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Verschluß für Stauchkräuselkammern zum Kräuseln endloser synthetischer
Fäden oder Fadenbündel An einer bekannten Stauchkräuselvorrichtung findet der Fixierprozeß
des Fadenmaterials in der konischen Bohrung eines Rohres statt, welches am unteren
Ende eine Verlängerung in Form eines Flansches trägt. An diesem Flansch befinden
sich Konsolen zur Aufnahme zweier durch Scharniere angelenkterVerschlußklappen.
Durch Gewichte werden diese Verschlußklappen dicht an das spitz zulaufende Ende
des Verlängerungsstükkes angedrückt, wobei die Gewichte an Armen angreifen, die
mit den Verschlußklappen verbunden sind. Bei einer weiteren Vorrichtung dieser Art
wird eine feinbogige Kräuselung und deren Fixierung während einer längeren Verweilzeit
des gekräuselten Fadengutes unter Gegendruck und Temperaturerhöhung erreicht, indem
das Fadengut nach Passieren eines hohl ausgebildeten und mit einer Zwangsumlauftemperierung
versehenen Walzenpaares von zwei klingenartigen Körpern von den Walzen abgehoben
und das so gekräuselte Fadenmaterial der nahe den Zuführungswalzen vorzugsweise
prismatisch und in ihrem den Walzen fernen Teil vorzugsweise pyramidenstumpfförmig
ausgebildeten Kräuselkammer übergeben wird. Die seitlichen Begrenzungswände dieser
Kräuselkammer sind zwecks zusätzlicher Temperierung gegebenenfalls mit Hohlräumen
versehen. Am Ende des pyramidenstumpfförmigen Kammerteils ist eine schwenkbare Verschlußklappe
angeordnet, die mittels verstellbarer Gewichte oder einer regulierbaren Feder in
jeweils gewünschter Stärke an den Kammerauslauf gedrückt wird.
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Diese bekannten Kräuselkammerverschlüsse sind jedoch von Nachteil.
Der Stauchkräuselprozeß wird mit großer Geschwindigkeit vorgenommen, z. B. mit 200
m; min, wobei sich am Kammerauslauf fortlaufend das zusammengepreßte Fadengut aus
der Kräuselkammer herausdrückt. Das gestauchte Fadenmaterial hat erfahrungsgemäß
die Eigenschaft, sich stets den Weg des geringsten Widerstandes zu suchen. Da der
eingeführte Fadenstrang sich sehr unterschiedlich in die am nachgiebigsten in der
Kammer entstehenden Lücken schiebt, erfolgt auch der Austritt aus der Kräuselkammer
sehr unterschiedlich. Bei erstgenannter Stauchkräuselvorrichtung ist es möglich,
daß sich der größte Teil des vom gestauchten Material ausgeübten Druckes nur gegen
eine der vor der Kräuselkammer angeordneten Verschlußklappen auswirkt. Diese eine
Verschlußklappe wird deshalb sehr stark in ihrem Scharnier um ihre Achse verschwenkt,
und der Fadenstrang schiebt sich seitlich an der anderen, nur leicht verschwenkten
Verschlußklappe vorbei ins Freie. Für einen gleichmäßigen Druck und gleichmäßiges
Stauchen des Fadenmaterials in der Kräuselkammer ist also keine Gewähr gegeben.
Die Vorrichtung mit nur einer Verschlußklappe hat wiederum den Nachteil, daß die
Verschlußklappe vom gestauchten Fadenmaterial um ihre Achse geschwenkt wird und
seitlich an den Strang des gestauchten Fadenmaterials drückt. Dadurch läßt sich
nicht immer der richtige Druck für das in der Kammer gestauchte Fadenmaterial einstellen,
weil mit der Schwenkbewegung der Verschlußklappe auch der Hebelarm für das Belastungsgewicht
schwenkt, und sich durch die Schwenkbewegung die Länge des druckausübenden Hebels
verändert. Außerdem ist der von der Verschlußklappe ausgeübte Druck gegen das gestauchte
Fadenmaterial einseitig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stauchkräuselkammerverschluß zu
schaffen, mit dem die angeführten Mängel beseitigt werden und durch den ein gleichmäßig
geradliniger Austritt des gestauchten Fadenmaterials am Kammerauslauf gewährleistet
ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe besteht darin, daß am Kammerauslauf
zwei durch Zahnräder formschlüssig verbundene Nocken gegensinnig um ihre Achsen
in begrenzten Endstellungen schwenkbar angeordnet sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigt darin Abb. 1 die Verschlußmechanismen der Stauchkräuselkammer
in Ansicht, Abb.2 eine Draufsicht dazu, Abb. 3 einen Schnitt entsprechend A-B in
Abb. 1. Im Gehäuse 1 sind die Nocken 2, 3 mit ihren Achsen 4, 5 schwenk- bzw. drehbar
gelagert. Durch Zahnräder
6, 7 sind die Achsen 4, 5 formschlüssig
verbunden; ein mit der Achse 4 verbundener Hebel 8 ist an seinem einen
Ende 9 mit Mitteln 10 versehen, um den Zug der Feder 11 od. dgt. zu verändern.
Durch ein Einstellmittel 12 ist die eine Ankerstelle der Feder od. dgl. veränderlich.
Die Schwenkendstellungen der Nocken 2, 3 werden einmal durch das Anliegen
des langen Hebelendes 13 am regelbaren Anschlag 14, 15, zum anderen durch Anliegen
der Nocken 2, 3 an der Wand 16, 17 der Austrittsöffnung der Kräuselkammer
begrenzt. Mit 18 ist die Richtung des aus der Kräuselkammer austretenden
Fadengutes bezeichnet; die Bezeichnung 2 a und 3 a tragen -die Nocken in
der Schwenkendstellung bei 16 und 17:
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist wie folgt.
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Durch den Zug der Feder 11 od. dgl. wird der Hebel
8 von seinem einen Ende 9 aus mit dem anderen Ende 13 gegen
den regelbaren Anschlag 14, 15 gezogen. Der Hebel 8 ist mit der Achse
4, und über die Zahnräder 7, 6 ist die Achse 5 formschlüssig
mit der Achse 4 verbunden. Die beiden Nocken 2, 3 sind mit den Achsen
4, 5 verbunden. Sobald die Stauchkräuselvorrichtung in Betrieb genommen wird,
erfolgt eine Zusammenpressung des Fadengutes in der Kräuselkammer, und das Fadengut
drückt in Richtung des Pfeiles 18 gegen die Nocken 2, 3. Sobald der
Druck des Fadengutes größer wird, als die Feder 11
od. dgl. über den Hebel
8 Zug auszuüben in der Lage ist, werden die Nocken nach der in der Abb. 3
mit 2a und 3 a bezeichneten Stellung hingeschwenkt. Da die Achsen
4, 5 formschlüssig verbunden sind, erfolgt die Schwenkbewegung und der dieser
Schwenkbewegung entgegengesetzte Druck gleichmäßig von beiden Seiten, so daß das
Fadengut zentrisch aus der Kammer austritt.