DE3744044A1 - Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- C21D9/50—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for welded joints
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung
der Schweißnaht von längsnahtgeschweißten Metallrohren,
insbesondere aus austenitischen, ferritischen oder
austenitisch-ferritischen Stählen, wobei die Rohre nur
im Bereich der Schweißnaht und ihrer seitlichen Wärmeeinfluß
zonen lösunsgeglüht werden.
Bei längsnahtgeschweißten Rohren aus korrosionsbeständigen
Stählen ist es erforderlich, nach dem Längsnahtschweißen
zur Reduzierung der Spannung und zur Behebung der durch
den Schweißprozeß aufgetretenen Seigerungen die Längsnaht
einer weiteren Wärmebehandlung zu unterwerfen. Insbesondere
bei korrosionsbeständigen Stählen, die mit Nickel, Chrom
und/oder Molybdän legiert sind, tritt durch den Schweiß
vorgang eine "Entmischung" in der Schweißnaht und in der
zu beiden Seiten angrenzenden Wärmeeinflußzone auf, so
daß beispielsweise der Legierungsbestandteil Molybdän im
Material der Schweißnaht und in der angrenzenden Wärmeein
flußzone nicht mehr in einer gleichmäßigen Konzentration
vorhanden ist. Die örtlichen Konzentrationsunterschiede
im Schweißnahtbereich führen dann beim Einsatz derartiger
Rohre, beispielsweise in Wasserdampf-Kondensatoren, zur
Lochkorrosion.
Um dies zu beheben, ist es erforderlich, das Material über
einen verhältnismäßig langen Zeitraum auf einer Temperatur
zu halten, die über der normalen Lösungstemperatur liegt,
so daß der betreffende Legierungsbestandteil, beispielsweise
das Molybdän, durch Diffusion wieder die gewünschte und
erforderliche gleichmäßige Konzentrationsverteilung in
der Schweißnaht einnimmt. Die hierzu erforderliche Temperatur,
deren Höhe von dem jeweils zu behandelnden Rohrwerkstoff
abhängt, muß so hoch angesetzt werden, daß ein Aufschmelzen
bzw. Teigigwerden des Materials gerade nicht eintritt.
Die herkömmliche Glühbehandlung in einem Glühofen läßt
sich beispielsweise bei großen Werkstücken nicht durchführen,
so daß hierfür bereits in der US-PS 37 31 051 vorgeschlagen
wurde, nur die Schweißnaht und die seitlich angrenzenden
Wärmeeinflußzonen auf die erforderlichen Temperaturen aufzu
heizen und zwar mit Hilfe von Quarzstrahlern.
Für die Wärmebehandlung der Schweißnaht an längsnahtge
schweißten Rohren wurde ferner gemäß der US-PS 26 73 276
vorgeschlagen, die erforderliche Aufheizung durch einen
linienförmig über der Schweißnaht des durchlaufenden Rohres
angebrachten Induktionsheizer mittels eines Hochfrequenz
stromes aufzuheizen und zwar auf eine Temperatur, die etwa
38°C über der sogenannten kritischen Temperatur des betreffen
den Materials liegt. Die zu installierende elektrische
Leistung ist hierbei sehr erheblich und mit einer großen
Verlustleistung verbunden. Ein weiterer Nachteil bei der
vorbekannten Verfahrensweise besteht darin, daß eine Regelung
der Glühtemperatur verhältnismäßig träge ist, so daß aus
Sicherheitsgründen mit einer etwas niedrigeren Temperatur
gefahren werden muß. Ein weiterer Nachteil der vorbekannten
Einrichtung besteht darin, daß bei den erforderlichen elektri
schen Leistungen die linienförmig ausgebildeten Induktions
spulen sehr groß ausfallen, so daß eine gezielte Wärmebehand
lung der Schweißnaht und der angrenzenden Wärmeeinflußzonen
nur bei Rohren mit größeren Durchmessern möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, das eine gezielte
Wärmezufuhr zur Schweißnaht ermöglicht, hohe Durchlaufge
schwindigkeiten gestattet, trotz hoher Durchlaufgeschwindig
keiten hinsichtlich der Energiezufuhr gut regelbar ist
und auch die Wärmebehandlung von Rohren mit geringen Rohr
durchmessern erlaubt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
aufzuheizende Bereich mittels wenigstens eines mit einer
nichtschmelzenden Elektrode erzeugten Lichtbogens mindestens
auf eine für das Lösungsglühen des betreffenden Rohrmaterials
erforderliche, jedoch unter der Schmelztemperatur liegende
Temperatur unter Schutzgas aufgeheizt und über einen vorgebba
ren Zeitraum auf dieser Temperatur gehalten und anschließend
unter Schutzgas schnell abgekühlt wird. Durch die Verwendung
eines auf den aufzuheizenden Bereich gerichteten Lichtbogens
ist es möglich, die erforderliche Wärmeenergie gezielt
und genau dosierbar zuzuführen. Durch entsprechende Bemessung
der Elektroden ist es somit möglich, selbst Rohre mit geringem
Durchmesser gezielt nur im Schweißnahtbereich zu glühen,
ohne daß der übrige Rohrbereich so hoch erhitzt wird, daß
Verformungen auftreten. Dieses Verfahren ist besonders
vorteilhaft für eine Durchlaufbehandlung von Rohren, so
daß es auch möglich ist, die Wärmebehandlung on-line einer
Schweißeinrichtung nachzuordnen. Während bei geringen Durch
laufgeschwindigkeiten die Aufheizung über nur einen Licht
bogen ausreichen kann, ist es für hohe Durchlaufgeschwindig
keiten des zu behandelnden Rohres zweckmäßig, wenn mehrere
Lichtbögen im Abstand hintereinander angeordnet sind, so
daß trotz hoher Durchlaufgeschwindigkeit die Schweißnaht
über eine Haltezeit von mehreren Sekunden auf der erforder
lichen Temperatur gehalten werden kann. Durch die Schutzgas
zufuhr im Heizbereich wird eine Oxidation des Materials
vermieden. Nach dem Verlassen der Heizzone muß das Rohr
abgekühlt werden, wobei bei den vorstehend genannten nicht
rostenden Stählen die Abkühlung möglichst schnell und unter
Schutzgas erfolgen muß.
