DE1137262B - Treibstoffgemisch fuer Otto-Motoren - Google Patents
Treibstoffgemisch fuer Otto-MotorenInfo
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Description
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij N.V., Den Haag
Vertreter: Dr. K. Schwarzhans
und Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Jung, Patentanwälte,
München 19, Romanplatz 10
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 16. März 1959 (Nr. 799 483)
Hubert Teamon Henderson, Pleasant Hills, Calif. (V. St. Α.), ist als Erfinder genannt worden
die einen Alkylsubstituenten mit einer verzweigten
Kette enthalten, eine hohe Octanzahl aufweisen und sich daher als Verschnittmittel für Benzin eignen. So
wurde z. B. empfohlen, solche Äther in einem Benzin zu verwenden, das eine verhältnismäßig niedrige
Octanzahl (68,2) aufweist, um die Octanzahl dieses Benzins, beispielsweise auf 77,5 oder 87,4, zu erhöhen.
Weiter wurde vorgeschlagen, Äther in einem Flugzeugbenzin zu verwenden, dessen Kohlenwasserstoffkomponente
eine Octanzahl aufweist, die höher ist
als die Octanzahl des Äthers, um das zulässige »Boost-Verhältnis« des Benzins zu erhöhen.
Es ist nun gefunden worden, daß der Zusatz niedrigsiedender
Dialkyläther mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, die mindestens eine Alkylgruppe mit einer verzweigten
Kette aufweisen, in einer bestimmten Menge zu einem flüssigen Basistreibstoff einer speziellen Zusammensetzung,
der eine hohe Octanzahl aufweist, zu einem Endgemisch führt, das nicht nur eine unerwartet
höhere Research-Octanzahl, sondern auch eine höhere Motor-Octanzahl als das Basisöl aufweist.
Die beiden Octanzahlen werden nach den ASTM-
Methoden D-908 bzw. D-357 bestimmt. Weiterhin ist 7
gefunden worden, daß die Wirksamkeit dieser Äther
in bezug auf die Octanzahl und die Empfindlichkeit einem Dialkyläther mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
besonders groß ist bei solchen aromatischen Basis- und mindestens einer Alkylgruppe mit einer verzweigten
treibstoffen, welche bestimmte Naphthenkonzentra- Kette in einem flüssigen Basistreibstoff, der 2 bis
tionen enthalten. 25 Volumprozent Naphthene, mindestens 15 Volum-
Unter der »Empfindlichkeit« eines Treibstoffes wird 30 prozent Aromaten, nicht über 10 Volumprozent
der Unterschied zwischen der Research-Octanzahl und Olefine und einen Rest von Paraffinen enthält,
der Motor-Octanzahl verstanden. Sie ist ein Maß für Wenn in vorliegender Beschreibung Konzentrationen
die Reaktion des betreffenden Treibstoffes auf eine von Kohlenwasserstoffen in Prozentsätzen angegeben
Änderung in der Schärfe der Arbeitsweise des Motors. sind, so beziehen sich die Prozentangaben auf das
Ein hoher Zahlenwert für die Empfindlichkeit zeigt 35 Basis-Kohlenwasserstoffgemisch, also (sofern nicht
an, daß der Treibstoff bei größerer Beanspruchung, anders angegeben) unter Ausschluß der Äther,
z. B. bei höheren Motorgeschwindigkeiten und höheren Die erzielte Herabsetzung in der Empfindlichkeit des
Verbrennungstemperaturen in den Zylindern, eher vorstehend beschriebenen flüssigen Basistreibstoffes ist
zum Klopfen neigt. völlig unerwartet. Beispielsweise hat reiner Methyl-
