DE1137721B - Verfahren zur Herstellung von Kieselphosphorsaeure oder Kieselphosphorsaeure enthaltenden Substanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kieselphosphorsaeure oder Kieselphosphorsaeure enthaltenden Substanzen

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DE1137721B
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Guenther Schuetz
Dr Wolfgang Wilborn
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Hoechst AG
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B22/00Use of inorganic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. accelerators, shrinkage compensating agents
    • C04B22/08Acids or salts thereof
    • C04B22/16Acids or salts thereof containing phosphorus in the anion, e.g. phosphates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kieselphosphorsäure oder Kieselphosphorsäure enthaltenden Substanzen Eigene Untersuchungen haben gezeigt, daß die als Reaktionsprodukt von Kieselsäure und Phosphorsäure erhältlichen Kieselphosphorsäuren je nach den betreffenden Herstellungsbedingungen mit unterschiedlicher und einstellbarer Geschwindigkeit hydrolysierende, d. h. Säure abgebende Substanzen darstellen (und zwar Phosphorsäure und zumindest intermediär auch Kieselsäure), die sich für die verschiedensten Zwecke, bei denen eine langsame, stetige und einstellbare Säureabgabe erwünscht ist, verwenden lassen. So kann man beispielsweise auf bestimmte Weise hergestellte Kieselphosphorsäuren als Härter für Wasserglaskitte benutzen und hierbei die Wirksamkeit des besagten Härters den verschiedenen Kittzubereitungen hinsichtlich Verarbeitungszeit und Erhärtungszeit anpassen.
  • Eine bekannte Herstellungsmethode für Kieselphosphorsäure besteht darin, daß man in heißer konzentrierter Phosphorsäure hochaktive Kieselsäure löst - die Löslichkeit beträgt nur 5 % - und die Auskristallisation der Kieselphosphorsäure abwartet. Hierbei sollen je nach der angewandten Temperatur kristallographisch verschiedene Modifikationen entstehen, wobei die unter 260° C auskristallisierende Modifikation in Wasser löslich ist.
  • Ein anderes bekanntes Herstellungsverfahren geht von stöchiometrischen Mengen Kieselsäure und Phosphorsäure aus, die in Platin- oder Gold-Platin-Tiegeln unter milden Bedingungen entwässert werden. Auch hier entstehen, je nach den angewandten Entwässerungstemperaturen und dem Molverhältnis der Ausgangsstoffe, verschiedene Modifikationen der Kieselphosphorsäure.
  • Beiden Methoden haften jedoch Nachteile an, die deren Überführung in einen technischen Maßstab erschweren. Beim erstgenannten Verfahren, das zwar gut ausgebildete Kristalle liefert, ist z. B. der durch die geringe Löslichkeit der Kieselsäure in Phosphorsäure erforderliche große Überschuß an Phosphorsäure, der letzten Endes wieder entfernt werden muß, unerwünscht. Das zuletzt genannte Verfahren liefert hingegen keine einheitlichen und vollständig durchreagierten Produkte.
  • Ein weiteres bekanntes Verfahren dient zur Herstellung einer wasserlöslichen Kieselphosphorsäure der Formel H8 S' (P 04)4. Hierbei wird auf 2001C vorerhitzte Phosphorsäure mit Kieselsäure vermengt und etwa 300 Stunden lang bei 125° C belassen. Anschließend wird das erhaltene Produkt auf Tonscherben über P2 05 getrocknet, und man erhält schließlich eine äußerst hygroskopische Substanz.
  • Es ist ferner auch bereits bekannt, daß Phosphorpentoxyd größere Mengen Quarz löst und sich aus Si 02 und Metaphosphorsäure die Verbindung Si 02 - P2 05 bildet.