Da bei der Verwendung eines Lichtbogens die zuzuführende
Wärmemenge schnell veränderbar ist, ist es gemäß weiterer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich,
die zuzuführende Wärmemenge so einzustellen, daß das Rohr
material im aufzuheizenden Bereich gerade nicht teigig
wird. Bei einer derart hohen Temperaturlage wird die Diffu
sionsgeschwindigkeit der einzelnen Legierungs-Komponenten
im Material erhöht und somit sichergestellt, daß die Legie
rungselemente in der Schweißnaht nach der Wärmebehandlung
sich in der Schweißnaht in der gleichen Verteilung befinden
wie im übrigen Rohrwerkstoff.
In bevorzugter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Relativbewegung zwischen Rohr und Licht
bogen in Rohrlängsrichtung zusätzlich eine hin- und hergehen
de Querbewegung und/oder Längsbewegung überlagert wird.
Hierdurch wird sowohl ein breit gefächerter Lichtbogen erzeugt
als auch den Wärmeeinflußzonen gezielt Wärmeenergie zuge
führt. Die Wärmezufuhr wird vergleichmäßigt und geringfügige
geometrische Abweichungen in der Zuordnung zwischen Schweiß
naht und Lichtbogen werden ausgeglichen. Die Amplitude der
Bewegung des Lichtbogens entspricht erfindungsgemäß in etwa
der Breite der Schweißnaht. Die Bewegung des Lichtbogens wird
zweckmäßigerweise durch pulsierende Magnetfelder erzeugt,
wobei hier sowohl ein pulsierendes Gleichfeld als auch ein
Wechselfeld verwendet werden kann. Die Pulsationsfrequenz
ist zweckmäßigerweise einstellbar. Das Verfahren läßt sich
jedoch auch
mit der normalen Netzfrequenz von 50 Hertz durchführen.
In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, daß die Stromstärke und/oder Stromspannung
unabhängig für jeden einzelnen Lichtbogen einstellbar ist.
Hierdurch ist es möglich, die aufgeheizte Schweißnaht auch
über eine längere Strecke, d.h. also auch über einen längeren
Zeitraum innerhalb eines vorgegebenen, engbegrenzten Tempera
turbereichs zu halten. In zweckmäßiger Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner vorgesehen, daß
die Stromstärke und/oder Stromspannung wenigstens des in
Durchlaufrichtung gesehen ersten Lichtbogens in Abhängigkeit
von der Oberflächentemperatur des aufzuheizenden Bereichs,
vorzugsweise des ablaufenden aufgeheizten Bereichs geregelt
wird.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner
vorgesehen, daß im Einwirkungsbereich des Lichtbogens der
der Schweißnaht abgekehrte Bereich des Rohres gekühlt wird.
Hierdurch wird insbesondere für Rohre mit geringem Rohrdurch
messer sichergestellt, daß die Formstabilität trotz der
hohen Aufheizung im Schweißnahtbereich erhalten bleibt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der über den Lichtbogen in das Rohr eingeleitete elektri
sche Strom über wenigstens einen an der Rohroberfläche
federnd anliegenden Gleitkontakt abgeleitet wird. Hierdurch
ergeben sich definierbare Übergangswiderstände zwischen
Rohr und dem Gleitkontakt, so daß sich die Stromzufuhr
zum Lichtbogen sehr genau einstellen und damit auch sehr
genau regeln läßt. Damit wird die Regelgenauigkeit verbessert,
so daß die Aufheizung bis an die höchste, gerade noch zuläs
sige Temperaturobergrenze herangeführt werden kann, ohne
daß sich das Rohr deformiert oder aber im Schweißnahtbereich
das Material sich verflüssigt.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß die Stromabfuhr über den
Gleitkontakt jeweils im Einwirkungsbereich eines Lichtbogens
erfolgt und die in das zu behandelnde Rohr über den Lichtbo
gen eingeleitete Wärmemenge über ein durch den Gleitkontakt
geführtes Kühlmittel abgeführt wird. Neben einer definierten
Abfuhr des elektrischen Stromes über das Rohr wird hierdurch
auch eine hochwirksame Kühlung des Rohres im Bereich der
Wärmezufuhr erzielt, da der für einen guten Stromdurchgang
notwendige Kontakt zwischen Gleitkontakt und Rohrwandung
zugleich auch einen guten Wärmedurchgang bewirkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer Ausgestaltung
der Erfindung nach einer mechanischen Kaltverfestigung
der Schweißnaht durch Walzen oder Hämmern erfolgen. Bei
dieser Verfahrensweise wird das fertiggeschweißte Rohr
zunächst auf Raumtemperatur abgekühlt, kaltverfestigt und
muß dann anschließend wieder mittels Lichtbogen, vorzugsweise
mittels mehrerer Lichtbögen, auf die erforderliche Temperatur
aufgeheizt und bei dieser Temperatur über den gewünschten
Zeitraum gehalten werden.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Aufheizung der Schweißnaht auf die für das Lösungs