Da sich das Kompressionsverhältnis der Otto- 40 tert.-butyl-äther eine Research-Octanzahl von 110,1,
Motoren im Verlauf der letzten Jahre wesentlich eine Motor-Octanzahl von 100,6 und eine Empfinderhöht
hat, werden immer mehr Treibstoffe mit aus- lichkeit von 9,5. Ein flüssiges Basistreibstoffgemisch,
reichend hoher Octanzahl und gleichzeitig verminderter das 20% Naphthene, 47 Volumprozent Aromaten,
Empfindlichkeit benötigt. Dieser Bedarf läßt sich weder 1 Volumprozent Olefine und 32 Volumprozent Parafine
durch Anwendung von Umwandlungsprozessen, wie 45 enthält, hat eine Research-Octanzahl von 97,1 und
das katalytische Reformieren, noch durch einen eine Motor-Octanzahl von 88,0; also eine Empfindlich-Zusatz
von Alkylaten oder eine nachträgliche Hydrie- keit von 9,1. Ein Gemisch aus 20 Volumprozent
rung von katalytisch gespaltenen Benzinkomponenten Methyl-tert-butyläther unter 80 Volumprozent des
decken. genannten Basistreibstoffes ergibt dagegen eine Mi-
Demgemäß bezieht sich die Erfindung auf ein 50 schung, welche eine Research-Octanzahl von 101,4,
Treibstoffgemisch mit einem Gehalt von 2 bis 50 eine Motor-Octanzahl von 93,6 und eine Empfindlich-Volumprozent,
bezogen auf das Gesamtgemisch, an keit von nur 5,8 aufweist. Alle angegebenen Octan-
209 658/216
zahlen, mit Ausnahme derjenigen des Äthers, wurden gemessen bei Anwesenheit von 3 ecm Bleitetraäthyl
auf 3,785 1.
In dem fertigen Treibstoffgemisch wirkte der Methyltert-butyläther
so, als ob er nur eine Empfindlichkeit
von 2,5 und nicht von 9,5 aufweisen würde. Diese
»wirksame« Empfindlichkeit des Äthers, d. h. der
Unterschied zwischen der wirksamen Research-Octanzahl und der wirksamen Motor-Octanzahl des Äthers,
berechnet sich aus den entsprechenden Werten des io
Basisbenzins und der fertigen Treibstoffmischung unter
Berücksichtigung der Konzentration des Äthers im
Gemisch. So entsprach in dem vorstehenden Beispiel
die wirksame Empfindlichkeit (Stv) des Äthers der
Differenz aus der wirksamen Research-Octanzahl (RK) 15 Naphthene. Mit steigenden Naphthenkonzentrationen des Äthers und der wirksamen Motor-Octanzahl [Mn) über diesen Wert hinaus fällt die wirksame Cetanzahl
von 2,5 und nicht von 9,5 aufweisen würde. Diese
»wirksame« Empfindlichkeit des Äthers, d. h. der
Unterschied zwischen der wirksamen Research-Octanzahl und der wirksamen Motor-Octanzahl des Äthers,
berechnet sich aus den entsprechenden Werten des io
Basisbenzins und der fertigen Treibstoffmischung unter
Berücksichtigung der Konzentration des Äthers im
Gemisch. So entsprach in dem vorstehenden Beispiel
die wirksame Empfindlichkeit (Stv) des Äthers der
Differenz aus der wirksamen Research-Octanzahl (RK) 15 Naphthene. Mit steigenden Naphthenkonzentrationen des Äthers und der wirksamen Motor-Octanzahl [Mn) über diesen Wert hinaus fällt die wirksame Cetanzahl
Motormethode bestimmten Octanzahl. Beispielsweise steigt in einem Basistreibstoff, in welchem der Aromatengehalt
konstant auf 50 Volumprozent gehalten wird, die wirksame Motor-Octanzahl von Methyl-tert.-butyläther
(20 Volumprozent) von 113 auf 115 bzw.
119 bzw. 121 an, wenn die Konzentration an Naphthenen
2 bzw. 5% bzw. 10 Volumprozent beträgt. Die wirksame Empfindlichkeit des Äthers wird von
8 auf 6 bzw. 2 bzw. 0 herabgesetzt.
