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Schneidwerkzeug mit einem lösbar befestigten Schneidstück Die Erfindung
bezieht sich auf ein Schneidwerkzeug für spanabhebende Bearbeitung, insbesondere
Drehmeißel, mit einem lösbar am Werkzeugschaft befestigten Schneidstück aus Hartmetall
oder keramischem Schneidstoff. Es sind Schneidwerkzeuge dieser Art bekannt, bei
denen das Schneidstück als Plättchen mit einer möglichst großen Zahl von Schneiden
ausgebildet ist. Wenn alle Schneiden, deren Zahl beispielsweise an einem beidseitig
verwendbaren Plättchen sechs ist, nacheinander abgenutzt sind, sollen sie nicht
nachgeschliffen werden, sondern das Plättchen soll weggeworfen und durch ein anderes
ersetzt werden.
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Gewisse Schwierigkeiten für die Verwendung eines Wegwerfplättchens
bestehen darin, daß seine sichere Halterung im Werkzeugschaft nicht einfach ist.
Auch das Einpassen des Schneidstückes in den Werkzeugschaft in der richtigen Lage
und sein Festhalten in dieser beispielsweise unter einer Klemmpratze in einer z.
B. nach drei Seiten hin offenen Aussparung vom Schaftkopf ist mit Schwierigkeiten
verbunden. Zudem kann eine Pratze fallweise ein Hemmnis für den Spanablauf bedeuten.
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Die Erfindung dient der Schaffung eines Werkzeuges mit lösbar befestigtem
Schneidstück, an dem auch insbesondere lockig anfallende Späne ungehemmt über die
Spanfläche des Schneidstückes ablaufen können. Es ist üblich, für die Bearbeitung
von lockige Späne ergebenden Werkstoffen, wie Aluminium und weiche Aluminium-Legierungen,
Preßstoffe od. dgl., Schneidwerkzeuge mit einem Freiwinkel von etwa 10° bei einem
Spanwinkel von 20 bis 40°' zu verwenden. Es ergibt sich dabei ein Keilwinkel von
60 bis 40°. Die Verwendung eines Keilwinkels dieser Größenordnung an einer zweiseitig
benutzbaren Wegwerfplatte ist praktisch recht schwierig.
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Durch die Erfindung werden - ohne Einbuße bekannter Vorteile lösbar
befestigter Schneidstücke, wie dem der großen Schneidenzahl - die vorbeschriebenen
Schwierigkeiten und 1Jbelstände in fortschrittlicher Weise behoben, und zwar dadurch,
daß das Schneidstück als dreieckig gleichseitige Pyramide ausgebildet ist und in
einem nach zwei Seiten offenen Einschnitt des Schaftkopfes an Dreieckflächen des
Einschnittes gehaltert ist.
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Besitzt das Schneidstück die Form einer dreieckig gleichseitigen Pyramide,
so schließen jeweils zwei an einer Kante aneinanderstoßende Flächen ohne weiteres
einen Keilwinkel von 60° ein.
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Die Formung einer Aussparung für das pyramidenförmige Schneidstück
im Werkzeugschaftkopf ist damit recht einfach, weil eine nach zwei Seiten hin offene
Aussparung unter Erzeugung von zwei Dreieckflächen sich maßgenau in einem Arbeitsgang
als Einschnitt einfräsen läßt. Zur Sicherung der Lage des Schneidstückes in diesem
Einschnitt weist das Schneidstück in weiterer Ausgestaltung der Erfindung im Schnittpunkt
der Winkelhalbierenden der Seitenflächen kegelstumpfförmige Einsenkungen auf, und
in die Einsenkung der Seitenfläche, die jeweils im Einschnitt an seiner dem Schaft
zugewendeten Dreieckfläche anliegt, greift ein starrer Kegelstumpf ein. Zum anderen
greift in die Einsenkung der Seitenfläche, die jeweils im Einschnitt an seiner schaftseitigen
Dreieckfläche anliegt, das kegelstumpfförmig verjüngte Ende eines im Schaft geführten
Schraubenbolzens ein. Um diesen Bolzen verstellen zu können, weist er ein Gewinde
auf, das in ein einsprechendes Gewinde des Werkzeugschaftes eingreift. Die Achse
des Schraubenbolzens ist um nahezu die halbe Konizitätsgröße der Ensenkung zur Stoßkante
beider Dreieckflächen des Einschnittes hin versetzt. Beim Anziehen des Bolzens wird
das Schneidstück mit seinen beiden Innenflächen gegen die entsprechenden Flächen
des Einschnittes gepreßt. Das Schneidstück kann zudem mittels eines die untenliegende
Pyramidenspitze hakenartig übergreifenden und rechtwinklig zur Freifläche im Werkzeugschaft
angeordneten Zugbolzens zur Stoßkante der Einschnittsflächen hin gezogen werden.
