DE1953687B2 - Verfahren zum reproduzieren von elektronenstrahlschweissungen mit gleichen eigenschaften - Google Patents
Verfahren zum reproduzieren von elektronenstrahlschweissungen mit gleichen eigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reproduzieren von Elektronenstrahlschweißungen mit gleichen
Eigenschaften unter Messung von beim Schweißvorgang entstellenden Eiektronenströmen.
Die Messung von EleVtronenströmen ist eine beim
Einsatz von Elektronenstrahlen zur Materialprüfung oder Materialbearbeitung übliche Maßnahme. Sie wird
beispielsweise bei Vorrichtungen in Anwendung gebracht, wie sie in der USA.-Patentschrift 3 223 837,
der französischen Patentschrift 1 464 629 oder dem DVS-Bereicht 1 »Elektronenstrahlschweißen«, Deutscher
Verlag für Schweißtechnik GmbH, Düsseldorf 1967, S. 124 und 125, beschrieben sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, das, aufbauend auf solchen
Elektronenstrommessungen, die Möglichkeit bietet, zwei zu verschiedenen Zeiten vorgenommene Elektronenstrahlschweißungen
zu gleichen Ergebnissen ?u führen.
Dieses Ziel gleicher Eigenschaften für zu verschiedenen
Zeitpunkten vorgenommene Elcktroncnstrahlschwcißungen
ist nämlich bisher selbst unter großen Schwierigkeiten nur unbefriedigend zu erreichen.
Um zwei identische Schweißungen an zwei etwas·1
auseinanderliegenden Tagen mit ein und demselben Elektronenstrahlerzeuger auszuführen, muß man die
verschiedenen Schweißparameter genau reproduzieren. Insbesondere ist es unbedingt erforderlich, daß der
Einschnürungsquerschnitt oder Hals des Elektronenbündels wieder genau die gleiche Lage bezüglich der
Oberfläche des zu behandelnden Werkslücks oder Auffängers einnimmt. Andererseits aber verändern
sich die Kenneigenschaften des Elektronenstrahlerzeugers im zeitlichen Verlauf rasch, so daß die Gefahr
besteht, daß für einen gleichen durch die elektromagnetische
Fokussierungsspule gehenden Fokussierungsstrom der Einschnürungsquerschnitt des Bündels
nicht mehr die gleiche Stellung einnimmt, so daß die erhaltenen Schweißnähte verschieden sind. Man kann
sich daher nicht damit zufrieden geben, dem Elektronenstrahlerzeuger die gleiche Stellung bezüglich des
Auffängers zu geben, und es ist erforderlich, die Lage des Einschnürungsquerschnitts genau zu orten. Nach
dem bisherigen Verfahren versucht man, durch Experimente und empirisch den Einschnürungsquerschnitt auf
die Oberfläche des zu schweißenden Werkstücks oder Auffängers einzustellen. Zu diesem Zweck stellt der
Experimentator eine Schmelzlinie auf einem Auffänger gleicher Zusammensetzung wie das zu schweißende
Stück her. Die vom geschmolzenen Metall ausgesandten Dämpfe werden im Elektronenstrahlbündel ionisiert,
das sich färbt und sichtbar wird. Der Experimentator stellt den Fokussierungsstrom so ein, daß der
Einschnürungspunkt des Bündels auf die Oberfläche des Auffängers eingestellt wird.
Ein solches Verfahren ist empirisch, und seine Genauigkeit hängt von der Geschicklichkeil und dem
Können des Experimentators, der Art des zu schweidenden Metalls, der für das Schweißen eingesetzten
Leistung usw. ab, so daß die Reproduzierbarkeit der Schweißungen nicht gegeben, sondern vom Zufall
abhängig ist.
Erfindungsgemäß wird die oben gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß bei festgelegten Schweißparametern,
wie Elektronenstrahlstrom, Elektronenbeschleunigungsspannung, Schweißabstand und Schweißgeschwindigkeit,
unter Variation des Fokussierungsstromes // mit konstanter Geschwindigkeit die Kurve
h ~ f(If) füf den Zusammenhang zwischen dem das
Werkstück durchfließenden Strom /„ einerseits und dem Fokussierungsstrom // andererseits registriert
wird, daß mit den festgelegten Schweißparametern eine erste Schweißung vorgenommen und dabei der
Fokussierungsstrom // zum einen für einen charakteristischen Scheitelwert der Kurve Iv = /(//) und zum
anderen für die erste Schweißung markiert wird, daß die Kurve I1, = /(//) mit den gleichen Schweißparametern
wie bei der ersten Registrierung ein zweites Mal registriert wird und daß der Fokussierungsstrom
If für den ausgewählten Scheitelwert der Kurve I1, - f {!/) markiert und eine zweite Schweißung mit
einem Fokussierungsstrom // vorgenommen wird, der von dem für die erste Schweißung markierten Wert die
gleiche Differenz aufweist, wie sie zwischen den Fokussierungsströmen // für den ausgewählten Scheitelwert
bei den beiden registrierten Kurven iv ---/(//) besteht.
