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Hilfsträger zum Verlegen von Kleinmosaiksteinchen oder -plättchen
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hilfsträger zum Verlegen von Kleinmosaiksteinchen
oder -plättchen zur Herstellung eines Fußboden- oder Wandbelages, welcher die einzelnen
mit Fugenabstand an ihm anhaftenden Steinehen bei der Verlegearbeit trägt und nach
dem Verlegen entfernt wird.
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Zur Herstellung von Kleinmosaikfußböden und Kleinmosaikwänden wurden
bisher Bogen, beispielsweise aus Papier, verwendet. Dabei wurde folgendermaßen vorgegangen:
Die Bogen im Format von etwa 30X30 oder 30X60 cm wurden auf die Oberseite der zu
verlegenden Steinehen aufgelegt, nachdem letztere in Rasterbrettern üblicher Ausführung
nach der Vorlage bzw. dem Muster eingesetzt worden waren. Die Bogen wurden an die
Oberseite, d. h. an die später sichtbare Seite, der Steinehen angeklebt und dienten
somit als Hilfsträger. Daraufhin wurden die die Steinehen tragenden Bogen in das
an der Wand oder im Fußboden vorbereitete Mörtelbett eingebracht bzw. eingesetzt.
Die Vorbereitung eines derartigen Mörtelbettes erfordert schon deshalb besondere
Sorgfalt, weil die die Steinehen tragenden Papierbahnen später vollkommen glatt
und eben liegen sollen. Es liegt auf der Hand, daß schon die Herstellung eines derartigen
Mörtelbettes auf Grund der verlangten Glattflächigkeit nicht einfach ist; darüber
hinaus stößt aber gerade das Verlegen der die Steinehen tragenden Papierbahnen im
Boden oder an der Wand auf besondere Schwierigkeiten, weil die Papierbahnen biegsam
sind und infolgedessen nur mit besonderer Sorgfalt ausgerichtet und ein- oder angebracht
werden können. Da ferner die Bogen mit den Steinehen im Mörtel gewissermaßen schwimmen,
ist auch die Ausrichtung nach den Fugen erschwert. Man half sich bisher damit, daß
man die Papierbahn an den Rändern einschnitt und die Randplättchen oder -steinchen
der Fuge der benachbarten Bahn anpaßte.
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Ganz unabhängig davon, daß diese Verlegeart kostspielig und zeitraubend
ist, werden auch an die Geschicklichkeit des Verlegers besondere Anforderungen gestellt.
Es ist somit nur ein auf diesem Gebiet eingearbeiteter Fachmann in der Lage, beispielsweise
ein einwandfreies Wandmuster aus Kleinmosaiksteinchen zu setzen. Bemerkt sei noch,
daß üblicherweise als Papierbahnen Zeitungspapier verwendet wurde, welches in mehreren
Lagen auf die Oberseite der später zu verlegenden Steinehen aufgeklebt und nach
Fertigstellung des Musters abgelöst oder abgerissen wurde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Hilfsträger
zu schaffen, mit welchem es möglich wird, das Ausrichten der Anschlüsse fugengerecht
und bei bestimmten Mustern anschlußgerecht zu gestalten, ohne daß hierbei Behelfsmaßnahmen
vorgesehen sein sollen; es soll damit ein einfacher Hilfsträger geschaffen werden,
dessen Handhabung ohne Spezialausbildung und besondere fachliche Erfahrung möglich
ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der Hilfsträger
eine wieder verwendbare, unverziehbare Platte oder Folie etwa in der Größe der Rasterbretter
ist; welcher der Rastereinteilung entsprechende Markierungen aufweist oder zum mindesten
teilweise durchsichtig ist.
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Die Platte kann .aus Glas, die Folie aber aus Kunststoff bestehen,
wobei als Kunststoffe vorzugsweise diejenigen in Frage kommen, die glasklar und
hart sind. So könnten hierfür beispielsweise Polymerisate und Mischpolymerisate
der Acrylsäure und der Methacrylsäure und deren Ester, Amide und Nitrile verwendet
werden. In jedem Fall kommt es bei der erfindungsgemäßen Platte oder Folie darauf
an, daß eine Wiederverwendbarkeit derselben gewährleistet ist.