  • Schließlich erhält man auch Kieselphosphorsäure enthaltende Produkte, wenn man Phosphorsäure auf Kieselsäure enthaltenden Trägermaterialien einbrennt. Man kann auf diese Weise z. B. für verschiedene Zwecke brauchbare Katalysatoren herstellen; die erhaltenen Stoffe haben jedoch nicht die eingangs beschriebene Eigenschaft der einstellbaren Säureabgabe.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von mit einstellbarer Geschwindigkeit hydrolysierender, d. h. Säure abgebender Kieselphosphorsäure oder solche Kieselphosphorsäure enthaltenden Substanzen gefunden, das die Nachteile der angeführten bekannten Verfahren nicht aufweist und erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß man die bei der Verbrennung von weißem Phosphor mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen, vorzugsweise Luft, entstehenden Phosphoroxyde bzw. Phosphoroxyde enthaltenden Gase mit feinteiliger Kieselsäure in Kontakt bringt unter Umsetzung von mindestens 1 Mol si 02 auf 2 Grammatom Phosphor bzw. 1 Mol P2 05 und das erhaltene Produkt gegebenenfalls noch zur Einstellung verminderter Hydrolysegeschwindigkeit bei Temperaturen zwischen etwa 200°C und dem Schmelzpunkt des erhaltenen Produktes thermisch nachbehandelt. Erfindungsgemäß kann hierbei mit Vorteil so vorgegangen werden, daß man über bzw. durch ein Gemisch von weißem Phosphor und feinteiliger Kieselsäure einen Sauerstoff bzw. einen Sauerstoff enthaltenden Gasstrom, vorzugsweise einen Luftstrom, leitet, wodurch die bei der Verbrennung des weißen Phosphors entstehenden Phosphoroxyde unmittelbar bei ihrer Entstehung mit der feinteiligen Kieselsäure unter Umsetzung -zu Kieselphosphorsäure reagieren.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man weißen Phosphor für sich mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen, vorzugsweise Luft, verbrennt und die hierbei entstehenden Phosphoroxyde enthaltenden Gase, räumlich vom Verbrennungsraum des Phosphors getrennt, mit feinteiliger Kieselsäure zur Umsetzung bringt.
  • Durch die Wahl der Reaktionsbedingungen, insbesondere der durch die Sauerstoffzufuhr regelbaren Verbrennungsgeschwindigkeit des Phosphors und die dadurch gegebene Temperaturführung, sowie durch die gegebenenfalls noch anschließend durchgeführte thermische Nachbehandlung hat man es in der Hand, die Eigenschaften des Endproduktes den speziellen Verwendungszwecken anzupassen, d. h. insbesondere im Hinblick auf die Hydrolysegeschwindigkeit einzustellen.
  • In dem Falle, daß man auf 2 Grammatom Phosphor bzw. 1 Mol P2 05, mehr als 1 Mol Si 02 einsetzt, gelangt man zu Kieselphosphorsäure enthaltenden Substanzen, die neben der gebildeten Kieselphosphorsäure noch freie Kieselsäure enthalten, was für verschiedene Verwendungszwecke gegebenenfalls sogar von Vorteil ist.
  • Gegenüber den bisher bekannten Herstellungsverfahren für Kieselphosphorsäure weist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere den Vorteil auf, daß das unwirtschaftliche Eindampfen zur Herstellung einer hochkonzentrierten Phosphorsäure, die außerdem eine äußerst korrosive Wirkung auf die Reaktionsgefäße ausübt, gänzlich vermieden wird, da das erfindungsgemäße Verfahren direkt von elementarem Phosphor und Kieselsäure ausgeht. Ein weiterer, wirtschaftlicher Vorteil des Verfahrens besteht ferner darin, daß die bei der Verbrennung des Phosphors frei werdende Wärme erfindungsgemäß sofort für die Reaktion zwischen Kieselsäure und Phosphorsäureanhydrid verwendet wird, so daß der Prozeß in seiner technischen Ausführung im allgemeinen keiner äußeren Wärmequelle bedarf.
  • Es hat sich herausgestellt, daß zur technischen Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung mit Vorteil eine trogartige, verschließbare Mischvorrichtung benutzt werden kann, in welche der weiße Phosphor und die Kieselsäure im gewünschten Verhältnis eingefüllt werden und die Verbrennungsgeschwindigkeit des Phosphors durch Drosseln der Luftzufuhr an den Zuführungs- und Abzugsöffnungen reguliert wird. Nach der beendigten Verbrennung des Phosphors wird das erhaltene Produkt gegebenenfalls noch zur Einstellung verminderter Hydrolysegeschwindigkeit thermisch nachbehandelt.
