DE1047815B - Verfahren und Vorrichtung zum Verringern der beim Schmelzschweissen im Vorschubverfahren entstehenden Spannungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Verringern der beim Schmelzschweissen im Vorschubverfahren entstehenden Spannungen

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DE1047815B
DE1047815B DED20928A DED0020928A DE1047815B DE 1047815 B DE1047815 B DE 1047815B DE D20928 A DED20928 A DE D20928A DE D0020928 A DED0020928 A DE D0020928A DE 1047815 B DE1047815 B DE 1047815B
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welding
seam
inductor
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inductors
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Dipl-Ing Fritz Alf
Dr-Ing Otto Leihener
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Deutsche Edelstahlwerke AG
Ruhrstahl AG
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Deutsche Edelstahlwerke AG
Ruhrstahl AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/50Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for welded joints

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Verringern der beim Schmelzschweißen im Vorschubverfahren entstehenden Spannungen Bei der Herstellung von Kesseln oder Rohren großer Abmessungen im Elektrolichtbogen- oder Autogenschweißverfahren wird bekanntlich so verfahren, daß der Gegenstand aus einzelnen zum Rohr oder zu Rohrteilen geformten Blechen zusammengesetzt wird, so daß, bezogen auf den fertigen zylindrischen Körper, Quer- und Längsnähte geschweißt werden müssen. Die Bleche weisen Wandstärken auf zwischen 10 und zum Teil 70 mm, je nachdem, welche Endabmessungen der herzustellende Kessel oder das herzustellende Rohr aufweist. Die fertigen Gegenstände haben beträchtliche Längen, die bis zu 40 m betragen können. Durchmesser von beispielsweise 4,00 m und mehr sind keine Seltenheit.
  • Das Schweißen wird derart vorgenommen, daß der zu schweißende Gegenstand in einem Schweißgerüst auf Trägerrollen ruht. An einer Traverse des Schweißgerüstes ist der Schweißkopf mit der Schweißelektrode in geeigneter Weise angebracht. Der Gegenstand, beispielsweise der Kessel, kann gegenüber dem Schweißkopf bewegt werden, und zwar kann er unter Vermittlung der erwähnten Trägerrollen um seine Achse gedreht werden, um Rundnähte zu schweißen. Es ist auch möglich, ihn axial zu verschieben, wenn Längsnähte geschweißt werden sollen.
  • Es tritt aber bei diesen Schweißungen eine besondere Schwierigkeit in Erscheinung. Die Schweißnähte der hochbeanspruchten Kessel müssen nach dem Schweißen unter allen Umständen ausgeglüht werden, und zwar bei etwa 650° C, um sie zu entspannen, oder bei 900 bis 950° C, um das Gefüge im Bereich der Schweißnaht zu normalisieren. Zu diesem Zweck werden bisher gasbeheizte Ofen verwendet, in die die fertigen Gegenstände eingeschoben, auf die erforderliche Temperatur aufgeheizt und nach einer gewissen Haltezeit langsam abgekühlt werden. Da bei Temperaturen um 600° C und höher der Formänderungswiderstand des Werkstoffes bereits verhältnismäßig gering ist, müssen Vorkehrungen getroffen werden, um zu vermeiden, daß sich der Kessel oder das Rohr während dieser Wärmebehandlung deformiert. Dies geschieht durch Einbau eines Stützgerüstes, ehe der Gegenstand in den Ofen eingeführt wird. Diese Maßnahme ist außerordentlich umständlich und zeitraubend. Der Ofen muß für den größten im Erzeugungsprogramm liegenden Gegenstand ausgelegt sein, ist also vielfach nicht voll ausgenutzt. Der Ofen selbst ist außerordentlich raumgreifend, und es ist im allgemeinen nur tragbar, einen einzigen solchen Wärmebehandlungsofen zur Verfügung zu haben. Während somit ohne weiteres eine verhältnismäßig große Anzahl von Kesseln oder Großrohren in der Zeiteinheit geschweißt werden können, ist die Kapazität eines Werkes in starkem Maße beeinträchtigt durch die zwangläufig geringe Ofenkapazität, zumal jeder Gegenstand 24 Stunden in dem Ofen verbleiben muß.
