DE3913973A1 - Verfahren und vorrichtung zur selektiven waermebehandlung des schweissnahtbereiches eines laengsnahtgeschweissten rohres - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur selektiven waermebehandlung des schweissnahtbereiches eines laengsnahtgeschweissten rohresInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur selek
tiven Wärmebehandlung des Schweißnahtbereiches eines längs
nahtgeschweißten Metallrohres und eine hierfür geeignete
Vorrichtung. Anwendbar ist das Verfahren vor allem auf Rohre
mit einem Durchmesser von weniger als 100 mm und einer Wand
dicke von weniger als 2,5 mm. Besonders geeignet ist es für
Rohre von noch geringeren Dimensionen, wie sie beispiels
weise bei Wärmetauschern und Wasserdampf-Kondensatoren An
wendung finden mit Rohrdurchmessern von beispielsweise 10
bis 50 mm und Wanddicken zwischen etwa 0,3 und 1 mm.
Besondere Bedeutung hat die Erfindung für Rohre aus nicht
rostendem Stahl mit Anteilen an Chrom und Wahlkomponenten wie
Nickel und/oder Molybdän bei gleichzeitig geringem Kohlenstoff
gehalt.
Ein prinzipiell geeignetes Verfahren zu einer selektiven
Wärmebehandlung des Schweißnahtbereiches von solchen Rohren
und eine zugehörige Vorrichtung sind aus der EP-A 02 34 200
bekannt. Dort wird auch auf die Vorteile verwiesen, die eine
selektive Lösungsglühung der Schweißnaht in bezug auf den Aus
gleich von Chrom- und/oder Molybdän-Seigerungen hat.
Aus der US-PS 26 73 276 ist der prinzipielle Aufbau einer
Vorrichtung zum Herstellen von längsnahtgeschweißten Rohren
mit integrierter Wärmebehandlungsvorrichtung bekannt.
Fertigungsanlagen für längsnahtgeschweißte Rohre, sogenann
te Fertigungsstraßen sind wegen der vielen notwendigen Be
arbeitungsschritte relativ langgestreckt und erfordern daher
ohnehin schon große Hallen. Wird an die Herstellungsvorrich
tung noch eine Wärmebehandlungsvorrichtung angekoppelt, so
verlängert sich die gesamte Anlage entsprechend. Bei einer
Lösungsglühung des Schweißnahtbereiches muß eine sehr hohe
Temperatur über einen längeren Zeitraum, beispielsweise
1250°C über 25 Sekunden im Schweißnahtbereich aufrechterhalten
werden. Je nach der Fertigungsgeschwindigkeit der Rohre kann
dies eine relativ lange Wärmebehandlungsstrecke erfordern,
der sich dann noch eine Abkühlstrecke anschließt. Hierbei
stellt auch die Aufheizung der Schweißnaht auf die zur Lö
sungsglühung erforderliche Temperatur ein Problem dar, weil
das Aufheizen eine höhere Wärmeübertragung auf den Schweiß
nahtbereich erfordert als das spätere Aufrechterhalten der
Temperatur.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines
Verfahrens, welches eine schnelle Aufheizung der Schweißnaht
auf kurzer Strecke ermöglicht und den Aufwand an Heizmitteln
gering hält. Zusätzlich soll eine hierfür geeignete Vorrich
tung angegeben werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zum selektiven
Lösungsglühen der Schweißnaht, insbesondere einschließlich
deren Wärmeeinflußzone, eines längsnahtgeschweißten Metall
rohres, wobei das Rohr insbesondere einen Durchmesser von
weniger als 100 mm und eine Wanddicke von weniger als 2,5 mm
hat und wobei eine Wärmebehandlungsvorrichtung und das Rohr
relativ zueinander bewegt werden mit folgenden Merkmalen:
Die Schweißnaht wird, vorzugsweise mittels wenigstens eines mit
wenigstens einer nicht abschmelzenden Elektrode erzeugten Licht
bogens, unter Schutzgas so hoch erhitzt, daß ihr Außenbereich
aufgeschmolzen wird; anschließend wird die Schweißnaht selektiv
durch weitere Heizmittel, beispielsweise weitere Lichtbogen,
Infrarotstrahler oder Induktionsspulen, für einen vorgebbaren
Zeitraum unter Schutzgas mindestens auf einer für das Lö
sungsglühen des Rohrmaterials erforderlichen Temperatur aber
zumindest im Innenbereich unterhalb der Schmelztemperatur
gehalten und danach unter Schutzgas abgekühlt. Dabei geht die
Erfindung von der Erkenntnis aus, daß es für die meisten
Anwendungen der hier betrachteten Rohre nur auf die Korrosions
festigkeit der Schweißnaht für Angriffe von der Innenseite her
ankommt, d. h. die Qualität der Schweißnaht muß vor allen
Dingen im Innenbereich durch die Wärmebehandlung verbessert
werden, wobei ein geringer Qualitätsverlust in einem relativ
kleinen Außenbereich nicht entscheidend ist. Deshalb ist es
durchaus zulässig, bei der Aufheizung des Schweißnahtbereiches
den äußeren Bereich der Schweißnaht aufzuschmelzen, wodurch eine
schnelle Wärmeeinbringung auf kleinem Raum möglich wird.