glühen erforderliche Temperatur durch wenigstens einen
Lichtbogen unmittelbar an die Herstellung der Schweißnaht
erfolgt. Bei dieser Verfahrensweise wird das Lösungsglühen
in "einer Hitze" nach dem Schweißvorgang durchgeführt,
so daß die Lichtbögen hinsichtlich der Energiezufuhr nur
so eingestellt zu werden brauchen, daß das für ein Lösungs
glühen erforderliche Temperaturniveau in der Schweißnaht
über einen vorgegebenen Zeitraum aufrechterhalten bleibt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß beim Abkühlen zumindest beim Einlauf in
die Kühlzone die Schweißnaht über eine vorgegebene Strecke
mit einem Schutzgas bespült wird. Hierdurch wird ein
Oxidieren des glühenden Materials nach dem Verlassen der
Schutzgasatmosphäre im Lichtbogenbereich verhindert. Zugleich
wird hierdurch die Kühlphase eingeleitet. Das in diesem
Bereich zugeführte Schutzgas kann auch eine Schutzgasmischung
sein, beispielsweise eine Mischung aus Argon und Stickstoff,
so daß bei entsprechenden Stählen sich der Stickstoffgehalt
im Material nicht verändern kann.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Wärmebe
handlung der Schweißnaht an längsnahtgeschweißten Metallrohren,
insbesondere aus austenitischen, ferritischen oder austeni
tisch-ferritischen Stählen, mit einer im wesentlichen nur
auf die Schweißnaht und ihre seitlichen Wärmeeinflußzonen
gerichteten Heizeinrichtung und einer nachfolgenden Kühlein
richtung.
Gemäß der Erfindung ist für eine derartige Vorrichtung
vorgesehen, daß an einem Führungsgestell zur Führung des
zu behandelnden Rohres wenigstens eine, mit einer Schutzgas
zuführung versehene, nichtschmelzende Heizelektrode vorgese
hen ist, die mit einer Stromquelle verbunden ist und daß
hinter der Elektrode vorzugsweise im Einlaufbereich zur
Kühlzone für die Schweißnaht eine Düsenanordnung zur Bespü
lung der geglühten Schweißnaht mit einem Schutzgas angeordnet
ist. Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, daß im
Durchlauf und mit verhältnismäßig hoher Durchlaufgeschwindig
keit eine gezielte Wärmezufuhr zur Schweißnaht und deren
seitlichen Wärmeeinflußzonen möglich ist und zwar sowohl
hinsichtlich der geometrischen Ausrichtung der Wärmezufuhr,
da der mit der Elektrode erzeugte Lichtbogen gezielt auf
den aufzuheizenden Bereich geführt ist, als auch hinsichtlich
der zuzuführenden Wärmeenergie, da über eine Regelung der
Stromstärke und/oder der Stromspannung eine unmittelbare
feinfühlige Regelung der Wärmezufuhr möglich ist. Dadurch,
daß zumindest im Einlaufbereich zur Kühlzone eine Düsenan
ordnung zur Bespülung der geglühten Schweißnaht mit einem
Schutzgas vorgesehen ist, wird die noch glühende Schweißnaht
sicher gegen eine Oxidation geschützt. Zugleich wird erreicht,
daß durch das durchlaufende Rohr der über die Düsenanordnung
angebrachte "Schutzgasmantel" mit in die Kühlzone geschleppt
wird und damit auch in der Kühlzone eine Schutzgasatmosphäre
aufrechterhalten werden kann. Das Schutzgas kann als definier
tes Gas oder auch als Gasmischung, beispielsweise in Form
einer Argon-Stickstoff-Mischung, zugeführt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ferner vorgesehen, daß am Rohr anlegbare
Stromrückflußkontakte vorgesehen sind. An sich reicht der
Stromrückfluß über die Rollen und das Rollengestell aus.
Die Rollenlagerung, in der Regel Kugellagerungen, weisen
jedoch keinen genau definierbaren Übergangswiderstand auf.
Durch die Verwendung von anlegbaren Stromrückflußkontakten
ist jedoch ein definierbarer Übergangswiderstand im Strom
rücklauf gegeben, so daß die Stromstärke und/oder die Strom
spannung im Lichtbogen, die für die Wärmezufuhr entscheidend
ist, sehr viel genauer eingestellt und im Falle einer automa
tischen Regelung sehr präziser geregelt werden kann.
Zweckmäßigerweise sind in weiterer Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung in Durchlaufrichtung des zu behan
delnden Rohres gesehen, wenigstens zwei Elektroden im Abstand
hintereinander angeordnet und jeder Elektrode eine Regelein
richtung zur Veränderung von Stromstärke und/oder Stromspan
nung zugeordnet. Durch die Anordnung von mehreren Elektroden
hintereinander kann jede beliebige Temperaturhaltezeit
für jede beliebige Durchlaufgeschwindigkeit vorgegeben
werden. Je höher die Durchlaufgeschwindigkeit, desto größer
muß die Zahl der Elektroden sein, so daß ein bestimmtes
Temperaturniveau über eine vorgegebene Zeit für einen diskre
ten Punkt der Schweißnaht aufrechterhalten werden kann.
