DE1142883B - Verfahren zur Herstellung von gekoernten Duengemitteln in Kugelform - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gekoernten Duengemitteln in Kugelform

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DE1142883B
DE1142883B DEN19849A DEN0019849A DE1142883B DE 1142883 B DE1142883 B DE 1142883B DE N19849 A DEN19849 A DE N19849A DE N0019849 A DEN0019849 A DE N0019849A DE 1142883 B DE1142883 B DE 1142883B
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DE
Germany
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particles
sprayed
heated
ammonium nitrate
production
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DEN19849A
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English (en)
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Dr Helmuth Reichardt
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NORDDEUTSCHE CHEMISCHE WERKE G
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NORDDEUTSCHE CHEMISCHE WERKE G
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/02Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gekörnten Düngemitteln in Kugelform Es besteht bei der Herstellung von mineralischen Düngemitteln das Bedürfnis, eine gleichmäßig gekörnte und möglichst kugelförmige Ware zu erzeugen, da die Landwirtschaft immer mehr zu einem mechanischen Ausstreuen übergeht. Für die Erzeugung gekörnter Düngemittel sind schon seit langem im wesentlichen folgende Verfahren bekannt: 1. Granulierung auf einem Teller, in einer Granuliertrommel oder -schnecke.
  • 2. Verspritzen von schmelzflüssigem Gut auf rotierende Walzen oder aus Düsen oder gelochten Zentrifugenkörben in Spritztürmen.
  • Nach dem ersten Verfahren sind die Vorgänge leichter beherrschbar als nach dem zweiten.
  • Beim Spritzturmverfahren wurden verschiedene Wege beschritten, eine runde Kugelform zu erhalten: a) Erhöhung der Spritztemperatur; dies hat zur Folge, daß viele kleine Kugeln entstehen, die hinsichtlich ihrer Größe nicht den Anforderungen entsprechen. Vor allem treten bei erhöhter Spritztemperatur zunehmend unerwünschte Nebenreaktionen ein, die beispielsweise zu einem porösen Korn und Stickstoffverlusten führen. b) Erhöhung des Wassergehaltes in der zu verspritzenden Schmelze; dies hat zur Folge, daß die hierbei entstehenden Kugeln nachgetrocknet werden müssen.
  • Diese beiden Verfahren erfordern darüber hinaus eine sehr intensive und damit aufwendige Kühlung im Spritzturm.
  • Es ist bekannt, ein wasserfreies oder wasserarmes Pulver aus Salzen durch Behandlung der zerstäubten konzentrierten Lösung oder Schmelze in einem langgestreckten Raum mit im Gegenstrom geführten heißen Gasen unter Vorbehandlung mit im Gleichstrom geführten heißen Gasen zu gewinnen. Dabei sind die zerstäubten Teilchen so weit über den Schmelzpunkt erhitzt, daß sie bei ihrem Austritt aus der Zerstäubungsdüse in den von heißen Gasen erfüllten Raum vollständig flüssig sind und keine Haut aus erstarrter Schmelze tragen, die ein Zusammenziehen zur Kugelform behindern könnte. Die zerstäubten Teilchen sind während der gesamten Fallzeit durch den langgestreckten Raum der Einwirkung der heißen Gase ausgesetzt und verlieren dabei einen wesentlichen Teil ihres Wassergehaltes, so daß sie nach der Erhitzung ein trockenes Pulver bilden.
  • Es ist ferner bekannt, Düngemittelschmelzen dadurch zu Granalien zu verformen, daß sie während ihres Durchganges durch Transport schnecken mit von unten in den Schneckenboden eingeblasener Luft oder anderen Gasen behandelt werden: Die Schmelze wird durch den Gasstrom in Teilchen getrennt, die erstarren und dabei infolge der langanhaltenden rotierenden Bewegung Kugeln bilden. Um die Schmelze abzuschrecken und daraus feste Granalien zu erzeugen, werden Gase von Normaltemperatur verwendet.
  • Bei einem anderen Verfahren werden fertig verformte mineralische Düngemittel in einem senkrecht angeordneten Behälter mit zwecks Trocknung erhitzten Gasen im Gegenstrom behandelt, um stäubende oder feinkörnige Anteile zu entfernen. Nur feste Teilchen können dieser Sichtwirkung ausgesetzt werden.
  • Ein weiteres Verfahren bezieht sich auf die Gewinnung von Trockengut gewisser Korngröße aus versprühtem, flüssigem Gut unter geeigneter Behandlung mit Warmluft in einem Schacht. Hierbei werden die feinen, teils bereits abgetrockneten, teils noch mit einer Flüssigkeitshaut überzogenen und deshalb klebfähigen versprühten Teilchen so lange durch Warmluft in der Schwebe gehalten, bis sie durch Zusammenballen zu einer bestimmten Korngröße zusammengewachsen sind und herabfallen können. Die Kornbildung beruht hier auf dem allmählichen Aneinanderhaften kleiner fester Teilchen.