Durch Erhöhung des Naphthengehalts des aromatischen Basistreibstoffes wird schließlich eine Konzentration erreicht, bei welcher eine weitere Zugabe von
Naphthenen keine Verbesserung mehr bringt. Diese Konzentration liegt bei etwa 20 bis 25 Volumprozent
des Äthers gemäß der nachstehenden Rechnung:
101,4 — 0,80-97,1
0,20
93,6 — 0,80 ■ 88,0
0,20
= 2,5
Für Octanzahlwerte über 100 wird die CRC-1952-Skala
verwendet. Bei dieser Methode wird die Octanzahl in Beziehung gesetzt zu der Leistungszahl nach
der Armee-Marine-Vorschrift, und sie wird definiert durch die Formel
OZ = 128
2800
LZ
LZ
der Äther rasch ab, bis schließlich der niedrigste Wert von 112/108 für Diisopropyläther und 119/102
für Methyl-tert.-butyläther erreicht wird.
Die Naphthenkonzentration bei den Treibstoffgemischen nach der Erfindung soll mindestens
2 Volumprozent betragen. Es wird jedoch vorgezogen, daß die Konzentration mindestens 5 Volumprozent
beträgt. Eine Naphthenkonzentration über 8 Volumprozent ist besonders wirksam.
In dem Basisbenzin müssen aromatische Verbindungen in wesentlichen Mengen vorliegen, weil sonst
die Anwesenheit der Naphthene nicht günstig sondern sogar schädlich wirkt. Es sollen mindestens 15 Volumprozent
Aromaten vorhanden sein, 25 Volumprozent und mehr sind sehr zweckmäßig und mindestens
30 Volumprozent an aromatischen Stoffen sind besonders wirksam. Aromatenkonzentrationen über
40 Volumprozent werden bevorzugt angewendet.
Weil aromatische Verbindungen an sich eine ziemlich hohe Empfindlichkeit aufweisen, ist es von
Vorteil, wenn deren Konzentration in dem Basisbenzin nicht größer ist als etwa 60 Volumprozent,
Die oben beschriebenen Konzentrationen an Naph-
Die erfindungsgemäß verwendeten Dialkyläther sind hinsichtlich der Octanzahl und der Empfindlichkeit in
einem Basistreibstoff wirksam, der Paraffine als einzige nichtaromatische Verbindungen aufweist.
Es ist daher überraschend, daß die betreffenden
Äther auch eine starke Wirkung in solchen Basistreib- 40 thenen ergeben selbst in Anwesenheit geringer Olefinstoffen
zeigen, welche Naphthene enthalten, zumal konzentrationen eine günstige Wirkung hinsichtlich
bekannt ist, daß Naphthene ähnliche Mischungs- der wirksamen Octanzahl der Dialkyläther. Es werden
eigenschaften haben wie die Olefine, deren Anwesen- z. B. vorzügliche Resultate erhalten mit Olefinkonzenheit
im allgemeinen als schädlich betrachtet wird. trationen im Basistreibstoff bis zu 10 Volumprozent.
