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Schaltwarte mit Druckknopfanwahl der Abzweigfelder Die Entwicklung
der Schaltwartentechnik führte von der Direktsteuerung über die indirekte Steuerung
zu der heute in größeren Anlagen eingesetzten Abzweiganwahlsteuerung.
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Bei bekannten Abzweiganwahlsteuerungen wird als Nachteil empfunden,
daß der Schaltwärter nicht ohne weiteres an Hand des auf dem Mutterfeld erzeugten
Bildes eines angewählten Abzweiges Klarheit über den vorhandenen Schaltzustand des
Abzweiges erhält. Übereinstimmung von Anzeige und Schaltzustand liegt häufig nicht
vor und muß bekanntlich durch Korrektur nicht passender Stellungen der Steuerquittierschalter
herbeigeführt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltwarte, bei der die Unstimmigkeiten
in der Schaltzustandsanzeige auf dem Mutterbild von vorherein beseitigt sind. Die
Lösung besteht darin, daß das Mutterbild nur der Stellungsanzeige dienende Schaltsymbole
enthält und in unmittelbarem räumlichem Zusammenhang damit für jeden steuerbaren
Teil der Schaltwarte, nach Abzweigen und Schaltung geordnet, Steuerschalter und
für jeden Abzweig eine Taste, die das der Rückmeldung dienende Mutterbild einschaltet.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
dergekennzeichnetenAnordnung. Wie die Aufteilung der Zeichnung in die Felder I und
II andeutet, sind Betätigung und Mutterbild räumlich und funktionell voneinander
getrennt. Infolgedessen weist das Mutterbild I keine Steuer- bzw. Steuerquittierschalter
auf. Die Steuerung ist vielmehr in das dem Mutterbild zugeordnete Betätigungsschaltbild
1I verlegt. Dafür ist das Mutterbild so beschaffen, daß es jederzeit und von sich
aus nach Anwahl direkt den Schaltzustand des jeweiligen Abzweiges anzeigt. Hierzu
besitzt es im Zuge des Abzweigbildes - es ist jeweils einer der im Betätigungsschaltbild
vorkommenden Kuppelschalterzweige, Längstrenner und Abzweige dargestellt - die Schalterstellungssymbole
11, 12, von denen die Symbole 11 die Ein-Stellung und die Symbole 12 die Aus-Stellung
der Trenn- und Leistungsschalter unmittelbar anzeigen. Störungsfreie Schalterstellung
wird durch Ruhiglicht am Ein-oder Aus-Symbol angezeigt. Bei Störstellung eines Schalters
leuchtet keines der beiden Symbole. Somit ist jeder Schaltzustand eines gewählten
Abzweiges sofort und richtig erkennbar.
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Die Betätigung ist-wie erwähnt- vom Mutterbild getrennt auf dem Betätigungsschaltbild
II angeordnet. Im einzelnen umfaßt sie eine der Anzahl der Trenn- und Leistungsschalter
der Anlage entsprechende und deren funktionelle Lage symbolisch wiedergebende Zahl
von Impulsdrucktasten 13, 14. Die Drucktastenschaltung ist so beschaffen, daß ein
Schalter, wenn er in »Aus«-Stellung steht, durch kurzes Betätigen der zugeordnetenTaste
eingeschaltet und, wenn er in »Ein«-Stellung steht, durch Betätigen der gleichen
Taste ausgeschaltet wird. Die Leistungsschaltertasten 14 können sich in Farbe und
Form von den Tasten 13 der Trenner unterscheiden.
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Außer den Drucktasten 13, 14 sind im Betätigungsschaltbild eine der
Anzahl der Abzweige entsprechende Zahl von Anwahltasten 15 vorgesehen. Durch Drücken
der Anwahltasten wählt der Wärter einen Abzweig an. Im gleichen Augenblick wird
das Mutterbild so beleuchtet, daß der Wärter den Zustand des angewählten Abzweiges
unmittelbar und deutlich ablesen kann. Durch Betätigen der Tasten 13 oder 14 kann
nun der Wärter die gewünschten Schalthandlungen am Abzweig vornehmen. Die Änderungen
nimmt er direkt wahr, ohne, wie bisher, quittieren zu müssen. Mit der Taste 16 wird
Bild und Abzweigkanal gelöscht.
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Um zu verhindern, daß der Wärter nach Anwahl mit Blick zum Mutterfeld
die Tasten eines falschen Abzweiges betätigt, wird beim Drücken einer Anwahltaste
15 mit der Schaltung des Abzweiges auf das Mutterbild I nur Spannung an die Drucktasten
13, 14 des angewählten Abzweiges gelegt. Die übrigen Abzweige bleiben spannungsfrei.
Sie können weder versehentlich betätigt noch angewählt werden. Neuwahl kann erst
nach Löschung durch die zentrale Löschtaste 16 vorgenommen werden. Um die Betätigung
der Schalter entsprechend dem Drucktastenprinzip unabhängig von der Zeitdauer der
Signalgabe zu machen, ist vor die Betätigungsorgane
jeweils ein
Speicher geschaltet (nicht dargestellt). Die Speicher werden durch die Betätigungssignale
»gesetzt« und geben das Schaltkommando so lange an die Betätigungsorgane, bis nach
Ausführung der Schalthandlung durch die Rückmeldung die Speicher selbsttätig gelöscht
werden.
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Mutterbild und Betätigungsschaltbild, letzteres möglichst in gleiche
Bausteine unterteilt, sind zweckmäßig auf einem zentralen Steuerpult vor der Rückmeldetafel,
welche übrigens gegenüber dem Bekannten unverändert bleibt, anzuordnen. Im Ruhezustand
ist das gesamte Betätigungsschaltbild Il spannungslos, so daß keine Gefahr des zufälligen
und unerwünschten Betätigens besteht. Ein Ausfall der im Mutterbild eingebauten
Lampen wird nach Anwahl sofort bemerkt, da eine der zu einem Trenn- oder Leistungsschalter
gehörenden beiden Lampen immer brennen muß. Zusätzlich empfiehlt sich eine Lampenprüftaste.
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Patentschutz wird nur begehrt für die jeweilige Kombination der in
den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche genannten Merkmale.
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Zusammenfassend bringt die Erfindung also gegenüber dem Bekannten
folgende Vorteile: a) Ein auf dem Schaltpult augenfällig angebrachtes Mutterbild
wird bei Anwahl eines Abzweiges so beleuchtet, daß der Schaltwärter unmittelbar
und deutlich ohne weitere Schalthandlungen (Quittieren) den Schaltzustand des Abzweiges
erkennen kann; b) da zu jedem Trenn- oder Leistungsschalter ein besonderes Betätigungselement
aus der Schwachstromtechnik (Druck- oder Schwenktaste) vorgesehen und auf dem Schaltpult
so angeordnet ist, daß seine funktionelle Lage in der Anlage symbolisch zum Ausdruck
kommt, ist die ganze Anlage auf engem Raum übersichtlich dargestellt; c) bei Betätigen
einer Taste wird der zugehörige Schalter eingeschaltet, wenn er vorher in Stellung
»Aus« war, und durch die gleiche Schalthandlung ausgeschaltet, wenn er vorher in
Stellung »Ein« war; d) die Betriebssicherheit der Abzweiganwahlsteuerung wird dadurch
erreicht, daß erst bei Betätigen einer Anwahltaste nur an die Betätigungsorgane
des gewählten Abzweiges eine Betätigungsspannung angelegt wird, die restlichen Abzweige
für eine gleichzeitige Betätigung aber blockiert werden.