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Elastisches Führungs- und Dichtungsband für Schiebefenster od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf ein elastisches Führungs- und Dichtungsband, insbesondere
für Schiebefenster von Fahrzeugen, welches die Kanten der Fensterscheibe U-förmig
umfaßt und welches aus einem umhüllten, biegsamen metallischen Stützstreifen besteht,
wobei die Umhüllung eine elektrostatisch aufgebrachte Beflockung an bestimmten Abschnitten
ihrer Oberfläche aufweist.
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Elastische Dichtungsbänder, insbesondere zum Abdichten der Schiebefenster
in den Falzen von Fahrzeugkarosserien, müssen einer Reihe von Anforderungen genügen.
Sie müssen einmal eine sichere Abdichtung gegen Zugluft, Wasser und Staub bewirken
und zum anderen eine sichere Führung des Fensters ermöglichen und dabei die Reibung
der Scheibe beim Verschieben in dem Falz möglichst niedrig halten. Dabei besteht
insbesondere die Schwierigkeit darin, das Eindringen von Staubteilen in die Führung
zu verhindern, da sich die eingedrungenen Staubteile in dem Dichtungsmaterial festsetzen
und Kratzer auf der Scheibe hinterlassen.
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Bisher wurden Führungs- und Dichtungsbänder, z. B. für Schiebefenster
an Fahrzeugen, in der Regel dadurch hergestellt, daß auf einen Grundkörper aus zu
entsprechendem Querschnitt abgekantetem Blech oder anderen, entsprechend geformten,
harten knet-oder gießbaren Werkstoffen ein Gewebe, z. B. Samt oder Filz, aufgeklebt
oder dieser Grundkörper mit entsprechenden Fasern beflockt wurde. Bei diesen bekannten
Verfahren ist die Beschichtung über die ganze Oberfläche, soweit sie nach dem Einbau
nicht am Falz der Karosserie anliegt, gleichartig.
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Da Abdeckungen, die eine gute Abdichtung des zwischen der Scheibe
und dem Rahmen gebildeten Spalts gegen Zugluft und Staub geben, z. B. Samt oder
Velours, in der Regel auch gute Staubfänger sind, setzt sich bei diesen bekannten
Vorrichtungen in der Abdeckung an den bei geschlossener Scheibe freiliegenden Abschnitten,
insbesondere auf der Vorderkante des meist U-förmigen Dichtungsbandes, Staub und
Wasser besonders leicht fest. Der an dieser Stelle abgesetzte Staub wird, wenn er
trocken ist, z. B. durch den Fahrwind, in die eigentliche Tührungsfläche der Fenster
gebracht, und es treten die oben geschilderten Mängel auf.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Dichtungsband
zu schaffen, das in jedem Abschnitt seiner Oberfläche mit einer in diesem Abschnitt
besonders zweckdienlichen Oberflächengestaltung versehen ist. So wird gemäß der
Erfindung, z. B. bei Führungs- und Dichtungsbändern für Kraftwagen, an den eigentlichen
Führungsflächen für die Scheiben eine langhaarige, samtartige Oberfläche hergestellt,
durch die eine ausgezeichnete Abdichtung gegen Zugluft, Feuchtigkeit und Staub erreicht
wird, während wenigstens auf den außerhalb dieser Abschnitte auch bei geschlossener
Scheibe freiliegenden Flächen eine z. B. filzartige Oberflächenschicht aufgebracht
wird.
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Es ist ein Dichtungs- oder Führungsband bekannt, bei dem der Grundkörper
aus einem Metallstreifen besteht, der allseitig mit einer Kautschukauflage versehen
ist, wobei an die Führungsflächen für das Fenster Filz oder Samt aufgeklebt wird.
Dabei ist jedoch der Dichtungsstreifen an den außerhalb der Führungsabschnitte liegenden
Flächen glatt, so daß der insbesondere bei Schlechtwetter mit dem Spritzwasser und
dem Regen sich auf der Außenseite des Dichtungsstreifens niedergeschlagende Staub,
Sand usw. in den Belag der Dichtflächen hineingewaschen wird.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch verhindert, daß wenigstens auf
den nach dem Einbau von außen sichtbaren und den der Führung der Scheibe dienenden
Abschnitten in Längsrichtung des Bandes eine filz- bzw. samtartige Bekleidung aufgebracht
ist, die wenigstens auf den der Führung der Scheiben dienenden Längsabschnitten
aus senkrecht abstehenden Haaren besteht. Die kurze filz- oder samtartige Bekleidung
an den auch bei geschlossener Scheibe freiliegenden Abschnitten hält die darauf
niedergeschlagehen
Schmutzteilchen bei Anwesenheit von Wasser fest,
so daß sie nicht in die Führungsflächen gelangen können, während sie nach Trocknen
von selbst abfallen oder leicht abgebürstet werden können.
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Dabei sind die nach dem Einbau sichtbaren Abschnitte vorzugsweise
durch Aufhocken mit einer Bekleidung aus urigerichteten, liegend auf das Führungs-
und Dichtungsband aufgeklebten Haaren versehen, oder sind durch Aufflocken mit zum
Führungs-und Dichtungsband senkrecht stehenden Haaren von kürzerer Länge als in
den zur Führung dienenden Abschnitten oder durch Aufflocken von Pulver bedeckt.
Ferner sind vorzugsweise die Haare und/oder die Bekleidung in an sich bekannter
Weise mit einem wasserabweisenden Mittel behandelt. Die zur Aufnahme der faserartigen
Bekleidung bestimmten, von außen sichtbaren Abschnitte des Führungs- und Dichtungsbandes
können durch Streifen dünnen Materials gebildet sein, auf die die faserartige Bekleidung
durch Aufflocken vor dem Aufkleben des Streifens auf das Führungs- und Dichtungsband
aufgebracht ist. Dabei sind vorzugsweise die von außen sichtbaren Abschnitte des
Führungs- und Dichtungsbandes durch mehrere Streifen dünnen Materials gebildet,
auf die vor dem Aufkleben auf das Führungs- und Dichtungsband die Bekleidungen durch
Aufflocken aufgebracht ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen ebenen, mit einer Umhüllung
versehenen Stützstreifen vor dem Aufbringen der Beflockung zum Führen und Dichten;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt des Bandes gemäß Fig. 1 nach dem Beflocken; Fig.
3 zeigt einen Querschnitt durch ein elastisches Führungs- und Dichtungsband, das
durch U-förmiges Abkanten des Bandes gemäß Fig. 2 in Längsrichtung hergestellt ist;
Fig. 4 und 5 sind schematische Darstellungen der Mängel, die bei bekannten Dichtungsbändern
auftreten; Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch ein Dichtungsband, das mit einem erfindungsgemäß
beflockten Gewebestreifen überzogen ist; Fig. 7 zeigt den Gewebestreifen gemäß Fig.
6 vor dem Aufbringen auf den umhüllten Stützstreifen, und Fig. 8 zeigt einen Schnitt
des Führungs- und Dichtungsbandes, das durch U-förmiges Abkanten des Bandes gemäß
Fig. 6 in Längsrichtung gebildet ist. In Fig. 1 ist ein biegsamer metallischer Stützstreifen
1 mit seitlichen Versteifungsdrähten 2 gezeigt. Der Stützstreifen ist in einer Umhüllung
3 aus Kautschuk oder einem ähnlichen Material eingebettet.
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Wie in Fig. 2 dargestellt, werden im Bereich der beiden Abschnitte
4 und 5, nachdem sie vorher mit einem geeigneten Klebstoff überzogen worden sind,
durch Beflockung zum Band senkrecht gerichtete Haare 6 und 7 aufgestrahlt, während
auf den mittleren Abschnitt 8 und um die Kanten liegende Haare durch Beflockung
zur Bildung von filzartigen oder kurzhaarigen, samtartigen Bekleidungen 9, 10 und
11 aufgestrahlt werden.
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Nachdem das Band zu einem U-förmigen Profil abgekantet ist, ergibt
sich das in Fig. 3 dargestellte Führungs- und Dichtungsband, in dem die Fensterscheibe
12 gleitet. Fig. 4 zeigt eine Kante eines bekannten Dichtungsbandes 13, dessen Schenkel
in der üblichen Weise mit einem Gewebe 14 abgedeckt sind: Wie dargestellt, wird
beim Abbiegen des Bandes 13, z. B. beim Einsetzen in die zur Aufnahme der Scheibe
bestimmten Hohlkehle einer Tür, das Gewebe 14 Spannungen ausgesetzt, die, wie bei
15 gezeigt, Beschädigungen verursachen können.
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Wenn das Gewebe 14 beim Abbiegen des Bandes 13 nicht reißt, besteht
die Gefahr, daß es sich, wie in Fig. 5 gezeigt, im Bereich der Innenkante ablöst.
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Bei dem in Fig: 6, 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist auf die
Oberseite des umhüllten Stützstreifens 1, 3 eine Gewebeschicht 30 aufgeklebt, deren
Randabschnitte 31 und 32 um die Kanten des umhüllten Stützstreifens 1, 3 umgeschlagen
worden sind. An den Randabschnitten 31 und 32 und dem Bereich über dem mittleren
Abschnitt 8 des umhüllten Stützstreifens 1, 3 ist die Gewebeschicht 30 mit einer
filzartigen Bekleidung 33, 34 bzw. 35 beflockt, die z. B. durch urigerichtetes elektrostatisches
Aufflocken der Haare auf eine Klebstoffschicht, mit der die Oberseite des Gewebes
überzogen ist, hergestellt ist.
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An den den Abschnitten 4 und 5 der Fig. 2 entsprechenden Abschnitten
sind ebenfalls senkrecht gerichtete Haare 36, 37 aufgeflockt, die länger sind als
die in den Bereichen mit filzartiger Bekleidung 33, 34 und 35 aufgebrachten Haare.
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Die Unterseite der Gewebeschicht 30 wird mit einer Klebstoffschicht
38 versehen, die nach oder vor dem Beflocken aufgebracht werden kann.
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Das auf diese Weise vorbereitete Gewebeband wird mit seiner mit Klebstoff
versehenen Seite mit dem Führungsband durch Kleben oder Vulkanisieren fest verbunden.
Da die Gewebeschicht 30 in den Innenkanten wesentlich dünner und biegbarer sein
kann als die bekannten, eine Dichtung bewirkenden Stoffstreifen, treten beim Abbiegen
die in Verbindung mit Fig. 4 und 5 beschriebenen Mängel nicht auf.
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Das erhaltene Band wird dann, wie in Fig. 8 dargestellt, in Längsrichtung
U-förmig auf das gewünschte Profil abgekantet, so daß zwischen den beiden, mit langen
aufrecht stehenden Haaren beflockten Abschnitten 36 und 37 eine Scheibe 39 gleiten
kann, die sich mit ihrer Kantenfläche gegen die filzartige Bekleidung 35 abstützt.
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Die Beflockung kann nach dem bekannten elektrostatischen Beflockungsverfahren
in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt werden, wobei das Aufbringen der liegenden
Haare und der senkrecht abstehenden Haare entweder gleichzeitig oder nacheinander
an aufeinanderfolgendenStellen derBeflockungseinrichtung geschehen kann, wobei das
Band durch eine Maschine geführt wird, welche in den entsprechenden Abschnitten
eine filzartige Beflockung aufbringt, worauf anschließend in der gleichen oder zweiten
Maschine die abstehende Behaarung aufgebracht wird.