  • Es ist auch ein Verfahren zum kontinuierlichen Behandeln von körnigen oder stückigen Feststoffen mit Gasen bekannt, bei dem die Gase von unten in eine Schicht aus festen Teilchen mit genügend hoher Geschwindigkeit eintreten, so daß die Teilchen bis zur Fließfähigkeit aufgewirbelt werden. Die intensive Wechselwirkung zwischen Gas und Feststoff ermöglicht entweder eine rasche Erwärmung oder eine rasche Abkühlung der Teilchen, die dabei nicht verformt werden.
  • Schließlich betrifft ein Verfahren die Herstellung gleichmäßiger Granulate aus schmelzbaren Stoffen durch Trocknung des feuchten Ausgangsgutes in einer Trockentrommel, wobei Feuernngsgase auf feste, mit einer gesättigten wäßrigen Lösung überzogene Salzkristalle einwirken. Während des ununterbrochenen Erhitzungs- und Trocknungsvorganges und bei der rollenden Bewegung in der Trommel bilden sich aus den einzelnen Teilchen größere Granalien.
  • Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von gekörnten Düngemitteln in Kugelform durch Verspritzen von Düngemittelschmelzen in von Kühlluft durchströmten Spritztürmen od. dgl. dadurch gekennzeichnet, daß knapp über den Erstarrungspunkt erhitzte, wasserarme Düngemittelschmelzen verspritzt werden und die dabei entstehenden, in der Abkühlung befindlichen, mit einer Haut aus erstarrter Schmelze überzogenen, im Innern aber noch flüssigen Teilchen unmittelbar nach ihrer Bildung und noch während ihres Fluges durch den Spritzturm od. dgl. an der Oberfläche kurzzeitig, etwa 0.005 bis 0.5 Sek., in einer durch Flammen, Flammenbündel. erhitzte Luft, Verbrennungsabgase oder Heißdampf gebildeten heißen Zone von etwa 200 bis 20()0 C mindestens wieder auf Schmelztemperatur erhitzt werden.
  • Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden. daß auch bei verhältnismäßig niedriger Spritztemperatur und unverändert geringen Wassergehalten die erwünschte Kugelform mit einfachen Mitteln erhalten werden kann, wenn die Teilchen nach ihrer Bildung kurzzeitig mindestens auf Schmelztemperatur erhitzt werden. Vorzugsweise erfolgt die Erhitzung beim Durchgang durch eine Zone erhöhter Temperatur. wobei die Erhitzung durch eine Flamme oder durch heiße flammenlose Gase bewirkt werden kann. Vorzugsweise wird hierfür Wasserdampf oder Luft verwendet.
  • Insbesondere hat sich das erfindungsgemäße Verfahren für das Verspritzen von Ammoniumnitrat oder ammoniumnitrathaltigen Gemischen bewährt.
  • In Spritztürmen mit geringem Kühlaufwand konnten nach dem bisherigen Stand der Technik zur Herstellung von gekörnten Düngemitteln nur Schmelzen in der Nähe ihres Erstarrungspunktes verspritzt werden, weil allein die aus solchen Schmelzen gebildeten Teilchen trotz ihrer für ihre Verwendung als gekörnte Düngemittel notwendigen Abmessungen während der kurzen Fallzeit durch den Spritzturm so weit erstarren, daß sie auf dem Spritzturmboden nicht mehr verformt oder zerstört werden. Stets aber war es bisher die Folge der Verwendung solcher notwendigerweise schnell erstarrenden Schmelzen, daß die Teilchen sich während bzw. unmittelbar nach ihrer Bildung mit einer wenn auch nur hauchdünnen Haut erstarrter Schmelze überzogen, so daß sie sich nicht mehr zu Kugeln zusammenziehen konnten, sondern länglich geformt blieben.
  • Diese Nachteile werden durch die Erfindung überwunden. Gemäß der Erfindung gelingt trotzdem die Umwandlung in Kugeln dadurch, daß die diese Umwandlung behindernde Haut während oder unmittelbar nach ihrer Bildung für einen Augenblick beseitigt wird, indem sie einer für eine Aufschmelzung genügend heißen Zone ausgesetzt wird; diese Hitzeeinwirkung darf naher nur kurz andauern, damit die von ihrer Haut befreiten und dadurch zu'Kugeln zus ammengezogenen Teilchen alsbald wieder der Kühlwirkung der durch den Spritzturm gesaugten kalten Luft ausgesetzt werden und möglichst weitgehend erstarren können, ehe sie auf den Spritzturmboden auftreffen.
  • In der Zeichnung sind zwei Formen der zur Ausführung der Erfindung benutzten Vorrichtung beispielsweise und schematisch dargestellt. Aus dem über die Riemenscheibe 2 in Rotation versetzten durchlöcherten Zentrifugenkorb 1 wird die durch die Leitung 3 zulaufende Düngemittelsehmelze verspritzt.
  • Kurz nach dem Austritt aus dem Zentrifugenkorb bilden sich einzelne gestreckte Teilchen 4, deren Haut durch eine Flamme 5 oder einen breiten Heißluftstrahl 6 kurzzeitig aufgeschmolzen wird, wodurch sofort das Zusammenziehen zur Kugelform 7 erfolgt.
