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Puderabgabe-Behälter zur Rauhlederpflege Die Erfindung betrifft einen
Puderabgabe-Behälter zur Rauhlederpflege mit durch eine Kappe abdeckbarem, eine
Durchtrittsöffnung für den Puder aufweisendem Verreiberkörper und mit einer Dosiereinrichtung,
die mit einer Ausgabeöffnung zusammenwirkt.
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Bei einem bekannten Puderabgabe-Behälter ähnlicher Gattung ist die
Abgabevorrichtung als in der Achse der Ausgabeöffnung verlaufender Stößel ausgebildet,
dessen Unterende also bei der Betätigung mehr oder weniger in die Durchtrittsöffnung
des Verreiberkörpers eintritt, so daß bei zu starkem Zusammendrücken des Verreiberkörpers
während des Hin-und Herreibens auf dem Raubleder und gleichzeitigen Betätigens der
Abgabevorrichtung ein Zerkratzen des Raubleders erfolgen kann.
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Puderabgabe-Behälter sind im übrigen in der Technik vor allem zum
Abgeben von pulverförmigen Zahnputzmitteln bekanntgeworden. Die Behälter sind dabei
vielfach mit einem Schieber versehen, durch dessen Betätigung das Zahnpulver auf
die Borsten einer Zahnbürste aufgestreut werden kann. Neben seiner Aufgabe als Verschlußmittel
erfüllt der Schieber bei den bekannten Geräten teilweise auch noch Aufgaben als
Sieb- und Zuteileinrichtung.
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Im einzelnen ist ein Behälter für Zahnpulver bekannt, wobei die Abgabeöffnung
durch einen Schieber mit mehreren Löchern verschlossen ist. Der Schieber dient gleichzeitig
als Distanzhalter für die Zahnbürste, und das Auftragen des, Pulvers auf die Borsten
erfolgt durch Relativbewegungen zwischen Behälter und Bürste. Hierzu müssen beide
Hände benutzt werden. Ein anderer bekannter Zahnpulverspender enthält ein Paar von
Schiebern, die zwischen sich eine Meßkammer bilden. Das Gerät muß an der Wand aufgehängt
werden, um betätigt werden zu können. Ein ähnlicher Spender ist über einem Kanal
für die einzuführende Zahnbürste mit einem federbelasteten Schieberost versehen,
der den Behälter für das Zahnpflegemittel absperrt.
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Ein ebenfalls bekannter Zuteiler für Zahnpulver oder Körperpuder enthält
an der Abgabeöffnung ein Ankerwerk nach Art eines Taschenuhrwerks, welches mit einem
Schaufelrad gekuppelt ist. Die feinmechanisch aufwendige Einrichtung ist zur Anwendung
bei einem Handgerät, wie es die Rauhlederpfiege erfordert, nicht geeignet.
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Eine bekannte Aufsteckkappe für Zahnpulverflaschen ist mit einem Zellenrad
ausgerüstet, durch welches das Zahnpulver zugeteilt wird. Zur Begrenzung der Schaltbewegungen
des Zellenrades dient ein Klinkenrad mit einer Federklinke. Im Gegensatz dazu wird
bei einem anderen Gerät mit drehbarem Zuteiler die Festlegung der Zuteilwalze in
der Abgabestellung lediglich mittels eines Anschlages vorgenommen. Die Zuteilwalze
enthält hierbei eine Aussparung, aus welcher das Zahnpulver durch Tupfen mit der
Zahnbürste entnommen wird. Ähnlich ausgebildet ist ein weiteres bekanntes Abgabegerät,
welches einen Kugelschieber mit Aussparung besitzt. Schließlich gehört auf dem Gebiete
der Zahnpulverspender auch noch eine Vorrichtung zum Stand der Technik, bei der
auf dem Boden des Behälters eine Drehscheibe drehbar und querverschieblich angeordnet
ist, um eine Vielzahl von in der Scheibe befindlichen Löchern wahlweise über eine
Austrittsbohrung bringen zu können.
