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Verfahren zur Herstellung eines Kobalt-Molybdänoxyd-Träger-Katalysators
für die selektive Hydrierung von Acetylenen Die Erfindung betrifft die Herstellung
von Kobalt-Molybdänoxyd-Träger-Katalysatoren für die selektive Hydrierung von Acetylen-Kohlenwasserstoffen
in Gasgemischen, die Olefine und Wasserstoff enthalten, wobei die Katalysatoren
durch Aufbringung einer 6-wertigen Molybdän-und einer 2-wertigen Kobaltverbindung
auf einen Träger aus hydraulischem Zement und Lehm oder Ton und anschließende Reduktion
bei erhöhter Temperatur im Wasserstoffstrom hergestellt werden.
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Für die selektive Hydrierung von Acetylen zu Äthylen sind bereits
Katalysatoren aus Nickeloxyd und Molybdänoxyd, die auf Kieselgur aufgebracht sind,
vorgeschlagen worden. Diese Nickelkatalysatoren besitzen jedoch eine sehr hohe Aktivität,
so daß die Hydrierung zu weit fortschreitet. Darüber hinaus sind bekanntlich Nickelkatalysatoren
gegenüber geringen Mengen Schwefel bzw. Schwefelverbindungen außer ordentlich empfindlich.
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Bei der selektiven Hydrierung kleiner Mengen eines Acetylens in der
Gasmischung ist es notwendig, das Acetylen völlig zu hydrieren, ohne den Olefingehalt
erheblich zu erniedrigen. Gasmischungen, die z. B. zur Herstellung von Polyäthylen
verwendet werden, sollen im wesentlichen aus Olefinen und Wasserstoff mit nicht
mehr als 25 ppm Acetylen bestehen.
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Mischungen, die höhere Acetylenkonzentrationen aufweisen, wurden für
die-Polymerisationsreaktion als nicht geeignet befunden.
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Gegenstand dieser Erfind-ung ist es, einen Katalysator bereitzustellen,
der die Hydrierung kleiner Mengen von Acetylenen in Gasmischungen erlaubt, so daß
der Gehalt an Acetylenverbindungen auf einige wenige Anteile, bezogen auf eine Million
Teile des Gemisches, verringert wird. Gleichzeitig soll der Hydrierungskatalysator
für die Hydrierung von Olefinen verhältnismäßig inaktiv sein, dagegen aber aktiv
und selektiv gegenüber den Verunreinigungen der Gasgemische, insbesondere derer,
die aus Raffinerieverfahren stammen und die unterschiedliche Mengen von Schwefelverbindungen
enthalten, so daß die Hydrierung von Schwefelverbindungen, z. B. Kohlenoxysulfid,
zu leichter entfernbaren Verbindungen beschleunigt wird.
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-Es wurde nun gefunden, daß-man einen selektiv wirkenden Katalysator
dadurch leicht herstellen kann, daß man Kobalt-Molybdänoxyd auf einen Träger aufbringt,
der hydraulischen Zement, Lehm bzw. Ton guter Plastizität und starker Bindefähigkeit
und Aluminiumoxyd enthält, worauf man die Masse reduziert, um Kobalt-Molybdänoxyd
zu aktivieren.
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Das verwendete Trägermaterial ist besonders geeignet,
weil es den rauhen
Regenerierungsbedingungen, ohne seine mechanische Festigkeit-zu verlieren und ohne
Beeinträchtigung der Katalysatoraktivität oder Selektivität, widersteht, denen der
Katalysator nach mehrwöchigem Gebrauch unterworfen werden muß, um die polymeren
Ablagerungen zu entfernen.
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Das katalytisch aktive Material des erfindungsgemäßen Katalysators
liegt vorzugsweise in Form eines Kobalt-MolyWänoxyd-Komplexes vor, dessen molares
Verhältnis Kobalt zu Molybdän annähernd 1 : 1 beträgt. Nach der Reduktion liegt
das reduzierte Material in Spinellkristallform vor. Die Gitterkonstante beträgt,
wie durch Röntgenbe'ugungsaufnahmen festgestellt wurde, 8, 46 A. Kombinationen dieses
Materials mit gefällten oder imprägnierten Oxyden des Kobalts oder Molybdäns eignen
sich ebenfalls. Andererseits können auch innige Mischungen von Kobalt-und Molybdänoxyden,
wie sie z. B. bei der gemeinsamen Fällung oder Imprägnierung auf einem Träger und
nachfolgender Kalzinierung entstehen, verwendet werden.