  • Es ist auch behördlich zugelassen, Schweißnähte an Dampfkesseln einzeln nachzuglühen. Dies geschieht im allgemeinen mit Hilfe von Ringbrennern, die um den Kessel herumgelegt werden. Für diese Behandlung ist vorgeschrieben, daß die gesamte Naht, d. h. also auf dem gesamten Umfang, gleichmäßig auf Temperatur zu bringen ist. Außerdem muß die Temperatur in Abhängigkeit von der Wandstärke jeweils längere Zeit auf Temperatur gehalten werden. Die Nachbehandlung einer solchen Naht erfordert infolgedessen unter Umständen mehrere Stunden. Bei großen Kesseln und großen Rohrdurchmessern ist das Verfahren überhaupt nicht anwendbar, weil die Ringbrenner infolge der entstehenden Luftbewegung und des ungleichförmigen Sauerstoffzutrittes ungleichmäßig brennen.
  • Es ist ferner insbesondere bei Leichtmetallen bekannt, Schweißnähte auf elektrischem Wege nachzubehandeln, indem ein elektrisch beheizter Schuh über die Naht geführt wird. Auch induktiv sind Schweißnähte nachbehandelt worden, wobei so vorzugehen vorgeschlagen wurde wie bei dem Enthärten brenngeschnittener Kanten. Bei Panzerplatten ist die Rißbildung verhindert worden, indem die Platte zunächst auf eine verhältnismäßig hohe kritische Temperatur abgekühlt und von hier ab eine verzögerte Abkühlung vorgenommen wurde. Dazu wurde Wärme zugeführt oder die Abstrahlung verhindert. An eine induktive Behandlung ist hierbei nicht gedacht worden.
  • Um bei der Behandlung der Schweißnähte von Kesseln und Rohren die Verwendung von Ringbrennern zu vermeiden, ist auch schon eine induktive Wärmebehandlung vorgeschlagen worden. Zu diesem Zweck wird eine Induktionswicklung in Form eines Kabels unmittelbar auf den Gegenstand gewickelt, und zwar im Bereich der jeweiligen Schweißnaht, so daß ein Erhitzen auf den Bereich der Nahtstelle beschränkt t:-erden kann. Das Aufheizen auf 650° C oder gar auf 900 bis 950° C beansprucht aber bei der Größe der Werkstücke erhebliche Zeiten, die je nach der zur Verfügung stehenden Leistung bis zu 10 Stunden betragen können. Es ergeben sich daher unter Anwendung des Induktionserhitzens zwar Vorteile, die darin gelegen sind, daß die Ofenbehandlung und die damit verbundenen Aufwendungen entfallen, jedoch bleibt auch dieses Verfahren außerordentlich umständlich und zeitraubend, zumal wenn berücksichtigt wird, daß Jede Schweißnaht in der geschilderten Weise behandelt werden muß. Trotz der erzielten Vorteile, die .furch dieses induktive Vorwärmen und Ausglühen der -Nahtstellen gegeben sind, kann das Problem der Schneißung derart großer Gegenstände daher noch nicht als befriedigend gelöst betrachtet werden.
  • Bisher wurde allgemein angenommen, _daß zum Entspannen die entsprechenden Temperaturen längere Zeit gehalten werden müßfen. Die Erfinder haben jedoch erkannt, daß im Falle des Erwärmens unmittelbar nach dem Schweißen die Temperatur für das Spannungsfreiglühen während wesentlich kürzeren Zeiten konstant aufrechtzuerhalten werden braucht, nin eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Es genügt, eine Temperatur von etwa 700° C etwa 2 Minuten zu halten und eine etwas verzögerte Abkühlung durchzuführen. Auch hat sich gezeigt, daß höhere Temperaturen, als sie normalerweise angewendet werden, >o z. B. statt 650° C etwa 700 bis 750° C, infolge der geringen Haltezeit keine Grobkörnigkeit hervorrufen, dagegen die Wirkung der Entspannung wesentlich erhöhen. Sinngemäß das gleiche gilt für das Normalisieren, das bei 1000 bis 1100° C durchgeführt werden kann. Diese Temperaturen sind aber nicht nur in der -Naht selbst, sondern auch in einem Bereich rechts und links der Naht aufrechtzuerhalten, so daß sich eine Erwärmung in breiter Front zu beiden Seiten der -Naht ergibt.
