DE1143483B - Verwendung von organischen Verbindungen als Pigmentfarbstoff - Google Patents
Verwendung von organischen Verbindungen als PigmentfarbstoffInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
C 22002 IVc/8m
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 14. F E B R U A R 1963
Während auf dem Gebiet der blauen und grünen Pigmentfarbstoffe in den Phthalocyaninen bzw.
chlorierten Phthalocyaninen und in den Indanthronen organische Pigmente gefunden wurden, die den
meisten Ansprüchen genügen und außerdem sehr preisgünstig sind, fehlte es bisher an echten und
preiswerten organischen Braunpigmenten. Anderseits ist gerade der Bedarf an Braunpigmenten
besonders groß, beispielsweise für die Lederfärberei oder zur Herstellung spinngefärbter Viscosestrümpfe,
so daß man bisher gezwungen war, anorganische Braunpigmente, insbesondere Eisenoxyde, zu verwenden.
Diese haben jedoch den Nachteil einer geringen Farbstärke und neigen infolge ihres relativ
hohen spezifischen Gewichtes während den Applikationsprozessen zur Sedimentation.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel
O2N
NH
NO2
OR
OR
NH
NO2
O2N
worin_ R eine niedere Alkylgruppe, beispielsweise eine Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- oder Isobutyl-,
insbesondere aber eine Methylgruppe bedeutet, bezüglich Echtheiten, Brillanz, Ausgiebigkeit
und Preiswürdigkeit die Anforderungen, die an ein Pigment gestellt werden, in hohem Maße erfüllen
und sich hervorragend zum Pigmentieren von Material der verschiedensten Art eignen.
Die verfahrensgemäß zu verwendenden Pigmente können zweckmäßig durch Kondensation von 1 Mol
eines 4,4'-Diamino-3,3'-dialkoxydiphenyls mit 2 Mol 2,4-Dinitrochlorbenzol in bekannter Weise erhalten,
werden.
Als mit den neuen Pigmentfarbstoffen zu färbende Materialien seien genannt beispielsweise plastische
Massen, wie Kautschuk, Casein, Polymerisationsharze, wie Polyvinylchlorid und dessen Copolymere,
Polyvinylacetale, Polyäthylen, Polypropylen, Polystyrol sowie dessen Mischpolymerisate mit Polyestern
aus ungesättigten Dicarbonsäuren und Diolen, Polyacrylate und deren Copolymerisate, Silikon
Verwendung von organischen Verbindungen als Pigmentfarbstoff
Anmelder:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 27. Juli 1959 und 5. Mai 1960
(Nr. 76 250 und Nr. 5130)
Dr. Ernst Reich, Basel (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
und Silikonharze. Die verfahrensgemäß zu verwendenden Pigmente eignen sich ferner zur Herstellung
gefärbter Kondensationsharze, insbesondere Aminoplaste, beispielsweise Harnstoff-oder Melaminformaldehydharze,
Polyadditionsharze, wie Epoxy- oder Polyurethanharze oder Alkydharze, sowie zur Herstellung gefärbter Lacke, enthaltend eines oder
mehrere der genannten Harze in einem organischen Lösungsmittel, oder wäßriger Emulsionen, enthaltend
eines oder mehrere der genannten Harze oder Vorkondensate, gegebenenfalls in Anwesenheit
von organischen Lösungsmitteln, z. B. einer Öl-inWasser- oder einer Wasser-in-Öl-Emulsion. Solche
Emulsionen eignen sich vor allem zum Imprägnieren oder Bedrucken von Textilien oder anderen flächenförmigen
Gebilden, wie Papier, Leder oder Geweben aus Glasfasern, gegebenenfalls mit anschließender
Härtung durch Hitzebehandlung. Die verfahrensgemäß zu verwendenden Pigmente können auch
zur Herstellung spinngefärbter Fasern, beispielsweise aus Viscose, Celluloseestern oder Polyacrylnitril,
verwendet werden. Außerdem lassen sie sich vorteilhaft bei der Herstellung von kosmetischen Präparaten
verwenden.
Die verfahrensgemäß zu verwendenden Pigmentfarbstoffe werden zweckmäßig vor der Applikation
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in eine feine Verteilung gebracht, beispielsweise durch Mahlen der Rohpigmente in trockener oder
wässerig-feuchter Form mit oder ohne Zusatz eines organischen Lösungsmittels und/oder eines auswaschbaren
Salzes.