  • Eine andere, vorteilhafte Ausführungsform, insbesondere zur kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, besteht beispielsweise darin, daß in einem senkrecht angeordneten Rohr, dessen Außenmantel gegebenenfalls mit einer Wasserkühlung versehen ist, vom unteren Ende her aus einer mit Luft und geschmolzenem Phosphor beschickten Düse eine Phosphorflamme in das Rohr hineinbrennt, während von oben her feinteilige Kieselsäure den Flammgasen entgegengeführt wird. Die bei der Umsetzung zwischen den Phosphoroxyde enthaltenden Flammgasen und der Kieselsäure gebildete Kieselphosphorsäure wird dann am unteren Ende des Rohres durch eine geeignete Vorrichtung ausgetragen. Die mit den Abgasen mitgerissenen Feststoffe werden in bekannter Weise, z. B. durch einen Zyklon, abgeschieden und gegebenenfalls noch einmal in den Prozeß zurückgeführt.
  • Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht beispielsweise darin, daß man, ähnlich wie bei der zuletzt genannten Ausführungsform, eine Phosphorflamme für sich getrennt brennen läßt und erst hinter dieser Flamme die schon etwas, jedoch nicht unter dem Sublimationspunkt des P401, abgekühlten Verbrennungsgase durch eine Schicht von Kieselsäure in geeigneter Weise, wie z. B. in Form eines Festbettes, eines bewegten Bettes oder eines Wirbelbettes, führt, den Gasen und der Kieselsäure eine ausreichende Zeit zur Reaktion miteinander gewährt und dann durch Erweitern des Rohrquerschnittes oder mittels einer anderen geeigneten Vorrichtung, z. B. durch einen Zyklon, eine Trennung der Restgase von dem Feststoff bewirkt und denselben abscheidet.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ferner auch ein Drehrohrofen bekannter Bauart verwendet werden, wobei, wie auch bei den beiden vorher beschriebenen Ausführungsformen, eine gleichsinnige oder auch eine gegensinnige Führung der Kieselsäure mit den Verbrennungsgasen des Phosphors möglich ist. _ In den folgenden Beispielen wird die vorliegende Erfindung näher erläutert.
  • Beispiel 1 In einem 11 fassenden kühlbaren und mit einem Deckel verschließbaren Laborkneter (aus Bronze) werden 135 g gefällte, amorphe und bei 500° C getrocknete Kieselsäure und 183 g weißer, stangenförmiger Phosphor eingefüllt, der Kneter verschlossen und die Rührung und Wasserkühlung in Gang gesetzt. Mittels einer Wasserstrahlpumpe wird dann durch die Lufteinführungs- und Ausführungsöffnungen des Laborkneters ein ständiger Strom von über Chlorcalcium getrockneter Luft durch den Laborkneter gesaugt, wodurch die Verbrennung des Phosphors in Gang kommt und unterhalten wird. Die Strömungsgeschwindigkeit der Luft beträgt hierbei etwa 1501 pro Stunde. Nach 8 Stunden ist die Reaktion im wesentlichen beendet, was insbesondere durch Nachlassen der entwickelten Reaktionswärme erkannt wird. Das zunächst noch orangefarbene, pulvrige Produkt wird nun in einer offenen Porzellanschale bei 300° C noch 1 Stunde erhitzt, wobei der letzte Rest etwa unvollständig verbrannten Phosphors umgesetzt wird. Es werden so 450 g eines elfenbeinfarbenen Pulvers erhalten, dessen Analyse einen Gehalt von 37,5 % Si O, und 61,6 % P2 05 ergibt.
  • Nach 1stündigem Erhitzen auf 900° C in einer Schale aus zunderfestem Stahl wird das Pulver rein weiß, ohne jedoch wesentlich seine analytische Zusammensetzung zu ändern. Die Analyse ergibt nach diesem Erhitzen auf 900° C einen Gehalt von 38,01/o Si O.1, und 60,7 % P2 05. Es wurden ferner die Hydrolyseeigenschaften der nach diesem Beispiel hergestellten Kieselphosphorsäure nach verschiedener Temperaturbehandlung näher untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind aus der Fig. 1 zu entnehmen, in welcher die bei 20° C und einem konstant gehaltenen pH-Wert von 11,5 ± 0,5 ermittelten Hydrolysecharakteristiken dargestellt sind. Hierbei ist die Zeit in Minuten gegen die integrale Menge an 0,5normaler Natronlauge, die zur Neutralisation der durch die Hydrolyse frei werdenden Phosphorsäure verbraucht wird, aufgetragen.