Der Zugbolzen ist von der dem Einschnitt abgewendeten freien Schaftseite her über
eine im Schaft abgestützte Kopfschraube bedienbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 das Schneidstück in schaubildlicher Darstellung, Fig.2 eine Seitenfläche
des Schneidstückes der Fig. 1, Fig.3 eine Schneidwerkzeug mit eingesetztem Schneidstück,
Fig.
4 einen Schnitt durch das Werkzeug mit eingesetztem Schneidstück, Fig. 5 einen Schnitt
nach der Linie V-V der Fig. 3, Fig. 6 den Zugbolzen, Fig. 7 einen Schnitt nach der
Linie V-V der Fig. 3 ohne Schneidstück.
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Das Schneidstück 1 nach Fig. 1 und 2 ist als dreieckig gleichseitige
Pyramide ausgebildet: Alle Kanten 2 dieses Schneidstückes 1 sind Schneidkanten.
Alle Flächen 3 bilden gleichseitige Dreiecke. In der Mitte dieser Dreiecke weist
das Schneidstück 1 konische Einsenkungen 4. auf. Zur Halterung des Schneidstückes
1 ist in dem Kopf des beispielsweise aus den beiden Teilen 5 und 6 bestehenden Werkzeugschaftes
ein von zwei Dreieckflächen 8 und 9 begrenzter Einschnitt 7 angebracht. Diese Flächen
entsprechen den Seitenflächen des Schneidstückes. In den Einschnitt 7 paßt das Schneidstück
1 formschlüssig hinein. Der Kopf des Werkzeugschaftes ist so ausgebildet, daß die
beiden Flächen 10 und 11 einen Winkel von etwa 60° einschließen im Anschluß an einen
Freiwinkel von etwa 10°'.
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Im Schaftkopf des Werkzeuges ist der Schraubbolzen 12 in axialer Richtung
verschiebbar gelagert. Sein vorderes Ende 13 ist konisch verjüngt ausgebildet. Mit
diesem konischen Ende 13, das aus einer Bohrung 12' in der Mitte der dreieckigen
Fläche 9 herausragt, greift der Bolzen 12 in die entsprechende konische Einsenkung
4 des im Einschnitt 7 befindlichen Schneidstückes 1 ein. Zur Verstellung des Bolzens
12 weist er an seinem hinteren Ende den Schlitz 15 und das Gewinde 14 auf, das in
ein entsprechendes Gewinde im Werkzeugschaft eingreift. Die Aussparung 16 im Werkzeugschaft
dient der Zugängigkeit zum Schraubbolzen. Die Achse des Schraubbolzens 12 ist zur
Stoßkante beider Dreieckflächen 8, 9 des Einschnittes 7 hin gegenüber der Mitte
der Dreieckfläche 9 versetzt um nahezu die halbe Konizitätsgröße der Einsenkung
4.
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Aus derDreieckfläche 8 ragt der starre Kegelstumpf 17 heraus. Er ist
das freie Ende eines in die Bohrung 1.8 des Schaftes eingepreßten Stiftes. Der Kegelstumpf
17 ist in der Dreieckftäche des Einschnitts mittig angeordnet. Beim Anziehen des
Bolzens 12 wird auf diese Weise durch den Konus 13 des Bolzens 12 das Schneidstück
1 mit seinen inneren Flächen 3 an die Flächen 8 und 9 des Einschnittes 7 gepreßt
und damit ein sicherer Sitz des Schneidstückes 1 im Einschnitt 7 erzielt.
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Zur weiteren Sicherung der Lage dieses Schneid- ; Stückes 1 im Einschnitt
7 ist am unteren Ende des Einschnittes in einer Bohrung 20 ein Zugbolzen 21 axial
verschiebbar gelagert, der im Bereich des Schneidstückes 1 eine Auskerbung 22 aufweist,
die am Hakenteil 23 endet. Der Hakenteil 23 übergreift die untenliegende
Pyramidenspitze. Es ist somit das Schneidstück 1 auch an seiner unteren Spitze bei
Einwirkung von Schneiddrücken gegen ein Heraustreten aus dem Einschnitt 7 gesichert.
Zur Halterung bzw. zur Verstellung des Zugbolzens 21 dient eine Kopfschraube s 24,
die mit ihrem Gewinde in ein entsprechendes Gewinde 25 des Bolzens 21 eingreift.
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Für das Auswechseln eines verbrauchten Schneidstückes gegen ein neues
werden lediglich die Kopfschraube 24 und der Schraubbolzen 12 gelockert, wonach
das konische Ende 13 die Einsenkung 4 des Schneidstückes 1 verläßt, und das verbrauchte
Schneidstück somit entfernbar wird. Nach dem Einsetzen eines neuen, in den Einschnitt
7 formschlüssig hineinpassenden Schneidstückes werden die Kopfschraube 24 und der
Schraubbolzen 12 wieder angezogen, wodurch eine sichere Halterung des Ersatzschneidstückes
im Werkzeugschaft erzielt ist.