Zum Beispiel beträgt bei einem 20volumprozentigen 45 Beispielsweise werden in einem aromatischen Basis-Zusatz
von Diisopropyläther zu einem Basistreibstoff, treibstoff, der 5 Volumprozent Olefin und 45 Volumder
50 Volumprozent aromatische Kohlenwasserstoffe prozent Paraffin und 50 Volumprozent Aromaten
und 50 Volumprozent nichtaromatische Kohlenwasser- enthält, durch eine Steigerung des Naphthengehalts
stoffe enthält, die wirksame Octanzahl (Research- auf 5 Volumprozent bzw. 10 bzw. 20 Volumprozent bei
Methode/Motor-Methode) für den Äther 118/114, 50 Aufrechterhaltung der Aromatenkonzentration und
falls die nicht aromatische Komponente ein Paraffin Einhaltung eines konstanten Olefin-Paraffin-Verhältist,
aber nur 111/105 bzw. 112/108, wenn die nichtatromaische Komponente ein Olefin bzw. ein Naphthen
ist. Der Zusatz einer sorgfältig kontrollierten Menge
von Naphthenen zu einem Basistreibstoff, der sowohl 55
aromatische Verbindungen als auch Paraffine enthält,
führt dagegen zu einem ansteigenden wirksamen
Octanwert für die Äther. Wenn z. B. der Aromatengehalt eines Basistreibstoffes konstant auf 50 Volumprozent gehalten wird, und Naphthene an Stelle eines 60 stoff bildenden Komponenten in der vorstehend beTeils der Paraffine zugesetzt werden, so daß Naphthen- schriebenen Weise berücksichtigt werden, erzielt man
ist. Der Zusatz einer sorgfältig kontrollierten Menge
von Naphthenen zu einem Basistreibstoff, der sowohl 55
aromatische Verbindungen als auch Paraffine enthält,
führt dagegen zu einem ansteigenden wirksamen
Octanwert für die Äther. Wenn z. B. der Aromatengehalt eines Basistreibstoffes konstant auf 50 Volumprozent gehalten wird, und Naphthene an Stelle eines 60 stoff bildenden Komponenten in der vorstehend beTeils der Paraffine zugesetzt werden, so daß Naphthen- schriebenen Weise berücksichtigt werden, erzielt man
die Vorteile gemäß der Erfindung im allgemeinen
unabhängig von der Konzentration des Dialkyläthers im fertigen Gemisch. Aus wirtschaftlichen Gründen
und zwecks Sicherung eines geeigneten Flüchtigkeitsverhaltens soll die Konzentration des Äthers in dem
fertigen Gemisch aber nicht mehr als 50 Volumprozent und besonders nicht mehr als 25 Volumprozent be-
nisses wirksame Octanzahlen für Diisopropyläther (20 Volumprozent) von 118:116,119:117b zw. 119,5:119
erhalten.
Es ist ersichtlich, daß bei niedrigen Olefinkonzentrationen die größte Verbesserung wiederum bei der
Octanzahl nach der Motormethode liegt, woraus sich eine verringerte Empfindlichkeit ergibt.
Solange die Konzentrationsbereiche der den Treib
gehalte von 5 bzw. 10% 20 Volumprozent erhalten werden, liegen die betreffenden wirksamen Octanwerte
für Diisopropyläther bei 119/116 bzw. 119,5/118
bzw. 120/120.
Die gleichzeitig erzielte Verbesserung bezüglich der
Empfindlichkeit ist in erster Linie das Ergebnis der starken Verbesserung hinsichtlich der nach der
tragen. Besonders wirksame Konzentrationen sind solche von 20 Volumprozent und weniger. Andererseits
sollen die fertigen Gemische mindestens 2 Volumprozent
des Äthers und zweckmäßig mindestens 5 Volumprozent enthalten. Ein besonders bevorzugter
Konzentrationsbereich des Äthers liegt von 7% bis 15 Volumprozent im fertigen Gemisch.
Für die Durchführung der Erfindimg eignen sich nur Dialkyläther, welche mindestens 4 und nicht mehr als