  • Erfindungsgemäß wird daher zum Verringern der beim Schmelzschweißen im Vorschubverfahren im Bereich der Schweißnaht auftretenden Spannungen durch unmittelbar nachfolgende induktive Ausgleichswärmebehandlung vorgeschlagen, daß zu- beiden Seiten der -Naht in breiter Front auf eine Temperatur von 700 bis 750° C oder 1000 bis 1100° C erwärmt und die gewählte Temperatur einige Zeit aufrechterhalten wird. Diese, einen breiten Abschnitt rechts und links der Schweißnaht und diese selbsterfassende Maßnahme macht jegliche Ofenbehandlung überflüssig. und Jede Schweißnaht wird einschließlich der Wärmebehandlung in einem Arbeitsgang fertiggestellt, so rlaß die bisher erforderlichen Zeiten für das Ausglühen oder Normalisieren in Fortfall geraten.
  • Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, mit dem Schweißkopf mindestens einen Heizinduktor in Form einer Leiterschleife zu verbinden, und zwar so, daß sie in Schweißrichtung hinter dem Schweißkopf vorgesehen ist. Das Werkstück läuft während der Beha:idlung axial um, und das- Ausglühen findet mithin im Vorschubverfahren gleichzeitig mit dem Schweißen und mit gleicher Geschwindigkeit statt.
  • Es können auch zwei Induktoren, in Vorschubrichtung gesehen,- hinter dem Schweißkopf angeordnet werden, von denen der zweite die vom ersten erzielte Nahttemperatur konstant aufrechterhält.
  • Die Vorrichtung wird vorzugsweise mittels geschlitzter Arme einstellbar an einer Traverse befestigt, so daß die bisher für den Schweißvorgang üblicherweise benutzten Schweißgerüste verwendet werden können. Die Induktoren werden aus mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Einzelteilen gebildet.
  • Die Induktoren werden zweckmäßigerweise so am Gerüst befestigt, daß sie mit der Schwei felektrode praktisch eine Einheit bilden. Um die erzielten Endtemperaturen möglichst 2 Minuten konstant zu halten, muß der Induktor bei der heute normalerweise verwendeten Schweiß-Vorschubgeschwindigkeit von 200 mm/min eine Länge von etwa 400 mm haben.
  • Es ist bekannt, die Schweißkanten vor dem Schweißen auf etwa 300° C vorzuwärmen, um auch in der Wurzel eine einwandfreie Bindung herbeizuführen. Dieses Vorwärmen kann ebenfalls induktiv erfolgen, und der dazu benötigte Vorwärminduktor kann, dem Schweißkopf vorgeordnet, ebenfalls an der Traverse befestigt werden. Die Aufhängung der gesamten Induktoren und des Schweißkopfes geschieht derart, daß ein Verschwenken des Gesamtgebildes, bestehend aus Vor wärminduktor, Schweißkopf, Aufheiz- und Nachwärminduktor, um 90° möglich ist: uni Längsnähte nach dem gleichen Verfahren wärmebehandeln zu können.
  • Um ein äußeres Streufeld zu vermeiden und um zu verhindern, daß der Induktor auf den Schweißkopf einwirkt, werden die einzelnen Induktoräste mit einem magnetisch hochwirksamen Blech umgeben. welches das erzeugte, vom Induktor ausgehende Magnetfeld vollständig sammelt und auf das zu erwärmende Blech richtet. Dadurch wird es möglich; sowohl den Vorwärm- als auch den Aufheizinduktor verhältnismäßig nahe an den eigentlichen. Schweißkopf heranzuführen. Es hat sich gezeigt, daß durch diese '.Maßnahme die magnetische Blaswirkung auf den Lichtbogen praktisch ausgeschaltet und die Ausbildung des Lichtbogens am Schweißkopf nicht gestört wird.
  • Damit die ausgeglühte Schweißnaht nicht zu rasch abkühlt, ist es zweckmäßig, an den letzten Induktor einen die Naht abdeckenden Wärmeschutz anzuschließen, beispielsweise in Form eines Asbesttuches od. dgl.
  • In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.
  • Fig. 1 zeigt das Schweißgerüst- in Ansicht mit dem zu schweißenden Kessel in senkrechtem Schnitt; Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Induktor.
  • Der durch Schweißen zusammenzufügende Gegenstand 1, beispielsweise ein Kessel oder ein Großrohr, ruht auf Trägerrollen 2 des Schweißgerüstes 3. Ein solcher Gegenstand kann beispielsweise einen Durch= messer von 2 m und eine Wandstärke von 30 mm aufweisen. Um den Gegenstand 1 bewegen zu können. sind die Rollen 2 in an sich bekannter Weise angetrieben.