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Die Platte oder Folie kann etwas geringere Abmessungen als die Innenabmessungen
der Rasterplatte haben; die Markierungen können aus an den Rändern der Platte oder
Folie vorgesehenen Einkerbungen bestehen; auch ist es möglich, die Markierungen
auf der dem Bedienenden zugekehrten Seite der Platte als durchgehendes Netz einzuzeichnen.
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Weiterhin kann es in bestimmten Fällen zweckmäßig sein, den Hilfsträger
nach dem Ankleben der Steinehen zu teilen oder nach einem bestimmten Muster auszuschneiden;
eine Teilung kann dann in Frage kommen, wenn das Muster der Steinehen in
eine
Ecke verlegt werden soll und die Musterwahl keine Verwendung von z. B. zwei Rasterbrettern
vorteilhaft erscheinen läßt.
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Zur leichteren Verwendung der erfindungsgemäßen Platte kann an deren
Rückseite eine Handhabe oder ein Handgriff angebracht sein; unabhängig von der Möglichkeit,
die Platte einzeln mit einem Handgriff zu versehen, kann außerdem auch so vorgegangen
werden, daß auf den Rückseiten der Platten Anschläge oder Hilfsmittel angeordnet
sind, die ein schnelles Ausrichten von nebeneinanderliegenden Platten beispielsweise
mittels einer Latte ermöglichen; es könnte auch stattdessen eine Halterung an den
einzelnen Platten vorgesehen werden, so daß mehrere Platten zu gleicher Zeit verlegbar
sind.
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Durch den erfindungsgemäßen Hilfsträger wird die Möglichkeit geschaffen,
Mosaiksteinchen in der Art von Fliesen üblicher Größe, beispielsweise 20 X 20, 24X24,
40X40, 50X50 oder 100X100 mm, zu verlegen.
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Die Verlegung der Mosaiksteinchen mit dem erfindungsgemäßen Hilfsträger
geschieht beispielsweise auf folgende Weise: Die Mosaikplättchen oder -steinohen
werden wie bisher 'mit der Rückseite nach unten in die Rasterbretter eingebracht,
und zwar in Anlehnung an die Vorlage oder das Muster. Sie können dabei entweder
eingelegt, eingerüttelt oder auf andere Weise eingebracht werden. Nachdem das Rasterbrett
in der eben angegebenen Weise gefüllt ist, wird die vorzugsweise dünne erfindungsgemäße
Platte oder Folie mittels eines für Verlegearbeiten bisher verwendeten Leims oder
Klebers auf diejenige Seite aufgeklebt oder geleimt, die später die sichtbare Seite
der Steinehen bildet.
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Hierdurch ist von vornherein sichergestellt, daß die Oberfläche der
Steinehen vollkommen plan oder eben ist. Die Platte muß unverziehbar sein, da sonst
eine gegenseitige Verrückung der einzelnen Steinehen wie beim bisherigen Verfahren
eintreten würde. Die Platte braucht aber nicht starr zu sein, da sonst eine Verlegung
der Kleinmosaiksteinchen an runden Flächen (z. B. Säulen) oder unebenen Flächen
nicht möglich ist.
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Der auf die Unterseite der Platte oder Folie aufgebrachte Leim oder
Kleber wird auf letztere aufgespritzt oder auf andere Weise aufgebracht. Danach
wird die Platte unter leichtem Andrücken auf die Oberseite bzw. spätere Sicht- oder
Trittfläche der Steinehen geklebt. Die Größe der Platte richtet sich vor allen Dingen
- wenn auch nicht in jedem Fall -nach der Größe der Rasterbretter, wobei vorzugsweise
so vorgegangen wird, daß die Platte mit etwas kleineren Abmessungen als die Innenabmessungen
des entsprechenden Rasterbrettes versehen ist.