Auch der Abstand der einzelnen Elektroden zueinander richtet
sich nach der Durchlaufgeschwindigkeit. Bei geringen Durch
laufgeschwindigkeiten müssen die Elektroden dichter hinter
einander angeordnet werden, während bei höheren Durchlaufge
schwindigkeiten die Abstände größer gewählt werden können.
Es kommt hier lediglich darauf an, daß das einmal erreichte
Temperaturniveau in der Behandlungszone möglichst in gleicher
Höhe aufrechterhalten bleibt. Dadurch, daß vorzugsweise
jeder Elektrode eine eigene Regeleinrichtung zugeordnet
ist, kann für die jeweils nachfolgenden Elektroden die
Energiezufuhr soweit heruntergeregelt werden, daß praktisch
nur die Wärmeverluste durch die Abstrahlung und durch die
nicht zu vermeidende Kühlung über das zugeführte Schutzgas
ausgeglichen werden.
In zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, daß zumindest im Bereich einer
Elektrode ein gegen die aufzuheizende Schweißnaht gerichteter
Temperaturfühler vorgesehen ist, der mit der Regeleinrichtung
zur Veränderung von Stromstärke und/oder Stromspannung
in Verbindung steht. Zumindest bei der in Durchlaufrichtung
gesehen ersten Elektrode ist dieser Temperaturfühler hinter
der Elektrode angeordnet, wenn das zu behandelnde Rohr
von der Raumtemperatur auf die Glühtemperatur aufgeheizt
werden soll. Bei einer Vorrichtung, die unmittelbar der
Schweißstation nachgeschaltet ist, bei der also die Wärmebe
handlung der Schweißnaht in "einer Hitze" erfolgt, kann
der Temperaturfühler in Durchlaufrichtung gesehen vor der
ersten Elektrode angeordnet sein, da dann die für die Wärme
behandlung zuzuführende Wärmeenergie abhängig ist von dem
Temperaturniveau der zu behandelnden Schweißnaht. Zweckmäßig
ist in diesem Fall die Anordnung eines Temperaturfühlers
vor der Elektrode und eines Temperaturfühlers nach der
Elektrode, um durch eine entsprechende Differenzmessung
die Regeleinrichtung der Elektrode so zu führen, daß die
Aufheizung des Schweißnahtbereichs bis an die kritische
Obergrenze herangeführt werden kann, d.h. bis dicht unter
halb Temperaturobergrenze, bei der sich der zu glühende Bereich
verformen würde.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Düsenanordnung zur
Schutzgasbespülung der geglühten Schweißnaht durch einen
sich in Längsrichtung erstreckenden, an sich bekannten
gasdurchlässigen Sinterkörper gebildet wird, der mit einer
Schutzgasquelle in Verbindung steht. Mit einer derartigen
Düsenanordnung ist es möglich, bei geringstmöglichem Schutz
gasverbrauch die noch glühende Schweißnaht über eine ver
hältnismäßig lange Strecke mit einem Schutzgasmantel zu
versehen und hierbei bereits eine rasche Kühlung zu errei
chen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ferner vorgesehen, daß als Stromrückfluß
kontakt wenigstens eine federnd an das Rohr angedrückte
Gleitbacke vorgesehen ist, die das durchlaufende Rohr auf
seiner der Schweißnaht abgekehrten Seite über einen Teil
des Rohrumfanges umgreift. Eine derartige Gleitbacke weist
eine große Kontaktfläche auf, so daß der Übergangswiderstand
zwischen Rohr und Gleitbacke gering ist und zugleich Span
nungs- bzw. Stromspitzen vermieden werden, die sonst zum
Funkenüberschlag führen würden.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist hierbei vorgesehen, daß die Gleitbacke
teilweise hohl ausgebildet ist und von einem Kühlmittel
durchströmt ist. Bei einer Anordnung der Gleitbacke unmittel
bar im Einwirkungsbereich einer Elektrode wird hierbei
erreicht, daß die der Schweißnaht zugeführte Wärmemenge
sehr rasch und fortlaufend über den der Schweißnaht abge
kehrten Teil des Rohres abgeführt wird, so daß das Rohr
material in diesem Bereich sich nicht auf eine Temperatur
aufheizen kann, in der bereits eine Verformung unter dem
Einfluß des Eigengewichtes möglich ist. Das Rohr bleibt
formstabil, so daß trotz der hohen Aufheizung der Schweißnaht
und der seitlichen Wärmeeinflußzonen bis dicht an die Grenze,
in der das Rohrmaterial teigig wird, keine Verformung des
Schweißnahtbereiches eintreten kann.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Kühlzone durch ein doppelwandiges Kühl
rohr gebildet wird, dessen Innenrohr das glühende durchlau
fende Rohr mit geringem Zwischenraum umfaßt und daß der
Innenraum der Doppelwandung von einem Kühlmittel durchströmt
ist. Durch ein derartiges Kühlrohr wird sehr rasch die
von der noch glühenden Schweißnaht abgegebene Strahlungswärme
aufgenommen und das Rohr gekühlt, so daß die einmal durch
den Glühvorgang in der Schweißnaht erreichte Homogenisierung
der Legierung erhalten bleibt.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist hierbei ein das zu glühende Rohr im Elektrodenbe
reich umschließendes Schutzgehäuse vorgesehen, das rohraus
trittsseitig mit dem Innenrohr des Kühlrohres dicht verbunden
ist. Durch diese Anordnung ist gewährleistet, daß im aufzu
heizenden Bereich durchgehend eine Schutzgasatmosphäre
vorhanden ist. Durch das durchlaufende Rohr wird das Schutz
gas in das Innenrohr des Kühlrohres mitgeschleppt, so daß
auch im Kühlrohr eine Schutzgasatmosphäre vorhanden ist.