8 Kohlenstoff atome enthalten und mindestens eine Alkylgruppe mit einer verzweigten Kette aufweisen.
Andere Äther sind im Rahmen der Erfindung nicht brauchbar. Beispielsweise haben Dialkyläther, welche
nicht mindestens eine verzweigtkettige Gruppe aufweisen, so niedrige Octanzahlen, daß ihre Anwesenheit
im Benzin, selbst in sehr geringen Konzentrationen, für die Anwendung in modernen Motoren mit hoher
Kompression nicht zulässig ist. Außerdem würden Äther, die entweder weniger als 4 oder mehr als
8 Kohlenstoffatomen enthalten, keine geeignete Fluchtigkeit aufweisen. Mindestens ein und vorzugsweise
beide an das Sauerstoffatom des Äthers gebundenen Kohlenstoffatome sollen ein sekundäres oder tertiäres
Kohlenstoffatom ein. In der bevorzugten Klasse von verzweigtkettigen Dialkyläthern, die 5 bis 7 Kohlenstoffatome
aufweisen, wirken Methyl-tert.-butyläther, Isopropyl-tert.-butyläther und insbesondere Diisopropyläther
ganz vorzüglich. Andere im Rahmen der Erfindung verwendbare Äther sind z. B. Äthyl-tert.-butyläther,
Isopropyl - sek.-butyläther, Methyl - tert.-amyläther, Äthyl-isopropyläther, Methyl-sek.-butyläther
und Methyl-tert.-hexyläther.
Besonders geeignet ist ein handelsübliches Di-isopropylätherprodukt,
das eine untergeordnete Menge Isopropylalkohol enthält und durch Umsetzung von
Propylen mit Wasser in einem schwefelsauren Medium erhalten wird, z. B. nach den Arbeitsweisen, wie sie
in den USA.-Patentschriften 2 055 720 und 2 178 186 beschrieben sind. Ein typisches derartiges Produkt
enthält eine hohe Konzentration von Di-isopropyläther, eine geringere, aber doch wesentliche Menge
Isopropylalkohol, geringe Mengen von jeweils Äthylisopropyläther, Äthylalkohol, C0- bis C12-Propylenpolymere,
Wasser und in manchen Fällen geringe Mengen von C2- bis Q-Kohlenwasserstoffen. Nachstehend
sind Analysen von speziellen Mischungen A bis E_ angegeben, welche Beispiele für solche geeignete
Ätherprodukte darstellen.
Gewichtsprozent | D | |
B | C | 89,1 |
98,1 | 85,9 | 7,7 |
1,0 | 4,7 | <0,l |
<0,l | 0,3 | 0,2 |
0,5 | 0,5 | 2,2 |
] ( | 1,2 | 0,6 |
<0,l | 3,0 | <0,l |
I 1 | 3,8 | 0,2 |
0,2 | 0,6 | |
Di-isopropyläther ...
Isopropylalkohol ...
Äthyl-isopropyläther
Isopropylalkohol ...
Äthyl-isopropyläther
Äthylalkohol
C6H12
CgH18
C12 H24
H2O
97,6 1,1
0,5 0,4
0,2 85,3 12,2 0,1 0,2 U 0,2 0,1 1,0
Die Kohlenwasserstoffkomponenten des Basistreibstoffes können Fraktionen sein, die bei der Destillation
und bei der Aufarbeitung von rohen Erdölen erhalten wurden, z. B. durch thermische oder katalytische
Reformierung, thermische oder katalytische Spaltung, Direktdestillation, Polymerisation oder Alkylierung
niedrigmolekularer Olefine und Isoparaffine, wie Butylen und Isobutan. Der flüssige Basistreibstoff soll
einen Siedebereich von 25 bis 2200C und insbesondere
von 35 bis 1900C aufweisen.
Außer dem Äther enthält die Treibstoffmischung gemäß der Erfindung vorzugsweise auch ein Bleiantiklopfmittel,
z. B. eine Tetraalkylbleiverbindung, wie Bleitetraäthyl. Die Konzentration des Bleiantiklopfmittels
beträgt vorzugsweise mindestens 0,5 ecm und besonders zweckmäßig mindestens 1 ecm und nicht
mehr als 3 ecm auf 3,785 1. Wenn ein Bleiantiklopfmittel mitverwendet wird, wird vorzugsweise noch
ein Halogenkohlenwasserstoff-Spülmittel, wie Äthylendibromid, oder ein Gemisch aus Äthylendibromid
und Äthylendichlorid zugesetzt, vorzugsweise in einer Menge von 1,0 bis 1,5 oder 1,6 theoretischen Einheiten.
