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Nähmaschine mit Stoffbeschneidvorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf Nähmaschinen derjenigen Art, welche eine Sto$beschneidvorrichtung und eine Schutzvorrichtung
aufweisen, die eine Verletzung des Bedienenden der Nähmaschine bei zufälliger Berührung
mit der Messerklinge verhindern.
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Es ist eine Beschneidvorrichtung für Nähmaschinen mit umlaufender
Greiferwelle und mit einem Beschneidmesser bekannt, das Bewegungen zum Beschneiden
des Werkstückes neben der Nadel ausführt und das unabhängig von den Stichbildewerkzeugen
angetrieben wird, und zwar durch eine hohle Beschneidmesserantriebswelle, die auf
der Greiferantriebswelle drehbar gelagert ist und getrennt von letzterer angetrieben
wird.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, bei einer Nähmaschine
mit Stoffbeschneidvorrichtung neben einem wirksamen Schutz für den Bedienenden der
Nähmaschine gegen zufällige Berührung mit der das Werkstück durchtrennenden Messerklinge
in ihrer unwirksamen Ruhestellung dafür Sorge zu tragen, daß die Schutzvorrichtung
das Arbeiten an der Nähmaschine nicht stört, wenn die Messerklinge sich in der Arbeitsstellung
befindet.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, bei einer Nähmaschine
mit Stoffbeschneidvorrichtung dafür zu sorgen, daß, wenn die Messerklinge bzw. das
Werkstücktrennmesser in die Arbeitsstellung bewegt wird, die Schutzvorrichtung selbsttätig
in eine Stellung bewegt wird, in welcher sie das Handhaben des Arbeitsstückes nicht
stört.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Einrichtung zum
selbsttätigen Verschieben der Messerschutzvorrichtung aus der zurückgezogenen Stellung
in die wirksame, das Messer abdeckende Stellung zu schaffen, wenn die Messerklinge
aus der Arbeitsstellung herausbewegt worden ist.
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An einer Nähmaschine mit einer Stoffbeschneidvorrichtung, die aus
einem Messer und an dem Maschinengestell angeordneten Tragmitteln für das Messer
besteht und welche in eine das Werkstück durchtrennende Arbeitsstellung oder in
eine unwirksame Ruhestellung gebracht werden kann und welcher eine in zwei Stellungen
bewegbare Messerschutzvorrichtung zugeordnet ist, die das in seiner Ruhestellung
befindliche Messer schützt, sind gemäß der Erfindung der Stoflbeschneidvorrichtung
Mittel zugeordnet, welche bei Bewegen des Messers in die Ruhestellung die Messerschutzvorrichtung
in eine Stellung bewegen, in welcher sie das in der Ruhestellung befindliche Messer
schützt oder abdeckt.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann zu diesem Zweck eine
Feder vorgesehen sein, die die Messerschutzvorrichtung in ihre unwirksame Stellung
drückt, wenn das Messer sich in der Arbeitsstellung befindet.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung mit einer an der
Säule schwenkbar gelagerten Messerantriebswelle, die ein Werkstücktrennmesser mit
Messerklinge trägt und bei welcher Mittel zum Drehen der Messerantriebswelle zum
Bewegen der Messerklinge in eine das Werkstück durchtrennende Arbeitsstellung oberhalb
der Tragsäule oder in eine unwirksame Ruhestellung an einer Seite der Tragsäule
aufweist, ist die Messerschutzvorrichtung, die an einer Seite der Tragsäule angeordnet
ist, mit einem Messerschutzfinger versehen, der bei in Ruhestellung befindlicher
Stoffbeschneidvorrichtung und demgemäß abgeschwenkter Lage der Messerschutzvorrichtung
die Messerklinge abdeckt.
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Die Erfindung ist insbesondere für Nähmaschinen verwendbar, welche
eine senkrecht angeordnete Werkstücktragsäule aufweisen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
zur Darstellung gebracht.