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Das Verhältnis von Kobalt zu Molybdän im Katalysator kann, obwohl
man das 1 : 1-Verhältnis bevorzugt, im Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3 schwanken. In
diesem Fall nimmt man an, daß ein Überschuß von einem der beideni Oxyde, so daß
das Verhältnis Molybdän zu Kobalt =1 : 1 überschritten wird, nicht zu einer weiteren
merklichen Steigerung der katalytischen
Aktivität des fertigen
Katalysators führt, sondern daß ein Molybdänoxydüberschuß nur als zusätzlicher Träger
wirkt und ein Kobaltoxydüberschuß die Aktivität nur so geringfügig beeinflußt, daß
der erhöhte Zusatz nicht zu einer merklichen Steigerung der gesamten Aktivität führt.
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Die relative Menge aktiven Materials im Träger kann natürlich verändert
werden, und in bestimmten Fällen hat sich dies als notwendig herausgestellt, damit
die gewünschte Selektivität und Aktivität für den jeweiligen Gasstrom, mit dem der
Katalysator verwendet wird, erreicht wird. Im allgemeinen soll jedoch die Menge
des katalytisch aktiven Materials in Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Katalysatormasse,
innerhalb des Bereiches von etwa 2, 5 bis 15 °/o liegen. Die geeignetste Menge aktiven
Materials innerhalb dieses Bereiches hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.
B. dem Verhältnis Kobalt zu Molybdän, der Zusammensetzung des Trägers, der Zusammensetzung
des zu behandelnden Gasstromes, dem Ausmaß der benötigten Acetylenentfernung sowie
den Bedingungen der Temperatur, des Drucks und der Strömungsgeschwindigkeit.
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Die Zusammensetzung des Trägermaterials ist wegen des Einflusses
auf die Aktivität des katalytisch wirksamen Stoffes und wegen der äußerst rauhen
Behandlung, der die Katalysatoren ausgesetzt sind, sehr wichtig. Nach 2-oder 3wöchiger
Verwendung haben sich auf der OberBäche polymere Ablagerungen gebildet, die den
Katalysator inaktivieren. Diese Ablagerungen kann man wegbrennen, indem man Wasserdampf
und Luft durch die Katalysatorfüllung bei einer Temperatur von ungefähr 400°C hindurchleitet
; innerhalb der Füllung kann die Temperatur dabei bis zu 670°C ansteigen. Diese
regenerierende Behandlung dauert ungefähr 2 oder 3 Tage. Nach dieser Behandlung
muß der Katalysator mit Wasserstoff bei hoher Temperatur wieder reduziert werden.
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Im Anschluß daran wird die Temperatur wieder auf die Arbeitstemperatur
von 220 bis 280°C erniedrigt.
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Nur wenige Trägermaterialien überstehen eine solche Regenerierungsbehandlung
ohne physikalische oder chemische Schäden, welche die Lebensdauer des Katalysators
erheblich verkürzen. Ein für die technische Verwendung wirtschaftlicher Katalysator
sollte eine praktische Lebensdauer von I bis 3 Jahren besitzen.
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Das Trägermaterial des erfindungsgemäßen Katalysators ist eine Mischung
von Lehm und hydraulischem Zement mit oder ohne Aluminiumoxyd. Verschiedene abbindende
Lehme bzw. Tone, z. B. Kaolin, und bestimmte Schamottearten können verwendet werden.
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Auch sind verschiedene hydraulische Zemente, z. B. solche mit Portlandzementen
und Aluminiumoxyd, geeignet. Die relative Mengenverhältnisse der Bestandteile in
dem Träger können verändert werden.
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So kann z. B. die Menge an Zement von ungefähr 20 bis ungefähr 85
Gewichtsprozent, bezogen auf den Träger, betragen, und die Menge an Lehm läßt sich
von ungefähr 10 bis zu ungefähr 50 Gewichtsprozent des Trägers verändern, während
die Menge an Aluminiumoxyd von ungefähr 0 bis zu ungefähr 40 Gewichtsprozent variieren
kann. Es können auch andere Stoffe, z. B. Magnesit oder Talk, als Ersatz des Aluminiumoxyds
verwendet bzw. dem Aluminiumoxyd zugefügt werden. Versuche haben ergeben, daß das
Aluminiumoxyd sowohl hochwertiges als auch minderwertiges Material sein kann.