Der Phasenübergang vom festen zum schmelzflüssigen Zustand
bewirkt eine hohe Wärmeaufnahme des Außenbereiches der Schweiß
naht, wobei diese Wärmemenge teilweise beim Erstarren des
Außenbereiches an den inneren Bereich der Schweißnaht durch
Wärmeleitung weitergegeben wird, so daß sich dieser Innenbe
reich ebenfalls sehr schnell aufheizt, jedoch nicht bis zum
dort unerwünschten Schmelzen. Anschließend ist es nur noch
nötig, die Temperatur der Schweißnaht im gewünschten, für eine
Lösungsglühlung notwendigen Temperaturbereich zu halten, was
durch weitere Heizmittel, insbesondere durch Induktionsspulen
oder die Schweißnaht linienförmig oder punktförmig beleuchten
de Infrarotstrahler möglich ist. Zu beachten ist natürlich,
daß sowohl beim Aufheizen z. B. durch einen Lichtbogen, wie
auch beim späteren Aufrechterhalten der Wärmebehandlungstempera
tur eine Schutzgasatmosphäre vorhanden sein muß, welche mit den
im Stand der Technik hinreichend bekannten Mitteln aufrecht
erhalten werden kann. Es sei darauf hingewiesen, daß auch bei
der späteren Wärmebehandlung das periodische Anschmelzen der
Außenseite der Schweißnaht zur höheren Wärmeeinbringung im
Prinzip zulässig ist, sofern nur sichergestellt wird, daß ein
genügend dicker Innenbereich der Schweißnaht nicht aufge
schmolzen wird, wodurch sich sonst die gerade unerwünschten
Steigerungen wieder bilden könnten.
Im allgemeinen wird es jedoch günstig sein, den Außenbereich
der Schweißnaht nur zu Beginn der Wärmebehandlung einmal
aufzuschmelzen und anschließend die Wärmebehandlung in einem
Temperaturbereich durchzuführen, in dem die gesamte Schweiß
naht schon wieder verfestigt ist. Wie anhand der Zeichnung
näher erläutert wird, gibt es natürlich bei einer Wärmebe
handlung von außen immer eine mehr oder weniger große
Temperaturdifferenz zwischen dem Außenbereich und dem Innen
bereich der Schweißnaht, was jedoch für den Erfolg der Wärme
behandlung keine Rolle spielt, wenn nur der Innenbereich der
Schweißnaht sich genügend lange oberhalb der Mindesttemperatur,
die für eine Lösungsglühung notwendig ist, befindet.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Wärme
tauscherrohre aus nichtrostenden, insbesondere molybdänhaltigen
Stählen, bei denen eine Lösungsglühung des Schweißnahtbereiches
oberhalb von 1200°C oder sogar oberhalb 1300°C durchgeführt
werden kann. Je höher die gewählte Temperatur der Wärmebe
handlung ist, desto geringer kann die Haltezeit sein, die
beispielsweise zwischen 5 und 30 Sekunden, vorzugsweise
zwischen 15 und 30 Sekunden, liegen sollte. Bei der Wärme
behandlung heizt sich natürlich auch der übrige Bereich des
Rohres auf, jedoch auf eine bedeutend niedrigere Temperatur
als die des Schweißnahtbereiches. Eine solche Aufheizung des
gesamten Rohres ist durchaus erwünscht und notwendig.