Mittel, welche eine Zündkerzenverschmutzung verhindern, wie Trikresylphosphat, Dimethylxylylphosphat,
n-Octyldiphenylphosphat und Diphenylkresylphosphat,
können dem Treibstoffgemisch gleichfalls zugesetzt werden. Die bevorzugte Konzentration der
Phosphorverbindungen beträgt nicht weniger als 0,01 und nicht mehr als 0,6 theoretische Einheiten.
Bevorzugte Konzentrationen liegen zwischen mindestens 0,1 und nicht mehr als 0,4 theoretische Einheiten.
Eine »theoretische Einheit« bedeutet diejenige Menge Halogen oder einer phosphorhaltigen Verbindung,
die dem Bleiantiklopfmittel enthaltenden Bleigehalt stöchiometrisch äquivalent ist, berechnet
auf der Basis einer angenommenen Umsetzung zu Bleidihalogenid und Bleiorthophosphat. In dem
Treibstoffgemisch gemäß der Erfindung sind auch andere Antiklopfmittel verwendbar, wie Xylidin,
N-Methylanilin und Methylcyclopentadienylmangantricarbonyl.
Andere geeignete Zusatzstoffe, die gewünschtenfalls mit verwendet werden können, sind die verschiedenartigen,
eine Eisbildung verhindernden Mittel, wie N-C12-18-Alkylpropylendiamin und Dimethylformamid;
ferner Modifizierungsmittel für den Niederschlag in der Verbrennungskammer, wie Glykolester
der Borsäure, z. B. Isopropyl-2-methyl-2,4-pentandiolborat, 2 -Methyl- 2,4 - pentandiolmonoborat, Bis - (1,
1,3-trimethyltrimethylenoxy)-boroxyd; Antioxydations-
7 8
mittel, wie Ν,Ν'-Di-sek.butylphenylendiamin, 2,6-Di- eines hydrierten, leichten, katalytisch gespaltenen
tert.-butyl-4-methylphenol, 4,4-Methylen-bis-(2,6-di- Benzins (hydriert bis zu einer 94%igen Herabsetzung
tert.-butylphenol); Korrosionsverhinderer, wie poly- der Bromzahl),
merisierte Leinölsäuren und N,C-disubstituierte Imidazoline; Metallentaktivatoren, wie N,N'-Disalicylat- 5 Beispiel 4
1,2-propandiamin; Farbstoffe und Silikonöle.
Nachstehend werden Beispiele von erfindungs- Motorenbenzin, bestehend aus 8% Methyl-tert.-
gemäßen Treibstoffgemischen gegeben, wobei — sofern butyläther und 92% eines Basisbenzins und den
nicht anders angeführt — die angegebenen Konzen- folgenden Zusätzen: trationen sich auf Volumprozent beziehen. io
2,1 ecm Bleitetraäthyl auf 3,7851,
. . r 1,0 theoretische Einheit Äthylendichlorid,
Beispiel 1 0,5 theoretische Einheiten Äthylendibromid,
Motorenbenzin, bestehend aus 5% Di-isopropyl- 0,06 g N-Butyl-p-aminophenol auf 3,7851.
äther und 95 % eines Basisbenzins. In dem Gemisch 15
waren folgende Zusätze enthalten: Das Basisbenzin bestand aus 5°/o Olefinen, 6%
3,0 ecm Bleitetraäthyl auf 3,7851, Naphthenen 38 % Aromaten und 51 % Paraffinen.