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Im folgenden sollen einige Beispiele den erfindungsgemäßen Katalysator
und das Verfahren seiner Herstellung und Verwendung erläutern : Beispiel 1 Ein Katalysator,
der aus 4, 4°lO eines Kobalt-Molybdänoxyd-Komplexes besteht, der auf einem Zement-Lehm-Aluminiumoxyd-Träger
niedergeschlagen ist, wurde auf die folgende Weise hergestellt : Eine Lösung von
Ammoniummolybdat und Kobaltsulfat, die gleiche molare Gewichtsverhältnisse von Kobalt
und Molybdän enthält, wurde mit Natronlauge als fällendes Mittel neutralisiert.
Die Wasserstoffionenkonzentration wurde dabei innerhalb des Bereiches von pH 6,
5 bis 6, 9 gebracht. Die entstehende Fällung wurde gewaschen, filtriert und vor
Vermischung mit dem Träger getrocknet. Röntgenstrahlbeugungsuntersuchungen am gefällten,
getrockneten und reduzierten Material zeigten, daß es die oben beschriebene Spinell-Kristallstruktur
besaß. Die Gitterkonstante betrug ungefähr 8, 46 Å.
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Zur Herstellung des Katalysators wurden folgende Substanzen innig
miteinander vermischt : Gewichtsteile Kobaltmolybdat............... 5 Aluminiumoxyd
(hydratisiert)... 45 Lehm...................... 20 Portlandzement............ 30
Eine kleine Menge Wasser wurde während des Mischens zugegeben, um eine semiplastische
Masse zu bilden, die man stehenließ, bis sie teilweise trocken wurde. Dieses teilweise
getrocknete Material wurde dann unter Zusatz von 3 °/0 Graphit als Schmiermittel
zu Tabletten von 0, 635 cm Durchmesser in einer Tablettiermaschine geformt. Dann
ließ man diese Tabletten härten. Die Katalysatormasse wurde in ein auf konstanter
Temperatur gehaltenes Reaktionsgefäß gebracht und 8 Stunden lang reduziert, indem
man Wasserstoffgas bei einer Temperatur von ungefähr 454°C durch die Füllung hindurchleitete.
Die Temperatur der Füllung wurde dann auf ungefähr 235°C herabgesetzt und ein Gasgemisch
folgender Zusammensetzung dann durch das Katalysatorbett geleitet. Das Gasgemisch
durchströmte das Katalysatorbett, nachdem es ein Wasserbad von solcher Temperatur
passierte, daß es mit 3, 5 °/0 Wasserdampf beladen wurde.
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Verbindung Molprozeni Buten...................... 0, 2 Butadien.....................
0, 5 Acetylen...................... 0, 4 Propylen..................... 1, 2 Athylen.....................
33 Kohlenmonoxyd.............. 1, 4 Wasserdampf.............. 29, 4 Methan....................
33, 9 Der Druck des Gases innerhalb des Katalysatorbettes betrug 5, 95 kg/cm2, und
die Strömungsgeschwindigkeit durch das Bett war 600, berechnet auf ein trockenes
Gas bei 15, 5°C und 1 kg/cm2. (Die Strömungsgeschwindigkeit ist das Volumen trockenes
Gas, das durch das Katalysatorbett pro Stunde hindurchgeht, dividiert durch das
Volumen des Katalysatorbettes.) Dieser Versuch wurde 51 Stunden lang ausgeführt.
Die Temperatur des Gases im Katalysatorbett schwankte hierbei von ungefähr 235 bis
ungefähr
260° C. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt
:
Durchschnittlicher |
Temperatur im |
Versuchsdauer Acetylengehalt im |
Katalysatorbett |
in Stunden ausströmenden Gas |
in °C |
in Teilen pro Million |
4 236 5 |
24 237 30 |
27 278 15 |
29 281, 4 15 |
51 278 15 |
So kann man ersehen, daß die Acetylene im Gasstrom praktisch völlig eliminiert wurden
und daß demgemäß der Katalysator zur Entfernung des Acetylens genügend aktiv ist.
Das ausströmende Gas wurde von Zeit zu Zeit auf Olefine untersucht, und es wurde
gefunden, daß die durchschnittliche Menge an hydrierten Olefinen weniger als 1 °/o
der vorhandenen gesamten Olefine ausmachte.