Das Rohr wird jedoch außerhalb des Schweißnahtbereiches nicht
so warm, daß es durch die Transportmechanik unzulässig verformt
werden könnte, so daß eine hohe Qualität der Rohre gewährleistet
ist, was den Ausschuß verringert und die später ggf. notwendigen
Qualitätsprüfungen erleichtert. Dies spielt insbesondere für
besonders dünnwandige Rohre von etwa 0,3 bis 0,5 mm Wanddicke
eine wichtige Rolle.
Wie anhand der Zeichnung näher erläutert wird, besteht eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum selektiven Lösungsglühen
der Schweißnaht eines längsnahtgeschweißten Rohres aus wenig
stens einem ersten, etwa punktuell wirkenden Heizmittel hoher
Energiedichte zum Aufschmelzen des Außenbereiches der Schweiß
naht, z. B. wenigstens einer nicht abschmelzenden, einen
Lichtbogen erzeugenden Elektrode; weiteren Heizmitteln, vorzugs
weise Infrarotstrahlern oder Induktionsspulen, welche eine selek
tive Aufheizung des Schweißnahtbereiches bewirken können;
Mitteln zur Aufrechterhaltung einer Schutzgasatmosphäre im Be
reich der ersten Elektrode und in der Umgebung des Metallrohres
unterhalb der weiteren Heizmittel und dem Bereich einer
anschließenden Abkühlstrecke; Vorrichtungen zum Bewegen der
Metallrohre entlang der durch die Heizmittel vorgegebenen
Linie. Die vorgeschlagene Kombination einer Elektrode
mit anderen Heizmitteln, insbesondere Infrarotstrahlern,
ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau der Wärmebehandlungs
strecke und verbindet die Vorteile des schnellen Aufheizens
durch einen Lichtbogen mit den günstigen Eigenschaften
anderer Heizmittel, insb. von Infrarotstrahlern und Induk
tionsspulen bezüglich des Aufrechterhaltens einer bestehenden
Temperatur.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 der prinzipielle Aufbau eines
längsnahtgeschweißten Metallrohres im Querschnitt dargestellt
und in Fig. 2 eine Prinzipdarstellung der Vorrichtung mit
einem darunter angeordneten Diagramm der Temperaturverläufe
in räumlicher Zuordnung zu der gezeigten Wärmebehandlungsvor
richtung dargestellt.
Der in Fig. 1 dargestellte Querschnitt durch ein längs
nahtgeschweißtes Rohr 1 veranschaulicht die für die Erfindung
wesentlichen Bereiche des Rohres. Dabei sind die einzelnen
Zonen nicht maßstabsgerecht dargestellt, um prinzipielle Din
ge besser veranschaulichen zu können. In Wirklichkeit sind
die Schweißnaht und die Wärmeeinflußzone kleiner. Die Schweiß
naht 2 liegt im allgemeinen bei der Herstellung an der Ober
seite des Rohres 1. Sie ist umgeben von einer Wärmeeinfluß
zone 3, in welcher der Schweißvorgang Veränderungen und Inhomo
genitäten hinterlassen hat. Der Rest des Rohres besteht aus
unverändertem Grundwerkstoff, wobei es jedoch sinnvoll sein
kann, aus Sicherheitsgründen einen Bereich 4 außerhalb der
Wärmeeinflußzone 3 bei einer Wärmebehandlung einzubeziehen,
da die genaue Ausdehnung der Wärmeeinflußzone 3 nicht immer
bekannt ist. Schweißnaht 2, Wärmeeinflußzone 3 und Sicher
heitsbereich 4 sind in der Beschreibung als Schweißnaht
bereich bezeichnet. Die Schweißnaht 2 selbst hat einen Außen
bereich 2.1, dessen Korrosionseigenschaften bei nur innen
korrosiv beanspruchten Rohren keine Rolle spielen, und einen
Innenbereich 2.2 dessen Eigenschaften entscheidend für die
Korrosionsbeständigkeit des ganzen Rohres sein können.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Wärmebehandlungsstrecke, die
Teil einer vollständigen Produktionsvorrichtung für längs
nahtgeschweißte Metallrohre oder auch separat angeordnet sein
kann. Das Rohr 1 durchläuft diese Strecke, indem es von
Transportrollen 11 oder ähnlichen Mitteln getragen und be
wegt wird. Die Schweißnaht 2 bzw. der gesamte Schweißnaht
bereich werden zu Beginn der Wärmebehandlung durch einen
Lichtbogen 7 aufgeheizt. Für dieses erste Aufheizen können auch
andere Mittel mit hoher Energiedichte, wie z. B. Laserstrahlen
eingesetzt werden. Eine übliche Stromquelle 5.1, die einerseits
über eine Zuleitung 5.2 mit dem Rohr 1 und andererseits mit
einer nichtabschmelzenden Elektrode 5 verbunden ist,
speist den Lichtbogen 7. Unter Umständen kann es sinnvoll
sein, den Lichtbogen in an sich bekannter Weise durch Mag
netfelder zu bewegen, um eine gleichmäßige Wärmeübertragung
auf den Schweißnahtbereich zu erzielen. Mittels einer üblichen
Vorrichtung 6 kann der Umgebungsbereich des Lichtbogens 7
unter Schutzgas I gehalten werden. Im weiteren Verlauf der
Wärmebehandlungsstrecke befinden sich weitere Heizmittel 8,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel Infrarotstrahler, welche
die Temperatur des Schweißnahtbereiches oberhalb der für eine
Lösungsglühung notwendigen Mindesttemperatur Tmin halten.
