DE1146249B - Verfahren zur Herstellung von elastomeren Formkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von elastomeren Formkörpern Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von elastomeren Formkörpern aus mit einem Überschuß von Polyisocyanaten modifizierten linearen gesättigten Polyestern und Polysacchariden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangskomponenten in fester Form in an sich bekannter Weise kalt verformt und in der Wärme angehärtet werden. Es ist bereits bekannt, flussige Polyester mit Stärke umzusetzen. Der Anwendung dieses Produktes sind Grenzen gesetzt, weil die üblichen kautschukverarbeitenden Methoden bei flüssigen Stoffen nicht anwendbar sind.
• Insbesondere sind beispielsweise Kalander und Spritzvorrichtungen für eine derartige Masse ungeeignet.
• Um das bekannte beschriebene Verfahren einer allgemeinen Anwendbarkeit zugänglich zu machen, wird erfindungsgemäß so gearbeitet, daß man ein Gemisch aus festen, freie Isocyanatgruppen aufweisenden Polyestern mit Polysacchariden mischt und in bekannter Weise die Mischung verformt und in der Hitze aushärtet. Das Schwergewicht der erfinderischen Maßnahme liegt darin, daß der feste Polyester der genannten Art mit Polysacchariden umgesetzt wird.
• Als geeignete Polysaccharide kommen in Frage : Stärke, Cellulose und Pektine. Die beschriebene Umsetzung zeichnet sich durch wesentliche Vorteile aus ; die Produkte lassen sich leichter dispergieren.
• Wesentlich sind ferner die sichtlich verbesserte Zugfestigkeit, Bruchdehnung und Elastizität.
• Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Kosten durch den Zusatz von Polysacchariden wesentlich verringert werden. Das Verfahren erweist sich ferner als ganz allgemein anwendbar, denn die vorteilhaften Eigenschaften zeigen sich bei den hart eingestellten ebenso wie bei den weich eingestellten Mischungen. Man erhält im allgemeinen die besten physikalischen Eigenschaften, wenn die Polysaccharide mit ihrem natürlichen Wassergehalt eingesetzt werden.
• Das Molverhältnis von OH-Gruppen der Polysaccharide zu den NCO-Gruppen der Isocyanate beträgt zweckmäßig 1 : 3. Bei diesem Verhältnis werden vorwiegend die optimalen Werte erhalten, obschon Abweichungen von diesem Verhältnis möglich sind und die gute Brauchbarkeit des Produktes nicht wesentlich beeinträchtigen. Weiterhin läßt sich das Produkt auf der Walze bzw. auf dem Kneter verarbeiten und kann durch Pressen oder Spritzen in den fertigen Formartikel übergeführt werden. Ein wesentlicher Vorteil ist dabei, daß die bei den flüssigen Produkten erhaltenen Abfälle weitgehend vermieden werden.
• Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch dadurch vorteilhaft, daß sich in verhältnismäßig einfacher Weise Füllstoffe zusetzen lassen. Es lassen sich aktive und auch inaktive Füllstoffe, wie z. B. Ruß oder disperse Kieselsäure, verwenden. Außer Polysacchariden lassen sich auch Monosaccharide mitverwenden.
• Die Eigenschaften bei diesen Zusätzen fallen zwar etwas ab, bringen aber, wenn sie in Verbindung mit anderen Polysacchariden zugesetzt werden, andere Vorteile.

  Beispiele | Härte

  Bispiele

  80°Shore 90°Shore 95°Shore

  Polyester, Teile ...... 1000 1000 1000

  Dimerisiertes Toluylen-

  2, 4-diisocyanat,

  Teile.......... 140 200 300

  Polysaccharide, Teile.. 37 74 136

  Stearinsäure, Teile.... 5 5 5

  Beschleuniger, Teile... 3 3 3

  1000 Teile des Polyesters wurden zusammen mit 140 Teilen dimerisiertem Toluylen-2, 4-diisocyanat, 37 Teilen eines Polysaccharides sowie Stearinsäure und dem Beschleuniger auf der Mischwalze bei Zimmertemperatur zu einem Fell ausgewalzt.
• Diese Rohmasse kann in Pressen oder in der Spritzmaschine weiter verformt werden.
• Das Pressen erfolgt bei 120 bis 150°C 15 bis 30 Minuten lang. Anschließend werden die Formstücke 10 bis 20 Stunden bei 90 bis 110°C getempert.
• Das Spritzen erfolgt bei Zimmertemperatur mit gekühltem Extruder. Anschließend wird das Material 90 Minuten bei 130 bis 140°C und 5 bis 6 atü Luftdruck geheizt.

  Physikalische Eigenschaften 1 2 3

  Shore-Duro-A-Härte ........ 80 90 95

  Zugfestigkeit, kg/cm2 ...... 236 236 291

  Bruchdehnung, % ............ 820 630 620

  Rückprallelastizität

  bei 42 44 42

  bei 53 54

  Modul 300 °/0, kg/cm2........ 67 106 152

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von elastomeren Formkörpern aus mit einem Überschuß an Polyisocyanaten modifizierten linearen gesättigten Polyestern und Polysacchariden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangskomponenten in fester Form in an sich bekannter Weise verformt und in der Wärme ausgehärtet werden.

   In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 928 252 ; französische Patentschrift Nr. 1 239 132 ; britische Patentschriften Nr. 754 732, 778 893.