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Beispiel 2 Ein Katalysator, der dem des vorhergehenden Beispiels
ähnlich war, dessen Träger aber aus Aluminiumoxyd bestand, wurde unter gleichen
Bedingungen geprüft. Dieser Katalysator enthielt ungefähr 4, 4°/0 des Kobaltmolybdats,
das man durch Fällung nach dem gleichen Verfahren, wie im Beispiel 1 beschrieben,
hergestellt hatte. Katalysatortabletten wurden durch Zusammenmischung der nachfolgend
genannten Stoffe geformt : Gewichtsteile Kobalt-Molybdänoxyd 12 Aluminiumoxyd...............
294 Graphit...................... 9 Die Tabletten wurden an der Luft getrocknet
und dann in einem isothermen Reaktionsraum mit Wasserstoff, wie im Beispiel 1 beschrieben,
reduziert.
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Ein Gas, das die gleiche Zusammensetzung wie das im Beispiel 1 erwähnte
besaß, wurde durch das Katalysatorbett geleitet und folgender Gehalt an Acetylenen
bei der Analyse des ausströmenden Gases erhalten :
Versuchsdauer Temperatur Acetylene im aus- |
S im Katalysatorbett strömenden Gas in |
in C Teilen pro Million |
4 232, 7 70 |
24 239,4 90 |
27 262, 2 90 |
29 257 70 |
51 258 70 |
Die Strömungsgeschwindigkeit während dieses Versuches belief sich auf 600 wie im
vorhergehenden Beispiel. Durch Vergleich der Acetylenmenge im ausströmenden Gas
kann man sehen, daß dieser Katalysator nicht annähernd so aktiv ist wie der Katalysator
des Beispiels 1, da der durchschnittliche Acetylengehalt des Ausströmungsgases ungefähr
5mal so groß war. Dementsprechend ist der Aluminiumoxyd-Träger-Katalysator nicht
so wirksam wie der Katalysator, der aus einem Zement-und Lehmträger besteht.
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Beispiel 3 Ein Katalysator ähnlich dem des Beispiels 1, der aber
20°/o Kobalt-Molybdänoxyd anstatt 4, 4% und einen Träger aus Zement, Lehm und Aluminiumoxyd
enthielt, wurde in einem isothermen Reaktionsraum, wie im Beispiel 1 beschrieben,
reduziert. Ein Gas folgender Zusammensetzung in einer Mischung mit 5, 6% Wasserdampf
wurde durch das Katalysatorbett geleitet : Verbindung Molprozent Buten......................
0, 2 Butadien..................... 0, 3 Acetylen.................. 0, 4 Propylen.....................
1, 2 Äthylen 33 Kohlenmonoxyd........... 1, 0 Wasserstoff................... 29,
4 Methan..................... 34, 5 Dieses Gas wurde durch das Bett bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1000 geführt. Die Temperatur des Bettes wurde zwischen 104 und 232°C gehalten.
Die Ergebnisse dieses Versuchs waren wie folgt :
Versuchs-Temperatur im Acetylene im |
% hydrierte |
dauer in Katalysatorbett |
Gas in Teilen Olefine |
Tagen in°C |
pro Million |
1 132 14- |
2 129 10 2, 5 |
3 104 200 0 |
6 104 200 0 |
7 232 0 100 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß dieser Katalysator nicht genügend selektiv
ist. Ist die Temperatur für den Katalysator entsprechend hoch, um eine ausreichende
Entfernung des Acetylens zu bewirken, wird die Menge an Olefinen, die hydriert und
dementsprechend verloren wird, außergewöhnlich hoch.
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Wird andererseits die Temperatur auf einen Bereich erniedrigt, in
welchem Olefine nicht hydriert werden, so ist der Katalysator nicht genügend aktiv,
um die Entfernung der Acetylene zu bewirken. Aus diesem Beispiel geht hervor, daß
die relative Menge an dem Kobalt-Molybdän-Komplex, die auf dem Katalysator niedergeschlagen
ist, weniger als 20°/o betragen sollte.
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Beispiel 4 Es wurde ein Katalysator verwendet, der dem des Beispiels
1 ähnlich war, aber ungefähr 10°/o Kobaltmolybdat enthielt, das nach der im Beispiel
1 angegebenen Methode hergestellt wurde. Dieser Katalysator wurde in einen isothermen
Reaktionsraum, wie im Beispeil 1 beschrieben, reduziert. Ein Gas der folgenden Zusammensetzung
wurde durch den Reaktionsraum mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ungefähr 1000
und bei einer Temperatur, die zwischen 230 und 260°C variierte, hindurchgeblasen
:
Verbindung Molprozent Buten...... 0, 2 Butadien............. 0,
5 Acetylen........ 0, 2 Propylen........ 6, 0 Athylen.............. 20, 3 Kohlenmonoxyd..........
1, 2 Wasserstoff ...... 20, 0 Methan............. 44, 1 Der Druck betrug 14 kg/cm2.