Das erfindungsgemäßc Verfahren beruht auf der
neuen Erkenntnis der Anmeldcrin. ilaß für den das
Werkstück beim Schweißen durchfließenden Strom /,, einerseits und den Fokussierungsstrom // andererseits
bei festgehaltenen Schweißparanietern stets ein fester Zusammenhang für jede Schweißung besieht, so daß
sich die Lage des jeweiligen Arbeitspunktes für die einzelne Schweißung durch ihre Differenz von ausgezeichneten
Scheitelwerten der für den oben angegebeneu Zusammenhang zu zeichnenden Kurve festlegen
Hißt. Diese Festlegung bietet dann die Möglichkeit, für jede in irgendeinem beliebigen Zeitpunkt vorzunehmende
Elektroncnstrahlschwcißunc jeweils die
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gleichen Verhältnisse und damit Schweißergebnisse zu gewährleisten, wenn nur dafür gesorgt wird, daß der
Abstand des jeweiligen Arbeitspunktes von dem ihm nächstliegenden Scheitelwert der aufgezeichneten Kurve
in der Auftragungsrichtung des Fokussierungsstromes Ty für aüc solchen Schweißungen gleich groß ist.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert; dabei zeigt in der
Zeichnung
Fig. 1 und 2 schematische Darstellungen für die Verteilung der verschiedenen Elektronenströme bei
nicht erwärmten bzw. unter dem Elektronenaufprall schmelzendem Auffänger,
Fig. 3 ein Blockschaltbild für eine zum Durchführen des erfindungsgemäßcn Verfahrens geeignete
Vorrichtung und
Fig. 4 und 5 Kurven für die Abhängigkeit des im Auffiingcr fließenden Stromes /,, vom Fokussierungsstrom
Iu wobei in Fig. 5 zusätzlich die Querschnitte der mit den verschiedenen Einstellungen erzielbaren
Schweißnähte schematisch angedeutet sind.
Trifft ein Elektronenstrahlbündel, dessen sämtliche Eigenschaften bis auf die Fokussierung als unveränderlich
angenommen werden, auf einen metallischen Auffänger bekannter Zusammensetzung, so kann dieser
Auffanger sich erhitzen oder bei Raumtemperatur verbleibe:-., je nachdem er gekühlt wird und je nach der
Grcl?c der Energiezufuhr durch die vom Elektronenstrahlerzeuger gelieferten Elektronen.
Wenn die Bedingungen so sind, daß sich der Auffänger nicht erwärmt, schlagen die einfallenden Elektronen
auf dem Auffänger auf und dringen in das Metall ein. Einige Elektronen bleiben dort fixiert, während andere
austreten; dies sind einerseits die mit hoher Energie zurückgestreuten Elektronen und andererseits die Sekundärelektronen
mit einer Energie unter 50 eV.
Fig. 1 faßt diese Bedingungen zusammen und zeigt, daß der durch das Werkstück 1 gehende Strom /,,
gleich der Differenz zwischen dem vom Elektronenstrahlerzeuger 2 gelieferten auftreffenden Strom h und
den auf die Sekundärelektronen es und die zurückgcstreutcn
Elektronen er zurückgehenden Strömen /.,
und /, ist; es gilt daher
/„ Ib - (A, t /,·)·
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Die Erfahrung zeigt, daß der Strom /,, unabhängig
vom Fokussierungsstrom // praktisch konstant bleibt.
Wenn dagegen die Bedingungen so sind, daß sich der Auffänger erhitzt und unter dem Aufprall der vom
Elektronenstrahlerzeuger kommenden Elektronen schmilzt, wird dieser Auffänger zu einem Thermoelektroncnstrahler
und sendet thermische Elektronen ei von geringer Energie aus, die aus dem Metall austreten
(Fig. 2). Der Strom im Werkstück 1 hat daher den Wert
/,, -■■ //, - (Ir ί As- I It).
wobei /f der von den thermischen Elektronen gelieferte
Strom und lr gleich <//;, ist, worin // den Rückstreuungsfaktor
für das betrachtete Metall bedeutet.