  • Mit einer vorbestimmten Vorschubgeschwindigkeit wird die zu verschweißende Nahtstelle an dem Schweißkopf 4 vorbeigedreht, -der an einer Traverse 5 befestigt ist. Die Traverse 5 ist an einer Säule 6 des Schweißgerüstes der Höhe nach einstellbar, um den Schweißkopf auf den jeweiligen Durchmesser des Gegenstandes 1 einstellen zu können.
  • Mit einer derartigen Vorrichtung können Kessel mit einer Wandstärke von etwa 30 mm z. B. mit 300 mm/min und Rohre mit einer Wandstärke von 40 bis 50 mm z. B. mit 200 mm/min Geschwindigkeit geschweißt werden.
  • Die vor und hinter der Elektrode 4 vorgesehenen Induktoren weisen die Form von Heizleiterschleifen auf, die sich über der Werkstückoberfläche schließen. Besonders vorteilhaft ist es, Induktoren zu verwenden, deren Heizleiter mäanderartig verlaufen, so daß sie sich im wesentlichen quer zur Mittellinie der Naht erstrecken.
  • Vor der Elektrode 4 ist der Induktor 8 angeordnet. Dieser hat die Aufgabe, die Schweißkanten auf eine Temperatur von etwa 300° C vorzuwärmen, um Bindefehler in der Wurzelnaht auszuschalten. Hinter der Elektrode 4 ist der Induktor 9 angebracht, der so ausgelegt ist, daß an seiner rückwärtigen Kante der sich konstant im Sinne des Pfeiles 7 drehende Gegenstand eine Temperatur von entweder 650 bis 750° C oder 900 bis 950° C erreicht. Diese Glüh- bzw. Normalisierungstemperatur soll einige Zeit auf gleicher Höhe gehalten werden. Zu diesem Zweck ist ein weiterer Induktor 10 vorgesehen, der so ausgelegt und eingeregelt wird, daß er die vom Induktor 9 erzielte Temperatur konstant hält, während sich der Abschnitt des Werkstückes unter dem Induktor hinwegbewegt.
  • Die Induktoren 8, 9 und 10 sind mittels Armen 11 an Befestigungsschrauben 12 der Traverse 5 angebracht. Die Befestigungsarme 11 haben entsprechende Ausnehmungen, die es gestatten, die Induktoren genau dem Umfang des Rohres oder Kessels anzupassen und den Kopplungsabstand zwischen Werkstückoberfläche und Induktor einzustellen, der im allgemeinen etwa 1 cm beträgt. Die Arme 11 können gegebenenfalls auch als elektrische Anschlüsse für die einzelnen Induktoren ausgebildet werden.
  • Es ist ferner zweckmäßig, dafür zu sorgen, daß sich die erhitzte Schweißnaht nicht zu rasch abkiihlt. Zu diesem Zweck ist am Ende des Induktors 10 ein Asbesttuch 13 befestigt. Dieses Asbesttuch ist, wie bei 13' angedeutet, um den gesamten Gegenstand 1 herumgezogen und wird zweckmäßigerweise bei 14 mit dem anderen Ende an der Traverse 5 befestigt. Unter Umständen genügt es auch, die Wärmeschutzeinrichtung nur auf einem Teil des Umfanges vorzusehen.
  • Die Induktoren, und zwar insbesondere die mit 9 und 10 bezeichneten, werden in großer Breite ausgelegt, die zweckmäßigerweise etwa 200 mm beträgt, oder je nach den gegebenen Umständen auch andere Abmessungen aufweist. Auf diese Weise wird eine Temperaturerhöhung im Bereich der Naht in breiter Front gewährleistet. Die Länge der Induktoren richtet sich nach der Vorschubgeschwindigkeit, d. h. also nach der Schweißgeschwindigkeit und danach, wie lange die Naht in breiter Front auf der Glüh- bzw. Normalisierungstemperatur gehalten werden soll. Wenn beispielsweise bei einer Schweißgeschwindigkeit von 200 mm/min der Induktor 10 eine Länge von 400 mm aufweist, so wird die vom Induktor 9 erzielte Temperatur mindestens 2 Minuten auf gleicher Höhe gehalten. Das reicht aus, um die Nähte einwandfrei auszuglühen bzw. zu normalisieren.
  • Um auch bei dickwandigen Gegenständen die erforderliche verhältnismäßig rasche Durchwärmung des gesamten Ouerschnittes zu erzielen, ist es zweckmäßig, mit Frequenzen zu arbeiten, die nicht zu hoch liegen. Als zweckmäßig haben sich Frequenzen erwiesen, die zwischen 2000 und 600 Hz liegen.
