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Abscheider für das Gut pneumatischer Förderanlagen Die Erfindung
bezieht sich auf einen Abscheider für das Gut pneumatischer Förderanlagen, bei dem
im Abströmweg des vom Fördergut befreiten Fördermediums mindestens ein sich in einer
Ruhelage quer zur Strömungsrichtung erstreckendes drehbares, das Fördergut oder
Teile desselben zurückhaltendes Sieb vorgesehen ist.
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Bei pneumatischen Förderanlagen wird am Ende der Förderstrecke die
zur Förderung notwendige Luft vom Fördergut in einem sogenannten Abscheider getrennt.
Bei dieser Trennung können mit dem Luftstrom noch Teile des Fördergutes, vor allem
Teile des feineren Gutes mitgerissen werden. Bei Verstopfungen, die immer wieder
in den Abscheidern selbst oder in den an die Abscheider sich anschließenden Gutabgabeleitungen
auftreten, wird das gesamte Fördergut mit dem Luftstrom über den Abströmkanal ins
Freie abgeblasen. Wenn solche Verstopfungen nicht bald bemerkt werden, können erhebliche
Nachteile entstehen. So kommt es leicht vor, daß die zu einem Abscheider führenden
Rohrleitungen - zu einem Abscheider können mehrere Leitungen führen - bis zu ihrem
Anfang hin verstopfen. Die Abscheider stehen fast immer auf den Dächern der Gebäude,
die zu ihnen führenden Rohrleitungen gehen durchs Freie und sind meist unzugänglich.
Die Beseitigung solcher Verstopfungen ist umständlich, zeitraubend und teuer. Ferner
bedeutet das ausgeblasene Fördergut eine wesentliche Belästigung der näheren und
weiteren Umgebung und ist außerdem verloren. Es muß so gut wie möglich wieder eingebracht
werden, ist aber verunreinigt und deshalb nicht mehr zu gebrauchen Es entstehen
unnötige Kosten und verschiedenartigste Unannehmlichkeiten.
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Bei einem bekannten Zyklonabscheider versucht man die Verstopfungen
sowie das Ausblasen von Fördergut dadurch zu vermeiden, daß man einen auf elektrokapazitiver
Wirkung beruhenden Füllstandsanzeiger an einem zentral durch das Luftauslaßrohr
geführten Kabel aufhängte. Dieser Füllstandsanzeiger reagiert aber nur, wenn in
dem unteren Teil des Abscheiders das Fördergut eine gewisse Höhe erreicht.
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Arbeitet jedoch der Abscheider nicht richtig, indem er nur einen Teil
des Fördergutes ausscheidet, während der Rest desselben mit dem Luftstrom ins Freie
entweicht, so wird dies überhaupt nicht angezeigt.
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Eine derartige Konstruktion arbeitet deshalb unbefriedigend und konnte
sich demgemäß auch nicht in der Praxis durchsetzen.
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Bei einer anderen bekannten Sicherheitsvorrichtung wird die Höhe
des Schüttkegels im Abscheider mittels einer in dessen Wand angebrachten Membran
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wacht. Wird der Schüttkegel so hoch, daß er die Membran bedeckt, so wird diese
verformt und die Verformung zur Auslösung eines Signals ausgenutzt, Auch diese Vorrichtung
spricht nicht auf das Ausblasen von Fördergut an.
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Schließlich ist auch ein Staubabscheider bekannt, in dessen Luftauslaßrohr
ein dieses sperrendes Sieb schwenkbar gelagert ist. Das Sieb dient dazu, etwa mit
dem Luftstrom mitgerissene Fördergutteile zurückzuhalten. Setzt sich das Sieb zu,
so wird es durch eine Vorrichtung, welche auf die Druckverhältnisse im Luftauslaßrohr
anspricht, um 1800 geschwenkt, so daß der Luftstrom die nun auf der Abströmseite
des Siebes befindlichen Fördergutteile mitnimmt, soweit sie nicht bei der Drehung
abgefallen sind. Das zwar zunächst zurückgehaltene Fördergut tritt dann aber doch
ins Freie, sobald in Folge einer Störung der Luftstrom dazu neigt das Fördergut
nicht ordnungsgemäß im Abscheider abzulagern. In diesem Falle wird das sich sofort
zusetzende Sieb in ganz kurzen Zeitabständen gedreht, und ein großer Teil des Fördergutes
wird ausgeblasen. Das Ziel, das Austreten von Fördergut zu verhindern, ist nicht
erreicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Mängel zu
beseitigen. Die erfindungsgemäße Ausbildung ist darin zu sehen, daß bei einer Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art das Sieb derart frei drehbar gelagert ist, daß es beim
Zusetzen mit Fördergut durch den auf die Siebfläche wirkenden Staudruck des Fördermittels
gedreht wird, und daß eine durch Drehung des Siebes betätigbare Anzeige-und/oder
Schalteinrichtung vorgesehen ist, welche das Ausblasen von Fördergut anzeigt bzw.
die weitere Zufuhr von Fördergut unterbindet.