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Sämtliche bekannten Puderabgabe-Behälter für Zahnpflegemittel sind
für die Rauhlederpflege nicht geeignet. Dies liegt nicht nur daran, daß die bekannten
Zahnpulverbehälter an der Wand angebracht werden müssen, sondern vor allem daran,
daß ihre Zuteileinrichtungen für ein in großen Stückzahlen zu fertigendes Handgerät
viel zu verwickelt ausgebildet und nicht einfach genug zu betätigen sind.
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Die Nachteile des eingangs erwähnten Puderabgabe-Behälters zur Rauhlederpflege
mit längsbeweglichem Stößel werden mit der Erfindung beseitigt, und die Forderungen,
die an ein mühelos und sicher zu gebrauchendes Pflegegerät für Raubleder zu stellen
sind, werden mit der Erfindung erfüllt. Dies geschieht dadurch, daß die zwischen
dem Puderbehälter und dem Verreiberkörper angeordnete Dosiereinrichtung durch einen
mit einer Aussparung versehenen, sich quer über die Austrittsbohrung erstreckenden
Flach- oder Rundschieber zur Förderung einer durch die Größe (Rauminhalt) der Schieberaussparung
bestimmten
Pudermenge vom Puderbehälterauslaß zum Verreiberkörpereinlaß gebildet wird. Ein
besonderer Vorteil dieser Ausbildungsweise liegt in der Möglichkeit, eine bestimmte
Pudermenge aus dem Behälter abfördern und für den Gebrauch bereitstellen zu können,
wobei das Maß dieser Pudermenge durch die Anzahl der Betätigungen nach Belieben
festgesetzt werden kann. Dies läßt sich auch bei einem bekannten Auftraggerät für
flüssige Schuhpflegemittel nicht erreichen, wo zwischen Verreiberbürste und Vorratsbehälter
ein drehbarer Absperrschieber angebracht ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Schieber mit einer
ihn in die Ausgangsstellung zurückholenden Feder versehen. Auf diese Weise kehrt
das Betätigungsorgan des Gerätes nach dem Drücken selbsttätig in seine Ausgangsstellung
zurück.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Flachschieber an seinem Handhabeteil mit einer Nut versehen ist, in die
der Rand der den Verreiberkörper abdeckenden Kappe in der Ausgangsstellung des Schiebers
arretierend eingreift. Auf diese Weise wird verhindert, daß der Schieber bei Nichtgebrauch
des Behälters, also bei abgedecktem Verreiberkörper, versehentlich betätigt wird,
wodurch Puder in die Kappe fallen könnte, der dann beim Abnehmen der Kappe herausfällt
und zu Beschmutzungen führt.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, wobei im Inneren
der Abdeckkappe in an sich bekannter Weise ein die Verreiberkörperbohrung durchdringender
Zapfen hervorsteht, greift dieser Zapfen in ein Blindloch des Schiebers- in dessen
Ausgangsstellung arretierend ein.
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Schließlich ist noch eine Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
bei der der um 90° um seine Achse drehbare, an seinem Umfang mit einer die jeweils
zu fördernde Pudermenge aufnehmenden, viertelkreissektorförmigen Aussparung versehene
Rundschieber einen von einem aus dem Behälter herausragenden Druckstift betätigten
Hebelarm trägt oder mit einer Umfangsverzahnung versehen ist, in die ein teilweise
als Zahnstange ausgebildeter Druckstift eingreift.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. 1 einen zylindrischen Puderabgabe-Behälter mit geradegeführtem
Flachschieber in einem axialen Schnitt, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie II-11
der Abb. 1, Abb.3 einen zylindrischen Puderabgabe-Behälter mit schwenkbarem Flachschieber
in einem axialen Schnitt, Abb. 4 einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3,
Abb. 5 einen Puderabgabe-Behälter mit Ringschieber in einem durch die Achse der
Austrittsbohrung geführten Querschnitt, Abb. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der
Abb. 5, Abb. 7 einen Puderabgabe-Behälter mit Drehschieber in dem durch die Achse
der Austrittsbohrung und des Drehschiebers geführten Schnitt, Abb. 8 einen Schnitt
nach Linie VIII-VIII der Abb. 7 und Abb: 9 einen Schnitt nach Linie IX-IX der Abb.
7. Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 bis 4 hat der Puderabgabe-Behälter eine länglich
zylindrische Form. Der unten offene, eigentliche Puderbehälter 1 ist auf den kragenartigen
Rand 2 eines besonderen Behälterbodens 3 (Abb. 1 und 2) aufgesteckt. Zwischen nach
unten abstehenden Rippen 4 ist der Flachschieber 5 gerade geführt und ragt mit einem
verjüngten Ende 5' seitlich aus dem Puderbehälter heraus. Der Absatz 5" an den beiden
Schieberflanken dient als Anschlag gegen die entsprechend eingezogenen Führungsrippen
4, wenn der Schieber durch die in beiderseitige Kerben 6 des unteren, kragenförmigen
Ansatzes 7 des Behälterbodens 3 eingesetzte Blattfeder 8 zurückgedrückt wird. In
dieser Ausgangsstellung fluchtet eine Bohrung 9 in dem Schieber 5 mit einer ausmittigen,
trichterförmigen Bohrung 10 in dem Behälterboden 3. Der den Schieber 5 und die Blattfeder
B aufnehmende Raum wird nach unten durch eine Scheibe 11 abgedeckt, die auf der
anderen Seite den Verreiberkörper 12 trägt. Die Scheibe 11 und der Verreiberkörper
12 sind axial durchbohrt. Außen über den unteren, kragenartigen Rand 7 des Behälterbodens
3 ist eine Abdeckkappe 13 gestülpt; die in eine entsprechende Nut 14 an der Unterseite
des Handhabungsteiles 5' des Schiebers 5 eingreift und diesen dabei blockiert. Ist
die Kappe 13 abgenommen, so wird bei einem Druck auf das Handhabungsteil 5' des
Schiebers 5 die in seiner Bohrung 9 befindliche Pudermenge zu den axialen Bohrungen
der Scheibe 11 und des Verreiberkörpers 12 gefördert und fällt dann durch diese
bei gleichzeitigem Hin- und Herbewegen des Verreiberkörpers heraus.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 ist der flügelartig geformte
Flachschieber 15 mit einem nach oben vorstehenden Zapfen 16 in einem entsprechenden
Auge 17 des Behälterbodens 18 schwenkbar gelagert, weswegen sein seitlich aus dem
Behälter herausragendes Handhabungsende 15' genügend seitliches Spiel in einem entsprechend
breiten Schlitz 19 des unteren, kragenartigen Ansatzes 20 des Behälterbodens 18
hat. Seitlich versetzt hat der Schieber 15 eine Bohrung 21, die in seiner in Abb.
4 gezeigten, durch die Blattfeder 22 gehaltenen Ausgangsstellung unter einem segmentförmigen
Fenster 23 des Behälterbodens 18 liegt. Wird die Abdeckkappe 13, die mit ihrem Rand
in eine Blockierungsnut 24 an der Unterseite des Handhabungsendes 15' des Schwenkschiebers
15 eingreift, abgenommen und das Handhabungsende 15' entgegen dem Uhrzeigersinn
in Abb. 4 geschwenkt, so wird die in der Schieberbohrung 21 befindliche Pudermenge,
abgestreift durch die Sehnenkante 23' des Fensters 23, zur Achse der Mittelbohrungen
der Scheibe 11 und des Verreiberkörpers 12 gefördert, um durch diese herauszufallen.
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Der Puderabgabe-Behälter nach Abb. 5 und 6 hat die Form einer Taschenuhr.
