DE1136797B

DE1136797B - Exzentrisch in der Kokille rotierender Dorn zum Stranggiessen von Hohlkoerpern, insbesondere Rohren aus Metallen, beispielsweise Stahl

Info

Publication number: DE1136797B
Application number: DESCH29002A
Authority: DE
Inventors: Dietrich Grube
Original assignee: Schloemann AG; Paderwerk Gebr Benteler
Current assignee: Schloemann AG; Paderwerk Gebr Benteler
Priority date: 1960-12-31
Filing date: 1960-12-31
Publication date: 1962-09-20

Description

Bei Stranggießen von Hohlkörpern besteht die Schwierigkeit, daß das erstarrende Material sich schrumpfend auf dem Dorn festsetzt. Dies ist ganz besonders beim Anfahren der Anlage der Fall. Um diesem Mangel zu begegnen ist es notwendig, zwischen dem erstarrenden Innern des Hohlstrangs und dem Dorn während des Gießens durch Bewegung des Domes einen Spielraum zu erhalten. Man hat verschiedene Bewegungsarten des Domes hierfür bereits in der Praxis vorgeschlagen.

Einmal läßt man den Dom, der mit seiner Mitte exzentrisch zur Kokillenachse angeordnet ist, sich um diese Achse drehen. Hierbei ist es von großem Nachteil, daß immer die gleiche Mantellinie des Domes gleitend die Innenmantelfläche des Hohlstranges erzeugt.

Weiterhin wurde vorgeschlagen, die Dornachse quer zur Stranggießachse kreisend schwingen zu lassen. Diese Schwingungen müssen aber über die Dornhalterung an den in die Kokille hineinhängenden Dorn geleitet werden. Wegen der Massenträgheit des Domes einerseits und des Hebelarmes vom Dornschwerpunkt zur Dornhalterung ist es jedoch nicht möglich, die Schwingungen auf der ganzen Dornlänge konstant oder auch wirksam zu erhalten. Alle anderen vorgeschlagenen Axialbewegungen oder Drehbewegungen des Domes führen dazu, daß Reibungskräfte auf die gerade entstehende Innenhaut des Hohlstranges ausgeübt werden, so daß diese Haut laufend deformiert wird und somit kein guter Innenmantel des Stranges entstehen kann.

Die vorstehend beschriebenen Mängel werden durch die vorliegende Erfindung dadurch beseitigt, daß der in die Kokille ragende, um einen Betrag exzentrisch zur Kokillenachse verlagerte Dorn zwangläufig um letztere rotiert, während er um seine eigene Achse frei drehbar ist.

Vorteilhafterweise ist der exzentrisch rotierende Dorn in Rollenlagern einer Exzenterbüchse gelagert, die eine exzentrische Verstellung der Dornachse, beispielsweise durch Drehen der Büchse mittels eines Schneckenantriebs gestattet, derart, daß eine beliebige Einstellung der Exzentrizität der Domachse zur Kokillenachse von 0 bis zu einem Maximalwert möglich ist, wozu die Exzenterbüchse mit der Dornachse in einem Drehzylinder drehbar gelagert ist. Der Drehzylinder ist seinerseits zwangläufig drehbar in einen Ständer eingesetzt.

Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt.

Die Figur zeigt einen Mittellängsschnitt durch den oberen Teil der Stranggießanlage.

zum Stranggießen von Hohlkörpern,

insbesondere Rohren aus Metallen,

beispielsweise Stahl

Anmelder:

Schloemann Aktiengesellschaft,

Düsseldorf, Steinstr. 13,
und Paderwerk Gebr. Benteler,
Schloß Neuhaus (Kr. Paderborn)

Dietrich Grube, Ratingen-Tiefenbroich,
ist als Erfinder genannt worden

Die Einrichtung gemäß der Erfindung besitzt wie ähnliche Anlagen dieser Art eine oszillierende Kokille 1, welche also in Richtung ihrer Längsachse eine hin- und herschwingende Bewegung ausführt. Die Mittellinie 2 der Kokille ist gleichzeitig die Mitte des Hohlstranges 3. Innerhalb der Kokille ist der Dorn 4 gelagert, welcher im Hohlstrang eine zwangläufige Drehbewegung ausführt. Die Mittellinie 5 des Domes 4 ist um einen Betrag 5 a zur Kokillenachse 2 exzentrisch verlagert, so daß die Drehbewegung des Domes 4 innerhalb des Hohlstranges exzentrisch zur Kokillenachse gerichtet ist. Der Dorn 4 kann sich zusätzlich frei um seine eigene Achse 5 drehen. Auf diese Weise kann er während der exzentrischen Walzbewegung gleichzeitig auf der Innenfläche des Hohlstranges abrollen.