Die Thcrmoelektronenemission unterliegt dem Gesetz von Richardson-Dushmann. wonach für ein
gegebenes Metall der Strom thermischer Elektronen sich mit der Temperatur und der Oberfläche des abstrahlenden
Auffängers verändert. Andererseits verändern
sich bekanntlich die Tiefe und Breite der geschmolzenen Zone und damit die abstrahlende Oberfläche
sowie die Temperatur des flüssigen Bades mit der Fokussierung des Elektronenstrahlbündels. Infolgedessen
hängt Λ von dieser Fokussierung ab.
Außerdem verändern sich die Siröme /r und /s mit
der Form, dem Zustand der Oberfläche des Auffangers und dem Einfall der Elektronen, und da die Oberfläche
des Auffängers unter dem Aufprall der Elektronen dauernd und in einem von der Fokussierung des Bündels
abhängenden Wert deformiert wird, folgt, daß h und Ir ebenfalls von der Fokussierung abhängen.
Schließlich muß die Stromstärke Ip vom Fokussierungsstrom
// abhängen, was durch die Erfahrung bestätigt wird.
Die Erfindung bedient sich der Aufzeichnung der Kurve Ip =/(//). .
In Fig. 3 besitzt eine zum Elektronenstrahlschweißen
verwendete Vorrichtung bekannter Art ein Registriergerät 5 zur Aufzeichnung der Kurve von /„ in
Abhängigkeit von //. Die Vorrichtung besitzt in bekannter Weise eine Fokussierungsspule 3, während mit
4 ein Isolator bezeichnet ist. Als Elektronenstrahlerzeuger wird ein solcher nach Pierce verwendet.
Man hält konstant den Beschießungsstrom h. die
Elektronenbeschleunigungsspannung U, den Abstand H zwischen dem Werkstück 1 und dem Elektronenstrahlerzeuger
2 swoie die Schweißgeschwindigkeit V1,. Verändert wird mit konstanter Geschwindigkeit der
Fokussierungsstrom //. und man registriert die Kurve /„ = /(Z7) am Registriergerät 5. Fig. 4 zeigt, daß sich
der Strom /); kontinuierlich in Abhängigkeit von I1
verändert.
Die Kurve der Fig. 4 wurde für folgende Werte der verschiedenen Parameter erhalten:
/„ - ICO mA, U = 26,5 kV, V1, - 36 mm/min, und
H = 9,5 cm; das behandelte Stück bestand aus Flußstahl.
Für einen Auffänger von gegebener Art und Form und für. abgesehen von der Fokussierung, konstante
Werte der Parameter, des Elektronenstrahlbündels ist die am Registriergerät 5 erhaltene Kurve stets bis auf
einige Prozent die gleiche, und die den Extremwerten der Spitzen entsprechenden Werte sind praktisch feststehend
und kennzeichnend für den Fokussierungsstrom //, wobei dei Schwankungen der Abszissen-Werte
unter den Bedingungen der durchgeführten Untersuchungen und nach der gewonnenen Erfahrung
stets unter 1 % lagen.
Die Untersuchungen haben gezeigt, daß eine Beziehung
zwischen den Abmessungen der Schweißnähte und den am Registriergerät 5 erhaltenen Kurven
besteht.
Die Kurve lp = /'(//) wurde für eine Geschwindigkeit
0 der Veränderung von //, d. h. Punkt für Punkt aufgezeichnet. Man führt Schmelzlinien für verschiedene
Werte dieses Fokussierungsstroms aus, wobei alle anderen Schweißparameter konstant bleiben.
Die durchgeführten Versuche zeigen, daß die Maxima und Minima der Kurven charakteristischen Abmessungen
der Schweißnähte entsprechen. Es sei bemerkt, daß die Punkt für Punkt aufgezeichnete Kurve
/,. = / Uf) praktisch mit der durch kontinuierliche
Veränderung von // erhaltenen Kurve zusammenfällt, wenn die Geschwindigkeit der Veränderung des Fokussierungsstroms
gering ist.
Fie. 5 zeigt die im Fall einer kontinuierlichen und langsamen Veränderung des Fokussierungsstroms erhaltene
Kurve /„ - /'(Ζ/); wobei der Auffänger aus
Flußstahl bestand. In dieser Figur sind schematisch
Jie Querschnitte der bei verschiedenen hokussierungen
;rhaltenen Schweißnähte angegeben.