Der Abstand zwischen Lichtbogen 7 und dem ersten Infrarot
strahler 8 ist so gewählt, daß sich der durch den Lichtbogen
7 aufgeschmolzene äußere Bereich 2.1 der Schweißnaht 2.2
auf dem Weg durch Wärmeabgabe an den inneren Bereich 2.2 wieder
verfestigen kann, so daß der gesamte Schweißnahtbereich sich
etwa auf gleicher Temperatur oberhalb Tmin befindet. Bei Ver
wendung von Infrarotstrahlern 8 kann durch ein Quarzglasrohr 9
eine (durch Pfeile angedeutete) Schutzgasatmosphäre um das ge
samte Rohr 1 aufrechterhalten werden. An die Wärmebehandlungs
strecke schließt sich noch eine ebenfalls unter Schutzgas befind
liche Abkühlstrecke 10 an. Unter der Wärmebehandlungsvorrichtung
und mit räumlicher Zuordnung zu dieser ist in der Fig. 2 ein
Diagramm zur Veranschaulichung der Temperaturverläufe angegeben.
Auf der Abszisse ist die Temperatur aufgetragen, wobei bei
spielhaft zur Veranschaulichung des in Betracht kommenden
Bereiches zwei Temperaturen angegeben sind. Auf der Ordinate
ist die Strecke entsprechend der Länge der Wärmebehandlungs
vorrichtung aufgetragen, wobei (unter der Voraussetzung einer
konstanten Durchlaufgeschwindigkeit des Rohres dies gleich
bedeutend mit der Zeit ist. Das Diagramm stellt daher den
zeitlichen bzw. räumlichen Verlauf der Temperaturen bei
der Wärmebehandlung dar. Die gestrichelte Linie Tmin deutet
die Temperatur an, die mindestens zum Lösungsglühen des Rohr
materials nötig ist, während die Linie Ts die Schmelztemperatur
des Rohrmaterials andeutet. Die Linie Ta veranschaulicht die
Temperatur im Außenbereich 2.1 der Schweißnaht 2 und die Linie
Ti veranschaulicht den Temperaturverlauf im Innenbereich 2.2
der Schweißnaht während der Wärmebehandlung. Erkennbar ist aus
dem Diagramm, daß im Bereich des Lichtbogens 7 der Außenbe
reich auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes Ts auf
geheizt wird, der Innenbereich jedoch deutlich unter dieser
Temperatur bleibt. Zwischen Lichtbogen 7 und dem ersten Infra
rotstrahler 8 gleichen sich die Temperaturen von Außenbe
reich 2.1 und Innenbereich 2.2 an. Je nach der Strahlungs
charakteristik der Infrarotstrahler 8 wird auch bei der
weiteren Wärmebehandlung der Außenbereich 2.1 auf höhere
Temperaturen als der Innenbereich 2.2 gebracht, wobei
jedenfalls sichergestellt sein muß, daß die Temperatur Ti
zwischen Tmin und Ts liegen muß, während es für den Außen
bereich 2.1 zulässig ist, daß dieser zwischendurch, wie durch
die punktierten Linien Ta′ angedeutet, den Schmelzpunkt Ts
überschreitet. In der Abkühlstrecke 10 wird schließlich noch
unter Schutzgas die Temperatur des Schweißnahtbereiches soweit
reduziert bis kein Schutzgas zur Vermeidung von Reaktionen mit
der Umgebungsatomosphäre mehr nötig ist.