Dieser Effekt ist insbesondere dann gegeben, wenn unmittelbar
hinter der letzten Elektrode eine Düsenanordnung vorgesehen
ist, über die ein Schutzgas bzw. ein Schutzgasgemisch unmit
telbar auf die noch glühende Schweißnaht aufgegeben wird.
In weiterer Ausgestaltung der erfindunggemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß das Schutzgehäuse rohreintrittsseitig
mit Mitteln zum Abdichten gegen den Eintritt von Luft ver
sehen ist. Bei der Behandlung von kalt zugeführten Rohren
kann zum Abdichten wenigstens ein am Rohrumfang anliegender
Dichtkragen vorgesehen werden. Hierdurch wird in ausreichen
dem Maße verhindert, daß über das zulaufende Rohr Umgebungs
luft in das mit Schutzgas gefüllte Schutzgehäuse eingeschleppt
wird.
Bei einem heiß zulaufenden Rohr kann hierbei dem Schutzge
häuse rohreintrittsseitig eine Unterdruckkammer zugeordnet
werden, die mit einer Absaugung in Verbindung steht, wobei
die Rohreintrittsöffnung der Unterdruckkammer eine Labyrinth
kammer aufweist. Hierdurch ist gewährleistet, daß über
die Absaugung gegen die Durchlaufrichtung des Rohres ständig
aus dem Schutzgehäuse Schutzgas abgesaugt wird und daß
mit dem abgesaugten Schutzgas zugleich die geringen, über
die Labyrinthdichtung eingeschleppten Luftmengen abgezogen
werden und praktisch nicht in das Schutzgehäuse eindringen
können.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es jedoch
besonders zweckmäßig, wenn die Glühelektroden unmittelbar
hinter der Schweißstation angeordnet sind, in der die zu
glühende Schweißnaht gelegt wird und daß das Schutzgehäuse
die Schweißstation und die Glühstation umschließt.
Der Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Verfahrensablauf anhand eines
Rohrquerschnittes,
Fig. 2 in einer Seitenansicht eine vollstän
dige Anlage zur Herstellung von längs
nahtgeschweißten Rohren mit Wärmebe
handlungsstation.
Das in Fig. 1 in einem Querschnitt dargestellte Rohr 1
wurde aus einem von einem Coil zulaufenden flachen Stahl
band zunächst in einer Rollenstation fortlaufend zu einem
Rohr gebogen, wobei die einander zugekehrten Ränder des
zunächst noch offenen Schlitzes anschließend fortlaufend
in einer Schweißstation, vorzugsweise einer Lichtbogen-
Schweißstation unter Schutzgas verschweißt werden. Hierbei
entsteht eine in Längsrichtung durchgehende Schweißnaht 2.
Bei legierten Rohrwerkstoffen entstehen durch den Schweiß
vorgang in der Schweißnaht Seigerungen mit örtlichen
Konzentrationsunterschieden einzelner Legierungsbestandteile,
die sich bis in die unmittelbar zu beiden Seiten der Schweiß
naht angrenzenden Wärmeeinflußzonen 3 in unterschiedlicher
Stärke erstrecken können.
Zum Ausgleich dieser Seigerungen, d.h. zur Homogenisierung
des Legierungsgefüges in der Schweißnaht 2 und der Wärmeein
flußzone 3 wird nun die Schweißnaht mit Hilfe eines über
eine Elektrode 4 erzeugten Lichtbogens 5 auf eine Temperatur
so hoch aufgeheizt, daß sich die Seigerungen wieder ausglei
chen. Hierbei kommt es darauf an, die Temperatur möglichst
hoch einzustellen und über eine Zeit von mehreren Sekunden,
beispielsweise über einen Zeitraum bis zu 30 Sekunden aufrecht
zuerhalten. Die Höhe der Temperatur richtet sich hierbei
nach dem jeweiligen Rohrwerkstoff und ist hierbei begrenzt
durch die Temperatur, in der das Material beginnt teigig
zu werden. Der Lichtbogen ist an eine Stromquelle 6′ ange
schlossen.
Der Lichtbogen ist hierbei gezielt auf die Schweißnaht
gerichtet, wobei die Stromstärke und/oder die Stromspannung
über eine Regeleinrichtung 6 eingestellt wird. Durch einen
Temperaturfühler 7, beispielsweise ein Strahlungspyrometer
kann beispielsweise in Durchlaufrichtung des Rohres gesehen
unmittelbar hinter dem Lichtbogen 5 die Oberflächentemperatur
gemessen werden und über die Regeleinrichtung 6 die Strom
stärke automatisch nachgeregelt werden. Die anliegende
Stromspannung wird grundsätzlich über den Abstand der Elek
trodenspitze zur Werkstückoberfläche fest vorgegeben. Durch
eine entsprechende Regeleinrichtung ist es jedoch auch
möglich, diesen Wert fortlaufend in Abhängigkeit von der
Oberflächentemperatur durch entsprechende Verstellung der
Elektrode 4 zu regeln.