Die erfindungsgemäß als Pigmentfarbstoffe zu verwendenden Verbindungen können entweder in
reiner Form als sogenannte Toner oder in Form von Präparaten verwendet werden, in denen das
Pigment in feiner Verteilung, zweckmäßig mit einem Teilchendurchmesser von nicht über 3 μ vorliegt.
Solche Präparate, die noch die üblichen Zusätze, beispielsweise Dispergier- oder Bindemittel, enthalten
können, lassen sich in an sich bekannter Weise durch intensive mechanische Behandlung,
z. B. auf Walzenstühlen oder in passenden Knetapparaten, herstellen. Hierbei wählt man das dispergierende
und die intensive Bearbeitung erlaubende Medium je nach dem ins Auge gefaßten Zweck aus,
z. B. wird man für die Herstellung von wässerigen dispergierbaren Präparaten Sulfitablauge oder dinaphthylmethandisulfonsaure
Salze, für die Herstellung von Acetatkunstseiden-Spinnpräparaten Acetylcellulose,
mit wenig Lösungsmittel gemischt, verwenden.
Infolge ihrer chemischen Indifferenz und guten Temperaturbeständigkeit können die Pigmentfarbstoffe
normalerweise in Massen bzw. Präparaten der genannten Art leicht verteilt werden und dies
zweckmäßig in einem Zeitpunkt, da diese Massen bzw. Präparate ihre definitive Gestalt noch nicht
besitzen. Die zur Formgebung benötigten Maßnahmen, wie Spinnen, Pressen, Härten, Gießen,
Verkleben u. a. m., können dann auch in Gegenwart der vorliegenden Pigmentfarbstoffe ohne weiteres
durchgeführt werden, ohne daß etwaige chemische Reaktionen des Substrates, wie weitere Polymerisationen,
Kondensationen, oder Polyadditionen, behindert werden. Dies war nicht zum vornherein
zu erwarten, insbesondere nicht, daß die im Farbstoffmolekül vorhandenen vier Nitrogruppen gegen
die zur Entschwefelung der Viskose nötigen reduzierend wirkenden Chemikalien beständig sind.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 5 Teile des Pigmentfarbstoffs der Formel
O2N
NH
NO2
H3CO NH-
NO2
(I)
OCH3
NO2
werden mit 95 Teilen Dioctylphthalat vermischt und in einer Kugelmühle so lange vermählen, bis
die Farbstoffteilchen kleiner als 3 μ sind.
0,8 Teile dieser Dioctylphthalatpaste werden mit 13 Teilen Polyvinylchlorid, 7 Teilen Dioctylphthalat,
0,1 Teil Cadmiumstearat und 1 Teil Titandioxyd vermischt und hierauf 5 Minuten auf dem Zweiwalzenstuhl
bei 140° ausgewalzt.
Man erhält eine braune Färbung von guter Licht- und Migrationsechtheit.
Der Pigmentfarbstoff der Formel (I) kann wie folgt erhalten werden:
In einem Rundkolben, versehen mit Rührer, Kühler und Thermometer, werden 24,4 Teile 3,3'-Dimethoxy-4,4'-diaminodiphenyl,
42,5 Teile 2,4-Dinitro-1-chlorbenzol
und 20 Teile wasserfreies Natriumacetat in 200 Raumteilen Nitrobenzol unter kräftigem
Rühren auf 135 bis 140° erhitzt und das Gemisch 7 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach
Abkühlen auf Raumtemperatur wird das braune Reaktionsprodukt abfiltriert und auf der Nutsche
mit Nitrobenzol, Chlorbenzol und schließlich mit Alkohol gewaschen. Nun wird der Filterkuchen in
1000 Teilen Wasser und 15 Teilen 30%iger Chlorwasserstoffsäure aufgeschlämmt, 30 Minuten bei
70 bis 80° verrührt und gut abgesaugt. Hierauf wird der Nutschenrückstand in 1000 Teilen Wasser
und 20 Teilen 30%iger Natronlauge ebenfalls während 30 Minuten bei 70 bis 80° behandelt. Nach
dem Abfiltrieren wird das Pigment so lange mit Wasser gewaschen, bis das ablaufende Filtrat neutral
reagiert, und dann bei 80 bis 90° im Vakuum getrocknet. Man erhält 48 Teile des 4,4'-Bis-(2",4"-di-
40 nitro - phenylamino) - 3,3'- dimethoxydiphenyls als
braunes Pulver, welches nach dem Umkristallisieren aus Dimethylformamid folgende Analysenwerte zeigt:
Berechnet ... C 54,17%, H 3,50%, N 14,58%; gefunden ... C 54,15%, H 3,67%, N 14,42%.