Die vorliegende Erfindung eignet sich besonders für die einer
Rohrproduktionsanlage direkt nachgeordnete Wärmebehandlung.
Claims (7)
1. Verfahren zum selektiven Lösungsglühen der Schweißnaht (2),
insbesondere einschließlich deren Wärmeeinflußzone (3), eines
längsnahtgeschweißten Metallrohres (1), wobei das Rohr (1) ins
besondere einen Durchmesser von weniger als 100 mm und eine
Wanddicke von weniger als 2,5 mm hat und wobei eine Wärmebe
handlungsvorrichtung (5, 8) und das Rohr (1) relativ zueinander
bewegt werden, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- a) die Schweißnaht (2) wird, vorzugsweise mittels wenigstens eines mit wenigstens einer nicht abschmelzenden Elektrode (5) erzeugten Lichtbogens (7), unter Schutzgas (I) so hoch erhitzt, daß ihr Außenbereich (2.1) aufgeschmolzen wird;
- b) anschließend wird die Schweißnaht (2) selektiv durch weitere Heizmittel (8), beispielsweise weitere Lichtbogen, Infrarot strahler oder Induktionsspulen, für einen vorgebbaren Zeit raum unter Schutzgas (I) mindestens auf einer für das Lösungsglühen des Rohrmaterials erforderlichen Temperatur (Tmin), aber zumindest im Innenbereich (2.2) der Schweiß naht (2) unterhalb der Schmelztemperatur (Ts) gehalten und danach unter Schutzgas (I) abgekühlt (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schweißnaht (2) nicht bis zur
Innenseite (2.2) des Metallrohres (1) aufgeschmolzen wird und
die Wirkung der weiteren Heizmittel (8) gerade dann einsetzt,
wenn der Außenbereich (2.1) der Schweißnaht (2) wieder teigig
oder fest wird und durch Wärmeleitung sich der ganze Schweiß
nahtbereich (2, 3) auf einer Temperatur unterhalb der Schmelz
temperatur (Ts) befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Metallrohr (1) aus nichtro
stendem Stahl besteht, vorzugsweise aus einer molybdänhaltigen
Legierung.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der vorgebbare Zeitraum länger
als 5 Sekunden, vorzugsweise 15 bis 30 Sekunden ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die weiteren Heiz
mittel (8) die Schweißnaht (2) in räumlichen Abständen etwa
punktuell auf eine Temperatur erheblich über der für das Lösungs
glühen des Rohrmaterials notwendigen Mindesttemperatur (Tmin)
aufheizen, wobei durch Wärmeleitung ein Temperaturausgleich
innerhalb der Schweißnaht (2.1, 2.2) erfolgt, während Rohr (1)
und Wärmebehandlungsstellen relativ zueinander bewegt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine Lichtbogen (7) und die weiteren Heizmittel (8) ortsfest sind
und das Metallrohr (1) unter diesen hindurch bewegt werden.
7. Vorrichtung zum selektiven Lösungsglühen der Schweißnaht (2)
eines längsnahtgeschweißten Rohres (1), enthaltend folgende
Teile:
- a) wenigstens ein erstes etwa punktuell wirkendes Heizmittel (5, 7) hoher Energiedichte zum Aufschmelzen des Außenberei ches (2.1) der Schweißnaht (2) des Rohres (1), vorzugsweise eine nicht abschmelzende, einen Lichtbogen (7) erzeugende E- Elektrode (5);
- b) weitere Heizmittel (8), vorzugsweise Infrarotstrahler oder Induktionsspulen, welche eine selektive Aufheizung des Schweißnahtbereiches (2, 3) bewirken können;
- c) Mittel (6, 9) zur Aufrechterhaltung einer Schutzgasatmosphä re (I) im Einwirkungsbereich der ersten Elektrode (5) und in der Umgebung des Metallrohres (1) unterhalb der weiteren Heizmittel (8) und im Bereich einer anschließenden Abkühl strecke (10);
- d) Vorrichtungen (11) zum Bewegen der Metallrohre entlang der durch die Heizmittel (5, 8) vorgegebenen Linie.
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