Die Elektrode 4, eine nichtschmelzende Wolfram-Elektrode
ist von einer Düse 8 umgeben, die über eine Zuleitung 9
mit einer Schutzgasquelle in Verbindung steht, so daß fort
laufend über die Düse 8 die Elektrode 4 mit Schutzgas gekühlt
wird und gleichzeitig der vom Lichtbogen 5 aufgeheizte
Bereich des Werkstücks sich unter einem Schutzgasmantel
befindet. Um nun den Lichtbogen zu fächern und auch die
zu beiden Seiten der Schweißnaht 2 befindlichen Wärmeeinfluß
zonen 3 mit in den Aufheizungsvorgang zuverlässig einbeziehen
zu können, wird der Längsbewegung des Rohres 1 eine hin-
und hergehende Quer- und/oder Längsbewegung des Lichtbogens
5 überlagert. Dies kann über ein mechanisches Verschwenken
der Elektrode 4 erfolgen. Besonders zweckmäßig ist es jedoch,
wenn über ein pulsierendes Magnetfeld, hier dargestellt
durch zwei Polschuhe 10, das ein pulsierendes Wechselfeld
oder ein pulsierendes Gleichfeld sein kann, der Lichtbogen
in Längsrichtung ausgelenkt wird. Eine Auslenkung in Querrich
tung erfolgt entsprechend durch in Längsrichtung des Rohres
ausgerichtete Polschuhe. Damit ist es möglich, Querbewegungen
mit hoher Frequenz vorzusehen, beispielsweise mit einer
Frequenz von 50 Hertz, so daß selbst bei hohen Durchlaufge
schwindigkeiten eine gleichmäßige Wärmezufuhr auch zu den
Wärmeeinflußzonen 3 erzielt wird.
Der Stromrückfluß zur Stromquelle erfolgt über seitlich
an der Rohrwandung anliegende Gleitbacken 11, die den Rohr
umfang auf der der Schweißnaht 2 abgekehrten Seite umgreifen.
Die Gleitbacken 11 werden über Federn 12 gegen den Rohrumfang
angedrückt. Bei mehreren hintereinander angeordneten Elektro
den genügt eine entsprechend lang ausgebildete Gleitbacke
als Stromrückflußkontakt und Kühlelement.
Die Gleitbacken 11 sind ferner hohl ausgebildet, bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel sind Bohrungen 13 vorgese
hen, durch die ein Kühlmittelstrom hindurchgeführt werden
kann. Hierdurch ist ein zuverlässiger Abfluß der Wärme
in dem der Schweißnaht 2 abgekehrten Rohrbereich gewährlei
stet, so daß trotz des Aufheizens des Nahtbereichs bis
in Temperaturbereiche, in denen sich das Rohrmaterial nahezu
verformen würde, über die fortlaufende starke Wärmeabfuhr
in diesem Bereich die Formstabilität des Gesamtrohres gewähr
leistet ist. Neben der Kühlwirkung gewährleisten die Gleit
backen 11 auch einen praktisch konstanten Durchgangswider
stand für den fließenden Strom, so daß eine sehr präzise,
temperaturabhängige Regelung der Stromstärke möglich ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung
von längsnahtgeschweißten Rohren aus einem Blechband besteht
im wesentlichen aus einer Lieferspule 14, auf die ein Metall
band 15 aufgewickelt ist. Das Metallband 15 wird nun durch
eine mit mehreren Formrollen versehene Formstation 16 geführt,
in der aus dem flachen Metallband mit Hilfe von mehreren,
vorzugsweise lose laufenden Formrollenpaaren 17, 18 und 19
ein Schlitzrohr hergestellt wird, das dann eine Schweißsta
tion 20 durchläuft, in der es durch ein Schweißrollenpaar 21
gehalten und der Längsschlitz mit Hilfe einer Schweißelek
trode 22 mittels eines Lichtbogens unter Schutzgas zu einer
geschlossenen Naht verschweißt wird.
Das fertiggeschweißte Rohr 23 kann, falls erforderlich,
anschließend mit Hilfe einer Entgratungseinrichtung 24
entgratet werden, wobei hier nur das an der Außenwand angreifende
Entgratungsmesser gezeigt ist. Aufbau und Funktionsweise
der Entgratungsvorrichtung sind bekannt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung schließt sich
nun unmittelbar an die Schweißstation eine Wärmebehandlungs
station an, in der noch in der Schweißhitze die fertiggelegte
Schweißnaht wärmebehandelt wird, um die beim Schweißen
aufgetretenen Seigerungen von Legierungselementen weitgehend
zu beseitigen. Die Wärmebehandlungsstation besteht nun
entsprechend der Darstellung gemäß Fig. 1 aus mehreren
hintereinander angeordneten Elektroden 4, die jeweils von
einer Schutzgasdüse umgeben sind. Mit Hilfe der Elektroden 4,
die jeweils an eine eigene, regelbare Stromversorgung ange
schlossen sind, wird nun über eine längere Durchlaufstrecke
die durch das jeweilige Material vorgegebene Glühtemperatur
aufrechterhalten. Die Schweißstation und die Wärmebehand
lungsstation sind hierbei von einem gemeinsamen Schutzgehäuse
25 umschlossen, so daß sich die Schweißnaht während der
gesamten Durchlaufzeit in einer Schutzgasatmosphäre befindet.