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Fig.1 zeigt eine Seitenansicht einer Werkstücktrab Säule einer Nähmaschine,
welche eine Stoffbeschneidvorrichtung aufweist, an welcher eine Messerschutzvorrichtung
gemäß der Erfindung angeordnet ist; Fig.2 zeigt in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht
der Werkstücktragsäule der Nähmaschine gemäß
Fig. 1, wobei das
Messer in der Arbeitsstellung wiedergegeben ist; Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht
eines Teiles der Werkstücktragsäule der Nähmaschine, die in Fig. 2 dargestellt ist,
bei welcher jedoch die Messerklinge aus ihrer unwirksamen Stellung herausbewegt
worden ist und die Messerschutzvorrichtung sich in der wirksamen Stellung befindet,
um die Messerschneidkante abzudecken; Fig. 4 zeigt eine Draufsicht der Werkstücktragsäule
der Nähmaschine gemäß Fig.1, und Fig.5 zeigt eine Draufsicht des oberen Teiles der
Werkstücktragsäule, wobei das Messer und die Messerschutzvorrichtung sowohl in der
Arbeitsstellung als auch in der Ruhestellung wiedergegeben sind.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in Anwendung auf eine Stofbeschneidvorrichtung
derjenigen Art wiedergegeben, die in einer Nähmaschine benutzt wird, welche eine
nach oben stehende, das Werkstück tragende Säule 11 aufweist. Die Tragsäule 11 steht
von einem Maschinensockel 12 nach oben und ist mit einem umlaufenden Stoffschieber
13, 15, der in üblicher Weise angetrieben wird, und ebenfalls mit einem (nicht
dargestellten) Greifer ausgerüstet, welcher mit einer längs hin- und herbeweglichen
Nadel 14 bei der Herstellung von Stichen zusammenarbeitet. Die Nadel 14 sowohl als
auch das obere Stoffschieberrad 15 können durch einen üblichen Maschinenarm (nicht
dargestellt) getragen werden, welcher von dem Sockel 12 nach oben steht und über
der Säule 11 hängt.
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Die Stoffbeschneidvorrichtung hat ein Messer 20, welches durch Schrauben
21 an einem Messerträger 22 befestigt ist, der sich im wesentlichen in waagerechter
Richtung über die Säule 11 erstreckt. Das Messer 20
ist an dem freien
Ende mit einer nach unten stehenden Lippe 23 versehen, welche angeschärft ist und
die Messerklinge zum Durchtrennen des Werkstückes bildet. Der Messerträger 22 ist
an einer hohlen Messerantriebswelle 24 befestigt, welche senkrecht in Buchsen
25 an der Säule 11 gelagert ist. Auf dem unteren Ende der Messerantriebswelle
24 ist vermittels einer Klemmschraube 26 ein Schwingarm 27 befestigt, der an seinem
freien Ende einen federbeeinflußten Kolben 28 trägt, welcher in einer Buchse
29 sitzt, die in einem Arm 30 eines Winkelhebels 31 ausgebildet ist, der
an dem Maschinensockel gleichachsig zur Messerantriebswelle 24 schwenkbar gelagert
ist. Der andere Arm 32 des Winkelhebels 31 trägt einen gegabelten Nachlaufarm 33,
welcher einen Block 34 umgibt, der auf einem exzentrisch angeordneten Zapfen 35
gelagert ist, welcher an dem Ende einer drehbaren Messerantriebswelle 36 ausgebildet
ist, die an dem Maschinensockel 12 gelagert ist. Der Zweck der vorerläuterten Teile
29 bis 36 ist der, das Messer 20, 23 über die Teile 27, 24, 22, 21 anzutreiben,
indem über dem exzentrischen Zapfen 35, dem Schwingarm 31 und damit der Messerantriebswelle
24 und dem Messer 20, 23 Schwingbewegungen um die Achse der Messerantriebswelle
24 erteilt werden.
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Eine Stange 37 ist innerhalb der hohlen Messerantriebswelle 24 verschiebbar
und ist an ihrem unteren Ende mit einem Hebel 38 arbeitsmäßig verbunden, der bei
39 an dem Schwingarm 27 gelagert ist. Der Hebel 38 ist zur Aufnahme des Kolbens
28 mit einer Öffnung versehen, und eine Mutter 40, welche auf den Kolben 28 geschraubt
ist, hält den Kolben 28 in Arbeitsverbindung mit dem Hebel 38. Daher kann durch
Niederdrücken der Stange 37 der Bedienende der Maschine den Kolben 28 aus der Buchse
29 in dem Winkelhebel 31 zurückziehen und dadurch die Verbindung zwischen dem Antrieb
36, 34, 32, 31 und dem Antrieb 27, 24, 22 des Messers 20, 23 trennen.
Eine um die Messerantriebswelle 24 gewundene Torsionsfeder 41 ist mit einem Ende
gegen die Werkstücktragsäule 1.1. gestützt und mit dem anderen Ende in einem Bund
42 verankert, welcher auf der Messerantriebswelle 24 festsitzt. Die Torsionsfeder
41 ist bestrebt, die Welle 24 bei Betrachtung der Fig. 4 und 5 in Uhrzeigerrichtung
zu drehen, so daß, wenn die Stange 37 nach unten gedrückt wird, das Messer 20, 23
in eine Ruhestellung geschwenkt wird, wie in Fig.3 und in gestrichelten Linien in
Fig. 5 dargestellt ist. Die Ruhestellung wird durch einen Anschlag 43 bestimmt,
der auf dem Schwingarm 27 ausgebildet ist, der gegen eine Abdeckung 44 für
die drehbare Messerantriebswelle 36 schlägt.