  • Nach der Erfindung werden also die primär entstandenen. im Innern noch flüssigen und nur mit einer dünnen Haut erstarrter Schmelze überzogenen Teilchen kurzzeitig einer intensiven Erhitzung ihrer Oberfläche ausgesetzt. die diese Haut wieder zum Schmelzen bringt.
  • Diese kurzzeitige Erhitzung kann beispielsweise durch eine oder mehrere um den Zentrifugenaustrag angeordnete Flammen oder Flammenbündel erfolgen, die z. B. mit Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffen od. dgl. gespeist werden. Weiterhin können erhitzte Gase. wie Luft, Verbrennungsabgase oder Wasserdampf, Verwendung finden.
  • Die Erhitzungszeit wird möglichst kurz bemessen und hängt selbstverständlich von der angewendeten Zonentemperatur ab. Die Verweilzeit kann zwischen 0,5 und 0.0()5 Set.. vorzugsweise zwischen 0,1 und 0.01 Sek. betragen. Die Zonentemperatur kann dementsprechend zwischen 200 und 200() C liegen.
  • Die nach der Erfindung erhaltenen Teilchen stellen Kugeln dichter Struktur und großer Härte dar und weisen nur geringe Schwankungen in ihrem Durchmesser auf.
  • Den zu verspritzenden Schmelzen können auch die Oberflächen spannung undfoder Zähigkeit beeinflussende Stoffe zugesetzt werden. Durch kurzzeitiges Erhitzen gelingt auch hierbei ausnahmslos die Umwandlung der Teilchen in die Kugelform.
  • Beispiel 1 Eine Mischung aus 980/0ihrer Ammonnitratschmelze und Kalksteinmehl im Verhältnis 2 : 1 wurde bei einer Temperatur von 1 37£ C aus einem Zentrifugenkorb von 200 mm Durchmesser und 350 mm Höhe, der mit Bohrungen von 4 mm versehen war, in einem Spritzturm von 18 m Durchmesser und 20m Höhe verspritzt, durch den bei einer Belastung von 36 tih eine Kühlluftmenge von 270000 Nmslh gesaugt wurde.
  • Das Produkt bestand im wesentlichen aus länglich geformten Teilchen (Durchmesser zur Länge etwa 1:2,5). Wurde dagegen um den Zentrifugenkorb ein Kranz von 4 cm breiten Wasserstofffíammen angeordnet, so bestand das gesamte Produkt aus Kugeln.
  • Beispiel 2 Eine Mischung aus 98°/oigerAmmonnitratschmelze, Kalksteinmehl und Kalkammonsalpeterstaub der gleichen Zusammensetzung im Verhältnis 2:1:0,5 wurde bei 137 bis 1 38£ C aus einem Zentrifugenkorb wie im Beispiel 1 verspritzt.
  • Das Produkt bestand im wesentlichen aus länglich geformten Teilchen, wie im Beispiel 1. Wurde dagegen um den Zentrifugenkorb eine 40 cm breite aus 600° C heißen Flammenabgasen gebildete Erhitzungszone gelegt. so bestand das gesamte Produkt aus Kugeln.
  • Beispiel 3 Eine Mischung aus 2 O/o Wasser und 0,5 O/o Ammonsulfat cnthaltender Ammonnitratschmelze, Kalksteinmehl und Kalkammonsalpeterstaub der gleichen Zusammensctzung im Verhältnis 2:1:0.5 wurde bei 13sec C aus einem Zentrifugenkorb wie in den Beispielen 1 und 2 verspritzt.
  • Das Produkt bestand zur Hälfte aus länglich geformten, zur Hälfte aus blättchenförmigen Teilchen.
  • Wurde dagegen um den Zentrifugenkorb ein Kranz von 4 cm breiten Wasserstoffflammen oder eine 40 cm breite aus 6009 C heißen Flammenabgasen gebildete Erhitzungszone angeordnet, so bestand das gesamte Produkt aus Kugeln.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von gekörnten Düngemitteln in Kugelform durch Verspritzen von Düngemittelschmelzen in von Kühlluft durch- strömten Spritztürmen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß knapp über den Erstarrungspunkt erhitzte wasserarme Düngemitteischmelzen verspritzt werden und die dabei entstehenden, in der Abkühlung befindlichen, mit einer Haut aus erstarrter Schmelze überzogenen, im Innern aber noch flüssigen Teilchen unmittelbar nach ihrer Bildung und noch während ihres Fluges durch den Spritzturm od. dgl. an der Oberfläche kurzzeitig, etwa 0,005 bis 0,5 Sek., in einer durch Flammen, Flammenbündel, erhitzte Luft, Verbrennungsabgase oder Heißdampf gebildeten heißen Zone von etwa 200 bis 20000 C mindestens wieder auf Schmelztemperatur erhitzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniumnitrat oder ammoniumnitrathaltige Gemische verspritzt werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 722 282, 838 596.
    893 798, 1071592; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 097414, 103 900.
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