An der zylindrischen Innenwand des mit einer besonderen Deckplatte 25 verschließbaren
trommelförmigen Behälters 26 gleitet ein ringförmiger Schieber 27, dessen Betätigungshandhabe
28 durch einen in Umfangsrichtung verlaufenden Schlitz 29 herausragt. Eine Schraubenzugfeder
30 zwischen einem Zapfen 31 an der Stirnwand des Behälters 26 und einem Zapfen 32
der Innenseite des Schiebers 27 hält diesen in seiner Ausgangsstellung, wobei ein
Zapfen 33 in der den Verreiberkörper 34 abdeckenden Kappe 35 befestigt ist, durch
die Mittelbohrung des Verreiberkörpers 34 und eine damit fluchtende Bohrung 36 an
dem dort einen Ansatz 37 für den Verreiberkörper aufweisenden Mantel des Behälters
26 bis in eine Bohrung 38 des
Ringschiebers 27 vordringt und diesen
damit gegen unerwünschte Betätigung blockiert. Eine kreisbogenförmige Rippe 39 an
der Stirnwand des Behälters 26 legt sich derart gegen den Innenumfang des Ringschiebers
27, daß dessen Blockierungsbohrung 38 gegenüber dem in dem Behälter 26 enthaltenen
Puder abgedeckt ist, andererseits aber das in der Nähe davon stehende eine Ende
der Rippe 39 als Puderabstreifkante für die eine entsprechende Pudermenge zu der
Bohrung 36 und damit zu der Mittelbohrung des Verreiberkörpers 34 fördernde Bohrung
40 des Schiebers 27 dient, wenn nach Abnahme der Kappe 35 der Betätigungsgriff 28
des Schiebers 27 im Uhrzeigersinn in Abb. 6 bewegt wird.
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Der Puberabgabe-Behälter nach Abb. 7 bis 9 hat flache Quaderform.
Der eigentliche Puderbehälter 41 ist unten durch das Lagergehäuse 42 für den Rundschieber
43 abgeschlossen. Der Schieber 43 hat in der Mitte seiner Länge eine Ausnehmung
in Form eines Viertelkreissektors. In seinem Lagergehäuse 42 befindet sich darüber
ein Puderauslauftrichter 45 und darunter eine Bohrung 46, die mit einer Mittelbohrung
in dem an der Unterseite des Lagergehäuses 42 sitzenden rechteckigen Verreiberkörper
47 fluchtet. Durch eine den Schieber 43 an seinem einen Ende umschlingende, sich
einerseits in einer Stirnnut 48 des Lagergehäuses 42 und andererseits in einer Querbohrung
49 des Schiebers 43 abstützende Schraubenfeder 50 wird der Schieber 43 in seiner
zeichnerisch dargestellten Ausgangslage so gehalten, daß seine Umfangsausnehmung
44 mit dem Puderbehälter in Verbindung steht, also sich mit Puder füllt. An dem
der Schraubenfeder 50 entgegengesetzten Ende des Schiebers 43 ragt radial ein Hebelarm
51 in einen Hohlraum 52 des Lagergehäuses 42 hinein, der so bemessen ist, daß der
Hebelarm 51 bei Druck auf einen im Behälter 41 gelagerten Betätigungsstift 53, diesem
nachgebend, um 90° nach unten schwenken kann, so daß sich auch der Schieber 43 um
90° im Uhrzeigersinn der Abb.8 dreht und die von der unteren Kante 45' des Auslauftrichters
45 abgestreifte Pudermenge in seiner Aussparung 44 zum Herausfallen durch die Bohrung
46 und die Mittelbohrung des Verreiberkörpers 47 freigibt, worauf dann nach Loslassen
des Betätigungsstiftes 53 die Schraubenfeder 50 den Schieber 43 wieder in seine
zeichnerisch dargestellte Ausgangsstellung zurückholt. Bei Nichtgebrauch wird der
Verreiberkörper 47 durch eine über 1/s des Lagergehäuses 42 gestülpte Kappe 54 abgedeckt.
Der Schieber 43 könnte auch durch einen an der Seite des Behälters 41 herausragenden
Betätigungsstift, der teilweise als Zahnstange ausgebildet ist und mit einer Umfangsverzahnung
an dem entsprechenden Ende des Schiebers 43 kämmt, betätigt werden.
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Auch bei der Ausführungsform nach Abb. 7 bis 9 läßt sich eine Schiebersperre
durch Anordnung eines im Inneren der Abdeckplatte 54 hervorstehenden Zapfens anwenden.
Das Oberende dieses Zapfens müßte dann nur auf einen kleineren Durchmesser abgesetzt
sein, da der Durchmesser des von ihm ergriffenen Blindloches an der Unterseite des
Schiebers 43 bei dessen zeichnerisch dargestellter Stellung nur so klein bemessen
sein darf, daß es bei der Drehung des Schiebers um 90° im Uhrzeigersinne der Abb.
8 nicht mit dem Puderauslauftrichter 45 in Verbindung kommt, also seitlich vom Lagergehäuse
42 abgedeckt bleibt.