  • Die Induktoren 8, 9 und 10 werden zweckmäßigerweise jeder für sich an der Traverse 6 befestigt. Da auch der Schweißkopf bzw. die Schweißelektrode 4 an dieser Traverse befestigt ist, ergibt sich eine Einheit, bestehend aus Vorwärmeinrichtung, Schweißeinrichtung und Glüheinrichtung, unter der sich der Gegenstand hinwegdreht, damit sich die notwendige Relativbewegung zwischen Wärmequellen und Werkstück ergibt.
  • Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Induktor, dessen Ausführungsart sowohl für den Vorwärminduktor 8 als auch für den Aufheizinduktor 9 und den Nachwärminduktor 10 benutzt werden kann. Über dem zu beheizenden Gegenstand 1 sind die Heizleiterschleifen 15 angebracht, die in an sich bekannter Weise wassergekühlt sind. Zur Konzentration des magnetischen Feldes auf den zu beheizenden Gegenstand sowie zur Verhinderung einer Streuwirkung und damit Beeinflussung des Lichtbogens sind die Induktorschleifen mit Magnetblechen 16 umgeben. Zwischen den einzelnen Heizleiterschleifen sind bewegliche Anschlüsse 18 und 19 vorhanden, die es ermöglichen, die Ebene der einzelnen Schleifen gegeneinander zu drehen. Dadurch wird es möglich, den Induktor in seiner gesamten Länge der Wölbung oder Krümmung des zu beheizenden Gegenstandes anzupassen.
  • Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung kann auch für das Verschweißen von Längsnähten verwendet werden, wenn die Einheit, bestehend aus Induktoren und Schweißkopf, um 90° gedreht wird, so daß sich das Gesamtgebilde in Achsrichtung des Rohres oder Kessels erstreckt.
  • Mit dieser Vorrichtung kann das induktive Vorwärmen und Ausglühen der Nähte gleichzeitig mit dem Schweißvorgang und mit der gleichen Vorschubgeschwindigkeit an Kesseln und Rohren vorgenommen werden, gleichgültig um welche Abmessungen es sich handelt. Wärmebehandlung und Schweißung werden auf diese Weise in einem einzigen Arbeitsschritt durchgeführt, und die gesamte Arbeit nimmt nicht mehr Zeit in Anspruch, als für das Schweißen ohnehin erforderlich ist.
  • Da das Vorwärmen und das Wärmebehandeln der fertigen Naht im Vorschubverfahren erfolgt, ist die zu installierende elektrische Leistung verhältnismäßig gering. Das Verfahren kann mithin rascher, billiger und mit Anlagen durchgeführt werden, die weitaus weniger Raum beanspruchen als die bisher erforderlichen Öfen. Gegenüber der ebenfalls vorgeschlagenen Induktionsbehandlung besteht außerdem der Vorteil der wesentlich einfacheren Handhabung, weil ein Bewickeln des sperrigenGegenstandes mitKabeln entfällt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRCTCHE- 1. Verfahren zum Verringern der beim Schmelzschweißen im Vorschubverfahren im Bereich der Schweißnaht auftretenden Spannungen durch unmittelbar nachfolgende induktive Ausgleichswärmebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der Naht in breiter Front auf eine Temperatur von 700 bis 750° C oder 1000 bis 1100° C erwärmt und die gewählte Temperatur einige Zeit aufrechterhalten wird.
  2. 2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Schweißkopf verbunden in Schweißrichtung hinter diesem mindestens ein Heizinduktor in Form einer Leiterschleife vorgesehen ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch zwei Induktoren, in Vorschubrichtung gesehen, hinter dem Schweißkopf, von denen der zweite die vom ersten erzielte Nahttemperatur konstant aufrechterhält.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Induktoren aus mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Einzelteilen bestehen und vorzugsweise mittels geschlitzter Arme einstellbar an einer Traverse befestigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 925 440, 866 135, 825 944, 878 504, 217 033, 878 360, 736 360; französische Patentschrift Nr. 1057 701; »Schweißen und Schneiden«, 1951, S. 126,127; »Bauvorschriften für Landdampfkessel«, 21. 6. 1939, S. 27; deutsche Patentanmeldung K 4555 I b / 49h (bekanntgemacht am 13. 3. 1952).
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den letzten Induktor ein die Naht abdeckender Wärmeschutz anschließt.
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