DE114026C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

. KLASSE 21 b.

CARL SIBER in BERLIN. Sammlerelektrode.

Patentirt im Deutschen Reiche -vom 4. Oktober 1899 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Art von Aufbau für elektrische Sammlerelektroden. Dieser Aufbau ist im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dafs die zur Untertheilung der wirksamen Masse dienenden Querstege beiderseits vor den Rahmen vorspringen und an der den Rahmen überragenden Stelle übereinstimmend mit Löchern versehen sind, durch welche senkrechte elastische Stäbe hindurchgehen, welche die das Abfallen der wirksamen Masse verhindernden Schutzstreifen gegen diese drücken. Hierdurch wird erreicht, dafs jede Ausdehnung der wirksamen Masse nur eine entsprechende Durchbiegung der elastischen Stäbe zur Folge hat, dagegen ein Sprengen der Schutzhülle bezw. die Bildung klaffender Spalte vollständig ausgeschlossen ist.

Die vorliegende Elektrode ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 in Ansicht und in den Fig. 2 und 3 im senkrechten wie wagerechten Schnitt dargestellt.

Die senkrechten Seiten des Hartgummirahmens α sind in geeigneten Abständen mit Nuthen versehen, in welche die Enden der Hartgummistege b eingeschoben werden.

Letztere sind sämmtlich so breit, dafs sie beiderseits vor den Rahmen α vortreten. Die vorspringenden Theile der Querstege b sind übereinstimmend mit Löchern versehen, durch welche die Hartgummistäbe f hindurchgezogen werden. Beim Anfertigen der Elektrode werden erst auf einer Seite die Hartgummistäbe f durch die Löcher der Querstege gezogen und sodann aus dünnen, fein gelochten Hartgummiplatten bestehende Schutzstreifen e in die Fächer eingelegt. Gleichzeitig mit den gelochten Hartgummiplatten e werden zweckmäfsig Filzstreifen mit eingelegt. Darauf wird eine genügende Schicht Masse eingetragen und auf diese der gitterförmige Leiter d gelegt. Auf diesen wird wieder wirksame Masse bis' zur Rahmenhöhe eingetragen. Nach Auflegen von Filzstreifen und gelochten Schutzstreifen e werden schliefslich auch auf dieser Seite die Hartgummistäbe f in die Löcher der Querstege b eingezogen.

Bei dem vorbeschriebenen Aufbau des Sammlers müfsten die Querstege b sämmtlich auf einer Seite zur Aufnahme der senkrechten Gitterstege I tiefe Aussparungen c erhalten. Nach Einlegen des Gitters d müfsten sodann in geeigneter Weise die Aussparungen nach aufsen hin geschlossen werden.

Zweckmäßiger ist es, in der Weise zu verfahren, dafs unter Ueberspringen je eines Nuthenpaares zunächst nur von der einen Rahmenseite aus Querstege b eingeschoben werden, dann der gitterartige Leiter in die für ihn in den Querstegen vorgesehenen Ausschnitte eingelegt und schliefslich die übrigen, ebenfalls mit entsprechend tiefen Ausschnitten versehenen Querstege von der anderen Rahmenseite aus eingeschoben werden, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Es wird auf diese Weise der Leiter noch sicherer festgelegt und auch dem Werfen des Leiters auf das Wirksamste vorgebeugt.

Die gelochten Schutzstreifen e werden zweckmäfsig so gestaltet, dafs sie auch die durch die Randeinschnitte der Querstege b entstehenden Lücken bedecken.

Der Rahmen ist oben mit den Ansätzen g und h versehen, die wie die obere Rahmenseite Aussparungen zur Aufnahme der Strom-

ableiter m aufweisen. Die Aussparungen sind so gestaltet, dafs ein Einschieben entsprechend gestalteter Hartgummischieber i und k möglich ist, so dafs der Stromableiter gegen Beschädigungen von Seiten des Elektrolyten vollkommen geschützt ist.

Der beschriebene Aufbau hat den Vortheil, dafs er trotz der Gitterform des Leiters doch verhältnifsmäfsig leicht und vor Allem ohne Störung des Haupttheils der formirten Masse einen Ersatz des unbrauchbar gewordenen Leiters gestattet.

Zu diesem Zwecke werden zunächst die Hartgummistäbe f auf beiden Seiten entfernt, worauf die Elektrode mit den Schiebern i und k nach oben auf eine geeignete Unterlage gelegt wird. Nun werden die oben liegenden gelochten Schutzstreifen nebst den zugehörigen Filzstreifen abgehoben, "die von dieser Seite aus eingeschobenen Querstege b herausgezogen, die Schieber i und k entfernt und die über dem Leiter liegende formirte Masse in Streifen, welche dem Leiter entsprechen, herausgeschnitten. Darauf kann der schadhafte Leiter durch einen neuen ersetzt werden.

Nach dem Einlegen eines neuen Leiters werden die zuvor ausgeschnittenen Streifen der formirten Masse wieder eingefügt und ebenso die übrigen abgenommenen Tlieile wieder ordnungsgemäfs angebracht.

Noch einfacher gestaltet sich das Einsetzen eines neuen Leiters, wenn die Querstege b abwechselnd von verschiedenen Seiten eingesetzt sind. In diesem Falle brauchen nur diejenigen Querstege wieder entfernt zu werden, welche von der Seite aus eingeschoben wurden, an welcher sich die Schieber i und k befinden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Sammlerelektrode, deren von durchbrochenen Schutzstreifen bedeckte wirksame Masse von einem aus einem Rahmen mit Querstegen aus nicht leitendem Stoff bestehenden Masseträger getragen wird, dadurch gekennzeichnet, dafs die nicht fest mit dem Rahmen verbundenen und aus diesem auf beiden Seiten heraustretenden Querstege (b) an den aus dem Rahmen hervorragenden Stellen mit Löchern zum Hindurchstecken senkrechter elastischer Stäbe (f) versehen sind, welche die Schutzstreifen (e) gegen die wirksame Masse drücken und dadurch, dafs sie wie die Schutzstreifen und die Querstege leicht entfernbar sind, die Auseinandernähme der Elektrode behufs Ersatzes des schadhaft gewordenen Stromleiters durch einen neuen gestatten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.