mehreren Temperaturstufen, gekennzeichnet durch mehrere dem Walzgerüst (1) und den Schweißaggregaten (6) vorgeschaltete, hintereinanderliegende, einen durchgehenden Werkstückstrang ermöglichende Wärmeeinrichtungen (7; 8), von denen in der ersten induktive Heizeinrichtungen für 50 und 2400Hz hintereinanderliegend angeordnet sind, während die nachfolgend angeordnete eine induktive Heizeinrichtung für Frequenzen von 5000 Hz besitzt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 966 697, 1007 603;
   Zeitschrift »Metal Progress«, Februar 1958, S. 85 bis 90.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 309 539/205 5.63