In erster Annäherung erhält man die folgenden Ergebnisse:
1. Auf den Zweigen AB und DE der Kurve erfolgt
das Schmelzen des Metalls des Auffängers durch Leitung, und die geschmolzene Zone ist ebenso
breit wie tief. Auf den Zweigen BC und CD ist die geschmolzene Zone nageiförmig; außerhalb A
und E ist die Tiefe der geschmolzene Zone zu vernachlässigen.
2. Die tiefste Schweißung wird für die dem Punkt C entsprechende Fokussierung erhalten (das ist beispielsweise
der Fall einer Zapfenschweißung).
3. Auf dem Zweig CD verändert sich die Tiefe der Schweißnähte erheblich, und es erscheinen Lunker.
Die regelmäßigsten Schweißnähte werden auf dem Zweig BC erhalten.
4. Die Gestalt der Kurven verändert sich mit der Atomzahl des Auffängers, so daß die Kurven und
Formen der Schweißnähte mindestens einmal für jedes Metall oder jede Legierung verglichen werden
müssen, womit die Beziehungen dann festliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß es sich unmittelbar und unabhängig von der Geschicklichkeit
des Ausführenden und den Schweißparametern durchführen läßt. Die Meßgenauigkeit ist
stets besser als ± I %.
Die verschiedenen Parameter des Elcktronenstrahlbündeis,
wie die Intensität des Beschüsses, die Elektronenbeschleunigungsspannung
und die Abslände zwischen dem Elektronenstrahlerzeuger und dem Auffänger
usw., haben einen Einfluß auf die Form der vom Registriergerät 5 gelieferten Kurve oder die Lage
ίο der Spitzen, jedoch zeigt sich praktisch uie Auswirkung
dieser Parameter nur bei erheblichen Veränderungen (zufälligen Irrtümern, Zwischenfällen beim
Betrieb usw.).
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die unmittelbare Feststellung von zufälligen und wesentlichen Veränderungen eines Schweißparameters, da sich dann die Spitzen bei den verschiedenen vorgenommenen Registrierungen verschieben oder die Form der Kurve sich verändert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die unmittelbare Feststellung von zufälligen und wesentlichen Veränderungen eines Schweißparameters, da sich dann die Spitzen bei den verschiedenen vorgenommenen Registrierungen verschieben oder die Form der Kurve sich verändert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ferner die unmittelbare Feststellung der Bereiche des Fokussierungsstroms,
die eine bestimmte Form der Schweißnaht liefern, die unmittelbare Bestimmung der Fokussierung,
welche für die gewählten Schweißparameter die tiefste Schweißung liefert, und die unmittelbare
Feststellung des Bereichs des Fokussierungsstromes, der Schweißnähte mit dem Minimum an Fehlern und
einer regelmäßigen Tiefe liefert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Reproduzieren von Elektronenstrahlschweißungen mit gleichen Eigenschaften unter Messung von beim Schweißvorgang entstehenden Elektronenströmen, dadurch gekennzeichnet, daß bei festgelegten Schweißparametern, wie Elektronenstrahlstrom, Elektronenbeschleunigungsspannung. Schweißabstand und Schweißgeschwindigkeit, unter Variation des Fokussierungsstromes // mit konstanter Geschwindigkeit die Kurve Ip = / (//) für den Zusammenhang zwischen dem das Werkstück durchfließenden Strom Ip einerseits und dem Fokussierungsstrom // andererseits registriert wird, daß mit den festgelegten Schweißparametern eine erste Schweißung vorgenommen und dabei der Fokussierungsstrom f/ zum einen für einen charakteristischen Scheitelwert der Kurve /„ = / (//) und zum anderen für die erste Schweißung markiert wird, daß die Kurve I1, — f (//) mit den gleichen Schweißparametern wie bei der ersten Registrierung ein zweites Mal registriert wird und daß der Fokussierungsstrom I/ für den ausgewählten Scheitelwert der Kurve I,, — /(//) markiert und eine zweite Schweißung mit einem Fokussierungsstrom // vorgenommen wird, der von dem für die erste Schweißung markierten Wert die gleiche Differenz aufweist, wie sie zwischen den Fokussierungsströmen // für den ausgewählten Scheitelwert bei den beiden registrierten Kurven /,, =/(//) besteht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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