  • Die Hydrolysekurven wurden an dem aus Beispiel 1 unmittelbar aus dem Laborkneter entnommenen Pulver (Kurve a), dem 1 Stunde lang im Muffelofen bei 300° C behandelten Pulver (Kurve b), dem 1 Stunde lang bei 540° C (Kurve c), 1 Stunde lang bei 700° C (Kurve d) und 1 Stunde bei 900° C (Kurve e) behandeltem Produkt aufgenommen.
  • Es wird hierbei so vorgegangen, daß 1,000 g der zu prüfenden Substanz (abgesiebt durch ein Sieb mit der Maschenweite 0,3 mm) in 75 ml Wasser, bei Zimmertemperatur unter ständigem mechanischem Rühren aufgeschlämmt und der pH-Wert unter Beobachtung des Umschlagpunktes des Indikators »Triazen« durch Zugabe von Natronlauge alle 2 Minuten korrigiert, d. h. auf den Umschlagspunkt des Indikators eingestellt wird.
  • Wie aus der Fig. 1 zu entnehmen ist, nimmt die Hydrolysegeschwindigkeit der einzelnen Substanzen mit zunehmender Behandlungstemperatur ab, so daß je nach der angewandten Temperatur der thermischen Nachbehandlung ein Produkt mit einer dem Verwendungszweck angepaßten Hydrolysegeschwindigkeit hergestellt werden kann.
  • Beispiel 2 Für die Durchführung des Beispiels 2 wird eine aus hochtemperaturbeständigem Glas gefertigte Apparatur in Laboratoriumsmaßstab verwendet, die im folgenden näher erläutert wird: Ein 150 mm langes und 36 mm weites, horizontal angeordnetes Glasrohr dient als Verbrennungsraum für den weißen Phosphor. Das eine Ende des Glasrohres ist mit einer Schliffkappe, die ein Zuführungsrohr für die Verbrennungsluft besitzt, abgeschlossen, das andere Ende setzt sich in Form eines rechtwinklig nach oben verlaufenden 400 mm langen Rohrschenkels fort. Etwa 50 mm oberhalb des Winkels. ist in dem Rohr eine Glasfritte angebracht. Der Raum des Rohrschenkels oberhalb dieser Glasfritte ist mit der umzusetzenden Kieselsäure etwa 70 mm hoch gefüllt. Die eingefüllte Kieselsäure wird zur Oberflächenvergrößerung mit einem verdrillten Blattrührer bewegt. Der obere Teil des vertikalen Rohrschenkels trägt ferner einen Schliffaufsatz mit der Führung für den Blattrührer sowie einem seitlich angebrachten Abführungsrohr für die Verbrennungsgase, an welches eine Vorlage angeschlossen ist, die wiederum mit einer Wasserstrahlpumpe verbunden ist. Das den Hauptteil der Apparatur bildende gewinkelte Glasrohr wird ferner, mit Ausnahme der Schliffansätze, durch eine aufgewickelte elektrische Heizung auf etwa 475° C gehalten, um eine Kondensation von Phosphoroxyden zu unterbinden.
  • Der Versuch selbst wird in dieser Apparatur wie folgt durchgeführt: Der vertikale Rohrschenkel wird mit 10 g vorgetrockneter, gefällter Kieselsäure beschickt, der Blattrührer (60 Umdrehungen pro Minute) und die elektrische Heizung in Gang gesetzt und ein schwacher Luftstrom mittels der angeschlossenen Wasserstrahlpumpe durch die Apparatur gesaugt. Der Luftstrom selbst ist so eingeregelt, daß er das Kieselsäurebett leicht bewegt, ohne jedoch wesentliche Teile derselben auszublasen. Nachdem die vorgesehene Temperatur von 475° C 1 Stunde lang eingestellt ist, wird mit dem Eintragen von Phosphor in erbsengroßen Stückchen auf einem Porzellanschiffchen in den horizontalen Teil des Glasrohres begonnen. Ein kleiner Zusatz von Sauerstoff zur Verbrennungsluft fördert die Zündung des Phosphors und verhindert die Bildung von gefärbten Verbindungen niedrigen Oxydationsgrades. Nach der Verbrennung von 20 g Phosphor wird der Versuch abgebrochen und die oberhalb der Glasfritte befindliche Substanz näher untersucht.