In einer Stangenmühle werden 40 Teile eines Nitrocelluloselackes, 2,375 Teile Titandioxyd und
0,125 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Pigmentfarbstoffs 16 Stunden gemahlen. Der erhaltene Lack
wird auf eine Aluminiumfolie in dünner Schicht ausgestrichen. Man erhält einen braunen Lackanstrich
von sehr guten Echtheiten.
In einem Kneter behandelt man unter Kühlen eine Mischung aus 25 Teilen des im Beispiel 1
beschriebenen Pigmentfarbstoffes, 25 Teilen Acetylcellulose (54,5% gebundene Essigsäure), 100 Teilen
Natriumchlorid und 50 Teilen Diacetonalkohol bis zur Erreichung des gewünschten Feinheitsgrades
des Pigmentes. Dann gibt man 25 Teile Wasser hinzu und knetet so lange, bis eine feinkörnige Masse
entstanden ist. Diese wird auf eine Nutsche gebracht und mit Wasser das Natriumchlorid und der Diacetonalkohol
vollständig ausgewaschen. Man trocknet im Vakuumschrank bei 85° und mahlt in
einer Hammermühle.
Zu einer aus 100 Teilen Acetylcellulose und 376 Teilen Aceton bestehenden Acetatseidenspinn-
masse gibt man 1,33 Teile des erhaltenen Pigmentpräparates. Man verrührt 3 Stunden, was zur vollständigen
Verteilung des Farbstoffes genügt. Der nach der üblichen Weise nach dem Trocknungsverfahren
aus dieser Masse erhaltene Faden weist eine braune Färbung auf, die sehr gute Echtheiten
besitzt.
0,25 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Pigmentfarbstoffes werden mit 40 Teilen eines Alkyd-Melamin-Einbrennlackes,
welcher 50% Feststoff enthält, und 4,75 Teilen Titandioxyd 24 Stunden in einer Stangenmühle gemahlen. Der erhaltene Lack
wird auf eine Aluminiumfolie in dünner Schicht ausgestrichen und 1 Stunde bei 120° eingebrannt.
Man erhält einen braunen Lackanstrich mit guter Lichtechtheit.
NO2
4,8 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Pigmentfarbstoffes werden mit 4,8 Teilen des Natriumsalzes
der l,r-Dinaphthylmethan-2,2'-disulfonsäure und 22,1 Teilen Wasser so lange in einer der bekannten
Kolloidmühlen gemahlen, bis alle Pigmentteilchen kleiner als 1 μ sind. Die so erhaltene Pigmentsuspension
weist einen Pigmentgehalt von etwa 15% auf. Gibt man diese wässerige Suspension zu Viscosespinnmasse,
so erhält man nach dem üblichen Spinnprozeß einen braungefarbten Cellulosefaden von sehr guten Echtheiten. Trotz der im Molekül
enthaltenen vier Nitrogruppen wird das Farbpigment durch reduzierend wirkende Entschwefelungsbäder
nicht angegriffen.
Eine Spinnfärbung mit ähnlichen Eigenschaften erhält man bei Verwendung des Pigmentfarbstoffes
der Formel
O2N
HN
O2N
NO2
H5C2O
Das im Absatz 1 vorwendete Farbpigment kann in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise erhalten
werden durch den Ersatz der 24,4 Teile 3,3'-Dimethoxy-4,4'-diaminodiphenyl
durch 27,2 Teile 3,3'-Diäthoxy-4,4'-diaminodiphenyl. Man erhält 50 Teile
des 4,4'-Bis-(2",4"-dinitro-phenylamino)-3,3'-diäthoxydiphenyls, welches nach dem Umkristallisieren
aus y-Butyrolacton folgende Analysenwerte zeigt:
Berechnet ... C 55,63%, H 4,00%, N 13,90%;
gefunden ... C 55,40%, H 4,06%, N 13,92%.
gefunden ... C 55,40%, H 4,06%, N 13,92%.