Unmittelbar hinter der in Durchlaufrichtung des Rohres 23
gesehen letzten Elektrode 4 ist eine Düsenanordnung 26
vorgesehen, die beispielsweise aus einem gasdurchlässigen
Sinterkörper besteht und die an eine Schutzgasquelle ange
schlossen ist. Über diese Düsenanordnung 26 kann zur Kühlung
der Schweißnaht Schutzgas, beispielsweise Argon oder ein
Schutzgasgemisch, beispielsweise Argon/Stickstoff zugeführt
werden. Die Düsenanordnung 26 erstreckt sich bis in den
Bereich der Austrittsöffnung 27 des Schutzgehäuses 25.
An die Austrittsöffnung 27 des Schutzgehäuses 25 schließt
sich eine Kühlvorrichtung 28 an, die im wesentlichen aus
einem doppelwandigen Rohr besteht, dessen Innenrohr 29
das durchlaufende Rohr 23 mit geringem Abstand umschließt.
Der Innenraum 30 der Doppelwandung steht hierbei mit einer
Kühlmittelversorgung in Verbindung und wird von einem Kühl
mittel durchströmt. Die Kühlmitteldurchströmung erfolgt
zweckmäßigerweise im Gleichstrom, da es vor allem darauf
ankommt, die glühende Schweißnaht schnellstmöglich abzukühlen,
um nachteilige Gefügeveränderungen zu vermeiden. Die Schutz
gasatmosphäre.wird auch innerhalb der Kühlvorrichtung 28
aufrechterhalten, da von dem durchlaufenden Rohr 23 insbeson
dere aus dem Bereich der Düsenanordnung 26 fortlaufend
Schutzgase mitgeschleppt werden.
Das fertige Rohr 23 durchläuft nach dem Austritt aus der
Kühlstation eine Kalibrierstation 31, die hier nicht näher
dargestellt ist und die wenigstens zwei um 90° zueinander
versetzt angeordnete Rollenpaare aufweist und in der dem
Rohr die endgültige Form, beispielsweise eine nahezu exakte
Kreisform gegeben wird.
Über eine Zugvorrichtung 32, die vorzugsweise aus zwei
das fertige Rohr zwischen sich einklemmende endlosen Zug
raupen 33 gebildet wird und die mit einem Antrieb in Verbin
dung steht, wird nun das fertige Rohr durch die gesamte
Anlage hindurchgezogen. Alle Rollenpaare und zwar sowohl
die Rollenpaare der Formstation 16 als auch die Rollenpaare
der Schweißstation 20 und der Kalibrierstation 31 sind
hierbei loselaufend ausgebildet, d.h. sind nicht mit einem
eigenen Antrieb verbunden. Die Zugraupen 33 bestehen im
wesentlichen jeweils aus einer endlos umlaufenden Tragkette
34, die mit einer Vielzahl von Formklauen 35 besetzt ist.
Die Formklauen 35 umgreifen hierbei das zu transportierende
Rohr 23 jeweils nahezu um den halben Außenumfang. Die beiden
Zugraupen sind hydraulisch oder über Federkraft gegeneinan
der gepreßt. Eine derart ausgebildete Zugraupe in Verbindung
mit der Anordnung von loselaufenden Rollen in der gesamten
Anlage bewirkt, daß zunächst der Schlitz des Schlitzrohres
und anschließend die fertige Schweißnaht exakt gerade laufen
und somit genau positioniert zunächst an der Schweißelektro
de 22 und anschließend unter den Glühelektroden 4 entlang
geführt werden kann. Eine zusätzliche gesteuerte Querbewegung
der Elektroden kann hierbei entfallen.
Claims (27)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung der Schweißnaht an längs
nahtgeschweißten Metallrohren, insbesondere an austenitischen,
ferritischen oder austenisch-ferritischen Stählen, wobei
die Rohre nur im Bereich der Schweißnaht und ihrer seitlichen
Wärmeeinflußzonen lösungsgeglüht werden, dadurch
gekennzeichnet,
daß der aufzuheizende Bereich mittels wenigstens eines
mit einer nichtschmelzenden Elektrode erzeugten Lichtbogens
mindestens auf eine für das Lösungsglühen des betreffenden
Rohrmaterials erforderliche, jedoch unter der Schmelztempe
ratur liegenden Temperatur unter Schutzgas aufgeheizt und
über einen vorgebbaren Zeitraum auf dieser Temperatur gehal
ten und anschließend unter Schutzgas abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die über den Lichtbogen jeweils zuzuführende Wärmemenge
so hoch eingestellt wird, daß das Rohrmaterial im
aufzuheizenden Bereich gerade nicht teigig wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr und die Elektrode sich in Rohrlängsrichtung
relativ zueinander bewegen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Relativbewegung zwischen Rohr und Lichtbogen in Rohr
längsrichtung zusätzlich eine hin- und hergehende Querbe
wegung und/oder Längsbewegung überlagert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Amplitude der Querbewegung des Lichtbogens in etwa
der Breite der Schweißnaht entspricht.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegung des Lichtbogens durch pulsierende
Magnetfelder erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr relativ zu mehreren, in Abstand
hintereinander angeordneten Lichtbögen bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromstärke und/oder Stromspannung
unabhängig für jeden einzelnen Lichtbogen einstellbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromstärke und/oder Stromspannung
wenigstens des in Durchlaufrichtung gesehen ersten Lichtbo
gens in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur des
aufzuheizenden Bereichs, vorzugsweise des ablaufenden aufge
heizten Bereichs, geregelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß im Einwirkungsbereich des Lichtbogens
der der Schweißnaht abgekehrte Bereich des Rohres gekühlt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der über den Lichtbogen in das Rohr
eingeleitete elektrische Strom über wenigstens einen an
der Rohroberfläche federnd anliegenden Gleitkontakt abgelei
tet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromabfuhr über den Gleitkontakt
jeweils im Einwirkungsbereich eines Lichtbogens erfolgt
und die in das zu behandelnde Rohr über den Lichtbogen
eingeleitete Wärmemenge über ein durch den Gleitkontakt
geführtes Kühlmittel abgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Schweißnaht nach
einer mechanischen Kaltverfestigung der Schweißnaht durch
Walzen oder Hämmern erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufheizung der Schweißnaht auf
die für das Lösungsglühen erforderliche Temperatur durch
wenigstens einen Lichtbogen unmittelbar im Anschluß an
die Herstellung der Schweißnaht erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Abkühlen zumindest beim Einlauf
in die Kühlzone die Schweißnaht über eine vorgegebene Strecke
mit Schutzgas bespült wird.