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Das Sieb erstreckt sich vorteilhaft über den ganzen, vom Abströmkanal
gebildeten Strömungsquerschnitt.
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Das Sieb ist vorteilhaft am Auslaßende des Abströmkanals für das
Fördermedium angeordnet.
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Die Siebvorrichtung ist vorteilhaft als gesondertes Bauelement hergestellt,
wobei das Bauelement an dem Abströmkanal jedes Abscheiders befestigt werden kann.
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Der Abströmkanal kann im Bereich des Siebes erweitert sein, um dessen
Drosseleffekt auszugleichen.
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Zweckmäßig ist die Maschenweite des Siebes so bemessen, daß es bei
Fördergut mit einer bestimmten Größenverteilung, z. B. bei Holzspänen, Fördergutteile
mittlerer Größe zurückhält.
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Der mit dem Sieb bespannte Rahmen schließt das Ende des Luftaustrittsrohres
ab. Die freie Durchgangsfläche des Siebes ist so bemessen, daß sie mindestens so
groß, zur Sicherheit aber noch etwas größer ist als die engste Stelle des Luftaustrittsrohres.
Auf jeden Fall muß ein Luftstau vermieden werden, weil sonst ein störender Überdruck
vor dem Sieb auftreten kann.
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Die Maschenweite ist dem jeweiligen Fördergut anzupassen. Bei richtiger
Funktion des Abscheiders verläßt das Fördergut diesen nach unten, und die Luft tritt
nach oben ungehindert aus. Bei auftretenden Verstopfungen am Abscheider werden mit
der austretenden Luft auch Teile des Fördergutes mitgerissen, welche dann von dem
Sieb des Rahmens zunächst aufgefangen werden, wodurch der Austritt verhindert wird.
Bei Anhäufung derartiger Teile an dem Sieb wird die Fläche des Luftaustrittes so
stark verkleinert, daß durch den dadurch im Abscheider entstehenden Überdruck der
leicht aufklappbar gelagerte Rahmen aufgedrückt wird. Zum annähernden Ausgleich
des Eigengewichtes des Rahmens ist ein Gegengewicht angebracht. Durch die Bewegung
des Rahmens werden Schalter betätigt, die sowohl die Förderanlage stillsetzen als
auch Alarm in z. B. optischer und/oder akustischer Weise geben.
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Durch das Stillsetzen der Anlage im Anfangsstadium einer Störung
wird ein nennenswerter Austritt von Fördergut vermieden, und durch den Alarm werden
die für die Bedienung verantwortlichen Leute auf die Störung aufmerksam gemacht,
welche dann sofort und noch mit geringerer Mühe beseitigt werden kann, als es dann
der Fall ist, wenn die Störung bereits vor längerer Zeit unbemerkt eingetreten ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Ausbildung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Abscheider
mit aufsetztem Schornstein, auf dem oben eine mit einem Sieb versehene Klappe angeordnet
ist, Fig. 2 ein zum Schutz gegen Regen gekrümmt ausgeführtes Ausblasrohr eines Abscheiders,
das ebenfalls mit einer mit einem Sieb versehenen Klappe ausgerüstet ist, Fig. 3
einen Schnitt durch eine als geschlossene Baueinheit ausgebildete Siebvorrichtung,
die auf ein bereits vorhandenes Ausblasrohr aufgesetzt werden kann.
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Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, besteht der Abscheider aus einem zylindrischen
Blechkörper 1, dem durch ein Rohr 16 das Gemisch aus Fördergut und Fördermedium,
z. B. Holzspäne mit Luft, tangential zugeführt wird. In den Blechkörper 1 ragt nach
unten ein kleiner Zylinder 2. Das Fördermedium wird hierbei um den Zylinder 2 herumgeführt,
wobei das Fördergut nach unten abfällt, beispielsweise in einen Bunker, der von
Zeit zu Zeit entleert wird. Die das Fördermedium darstellende Luft strömt, nachdem
sie vom
Fördergut befreit wurde, von unten in den Zylinder 2 und danach durch den
Abströmkanal 3 ins Freie.