Man bestellt ein Klotzbad, enthaltend auf 1000 Teile Wasser 15 Teile eines Mischpolymerisatlatex
aus 85,8 Teilen Isobutylacrylat, 9,6 Teilen Acrylnitril und 4,6 Teilen Acrylsäure, 15 Teile einer
70%igen Emulsion eines mit Türkischrotöl emulgierten, mit Sojafettsäure modifizierten Methylolmelaminallyläthers,
50 Teile eines wasserlöslichen Methyläthers eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes,
das pro Mol Harnstoff mehr als 2 Mol Formaldehyd einkondensiert enthält, 5 Teile
der gemäß Beispiel 5, Absatz 1, erhaltenen Pigmentsuspension und 20 Teile 10%ige Ameisensäure.
Baumwollgewebe wird bei Raumtemperatur trocken in die obige Färbeflotte eingeführt, am
Foulard mit einer Flüssigkeitsaufnahme von 65 bis 80% abgequetscht, normal, eventuell unter
Spannung (Kluppen oder Nadelrahmen) getrocknet und schließlich bei 145 bis 150° während 5 Minuten
gehärtet.
Man erhält eine braune Färbung mit guten Echtheitseigenschaften.
100 Teile des im Beispiel 1 verwendeten Pigmentfarbstoffes
werden mit 40 Teilen des Anlagerungs-Produktes von 15 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Di-tert.butyl-p-kresol und 20 Teilen Wasser in einem
Knetapparat zu einem zähen, homogenen Teig vermischt und so lange durchgeknetet, bis die beim
Trocknen entstandenen Pigmentagglomerate sich gleichmäßig fein dispergiert haben. Die Masse wird
unter stetigem weiterem Kneten mit 90 Teilen Wasser sorgfältig verdünnt und schließlich mittels
einer Trichtermühle oder eines anderen geeigneten Apparates homogenisiert, derart, daß eine zügige
homogene Paste entsteht, welche praktisch ausschließlich dispergierte Pigmentteilchen von höchstens
3 μ Durchmesser enthält. Man erhält 250 Teile einer 40% Pigment enthaltenden braunen Paste.
60 Teile dieser Paste werden mit 850 Teilen einer Öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend 55% Petroleumkohlenwasserstoffe,
5% eines Styrol-Butadien-Emulsionsmischpolymerisates
sowie 3,5% einer aus etwa 75 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, mit n-Butanol modifizierten Melamin-Formaldehyd-Primärkondensates
und etwa 25 Gewichtsprozent n-Butanol bestehenden Lösung als separate innere Phasen
und 36,5% einer wässerigen Lösung, enthaltend 7,5 Gewichtsteile eines gemäß der schweizerischen
Patentschrift 339 194, Beispiel 3, hergestellten ionenfreien Emulgators auf 92,5 Gewichtsteile Wasser als
äußere Phase, 80 Teilen Wasser und 10 Teilen Ammoniumnitrat,
total 1000 Teile, zu einer homogenen, zügigen Paste vermischt.
Diese Paste kann auf Gewebe aus nativer oder regenerierter Cellulose oder auch aus Kunstfasern
verschiedenster Art mittels Walzen oder Schablonen in üblicher Weise gedruckt werden. Nach Trocknung
bei normaler oder erhöhter Temperatur und einer anschließenden Hitzebehandlung während einiger
Minuten bei 120 bis 150° erhält man braune Druckeffekte von vorzüglicher Reib-, Wasch- und Lichtechtheit.
