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Mittels Raupen fahrbares Ausbaugestell Die Erfindung :betrifft ein
mittels Raupen fahrbares Ausbaugestell, bei dem die Raupen von Stempeln getragen
sind.
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Bekannt ist ein Raupenausbau, bei welchem am Hangenden und Liegenden
jeweils zwei Raupen auf Traversen angeordnet sind. Jedes Ausbaugestell besitzt ,also
insgesamt vier Raupen, die von zwei Stempeln getragen werden. Die Stempel liegen
zwischen den Raupen. Die Enden der Stempel sind an den beweglich gelagerten Traversen
angelenkt, die die Raupen an ihren Enden tragen.
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Insgesamt handelt es sich bei diesem bekannten Raupenausbau um eine
sehr schwerfällige, raumaufwendige und, da für die vier Raupen besondere Antriebe
vorgesehen werden müssen, um sehr teure Ausbaukonstruktionen. Außerdem ist die Stützkraft
der Ausbaugestelle im Vergleich zu dem hohen Aufwand verhältnismäßig gering, da
für vier Raupen nur jeweils zwei Stempel vorgesehen sind. Wegen der sperrigen und
,aufwendigen Bauweise ist dieser Raupenausbau für den Einsatz in Strebbetrieben
von geringerer Mächtigkeit, also unter Verhältnissen, wie sie insbesondere im deutschen
Steinkohlenbergbau vorliegen, sowohl aus technischen als auch aus wirtschaftlichen
Gründen nicht geeignet.
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Es ist ferner ein Raupenausbau bekannt, der am Hangenden und. am Liegenden
nur jeweils eine Raupe aufweist. Es handelt sich hier um eine Spezialkonstruktion,
bei der die einzelnen. Verbindungsstreben der Raupen mittels Gelenke zu einem Dreieckrahmen
zusammengeschlossen sind, bei dem dar Gelenkabstand einer schrägliegenden Strebe
im Schreitrhythmus des Rahmens veränderlich ist und bei dem ferner am oberen Ende
der Stempelstrebe eine spornartige Rücklaufsperre vorgesehen werden muß, um eine
Abstützung des Rahmens beim Vorwärtsschwenken zu erhalten. Auch diese Konstruktion
ist auf Grund der umständlichen Rückweise und der für das Rücken erforderlichen
Vorrichtungen sehr kompliziert, raumaufwendig und teuer.
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Schließlich ist auch ein Ausbaugerät von der Länge des Abbauraumes
bekannt, bei dem nur am Hangenden eine Raupe angeordnet ist. Am Liegenden trägt
das Ausbaugerüst Räder, auf denen es rollend vorgezogen werden soll. Dieser Ausbau
ist für den Einsatz im Untertagebetrieb schon deshalb völlig ungeeignet, weil er
keine Stempel aufweist, mit denen er wechselnden Flözmächtigkeiten angepaßt werden
kann und die es ermöglichen, die Raupen während des Rückvorgangs vom Hangenden abzusenken.
Ein Rücken des unter Belastung stehenden, in sich starren Ausbaugerüstes wird daher
mit unüberwindlichen Schwierigkeiten verbunden sein.
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Die Erfindung bezweckt, den Raupenausbau wesentlich zu vereinfachen
und dessen Bauhöhe erheblich zu verringern, so daß er auch in geringmächtigen Flözen
zum Einsatz .gebracht werden kann. Gemäß der Erfindung sind jeweils eine Hangendraupe
und eine Uegendraupe in dem Raum zwischen quer zur Längsrichtung der Raupen nebeneinanderstehenden
Stempeln angeordnet, wobei die Emden der ausziehbaren Stempel beiderseits neben
der Hangend- bzw. Liegendraupe liegen, in an sich bekannter Weise fast bis an das
Hangende bzw. Liegende geführt sind und dort mit dem Raupenfahrgestell verbunden
sind.
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Der erfindungsgemäße Raupenausbau besteht aus einzelnen, für sich
rückbaren Ausbaugestellen, die, da am Hangenden und Liegenden jeweils nur eine Raupe
zwischen mehreren Stempeln angeordnet ist, im Aufbau sehr einfachend nichtwesentlich
schwerer und raumaufwendiger sind als normale Ausbaugestelle. Trotzdem besitzen
die erfindungsgemäßen Ausbaugestelle eine sehr hohe Tragfähigkeit, da den beiden
Raupen jeweils mehrere, beispielsweise vier oder sechs Stempel zugeordnet sind.