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Wenn auch gewöhnlich eine Verlegung der Muster entsprechend der Form
der Rasterbretterabmessungen im Einklang mit der Fliesenfarm erfolgt, muß doch darauf
verwiesen werden, daß die Platte auch eine Form haben kann, die dem eigentlichen
Muster, beispielsweise einer Figur, entspricht, wobei die Platte vorher geschnitten
wird und die asymmetrischen Umrisse des zu verlegenden Musters aufweisen kann.
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Nach dem Anbringen der Kleinmosaiksteinehen oder -plättchen an der
erfindungsgemäßen Platte oder Folie wird die Platte wie bei den bisherigen Verfahren
in das Mörtelbett eingelegt und eingeklopft. Durch die 'unverziehbare Platte bzw.
die nebeneinandenliegenden Platten wird vermieden, daß die Kleinmosaiksteinchen
zu schwimmen beginnen.
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Wenn eine vollständig durchsichtige Platte verwendet wird, ist es
nicht nur möglich, die Fugen aufeinander abzustimmen, sondern gleichzeitig auch
zu überprüfen, ob nicht beim Verlegen des Musters, in den Rasterbrettern eine falsche
Farbwahl für die Steinehen vorgenommen worden ist. Es wird also durch die Transparenz
möglich, die Steinehen eines zusammenhängenden Musters nach der Fugenflucht sehr
einfach auszurichten, wobei der »Fliesen«-Leger das Bild der Kleinmosaiksteinchen
genau sieht.
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Nach Abbinden des Mörtelbettes läßt sich der Hilfsträger z. B. durch
leichtes Erhitzen, etwa mit einer Lötlampe, von den Steinehen abheben und ist danach
sofort wieder verwendbar. Etwaige Leimreste an den Steinehen werden wie bisher abgewaschen.
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Da die »Kleinmosaikplatten« wie Fliesen verlegbar sind, ist ein nachheriges
Ausrichten - wie bisher nach Lösen der Papierbahnen - nicht mehr erforderlich, so
daß die Verlegearbeit selbst ebenfalls leichter und schneller vonstatten geht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verlegehilfsmittel liegt
darin, daß beim Verlegen von Mustern beispielsweise mittels eines Glasschneiders
ohne weiteres Streifen oder auch andere Plattenformen von nur einer oder mehreren
Reihen von Steinehen oder Plättchen abgeschnitten und dem Muster entsprechend dann
ebenso plan verlegt werden können, was bei den bisher verwendeten Verfahren mittels
Papierbahnen überhaupt nicht möglich war. Außerdem können auf diese Weise Ecken,
Winkel oder Aufkantungen ausgelegt werden.
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Schließlich können an den Hilfsträgern Handgriffe angebracht sein,
die eine leichte Handhabung insbesondere während der Verlegearbeit selbst ermöglichen;
auch kann so vorgegangen werden, daß durch Anschläge, Halterungen oder Bügel ein
Ausrichten mehrerer nebeneinanderliegender, mit Steinehen besetzter Hilfsträger
ohne Schwierigkeiten ermöglicht wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Die einzelnen Kleinmosaiksteinchen oder -plättchen 1 sind - was nicht
dargestellt wurde - in den Rasterbrettern entsprechend dem ursprünglichen Muster
ausgelegt worden und haften mittels eines auch bisher für diesen Zweck verwendeten
Leims 2 an einer Platte 3. Bei dem Ausführungsbeispiel ist an eine Platte aus Glas
gedacht, so daß, wie ersichtlich, sämtliche Fugen 4 und 5 zwischen
den Kleinmosaiksteinchen sichtbar sind. Die Platte 3 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
etwas geringere Abmessungen auf als die Außenabmessungen der an ihr anhaftenden
Kleinmosaiksteinchen oder -plättchen. So ist die Platte etwa in einem Abstand von
2 mm (6) ringsum kleiner als die Außenabmessungen der daran anhaftenden Steinehen
bzw. die Innenabmessungen des Rasterbrettes.
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Statt einer durchsichtigen Platte kann ohne weiteres eine andere unverziehbare
Platte, die nicht oder nur teilweise durchsichtig ist, verwendet werden. Diese Platte
weist dann an den Rändern beispielsweise Einkerbungen auf der Höhe der Fugen 4 und
5 auf.