In einem Kneter behandelt man unter Kühlen eine Mischung aus 50 Teilen des im Beispiel 1 beschriebenen
Pigmentfarbstoffes, 100 Teilen eines Glycerinesters von hydriertem Kolophonium, 200 Tei-
I 143 483
7 8
len Natriumchlorid und 18 Teilen Diacetonalkohol sulforicinoleat, 150 Teile einer 40%igen Emulsion
bis zur Erreichung des gewünschten Feinheitsgrades eines Polyacrylsäureesters und 675 Teile destilliertes
des Pigmentes. Dann wird durch Einleiten von Wasser. Diese dünnflüssige Pigmentsuspension wird
Wasser von 80° das Natriumchlorid und der Diaceton- zuerst auf das zu färbende, meist geschliffene Leder
alkohol aus der Knetmasse entfernt. Die Knetmasse 5 mit dem Plüschbrett aufgetragen. Nach dem Trocknen
selbst bleibt dabei erhalten. Das salz- und lösungs- und hydraulischen Pressen bei 60° und 100 bis
mittelfreie Knetprodukt wird durch Beheizen des 150 Atm. Druck erfolgt der ausegalisierende Auftrag
Kneters mit Dampf vollständig getrocknet und nach mit der gleichen Pigmentlösung durch Aufsprühen
dem Erkalten im Kneter pulverisiert. bei 4 bis 5 Atm. Druck.
Das Präparat kann beispielsweise zum Anfärben 10 Zum Schluß bringt man auf das gefärbte Leder
von Lacken eingesetzt werden. Zu diesem Zweck einen Glanzauftrag, bestehend aus 150 Teilen einer
wird das Präparat vorteilhaft mit etwas Toluol an- 2O°/oigen Caseinlösung, der anschließend durch Über-
geteigt und die erhaltene Paste zusammen mit dem sprühen mit einer 8- bis 10%igen Formaldehydlösung
Lack verrührt. fixiert wird. Nach gutem Trocknen wird die Leder-
i5 oberfläche nochmals hydraulisch gepreßt (75 bis 80°,
Beispiel 9 200 Atm. Druck).
150 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen braunen Die Färbung ist ausgezeichnet naßreib- und
trockenen Pigmentfarbstoffes werden zusammen mit migrationsecht. Neben der guten Lichtechtheit sind
300Teilen einer 20%igen Caseinlösung, 40Teilen eines vor allem die hohe Transparenz, Lebhaftigkeit und
Dispergiermittels und 250 Teilen destilliertem Wasser 20 das natürliche Aussehen erwähnenswert,
so lange in einer geeigneten Vorrichtung vermählen,
bis der Hauptanteil der Pigmentteilchen eine Größe Beispiel 11
von weniger als 1 μ aufweist. Man verrührt die erhaltene Pigmentpaste mit 50 Teilen einer 30%igen In einem Doppelmuldenkneter knetet man bei 60°
Wachsemulsion und weiteren 200Teilen einer 20%igen 25 eine Mischung aus 15 Teilen des Pigmentfarbstoffes
Caseinlösung und erhält so eine 15°/oige homogene gemäß Beispiel 1, 15 Teilen eines Polyamides,
Pigmentpaste. 50 Teile dieses 15°/oigen Pigment- 30 Teilen Natriumchlorid und 6 Teilen Diacetonpräparates
werden mit 100 Teilen einer 20%igen alkohol bis zur Erreichung der gewünschten Pigment-Caseinlösung,
5 Teilen Natriumsulforicinoleat, 50Tei- feinheit. Dann gibt man 10 Teile Wasser zur Knetlen
einer lO°/oigen Eialbuminlösung und 870 Teilen 30 masse und erhält nach kurzer Zeit ein Granulat,
destilliertem Wasser gut vermischt. welches zusammen mit Wasser auf einer Reib-Diese
gebrauchsfertige Pigmentdispersion wird auf scheibenmühle auf eine Kornfeinheit von 1 mm und
vorgefärbtes Chromnarbenleder mittels Plüschbrett feiner gemahlen wird. Man bringt das Mahlgut auf
oder Haarbürste ein- oder zweimal aufgetragen. eine Nutsche und wäscht mit Wasser das Natrium-Anschließend
folgt der egalisierende Auftrag mit der 35 chlorid und den Diacetonalkohol vollständig aus.
gleichen Pigmentlösung durch Aufsprühen bei 4 bis Man trocknet im Vakuumschrank bei 90° und mahlt
5 Atm. Druck. Hierauf wird in gleicher Weise eine in einer Hammermühle. Das erhaltene Präparat ist
20%ige Caseinlösung aufgetragen, kurz getrocknet zur Herstellung von Drucktinten gut geeignet,
und mit einer 8- bis 10%igen Formaldehydlösung 36 Teile des Farbstoffpräparates werden mit
gehärtet. Durch maschinelles Glanzstoßen und 40 57 Teilen n-Heptan und 57 Teilen iso-Propylalkohol
hydraulisches Pressen bei 60 bis 80° und 150 bis während 4 Stunden bei Raumtemperatur verrührt.