1,0 theoretische Einheit Äthylendichlorid, Es wurde erhalten durch Vermischen von 5% so-
0,5 theoretische Einheiten Äthylendibromid, Pe?tan>
8 \^an>. U /« emes hydrierten Butylen-
0,3 theoretischeEinheitenDimethylxylylphosphat. a° Polymeren, 60% eines unter scharfen Bedingungen
gewonnenen katalytischen Ref ormates und 15% eines
Das Basisbenzin bestand aus einem Gemisch von hydrierten schwach katalytisch gespaltenen Benzins
10 % Olefinen, 5 % Naphthenen, 39 % Aromaten und (hydriert bis zu einer Erniedrigung der Bromzahl
46% Paraffinen. Es war erhalten worden durch um 63%)· Vermischen von 5% Isopentan, 7% Butan, 60% 25
eines unter scharfen Bedingungen hergestellten kataly- Beisüiel 5
tischen Ref ormates, 5 % eines katalytisch gespaltenen
Benzins mit vollem Siedebereich, 8% eines unter Motorenbenzin, bestehend aus 9,5 % Di-isopropyl-
milden Bedingungen katalytisch gespaltenen Benzins äther und 90,5% eines Basisbenzins. Das Basisbenzin
und 15% eines leichten Alkylates. 30 bestand aus 2% Olefinen, 16% Naphthenen, 29%
Aromaten und 53% Paraffinen und war erhalten
Beisüiel 2 worden durch Vermischen eines unter mäßig scharfen
Bedingungen erzeugten katalytischen Reformates mit
Motorenbenzin, bestehend aus 15% Methyl-tert.- 40 % eines hydrierten schwach katalytisch gespaltenen
butyläther und 85 % eines Basisbenzins. In dem 35 Benzins (hydriert bis zu einer Erniedrigung der Brom-Gemisch
waren außerdem enthalten: zahl um 94%).
1,0 theoretische Einheit Äthylendichlorid,
0,5 theoretische Einheiten Äthylendibromid, Beispiel 6
1,5 ecm Bleitetraäthyl auf 3,7851. w , . , , , ,„„, _. .
40 Motorenbenzin, bestehend aus 12% Di-isopropyl-
Das Basisbenzin bestand aus einem Gemisch von äther, 88% eines Basisbenzins und 1,0 ecm Bleitetra-2%
Olefinen, 7% Naphthenen, 53% Paraffinen und äthyl auf 3,7851. Das Basisbenzin bestand aus 10%
38% Aromaten. Es wurde erhalten durch Vermischen Olefinen, 6% Naphthenen, 49% Aromaten und 35%
von 60% eines unter sehr scharfen Bedingungen Paraffinen. Es war erhalten worden durch Vergewonnenen
katalytischen Ref ormates mit 40 % eines 45 mischen von 11% eines leichten katalytisch gehydrierten,
unter milden Bedingungen katalytisch spaltenen Benzins, 11 % Butan und 78 % eines unter
gespaltenen Benzins (hydriert bis zu einer Erniedrigung sehr scharfen Bedingungen erhaltenen katalytischen
der Bromzahl um 94%)· , Reformates.
Beispiel 3 5° Beispiel 7
Motorenbenzin, bestehend aus 7,5 % Isopropyl- Motorenbenzin, bestehend aus 3 % Isopropyl-tert.-
tert.-butyläther und 92,5% eines Basisbenzins sowie amyläther, 97% eines Basisbenzins und 2,6 ecm Blei-
den folgenden Zusätzen: tetraäthyl auf je 3,7851. Das Basisbenzin bestand aus
1,9 ecm Bleitetraäthyl auf 3,7851, 55 6% Olefinen, 8% Naphthenen 61 % Aromaten und
1,0 theoretische Einheit Äthyldibromid, J5% Paraffinen Es war erhalten worden durch
0,2 theoretische Einheiten Diphenylkresyl- . Vermischen von 10% Butan 75 % eines aromatischen
Dhosnhat Extraktes aus einem katalytischen Reformat mit
0,003 Gewichtsprozent N-C12-AIkyl-l,3-propylen- vollei? Siedebereich, 10 % eines leichten katalytisch
diamin 60 gespaltenen Benzins und 5% eines (praktisch bis zur
Sättigung) hydrierten leichten katalytisch gespaltenen Das Basisbenzin besteht aus 4,0% Olefinen, 7,5% Benzins.