Zwecks Erreichung der dem Dorn 4 auferlegten Rotation ist der Dorn auf einer Achse 6 gelagert, die in Rollenlagern 7 einer Exzenterbüchse 8 ruht. Letztere gestattet eine exzentrische Verstellung der Achse 6, beispielsweise durch Drehen der Exzenterbüchse 8 mittels eines Schneckenantriebs 9, derart, daß eine beliebige Einstellung der Exzentrizität der Dornachse 5 zur Kokillenachse 2 von 0 bis zu einem Maximalwert möglich ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß die exzentrische Bewegung des Domes beliebig änderbar oder ganz aufzuheben ist. Diese Variationsmöglichkeit ist erforderlich, um den Betrag 5 a, um den die beiden Mittellinien 2, 5, nämlich die der

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Kokille und des Domes, gegeneinander verstellt werden müssen, den Erfordernissen der jeweils zu erzeugenden Abmessung und Qualität anpassen zu können.

Um die Rotationsbewegung der den Dorn 4 tragenden Achse 6 zu ermöglichen, ist der die Exzenterbüchse 8 mit der Achse 6 aufnehmende Drehzylinder 10 in Rollenlagern 11 drehbar gelagert. Die Exzenterbüchse 8 selbst wird mittels eines von einem Ritzel 12 angetriebenen Zahnrads 13 zwangläufig in Drehung versetzt, wodurch der Dorn 4 die gewollte Rotationsbewegung erfährt. Der Drehzylinder 10 mit Exzenterbüchse 8 und Achse 6 selbst wird von einem Ständer 14 getragen. Der Dorn 4 erhält über eine Zufuhrleitung 15 Kühlwasser zugeführt, welches in der hohlen Achse 6 hochsteigt und über eine Abfuhrrinne 16 wieder abfließt.

Dank der Erfindung erfährt der Dorn 4 einmal eine zwangläufige Drehbewegung über ein Zahnradvorgelege, während er auf der Innenmantelfläche des Hohlstranges selbst frei abrollen kann. Dabei wird die umlaufende Drehbewegung des Domes über die ganze Länge und im Durchmesser völlig gleichmäßig auf den Innenhohlraum des zu gießenden Hohlstranges übertragen, wobei der Dorn eine völlig gleichmäßige Walzbewegung ausführt, was für die erstarrende Innenhaut des Stranges äußerst schonend ist. Der Innenhohlraum des zu gießenden Hohlstranges entspricht dem Domdurchmesser zuzüglich zweimal der Exzentrizität zwischen Domachse 5 und Kokillenachse 2 (bzw. Achse des Hohlstranges), was dem Betrag 5a entspricht. Letzterer ist in der Praxis minimal. Er kann weniger als einen Millimeter betragen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Exzentrisch in der Kokille rotierender Dorn zum Stranggießen von Hohlkörpern, insbesondere Rohren aus Metallen, beispielsweise Stahl, da durch gekennzeichnet, daß er um seine eigene Achse (5) frei drehbar ist.

2. Exzentrisch rotierender Dorn nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine den Dom (4) tragende Achse (6) in Rollenlagern (7) einer Exzenterbüchse (8), die beispielsweise mittels eines Schneckenantriebs (9) verstellbar ist.

3. Rotierender Dom nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterbüchse (8) mit der den Dom (4) tragenden Achse (6) in einem Drehzylinder (10) drehbar gelagert ist.

4. Rotierender Dom nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzylinder (10) mittels Ritzel (12) und Zahnrad (13) zwangläufig angetrieben ist.

5. Rotierender Dom nach Ansprach 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Zufuhrleitung (15) für das Kühlwasser, welches in der hohlen Achse (6) hochsteigt, und über eine Abfuhrrinne (16) wieder abfließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen