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Anordnung zur Abdichtung eines Spaltes zwischen Tür
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und Fußboden
Die Erfindung betrifft eine Anordnung
zur Abdichtung eines zwischen Tür und Fußboden bestehenden Spaltes mittels eines
an dem unteren Türrand angeordneten, den Spalt überdeckenden Dichtungsstreifens.
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Um den mehr oder weniger breiten Spalt zwischen einer Tür und dem
Fußboden gegen durchziehende Luft abzudichten, ist es bekannt, einen Dichtungsstreifen
vorzusehen, welcher den Spalt derart überbrückt, daß er mit seiner freien Kante
auf dem Fußboden aufsteht. Diese Lösung hat den Nachteil, daß der im allgemeinen
biegsame Streifen bei Auftretens eines Druckunterschiedes beiderseits der Tür ausgelenkt
wird, so daß sich der Spalt unter der Tür weiter öffnet und ein Luftzug unter der
Tür hindurchtreten kann.
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Ferner ist es bekannt, zur Abdichtung des Spaltes unter der Tür eine
Art Bürste an dem unteren Türrand zu befestigen. Zum einen ist diese Bürste nicht
absolut dicht, zum anderen fangen sich in den Borsten Staub und Flusen. Eine solche
Bürste ist zudem relativ aufwendig. Schließlich ist eine solche Bürste auch für
die Verwendung bei Teppichböden ungeeignet, da sie das öffnen und Schließen der
Tür behindert und auf dem Teppichboden scheuert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs
genannten Art anzugeben, die mit einfachsten Mitteln eine wirkungsvolle Abdichtung
des Spaltes zwischen Tür und Fußboden gewährleistet, ohne daß dadurch das öffnen
und Schließen der Tür in irgendeiner Form behindert oder der Bodenbelag abgenützt
wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Dichtungsstreifen
aus einem weichelastischen Band besteht und daß die Breite des nach unten über die
Tür hinausragenden Teiles des Bandes größer als die Spaltbreite ist, derart, daß
das Band mit seinem freien Längsrandbereich mindestens annähernd flach auf dem Boden
aufliegt.
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Dadurch daß der Dichtungsstreifen breiter als der Spalt zwischen Tür
und Fußboden ist, wird der Dichtungsstreifen zwangsläufig unter Bildung einer Hohlkehle
gekrümmt, so daß er an seinem freien Ende in die Fußbodenfläche übergeht.
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Drückt nun der Wind auf die konkave Seite des Dichtungsstreifens,
so legt sich dieser mit seinem freien Längsrandbereich flach auf den Boden, wobei
der Spalt zwischen Tür und Boden vollkommen abgedichtet wird. Um eine wirkungsvolle
Abdichtung des Türspaltes in beiden Richtungen zu erreichen, ist es daher zweckmäßig,
auf beiden Seiten der Tür einen Dichtungsstreifen der erfindungsgemäßen Art anzubringen,
so daß ein Luftzug in jedem Falle auf die konkave Seite des Dichtungsstreifens auftrifft.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist sowohl bei glatten Böden als auch
bei Teppichböden verwendbar. Bei glatten Böden behält der Dichtungsstreifen beim
Öffnen und Schließen der Tür seine Lage unverändert bei. Bei Teppichböden wird der
Dichtungsstreifen aufgrund der Reibung zwischen dem Dichtungsstreifen und dem Teppichboden
bei der Richtungsänderung der Türbewegung umgeschlagen, so daß das Dichtungsband
mit seinem auf dem Fußboden aufliegenden Längsrandbereich stets über den Boden gezogen
wird. Für die Dichtwirkung ist es dabei gleichgültig, ob der freie Längsrandbereich
des Dichtungsstreifens bei geschlossener Tür von der Türe weg in den Raum hineinweist
oder unter
den Türrand untergeschlagen ist.
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Ein wesentlicher Nachteil der oben beschriebenen bekannten Lösungen
ist, daß sie beim Öffnen und Schließen der Tür ein schleifendes Geräusch verursachen.
Dieser Nachteil der bekannten Lösungen wird gemäß einem wesentlichen Merkmal der
Erfindung dadurch beseitigt, daß das Band auf mindestens einer Seite eine samtartig
oder zumindest etwas aufgerauhte, weiche Oberfläche aufweist. Alle glatten Materialien
erzeugen ein schleifendes Geräusch beim Gleiten über den Fußboden. Bei einer samtartigen
Oberfläche dagegen tritt ein solches Geräusch nicht auf. Bei glatten Fußböden, bei
denen der Dichtungsstreifen seine Form während des Öffnens und Schließens der Tür
unverändert beibehält, genügt es, lediglich die dem Fußboden zugewandte Seite mit
einer solchen samtartigen Oberfläche zu versehen. Um das Band jedoch gleichzeitig
auch bei Teppichböden einsetzen zu können, ist es zweckmäßig, das Band auf beiden
Seiten mit einer solchen samtarigen Oberfläche zu versehen, so daß es stets mit
dieser weichen Oberfläche auf dem Fußboden aufliegt.
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Um das Band auf einfache Weise an jeder bereits vorhandenen Tür anbringen
zu können, ist das Band zweckmäßigerweise entlang eines seiner Längsränder mit einem
Klebestreifen versehen, der zunächst zweckmäßigerweise mit einer Abdeckfolie versehen
ist. Nach dem Abziehen der Abeckfolie kann dann das Band einfach am unteren Türrand
an der Tür angeklebt werden.
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Der erfindungsgemäße Dichtungsstreifen ist vorzugsweise aus einem
Kunststoff hergestellt. Da der Dichtungsstreifen insbesondere bei seiner Verwendung
in Räumen mit Teppichböden einer hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist,
ist
es zweckmäßig, den Dichtungsstreifen mit einem Stützgewebe auszubilden, das auf
einer Seite oder beiden Seiten mit dem Kunststoff beschichtet ist. Bei einseitiger
Beschichtung mit dem Kunststoff kann das Stützgewebe selber die nicht glatte faserige
oder flauschige Oberfläche bilden, mit welcher der Dichtungsstreifen auf dem Boden
aufliegt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Dichtungsstreifen
aus einem kunstlederartigen Material.
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Dabei ist ein zu etwa 70 % aus Baumwolle bestehendes Gewebeband in
einen sehr feinzelligen Polyurethanschaum eingebettet. Der Polyurethanschaum wird
bei der Herstellung schwach gepreßt, so daß ein etwa 1 mm starkes Band entsteht.
Beide Seiten des Bandes werden anschließend fein angeschliffen, so daß das Band
auf beiden Seiten eine velourlederartige Oberfläche aufweist. Dieses Material behält
seine weichelastische Eigenschaft auch bei tiefen Temperaturen, ist widerstandsfähig
gegen die oben geschilderten mechanischen Beanspruchungen und verursacht beim Gleiten
über glatte Fußbodenbeläge. oder über Teppichböden keine Schleifgeräusche.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das Band aus
einer Kunststoffolie, die auf mindestens einer Seite mit einer Kunstfaser beflockt
ist, um die samtartige Oberfläche zu erzeugen. Ein solcher Dichtungsstreifen ist
erheblich preiswerter herzustellen als der vorstehend beschriebene Dichtungsstreifen
unter Verwendung eines Stützgewebes. Dabei ist die beispielsweise nur 0,2 mm starke
Kunststoffolie äußerst widerstandsfähig, so daß die geräuschfreien Dichtungseigenschaften
des
Dichtungsstreifens über lange Zeit erhalten bleiben.
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Vorzugsweise besteht die Kunststoffolie aus P yvinylchlorid oder Polyurethan,
wobei das jeweils verwendete Kunststoffmaterial den für es maximal möglichen Anteil
an Weichmacher enthält. Die für die Beflockung verwendeten kurzen Kunststoffasern
bestehen vorzugsweise aus Polyamid.
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Um eine Dehnung der sehr weichen Kunststoffolie beim Anbringen des
Dichtungsstreifens zu verhindern, besteht der Klebestreifen vorzugsweise aus einem
zugfesten, beidseitig mit Klebstoff beschichteten Klebstoffträger, der beispielsweise
von einem Band aus Hart-Polyvinylchlorid gebildet sein kann. Eine ausreichende Zugfestigkeit
erhält man jedoch auch mit einem Klebstoffträger, der aus einem Gewebestreifen besteht.
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Bei einer einseitigen Beflockung der Kunststoffolien ist der Klebestreifen
vorzugsweise auf der nicht beflockten Folienseite angebracht, da die Haftung des
Klebstoffträgers auf der Beflockung mangelhaft ist. Im Falle einer zweiseitigen
Beflockung der Kunststoffolie sollte ein der Breite des Klebestreifens entsprechender
Rand der Kunststoffolie frei von der Beflockung bleiben.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Figuren die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt
durch den fußbodennahen Endabschnitt senkrecht zur Türebene mit einem Dichtungsstreifen,
dessen freier Längsrand von der Tür wegweist,
Fig. 2 eine der Fig.
1 entsprechende Darstellung, bei welcher der Dichtungsstreifen unter die Tür eingeschlagen
ist, Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit je einem Dichtungsstreifen
auf beiden Seiten der Tür, Fig. 4 ein zu einer Rolle aufgewickeltes Band, das zur
Herstellung des Dichtungsstreifens verwendbar ist.
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Fig. 5 einen Querschnitt in vergrößertem Maßstab durch das Band längs
Linie V-V in Fig. 4, und Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden Schnitt durch eine
weitere Ausführungsform der Erfindung.
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In Fig. 1 erkennt man das untere Ende einer Tür 10 sowie einen Abschnitt
des Fußbodens 12. Zwischen Tür 10 und Fußboden 12 besteht ein Spalt 14. Dieser Spalt
14 ist durch einen Dichtungsstreifen 16 überdeckt, der an einer Seite der Tür entlang
des unteren Türrandes mit einem Streifenabschnitt 18 befestigt, vorzugsweise angeklebt
ist. Die Breite des sich von der Tür 10 nach unten erstreckenden Abschnittes 20
des Dichtungsstreifens 16 ist größer als die Höhe h des Spaltes 14, so daß der Abschnitt
20 des Dichtungsstreifens 16 mit seinem freien Längsrand unter Bildung einer nach
außen weisenden Hohlkehle zumindest annähernd flach auf dem Fußboden 12 aufliegt.
Wirkt nun der Winddruck in Richtung des Pfeiles A auf den Dichtungsstreifen ein,
so geht dieser beispielsweise in die durch gestrichelte Linien wiedergegebene Stellung
über, wobei sich der freie Längsrandbereich des Streifenabschnittes 20
eng
an den Fußboden 12 anschmiegt und dadurch eine vollständige Abdichtung des Türspaltes
14 herbeiführt.
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Beim Verschwenken der Tür 10 in Richtung der Pfeile B und C in Fig.
1 behält der Dichtungsstreifen 16 seine in der Fig. 1 dargestellte Form bei, wenn
es sich bei dem Fußboden 12 um einen glatten Fußboden, beispielsweise einen Parkettboden
oder Fliesenboden, handelt. Ist der Fußboden dagegen mit einem Teppichboden belegt,
so wird der Dichtungsstreifen 16 bei einer Bewegung der Tür 10 in Richtung des Pfeiles
B unter die Tür in den Spalt 14 hinein umgeschlagen, wie dies in der Fig. 2 dargestellt
ist. Bei einer Bewegung der Tür 10 in Richtung des Pfeiles C dagegen nimmt der Dichtungsstreifen
16 wieder die in der Fig. 1 dargestellte Form an. Selbstverständlich könnte der
Dichtungsstreifen 16 auch bei glatten Böden stets unter die Tür umgeschlagen werden,
wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist. Wesentlich ist, daß bei Verwendung eines
einzigen Dichtungsstreifens die Hohlkehle immer in die Richtung weist, aus der die
Zugluft zu erwarten ist, so daß der Dichtungsstreifen durch den Winddruck eng gegen
den Fußboden gepreßt wird.
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei der auf beiden Seiten der
Tür ein Dichtungsstreifen angebracht ist, so daß unabhängig von der Richtung des
auf die Tür einwirkenden Luftzuges eine Abdichtung des Türspaltes 14 erreicht wird.
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Das erfindungsgemäße Dichtungsband kann bei der Herstellung der Türen
oder auch nachträglich an den Türen angebracht werden. Hierzu ist das Dichtungsband
beispielsweise
auf einer Seite längs seines oberen Randes mit einem
Klebstreifen 24 versehen, der mit einer Abziehfolie 26 abgedeckt ist. Der Dichtungsstreifen
kann als Meterware verkauft werden. Zum Abdichten des Türspaltes wird eine der Breite
der Tür entsprechende Länge des Materials von der in der Fig. 4 dargestellten Rolle
28 abgeschnitten, die Abziehfolie 26 abgezogen und der Dichtungsstreifen mit der
Klebfläche des Klebstreifens 24 an dem unteren Türrand so befestigt, daß der Dichtungsstreifen
16 unter Bildung der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Hohlkehle mit seinem freien
Längsrand auf dem Fußboden aufliegt.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht der Dichtungsstreifen
aus einem sehr feinzelligen Polyurethanschaum, in den ein zu etwa 70 % aus Baumwolle
bestehendes gewebtes Band 30 eingebettet ist (Fig. 5). Die Stärke des gesamten Bandes
16 beträgt etwa 1 mm. Die Oberflächen 32 des Bandes sind fein angeschliffen, so
daß sie eine velourlederartige Beschaffenheit aufweisen. Längs des einen Bandrandes
ist auf einer Oberfläche 32 der Klebstreifen 24 mit der Abziehfolie 26 aufgebracht.
Ein dem vorstehend beschriebenen Material ähnliches Material ist zwar als Kunstleder
im Handel erhältlich. Dabei ist jedoch stets eine Oberfläche imprägniert und geprägt,
um eine lederähnliche Oberfläche vorzutäuschen. Ein Material mit einer derartigen
Oberfläche weist zwar die erforderliche mechanische Festigkeit auf, erzeugt jedoch
mit seiner geprägten imprägnierten Oberfläche stets ein schleifendes Geräusch. Dies
wird mit dem vorstehend beschriebenen neuen Material vermieden.
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Fig. 6 zeigt einen der Fig. 5 entsprechenden Schnitt durch
eine
weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
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Bei der in der Fig. 6 dargestellten Ausführungsform besteht das Band
16 aus einer etwa 0,2 mm starken Kunststoffolie 34, die beispielsweise aus Polyvinylchlorid
oder Polyurethan besteht, wobei dieses Kunststoffmaterial den für es maximal möglichen
Anteil an Weichmacher enthält. Die Kunststoffolie 34 ist auf ihrer einen Seite mit
einer Beflockung 36 versehen. Diese besteht beispielsweise aus sehr kurzen Polyamidfasern,
die der beflockten Oberfläche einen samtartigen Charakter verleihen, wobei diese
Oberfläche dennoch sehr abriebfest ist.
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Da die Kunststoffolie 34 aufgrund ihrer weichelastischen Eigenschaften
bei Zug relativ stark gedehnt wird, besteht der Klebestreifen 24 aus einem beidseitig
mit Klebstoff beschichteten, zugfesten Klebstoffträger, der beispielsweise aus einem
Kunststoff, insbesondere einem Hart-Polyvinylchlorid-Streifen besteht und eine Dehnung
des Dichtungsbandes bei Zugbelastung verhindert. Dieser zugfeste Klebstoffträger
ersetzt somit die bei der oben beschriebenen Ausführungsform gemäß Fig. 5 verwendete
Gewebeeinlage 30.
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Es versteht sich, daß das Dichtungsband in Anpassung an die Türfarben
oder Farben der Bodenbeläge so gefärbt werden kann, daß es auch bei nachträglichem
Anbringen an einer Tür kaum auffällt.
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