  • Aus 10 g eingesetzter Kieselsäure und 20 g eingesetztem weißem Phosphor werden im Verlauf von 45 Minuten schließlich 17 g eines weißen Pulvers der analytischen Zusammensetzung 481/o Si 02 und 45 % P20, erhalten. Es wird also mehr als die Hälfte der eingesetzten Kieselsäure zu Kieselphosphorsäure umgesetzt (theoretischer Gehalt der Kieselphosphorsäure Si 02 * P2 0s : 30 % Si 02, 701/o P20.). Daß die erhaltene Substanz aus Kieselphosphorsäure besteht, geht insbesondere aus der Hydrolysecharakteristik des hergestellten Produktes (s. Fig. 2) und auch aus der Tatsache hervor, daß bei Hydrolyse dieses Produktes ein größerer Teil gelöster freier Kieselsäure im Filtrat der Aufschlämmung nachgewiesen werden kann. In der Fig. 2 sind entsprechend der Fig. 1 die Hydrolysecharakteristiken der gemäß Beispiel2 hergestellten Kieselphosphorsäure dargestellt. Die einzelnen Kurven wurden auf die gleiche Weise ermittelt wie diejenigen der Fig. 1 und wie sie im Beispiel 1 beschrieben sind. Die Hydrolysekurve des thermisch nicht nachbehandelten Produktes ist in Fig. 2 mit a, die des bei 540° C 1 Stunde thermisch nachbehandelten Produktes mit b, die 1 Stunde dang bei 700° C nachbehandelten mit c und die bei 900° C 1 Stunde lang nachbehandelten mit d bezeichnet.

Claims (3)

  1. IJATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von mit einstellbarer Geschwindigkeit hydrolysierender, d. h. Säure abgebender Kieselphosphorsäure oder von solche Kieselphosphorsäure enthaltenden Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der Verbrennung von weißem Phosphor mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen, vorzugsweise Luft, entstehenden Phosphoroxyde bzw. Phosphoroxyde enthaltenden Gase mit feinteiliger Kieselsäure in Kontakt bringt unter Umsetzung von mindestens 1 Mol Si O, auf 2 Grammatom Phosphor bzw. 1 Mol P2 O,, und das erhaltene Produkt gegebenenfalls noch zur Einstellung verminderter Hydrolysegeschwindigkeit bei einer Temperatur zwischen etwa 200° C und dem Schmelzpunkt des erhaltenen Produktes thermisch nachbehandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man über bzw. durch ein Gemisch von weißem Phosphor und feinteiliger Kieselsäure einen Sauerstoff- bzw. einen Sauerstoff enthaltenden Gasstrom, vorzugsweise einen Luftstrom, leitet, wodurch die bei der Verbrennung des weißen Phosphors entstehenden Phosphoroxyde unmittelbar bei ihrer Entstehung mit der feinteiligen Kieselsäure unter Umsetzung zu Kieselphosphorsäure reagieren.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man weißen. Phosphor für sich mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen, vorzugsweise Luft, verbrennt und die hierbei entstehenden Phosphoroxyde enthaltenden Gase, räumlich vom Verbrennungsraum getrennt, mit feinteiliger Kieselsäure zur Umsetzung bringt. In Betracht gezogene Druckschriften: Gmelin, Anorg. Chemie, B. Auflage, Syst.-Nr.15, Silicium B, S. 542.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2159342A1 (de) * 1971-11-30 1973-06-14 Mizusawa Industrial Chem Neues weisspigment

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2159342A1 (de) * 1971-11-30 1973-06-14 Mizusawa Industrial Chem Neues weisspigment

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