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Oben auf den Abströmkanal ist ein Sieb 5 aufgesetzt, wobei das Sieb
in einem Rahmen 4 gehalten ist. Der Rahmen ist mittels eines Scharniers 15 am Abströmkanal
befestigt und zum Ausgleich seines Eigengewichtes mit einem vorzugsweise verstellbaren
Gewicht 6 versehen. Das Sieb 5 ist aus Drahtgeflecht hergestellt.
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Setzt sich nun der Abscheider mit dem Fördergut, beispielsweise Holzspänen,
derart zu, daß diese Holzspäne sich im Blechkörper 1 anhäufen, so nimmt die durch
den Zylinder 2 und den Abströmkanal 3 nach oben abströmende Luft Holzspäne mit.
Diese Holzspäne werden von dem Sieb 5 aufgefangen, so daß mit der Zeit wenig oder
gar keine Luft mehr durch dieses hindurchtreten kann. Dadurch steigt der Druck im
Innern des Abscheiders auf einen Wert, der zum Anheben des Rahmens und des Siebes
ausreicht.
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Beim Anheben betätigt der Rahmen in der Zeichnung nicht dargestellte
Kontakte, welche die weitere Zufuhr von Fördergut und Fördermedium zum Abscheider
hin unterbrechen und eine geeignete Alarmvorrichtung, z. B. eine Klingel oder eine
Glühlampe, in Tätigkeit setzen. Diese nicht dargestellten Kontakte können beispielsweise
in der Nähe des Scharniers 15 des Rahmens 4 oder auch am anderen Ende des Rahmens
als Zug- oder Druckschalter angeordnet sein.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ist der Abströmkanal 3 in Richtung
des Siebes zu erweitert, um den durch das Sieb bewirkten Drosseleffekt durch einen
entsprechend hohen Gesamtquerschnitt auszugleichen.
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In Fig. 2 ist der Rahmen mit dem Sieb 7 an einem gekrümmten Abströmkanal
8 befestigt. Das Sieb 7 ist hier senkrecht angeordnet. Es ist an seinem oberen Ende
mit einem Scharnier 9 an dem Auslaßende des Abströmkanals angelenkt und trägt ein
ebenfalls vorzugsweise einstellbares Gewicht 10. Die von diesem Gewicht ausgeübte
Schließkraft muß beim Inwirkungtreten der Vorrichtung überwunden werden. Im übrigen
entspricht diese Ausführung derjenigen, die in Fig. 1 dargestellt ist.
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Fig. 3 zeigt eine als geschlossene Baueinheit ausgebildete Siebvorrichtung,
wobei das Sieb 11 an einen Bund 12 mittels des Scharniers 13 angelenkt ist und ein
Gegengewicht 14 trägt. Diese Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie nachträglich jederzeit
auf bereits vorhandene Abströmkanäle von Abscheidern aufgesetzt werden kann. Sie
ist ebenfalls mit nicht dargestellten Kontakt- oder Schaltmitteln versehen, welche
das Stillegen der Anlage bzw. das Auslösen von Alarmmitteln beim Abheben des Siebes
vom Bund bewirken.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf bewegbare Rahmen mit
Sieben beschränkt. Es ist auch möglich, das Sieb einfach in einer Führung aufliegen
zu lassen, wobei dann die Kontakte beim Anheben des Siebes betätigt werden.
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Es ist auch möglich, das Sieb nur über einen Teil des Querschnittes
des Abströmkanals zu erstrecken.
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Ein solches Teilsieb wird langsamer ansprechen als ein den Kanalquerschnitt
ganz abdeckendes Sieb, was je nach dem gewünschten Effekt unter Umständen vorteilhaft
sein kann.
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Die Maschenweite des Siebes hängt selbstverständlich von dem durch
den Abscheider gehenden Fördergut
ab. Sie ist zweckmäßig so bemessen,
daß bei Fördergut mit einer bestimmten Größenverteilung, z. B. bei Holzspänen, Fördergutteile
mittlerer Größe zurückgehalten werden. Je nach der gewünschten Ansprechempfindlichkeit
kann jedoch auch eine andere Maschenweite zweckmäßig sein.
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Das Unterbinden der Zufuhr weiteren Fördergutes zum Abscheider erfolgt
zweckmäßig dadurch, daß der das Fördermedium liefernde Ventilator abgeschaltet wird.