Naphthenen, 41,5% Aromaten und 47% Paraffinen.
Naphthenen, 41,5% Aromaten und 47% Paraffinen.
Es ist erhalten worden durch Vermischen von 5% Beispiel 8
Butan, 10% eines leichten Alkylates, 5% eines sich 65
über den ganzen Siedebereich erstreckenden katalytisch Motorenbenzin, bestehend aus 17% Di-isopropyl-
gespaltenen Benzins, 65% eines unter scharfen äther von der Zusammensetzung D nach der Tabelle
Bedingungen hergestellten Reformates und 15% (d.h. 17% eines handelsüblichen Di-isopropyläther-
Produktes) und 83 % eines Basisbenzins, das außerdem enthielt:
2,5 ecm Bleitetraäthyl auf 3,785 1,
1,0 theoretische Einheit Äthylendichlorid,
0,5 theoretische Einheiten Äthylendibromid,
0,2 theoretische Einheiten Trikresylphosphat,
0,06 g N,N'-Di-sek.butyl-p-phenylendiamin auf je
1,0 theoretische Einheit Äthylendichlorid,
0,5 theoretische Einheiten Äthylendibromid,
0,2 theoretische Einheiten Trikresylphosphat,
0,06 g N,N'-Di-sek.butyl-p-phenylendiamin auf je
3,785 1,
0,0001 Gewichtsprozent Dimethylpolysiloxanflüs-
0,0001 Gewichtsprozent Dimethylpolysiloxanflüs-
sigkeit mit einer Viskosität von 500 cSt bei 25°C.
Das Basisbenzin bestand aus 9% Olefinen, 12°/0
Naphthenen, 45% Aromaten und 34% Paraffinen. Es war erhalten worden durch Vermischen von 6% 1S
Butan, 12% eines leichten katalytisch gespaltenen Benzins, 8 % eines leichten, direkt destillierten Benzins
und 74% eines katalytischen Reformates.
Claims (10)
1. Treibstoffgemisch für Otto-Motoren mit einem Gehalt von 2 bis 50 Volumprozent, bezogen
auf das Gesamtgemisch, an einem Dialkyläther mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, der mindestens
eine Alkylgruppe mit einer verzweigten Kette aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige
Basistreibstoff 2 bis 25 Volumprozent Naphthene, mindestens 15 Volumprozent Aromaten, nicht
über 10 Volumprozent Olefine und einen Rest von Parafinen enthält.
2. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Basistreibstoff
mindestens 8 Volumprozent Naphthene enthält.
3. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Basistreibstoff
mindestens 40 Volumprozent Aromaten enthält.
4. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Basistreibstoff
nicht über 60 Volumprozent Aromaten enthält.
5. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Äthers
5 bis 25 Volumprozent, vorzugsweise 7 bis 15 Volumprozent, beträgt.
6. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dialkyläther 5 bis
7 Kohlenstoffatome enthält.
7. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Dialkyläther
mindestens eines und vorzugsweise beide der an das Sauerstoffatom gebundenen Kohlenstoffatome
sekundäre oder tertiäre Kohlenstoffatome sind.
8. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es Methyl-tert.-butyläther
oder Di-isopropyläther enthält.
9. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Basistreibstoff
einen Siedebereich von 25 bis 22O0C, vorzugsweise
von 35 bis 1900C, aufweist.
10. Treibstoffgemisch nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Antiklopfmittel
und gegebenenfalls andere bekannte Zusatzmittel, wie Halogensprühmittel, enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 825 559, 828 020, 581;
britische Patentschrift Nr. 507 246.
Französische Patentschriften Nr. 825 559, 828 020, 581;
britische Patentschrift Nr. 507 246.
© 209 658/216 9.62
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