Da außerdem die Raupen und deren Fahrwerke nur eine geringe Bauhöhe besitzen und
diese Teile überwiegend in dem Raum zwischen den Stempeln. liegen, so daß nur das
obere Trum der Raupen um ein geringes über die Köpfe der Stempel hervorragt, kann
der Raupenausbau auch in niedrigen Flözen eingesetzt werden. Das gesamte Ausbaugestell
besteht aus nur wenigen Einzelteilen, nämlich den beiden gleich ausgebildeten Raupenfahrwerken
und den Einzelstempeln, die an die Raupenfahrwerke angeschlossen werden. Der
Transport
dieser wenigen Einzelteile in dem Streb bereitet keine übermäßigen Schwierigkeiten.
Das Zusammenbauen der Teile im Streb ist einfach und verhältnismäßig schnell durchzuführen,
Falls auf Grund von Störungen od. dgl. der Einsatz der wandernden Ausbaugestelle
auf Schwierigkeiten stößt, können die Gestelle mit wenigen Handgriffen auseinandergenommen
werden und die Stempel als Einzelstempel gesetzt werden. Da die Enden der Stempel
in unmittelbarer Nähe des Hangenden liegen, ist eine große Ausschublänge der Stempel
gegeben, so daß der Ausbau auch stärker wechselnden Mächtigkeiten angepaßt werden
kann.
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Besonders vorteilhaft ist auch, wenn, wie dies die Erfindung vorsieht,
die Hangendraupe und Liegendraupe in bezug auf die Vertikale um mindestens ihre
Breite derart seitlich gegeneinander versetzt sind, daß die beiden Raupen in eingeschobenem
Zustand der Stempel etwa nebeneinanderliegen. In. diesem Fall ist die Bauhöhe des
Ausbaus in eingeschobenem Zustand desselben außerordentlich gering, so daß er auch
in sehr niedrigen Flözen eingesetzt werden kann.
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An den, beiden Raupenfahrwerken sind zweckmäßig Halterungen angebracht,
in welche die Stempel hineingesetzt werden können. Die beiden Raupenfahrwerke einschließlich
ihrer Antriebe und der Halterungen für die Stempel können als Aggregate ausgebildet
sein, an welche die Stempel leicht angeschlossen werden können. Die Raupen lassen
sich zu diesem Zweck in einem Rahmen anbringen, an welchem die Halterungen für die
Stempel fest angeordnet sind. Die Halterungen bestehen vorzugsweise aus Hülsen,
die so ausgebildet sein können, daß sowohl die Stempelköpfe als auch die Stempelfüße
in sie hineingesetzt werden können, wobei den Stempeln durch Zwischenlagen von Gummipolstern
od. dgl. etwas Beweglichkeit nach allen Seiten in den Hülsen gelassen werden kann.
Eine solche Bauweise begünstigt die Austauschbarkeit der Hangend- und Liegendraupe,
das Einbringen des aus mehreren, zusammensetzbaren Teilen bestehenden Ausbaus in
den Streb und schafft die Möglichkeit, die hydraulischen Stempel gegebenenfalls
auch als Einzelstempel oder in Verbindung mit raupenlosen Ausbaugestellen zu verwenden.
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Der Raupenausbau umfaßt vorzugsweise vier Stempel, die auf den Eckpunkten
eines rechteckigen Rahmens stehen. Die beiden Raupen liegen dabei zwischen den vier
Stempeln in den Rahmen. An dem Ausbaugestell lassen sich Vorpfänder oder Aufnahmevorrichtungen
zum Anbringen von Vorpfändern und gegebenenfalls auch eine Rückvorrichtung für ein
Fördermittel vorsehen. Es ist zweckmäßig, einen Vorpfänder mittig vor der Hangend
raupe in dem Rahmen anzubringen, wobei der Rahmen der Hangendraupe nach vorn etwas
verlängert wird.
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Der erfindungsgemäße Ausbau kann unter Gebirgsbelastung gerückt werden.
Es ist also zum Rücken des Ausbaus nicht unbedingt erforderlich, die Stempel der
Ausbaugestelle zu entlasten und vom Hangenden abzusenken. Beunruhigungen des Hangenden
werden daher wettmöglich vermieden.