Das Gas wurde 8 Tage lang durch das Katalysatorbett geschickt. Es wurde gefunden,
daß während dieser Zeit praktisch die gesamten Acetylene ohne unerwünschte Hydrierung
von Olefinen entfernt wurden. Am Ende des achten Tages wurden ungefähr 0, 0648 g
Kohlenoxysulfid, bezogen auf 2, 832m3 Gas, unter Normaledingungen hinzugefügt. Analysen
des ausströmenden Gases wurden bei verschiedenen Zeiten, beginnend vom achten bis
zum sechzehnten Tag des Versuches, ausgeführt, und es wurde gefunden, daß der durchschnittliche
Acetylengehalt des Ausströmungsgases etwas weniger als 20 Teile pro Million betrug.
Diese Analysen ergaben auch, daß keines von den Olefinen hydriert worden war.
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Aus diesem Beispiel ergibt sich, daß ein Katalysator, der 10°/0 des
Kobalt-Molybdänoxyd-Komplexes auf dem Zement-Lehm-Aluminiumoxyd-Träger enthält,
völlig befriedigend zur Verwendung in der Reinigung von Gasströmen ist, die schwefelfrei
sind bzw. kleine Mengen von Schwefelverbindungen enthalten. Darüber hinaus behielt
dieser Katalysator eine sehr gute Aktivität und Selektivität mit beiden Gasmischungen
bei.
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Beispiel 5 Ein Gas der gleichen Zusammensetzung wie in dem vorhergehenden
Beispiel wurde durch einen reduzierten Katalysator geleitet, der dem des Beispiels
3 entsprach und 20 °/o Kobalt-Molybdänoxyd enthielt.
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0, 408 g Schwefel in der Form von Kohlenoxysulfid, bezogen auf 2,
83 Nm3, entsprechend 96 Teilen Schwefel pro Million Teile Gas, wurden dem Gasstrom
zur Prüfung hinzugegeben, ob ein Katalysator mit 20°/0 des Kobalt-Molybdänoxyd-Komplexes
genügend selektiv ist, um bei Gasströmen, die verhältnismäßig große Mengen an Schwefel
enthalten, Verwendung finden zu können. Die Ergebnisse dieses Versuches mit Schwefel
enthaltender Gasmischung waren folgende : Durchschnitt-Versuchs-Temperatur des licher
Acetylengehalt im aus- % hydrierte dauer Katalysatorbettes strömenden Gas Olefine
in Tagen in °C in Teilen pro Million 1 232 5 4, 1 1 232 5 5, 1 4 333 5 3, 2 4 333
5 4, 2 Aus diesen Ergebnissen kann man ersehen, daß der Katalysaor mit 20°/o aktivem
Material viel zu aktiv ist, um selektiv zu sein, sogar mit Gasströmen, die hohe
Schwefelkonzentrationen enthalten. Um zu bestimmen, ob der Katalysator durch Dämpfen
in seiner Wirksamkeit herabgesetzt werden kann, wurde das Katalysatorbett bei Beginn
des vierten Tages einige
Stunden zur Verminderung der Aktivität des Katalysators
mit Wasserdampf behandelt. Sogar nach dem Dämpfen betrug der Prozentgehalt an hydrierten
Olefinen 3, 2, was anzeigt, daß der Katalysaotor nicht selektiv wirkt.
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Beispiel 6 Zur Bestimmung, ob der Katalysator des Beispiels 1, der
aus 4, 4 °/o Kobaltmolybdat und einem Zement-Lehm-und Aluminiumoxyd-Träger bestand,
zur Verwendung bei der Entfernung von Acetylen aus schwefelhaltigen Gasströmen geeignet
ist, wurde folgender Gasstrom durch den reduzierten Katalysator des Beispiels 1
geführt : Verbindung Molprozent Acetylen............... 0, 4 Buten...............
0, 2 Butadien................. 0, 5 Propylen............ 1, 2 Athylen................