200Atm.DruckderLederoberflächewirddiePigment- Man erhält eine dünnflüssige Pigmentanrührung,
applikation abgeschlossen. Die Färbung weist eine welche auf dem Fordbecher mit 4-mm-Düse bei 25°
gute Lichtechtheit sowie vorzügliche Naßreibechtheit eine Auslaufzeit von 14 Sekunden aufweist. Diese
und hohe Transparenz auf. 45 Pigmentfarbstoffzubereitung kann direkt zum Druck Sowohl beim Glanzstoßen als auch beim Heiß- auf Papier oder Aluminiumfolie verwendet werden
bügeln kann keine Farbänderung beobachtet werden. und liefert einen sehr guten Druck von intensiv
Eine Verdoppelung der in die Appreturlösung ein- rotbrauner Nuance,
gesetzten Pigmentmenge bewirkt eine Vertiefung der Beisoiel 12
Farbe ohne Verschiebung der Farbnuance. 50 ^
Die oben beschriebene Braunpigmentpaste läßt In einem Doppelmuldenkneter knetet man bei 60°
sich mit geeigneten, analog zusammengesetzten eine Mischung aus 90 Teilen des Pigmentfarbstoffes
Pigmentpräparaten mischen. Man erhält so z. B. gemäß Beispiel 1, 110 Teilen eines Mischpolymeri-
in Kombination mit Weißpigmenten braune, egale sates aus 85 Teilen Vinylchlorid und 15 Teilen
Pastelltöne von ausgezeichneter Licht- und Migra- 55 Vinylacetat, 360 Teilen Natriumchlorid und 100 Teilen
tionsechtheit. Diacetonalkohol bis zur Erreichung der gewünschten
Beisniel 10 Pigmentfeinheit. Dann gibt man 100 Teile Wasser
p zur Knetmasse und erhält nach kurzer Zeit ein fein-
Für die sogenannte Bügelzurichtung lassen sich körniges Granulat. Dieses wird auf eine Nutsche
neben der Braunpigmentpaste zusätzlich Binder auf 60 gebracht und mit Wasser das Natriumchlorid und
Basis von Polyacrylsäureester u. a. ohne Störung der Diacetonalkohol vollständig ausgewaschen. Man
mitverwenden; man erhält so weichere flexiblere trocknet im Vakuumschrank bei 85° und mahlt in
Deckschichten als beim alleinigen Gebrauch von einer Hammermühle.
Caseinbindern. Man bereitet einen Lack aus 380 Teilen Vinylchlorid-
Zur Herstellung einer Bügelzurichtung kann die 65 acetat-Harz, 60 Teilen Dioctylphthalat, 600 Teilen
Pigmentlösung wie folgt zusammengesetzt werden: Methyläthylketon und 180 Teilen Toluol. Dann
Teile einer 15%igen Braunpigmentpaste, 100 Teile werden 0,2 Teile des obigen Pigmentpräparates mit
einer 20%igen Caseinlösung, 25 Teile Natrium- 50 Teilen dieses Lackes und 12 Teilen Methyläthyl-
keton während einer Stunde an einem Schnellrührer verrührt. Die mikroskopische Beurteilung des gefärbten
Lackes zeigt, daß das Pigment in einer Verteilung von 1 μ und feiner vorliegt. Mit einem
Filmziehgerät wird der Lack auf Kunstdruckpapier und Stanniol ausgefärbt. Man erhält einen intensiv
rotbraungefärbten, transparenten Lackanstrich.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung von Verbindungen der FormelO2NNHNHNO2NO2ORNO2worin R eine niedere Alkylgruppe, insbesondere eine Methylgruppe bedeutet, als Pigmentfarbstoff.
- 2. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung pigmentierter, plastischer, gegebenenfalls verspinnbarer Massen.
- 3. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung pigmentierter Lacke.
- 4. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung pigmentierter PoIyadditions- und Polykondensationsharze.
- 5. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung gefärbter Viscose.
- 6. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Lederfarben.© 309 509/220 2. 6J
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