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Falls der Ausbau in einem Bruchbaubetrieb Verwendung findet, können
versatzartig an dem Ausbau auch Stempel, insbesondere Hydraulikstempel angeordnet
werden, deren Köpfe mit parallel zum Abbaustoß gerichteten Schneiden versehen sind.
Durch eine solche Maßnahme wird das Abreißen des Hangenden und das planmäßige Zubruchwerfen
des Hangenden.' wesentlich erleichtert. Obwohl derartige Einrichtungen besonders
zweckmäßig in Verbindung mit einem Ausbau sind, der unter der Gebirgsbelastung wandert,
können diese auch im Zusammenhang mit anderen bekannten Ausbauarten Verwendung finden.
Es ist zweckmäßig, die mit den Schneiden versehenen Stempel unter Zwischenschaltung
von Nachzzieehzylindem mit dem Raupenausbau zu verbinden, damit die Stempel beim
Wandern der Baue stehenbleiben können. Die Stempel werden dann in bestimmten Zeitabständen
durch die Zylinder nachgeholt.
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Da der Ausbau vorzugsweise unter Belastung gerückt worden soll, müssen
die Stempel eine verhältnismäßig große Beweglichkeit in ihren Lagerungen besitzen,
damit sie sich den Bewegungen der Raupenfahrwerke bei unebenem Hangenden anpassen
können. Es kann vorteilhaft sein, an das hydraulische System der Stempel eine Einrichtung
anzuschließen, durch die eine gewisse Nachgiebigkeit erzielt wird. Eine solche Einrichtung
kann beispielsweise ein an. sich bekannter Gas-Druckspeicher sein, an welchen die
Druckräume der hydraulischen Stempel angeschlossen sind. Der Druckspeicher enthält
eine Blase, die mit Gas unter hohem Druck gefüllt ist und die von außen von dem
Druck des hydraulischen Mediums beaufschlagt wird. Die Zusammendzückbarkeit des
gasförmigen Mediums gibt dem hydraulischen System der Stempel eine gewisse Nachgiebigkeit,
die beim Rücken des Ausbaus unter Gebirgsbelastung zur Wirkung gelangt.
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Die Antriebsmotoren der Raupen werden zweckmäßig an den versatzseitigen
Enden angeordnet. Als Antrieb können Hydromotoren Verwendung finden. Es lasse. sich
Einrichtungen vorsehen, welche die Bewegungen der Hangendraupe und der Liegendraupe
überwachen und auf die Schiefstellung der Stempel, hervorgerufen durch unterschiedliche
Geschwindigkeit der Raupen, ansprechen. Auch die Bewegung der Raupengestelle in
Rückrichtung kann durch Steuergeräte gesteuert werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt im Schnitt durch einen Abbaustreb einen Ausbau gemäß
der Erfindung in Seitenansicht; Fig. 2 zeigt zwei nebeneinanderliegende Raupen,
ausbaugestelle in Draufsicht, wobei das eine Ausbaugestell im Schnitt dargestellt
ist; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Hangendraupe, wobei links der Antriebsmotor
im Schnitt und rechts die Stempelaufnahme im Schnitt dargestellt sind.
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Der Raupenausbau gemäß der Erfindung besteht aus einzelnen Ausbaugestellen,
die vor dem Abbaustoß 21 eines Strebs mit Abstand nebeneinander angeordnet sind.
Es ist möglich, die einzelnen Ausbaugestelle mittels Gleitführungen zu verbinden
oder jeweils mehrere Ausbaugestelle zu Gruppen zusammenzuschließen, die geschlossen
gerückt werden können.
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Die einzelnen Ausbaugestelle bestehen aus vier Teleskopstempeln 2,
die zweckmäßig als hydraulische Stempel ausgebildet sind, und einer am Hangenden
anliegenden Raupe 6 und einer am Liegenden anliegenden Raupe 6'. Die Raupen 6. und
6' sind in
rechteckigen Rahmen 16 gelagert, an welchen sich Hülsen
1 für die Aufnahme der Stempel befinden. Die Raupen 6 und 6' bilden zusammen mit
den Rahmen 16, den Hülsen 1 und den Antriebsmotoren 10, die zwischen den Hülsen
liegen, feste Bauteile, an welche die Stempel .mittels leicht lösbarer Mittel angeschlossen
werden können. Die Hangendraupe und die Liegendraupe bzw. die Aggregate, in welchen
die Raupen angeordnet sind, entsprechen einander. Es ist daher möglich, die beiden
Raupen gegeneinander auszutauschen. Die Hülsen 1 sind so ausgebildet, daß sowohl
die Stempelköpfe als auch die Stempelfüße in sie hineinpassen. Die Stempelfüße und
die Stempelköpfe sind unter Zwischenlage von Gummiringen 20
in den Hülsen
1 gelagert.