16. Vorrichtung zur Wärmebehandlung der Schweißnaht an
längsnahtgeschweißten Metallrohren, insbesondere aus austeni
tischen, ferritischen oder austenitisch-ferritischen Stählen,
mit einer im wesentlichen nur auf die Schweißnaht und ihre
seitlichen Wärmeeinflußzonen wirkenden Heizeinrichtung
und einer nachfolgenden Kühleinrichtung, dadurch gekennzeich
net, daß an einem Führungsgestell zur Führung des zu behandeln
den Rohres (23) wenigstens eine mit einer Schutzgaszuführung (8, 9)
versehene, nichtschmelzende Elektrode (4) vorgesehen ist,
die mit einer Stromquelle verbunden ist, und daß hinter
der Elektrode (4), vorzugsweise im Einlaufbereich zur Kühl
zone (28) für die Schweißnaht eine Düsenanordnung (26)
zur Bespülung der geglühten Schweißnaht mit einem Schutzgas
angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß in Durchlaufrichtung des zu behandelnden Rohres (23)
gesehen, wenigstens zwei Elektroden (4) im Abstand hinter
einander angeordnet sind und daß jeder Elektrode (4) eine
Regeleinrichtung (6) zur Veränderung von Stromstärke und/oder
Stromspannung zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest im Bereich einer Elektrode (4)
ein gegen den Bereich der aufzuheizenden Schweißnaht (2)
gerichteter Temperaturfühler (7) vorgesehen ist, der mit
der Regeleinrichtung (6) zur Veränderung von Stromstärke
und/oder Stromspannung in Verbindung steht.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung (26) zur Schutzgasbe
spülung der geglühten Schweißnaht durch einen sich in Längs
richtung erstreckenden, an sich bekannten gasdurchlässigen
Sinterkörper gebildet wird, der mit einer Schutzgasquelle
in Verbindung steht.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß am Rohr anlegbare Stromrückflußkontakte
(11) vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß als Stromrücklaufkontakt wenigstens
eine federnd angedrückte Gleitbacke (11) vorgesehen ist,
die das durchlaufende Rohr (23) auf seiner der Schweißnaht
(2) abgekehrten Seite über einen Teil des Rohrumfanges
umgreift.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gleitbacke (11) teilweise hohl
ausgebildet ist und von einem Kühlmittel durchströmt ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kühlzone (28) durch ein doppelwandi
ges Kühlrohr gebildet wird, dessen Innenrohr (29) das ge
glühte Rohr (23) mit geringem Zwischenraum umfaßt und daß
der Innenraum (30) der Doppelwandung von einem Kühlmittel
durchströmt ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß ein das zu glühende Rohr (23) im Elek
trodenbereich umschließendes Schutzgehäuse (25) vorgesehen
ist, das rohraustrittsseitig mit dem Innenrohr der Kühlzone
(28) dicht verbunden ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schutzgehäuse (25) rohreintrittssei
tig mit Mitteln (36) zum Abdichten gegen den Eintritt von
Luft versehen ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß bei kalt zugeführten Rohren das Mittel (36) zum Abdichten
durch wenigstens einen am Rohrumfang anliegenden Dichtkragen
gebildet wird.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 25, daß
die Elektroden unmittelbar hinter der Schweißstation (20)
angeordnet sind, in der die zu glühende Schweißnaht (2)
gelegt wird und daß das Schutzgehäuse (25) die Schweißsta
tion (20) und die Glühstation umschließt.
Priority Applications (2)
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DE19873744044 DE3744044A1 (de) | 1987-12-24 | 1987-12-24 | Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873744044 DE3744044A1 (de) | 1987-12-24 | 1987-12-24 | Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE19873744044 Withdrawn DE3744044A1 (de) | 1987-12-24 | 1987-12-24 | Verfahren zur waermebehandlung der schweissnaht an laengsgeschweissten metallrohren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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EP (1) | EP0322758A1 (de) |
DE (1) | DE3744044A1 (de) |
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- 1987-12-24 DE DE19873744044 patent/DE3744044A1/de not_active Withdrawn
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- 1988-12-22 EP EP88121471A patent/EP0322758A1/de not_active Withdrawn
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