33, 0 Kohlenmonoxyd....... 1, 4 Wasserstoff. 29, 0 Methan ................ 33, 9
Kohlenoxysulfid in einer Menge von 0, 1296 g, bezogen auf 2, 832 Nm3 Gas, wurde
zum Gasstrom gegeben, der damit einen Schwefelgehalt von ungefähr 16 Teilen pro
Million enthielt. Das Gas enthielt ebenso ungefähr 5, 5°/o Wasserdampf.
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Das Katalysatorbett wurde durch Reduktion, wie im Beispiel 1 beschrieben,
aktiviert und das Gas durch das Bett mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1000
bei einem Druck von 5, 95 kg/cm2 und bei einer Temperatur, die zwischen 232 und
333°C schwankte, geführt. Folgende Ergebnisse wurden bei diesem Versuch erhalten
: Durchschnittlicher Temperatur Versuchsdauer Acetylengehalt im im Katalysatorbett
in Stunden ausströmenden Gas in °C in Teilen pro Million 4 232 30 5 260 10 241/2
260 30 31 305 30 49 305 55 53 305 30 76 322 32 98 333 15 100 333 10 Die Analyse
des ausströmenden Gases zeigte, daß nur 0, 6 Molprozent der Olefine hydriert worden
waren. Darüber hinaus wurde der Kobalt-Molybdänoxyd-Katalysator als wirksam für
die Hydrierung des Kohlenoxysulfids zu Verbindungen befunden. So stellt dieser Katalysator
auch einen wirksamen Entschwefelungskatalysator dar.
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Aus der oben angeführten Tabelle kann man ersehen, daß das durchschnittliche)
Acetylendurchsickern « etwas höher war, als es im Beispiel 1 aufgezeigt wurde.
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Dies hat seinen Grund im störenden Einfluß des Schwefels auf den Katalysator.
Bei einer Temperatur von ungefähr 333°C war jedoch die Aktivität des Katalysators
genügend hoch, um alles vorhandene Acytelen bis auf 10 bis 15 Teile pro Million
wirksam zu entfernen,
Beispiel 7 Ein Katalysator, der ungefähr 14
Gewichtsprozent Kobaltmolybdat mit einem molaren Gewichtsverhältnis von etwa 1 :
1, 6 von Kobalt zu Molybdän enthielt, wurde aus folgenden Bestandteilen hergestellt
: Gewichtsteile Kobaltnitrat-Hexahydrat [Co (N03) z 6 H20]........... 13, 5 Molybdäntrioxyd
10, 5 Aluminiumoxyd-Monohydrat... 54, 5 Portlandzement................ 24 Lehm........................
16 Das Kobaltnitrat wurde mit Leitungswasser derartig verdünnt, daß die Konzentration
von Kobalt, berechnet als Kobaltoxyd, darin 15°/o betrug. Diese Lösung wurde mit
dem Aluminiumoxyd zusammengemischt und 5 Minuten innig vermengt. Das Molybdäntrioxyd
wurde in etwa 15 Gewichtsteilen 29°/oiger Ammoniaklösung aufgelöst, die entstehende
Ammonmolybdatlösung zu der Aluminiumoxyd-Kobaltnitrat-Mischung gefügt und die ganze
Mischung weitere 5 Minuten gründlich vermengt. Die entstehende pastöse Masse wurde
dann an der Luft 8 Stunden bei 500°C kalziniert. Das kalzinierte Produkt wurde danach
abgekühlt und mit dem Portlandzement und dem Lehm innig verrieben. Während dieses
Anrührens wurde genügend Wasser zugegeben, um eine feuchte plastische Masse herzustellen,
die man dann stehenließ, bis sie teilweise trocken wurde. Die teilweise getrocknete
Masse wurde dann unter Zugabe von Graphit, wie im Beispiel 1 beschrieben, tablettiert.
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Dieser Katalysator kann zur Entfernung unerwünschter Verunreinigungen
durch katalytische Reaktion bei Gasströmen, die organische Schwefelverbindungen
enthalten, Verwendung finden.
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Aus den oben angeführten Beispielen kann der Fachmann ersehen, daß
ein überlegener Katalysator hergestellt wurde, der besonders zur selektiven Hydrierung
von Acetylenen in Gasen geeignet ist, die Olefine enthalten, die jedoch selbst nicht
hydriert werden sollen. Darüber hinaus ist der erfindungs-
gemäße Katalysator recht
geeignet für Gase, die verhältnismäßig große Mengen an Schwefelverbindungen enthalten,
die für gewöhnlich als Katalysatorgifte bei derartigen Reaktionen wirken.