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Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, daß das am Nebengestein anliegende
Tram der beiden Raupen jeweils nur um ein geringes über die Hülse und die Köpfe
und Füße der Stempel hervorragt. Hierdurch vermindert sich die Bauhöhe des Ausbaus
und vergrößert sich die Auszugslänge der Stempel.
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Die beiden Raupen 6 und 6' werden durch Hydraulikmotoren 10 angetrieben,
deren Gehäuse 8 als Zahntrommel ausgebildet sind. Die Zahntrommeln drehen sich um
den feststehenden zentralen Teil 9,
in dem Zu- und Ableitungen 11 für das
hydraulische Medium angeordnet sind.
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Der Rahmen 16 ist zum Abbaustoß 21 hin etwas vorgezogen und trägt
hier Aufnahmen 7, an welchen ein Vorpfänder 5 angeschlossen ist. Der Vorpfänder
5 kann entweder durch einen Druckzylinder 14 oder durch Federkraft, Keilwirkung
gegen das Hangende angepreßt werden.
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An den Rahmen 16 sind Steuergeräte 4 angebracht, welche durch Anschlag
an den Stempeln 2 betätigt werden und auf diese Weise die Schiefstellung der Stempel
2 überwachen. Falls beispielsweise die Hangendraupe sich schneller bewegt als die
Liegendraupe, werden sich alle Stempel schizfstellen. Durch die Kontakte der Steuergeräte
4 werden die Antriebe so gesteuert, daß die Stempel stets lotrecht stehen. An den
Rahmen 16 sind ferner Nocken 18 angeordnet, an welchen Teile 19 angeschlossen sind.
Die Teile 19 stellen eine Verbindung zwischen zwei nebeneinanderstehenden Ausbaugestellen
her. An den Teilen 19 sind ferner Fühler 12 angeordnet, an welchen ein Seil 17 angreift.
Die Fühler berühren Steuergeräte 13, wenn einer der Ausbaugestelle beim Wandern
aus der Richtung läuft, beispielsweise in Richtung des Einfallens abrutscht. Durch
die Steuergeräte 13, die ebenfalls auf die Raupenantriebe wirken, werden die aus
der Richtung gelaufenen Ausbaugestelle wieder ausgerichtet. Durch das Seil
17 sind die Fühler aller Ausbaugestelle miteinander verbunden. Hierdurch
wird die Möglichkeit geschaffen, die Rückrichtung sämtlicher Ausbaugestelle durch
mehr oder weniger festes Anziehen des Seiles beliebig zu beeinflussen.
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Es ist aber auch möglich, durch Verbindung des Teiles 12 mit dem Strebförderer
an Stelle des Seiles 17 den richtigen Lauf in Verschieberichtung durch den Förderer
steuern zu lassen.
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Am versatzseitigen Ende des Ausbaugestells ist ein Rückempfänger 3
angebracht, welcher das Hereinbrechen des Gesteins in den Streb in Nähe der Bruchkante
verhindert. Ferner sind an der Bruchkante des Hangenden Hydraulikstempel 15 angeordnet,
die mit einer parallel zum Abbaustoß 21 versehenen Schneide versehen sind. Die Hydraulikstempel15
stehen über Druckzylinder mit den Ausbaugestellen in Verbindung. Ausbaugestelle
und Stempel 15 lassen sich auf diese Weise unabhängig voneinander rücken.
Die Stempel 15 mit den Schneiden 15 a haben die Aufgabe, das Hereinbrechen
des Hangenden zu begünstigen.
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An Stelle der Raupenfahrwerke können an den Ausbaugestellen auch mehrere,
insbesondere breitflächige Niederdruckpneus angeordnet sein, die sich am Hangenden
und Liegenden beim Rücken abwälzen.