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Ein von dem Bedienenden beeinflußter Betätigungshebel 45 wird auf
der Messerantriebswelle 24 durch eine Klemmschraube 46 festgehalten, so daß
das Messer 20 durch den Bedienenden entgegen der Uhrzeigerrichtung bei Betrachtung
der Fig. 4 und 5 in eine Arbeitsstellung gedreht werden kann. Der Winkelhebelarm
30 ist, wie bei 47 angedeutet, zu der Buchse 29 hin abgeschrägt, so daß der Kolben
28 beim Verschwenken des Messers in die Arbeitsstellung sich allmählich nach oben
und in die Buchse 29 ohne Anhaften bewegt. Der in die Buchse 29 des Winkelhebels
31 eingerastete Kolben 28 verriegelt das Messer 20 in der Arbeitslage, in welcher
die angeschärfte Lippe 23 oberhalb der Tragsäule 11 und gegenüber der Bewegungsbahn
der Nadel 14 angeordnet ist, wie in den Fig. 1, 2 und 4 und in voll ausgezogenen
Linien in Fig. 5 dargestellt ist.
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Wenn das Messer sich in der Arbeitsstellung befindet, ist die Schneidkante
an der Lippe 23 durch die Tragsäule 11 unterhalb des Messers und durch das Messerteil
20 selbst, welches die Schneidkante verdeckt, gut geschützt. Wenn das Messer 20,
23 sich jedoch in der Ruhestellung befindet (vgl. Fig. 5), ist die Schneidkante
freigelegt, und falls sie nicht geschützt wird, könnte sie dem Bedienenden, insbesondere
während der natürlichen Handbewegungen, welche zum Einführen eines Werkstückes zur
Stichbildestelle notwendig sind, eine ernsthafte Verletzung beibringen.
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Eine Schutzvorrichtung, die dauernd fest angeordnet wäre, um so die
Schneidkante an der Lippe 23 in der Ruhestellung zu schützen, würde jedoch ein ernsthaftes
Hindernis für die Manipulation von Werkstücken auf der Tragsäule 11 während des
Nähens bilden und würde daher die Vorteile der bequemen Handhabung weitestgehend
reduzieren, welche einer der Hauptgründe für die Verwendung von Säulennähmaschinen
ist. Die Messerschutzvorrichtung gemäß der Erfindung schafft einen wirksamen Schutz
für die Messerschneidkante, wenn das Messer 20, 23 die Ruhestellung einnimmt. Wie
in den Fig. 2 und 4 dargestellt ist, wird die Messerschutzvorrichtung gegen die
Tragsäule 11 zurückgezogen, wenn das Messer 20, 23 sich in der Arbeitsstellung befindet,
um so das Handhaben des Werkstückes nicht zu stören. Die Messerschutzvorrichtung
enthält eine Stange 50, welche in einer im wesentlichen senkrechten Stellung
vermittels eines Blockes 51 gehalten ist, der mit einer Bohrung 52 für die Stange
50 und einer Stellschraube 53 versehen ist, um die Stange 50 in dem Block 51. festzuhalten.
Der
Block 51 ist auf einer Tragschraube 54 gelagert, welche im wesentlichen waagerecht
in einem Lagerarm 55 befestigt ist, der durch Schrauben 56 an der Seite der Tragsäule
11 getragen wird. Eine Feder 57, welche an dem Lagerarm 55 befestigt ist, ist mit
einem Arm 58 versehen, der mit der Stange 50 in Eingriff tritt, um die Stange 50
gegen die Tragsäule 11 zu drücken, wie in den Fig. 1, 2 und 4 und in voll ausgezogenen
Linien in Fig. 5 wiedergegeben ist.
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Ein Messerschutzfinger 59 ist an dem oberen Ende der Stange 50 ausgebildet
und erstreckt sich im wesentlichen horizontal.
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Ein Nachlaufteil 60, der an dem Block 51 ausgebildet ist, steht mit
einem Nocken 61 im Eingriff, welcher an der Nabe des von der Bedienungsperson beeinflußten
Betätigungshebels 45 ausgebildet ist, so daß, wenn das Messer 20, 23 durch
die Feder 41 der Messerantriebswelle 24 in die Ruhestellung gedreht wird, der Nocken
61 über den Nachlaufteil 60 entgegen der Kraft der Feder 57 den Messerschutzfinger
59 nach außen in eine Stellung unterhalb der Schneidkante an der Lippe 23 verschiebt.
Eine solche Verschiebung der Messerschutzvorrichtung tritt bei Niederdrücken der
Stange 37 durch den Bedienenden selbsttätig ein, da die Torsionsfeder 41 beträchtlich
stärker als die Messerschutzrückführfeder 57 ist. Umgekehrt wird, wenn der Bedienende
den Betätigungshebel 45 bewegt, um das Messer 20, 23 in die Arbeitsstellung zu bringen,
die Feder 57 die Messerschutzvorrichtung gegen die Tragsäule 11 zurückziehen, um
die Handhabung des Werkstückes nicht zu stören.