DE4405373C2 - Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen - Google Patents
Vorrichtung zum Rundwalzen von RingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rundwalzen von
Ringen durch Kaltwalzen, bei der mindestens eine Zentrierrolle
verwendet wird, wobei zum radialen Aufweiten und zur
Formgebung eines ringförmigen Rohlings für das Walzen der
äußeren Mantelfläche eine auf einer Walzspindel gelagerte
Profilwalze und für das Walzen der inneren Mantelfläche des
Ringes eine das Innenprofil des Ringes bestimmende Dornwalze
vorgesehen ist, welche auf beiden Seiten über die axiale
Erstreckung des Ringes hinaus verlängert und mit
Linienberührung auf sich abwälzenden Supportrollen gelagert
ist.
Das Walzen von Ringen zwischen einer Profilwalze und einem
entsprechend der Innenfläche des Ringes profilierten Dorn ist
äußerst wirtschaftlich und wird besonders vorteilhaft bei der
Herstellung von Kugellagerringen anstelle einer spanenden
Fertigung angewendet. Da der anfänglich ringförmige Rohling
das gleiche Volumen wie der fertige Ring aufweist, werden an
den Walzprozeß besondere Anforderungen gestellt, um die
geometrische Qualität und die Rundheit des Ringes zu
gewährleisten.
Zum Aufweiten von Ringen, deren endgültige Umformung durch
Schlagen in einem Gesenk vorgenommen wird, ist in der DE-OS
26 20 382 eine Ringwalzmaschine mit einer Tellerwalze und
einer Zentrierrolle auf einem Zentrierarm beschrieben worden.
Hiermit sind Ringe herstellbar, bei denen die Anforderungen an
die Genauigkeit nicht sehr groß sind.
Beim Kaltwalzen von profilierten Ringen besteht ein ständiges
Problem darin, die Ringe mit einem großen Rundheitsgrad
auszuformen, da Kreisformfehler insbesondere bei Verwendung
von inhomogenen Werkstoffen besonders häufig auftreten können.
Es hat sich in der Praxis als äußerst schwierig erwiesen, den
Andruck der Zentrierrolle optimal anzupassen, um ein
seitliches Auswandern oder Pendeln zu verhindern und eine
genaue Ausrichtung des Ringes in bezug auf den Walzspalt zu
gewährleisten. In der DE-OS 22 22 607 wird bei einem Ringwalzwerk
mit angetriebenen Tellerwalzen zu einer Regelung der durch
einen Hydraulikzylinder erzeugten Anpreßkraft bei der
Zentrierrolle ein nachgiebiges Widerlager in Form einer
mechanischen Druckfeder vorgesehen, welche in bestimmten
Grenzen einen Anpreßdruck in Abhängigkeit des Ringwachstums
und der Federkonstante ausübt. Außerdem ist in einer weiteren
Ausbildung ein Endschalter vorgesehen, der bei einer über das
Normale hinausgehenden Lageveränderung, zum Beispiel durch
einseitiges Auswandern des Ringes, eine Drossel in dem
Hydraulikzylinder öffnet und die Anpreßkraft auf den Ring
verringert. Eine derartige Anordnung vermindert bei einem
großen Ring die Gefahr einer Deformation, indem durch eine
übermäßige Anpreßkraft der Ring wegen seines kleinen
Querschnitts und des geringen Widerstandsmoments zwischen der
Walzzone und der Zentrierzone nach außen gedrängt wird, eine
Schlaufe bildet und unbrauchbar wird. Aus diesem Grunde ist
die vorbeschriebene Vorrichtung für das Rundwalzen von kleinen
Ringen mit einem relativ großen Widerstandsmoment nicht
geeignet und auch nicht übertragbar.
In der DE 28 30 252 A1 wird vorgeschlagen, eine
Zentrierkraftregelung in Abhängigkeit und selbsttätig von den
jeweiligen Abmessungen der radialen Wanddicke und der axialen
Höhe des Werkstückes vorzunehmen. Bei der Regelung der
Zentrierkraft wird fortlaufend das Widerstandsmoment des zu
walzenden ringförmigen Rohlings ermittelt und die
Zentrierkraft mit Hilfe eines beidseitig beaufschlagbaren
Hydraulikzylinders auf die Zentrierrolle übertragen. Für das
Rundwalzen ist des weiteren ein elektrischer oder
elektronischer Begrenzer vorgesehen, welcher das Regelsignal
für die Steuerung der Anpreßkraft des Hydraulikzylinders bei
einer Lageveränderung der Zentrierrollen in Richtung zu einem
größeren Durchmesser hin entsprechend dem vorgegebenen
Regelsignal beeinflußt, während eine anschließende
Lageveränderung wieder auf einen kleineren Durchmesser hin
abgeschwächt mit verminderter Anstellgeschwindigkeit
durchgeführt wird. Damit wird beim Vorbeilaufen von unrunden
Ringen an der Zentrierrolle eine geringere Anpreßkraft
ausgeübt und in bestimmten Grenzen eine bessere Rundheit von
Ringen mit einem relativ großen Durchmesser und einem kleinen
Widerstandsmoment erzielt. Da die für die Regelung des
Walzprozesses erforderlichen Sensoren einen entsprechend
großen Aufwand und Platzbedarf erfordern, ist die
vorgeschlagene Lösung beim Walzen von Kugellagerringen nicht
anwendbar.
Demgemäß wird beim Kaltwalzen von profilierten Lagerringen,
wie in der DE 38 24 856 A1 beschrieben, das Rundwalzen mit einer
Zentrierrolle durchgeführt, welche unter konstanter
Anpreßkraft eines Hydraulikzylinders steht. Beim Kaltwalzen
von profilierten Ringen können jedoch Kreisformfehler, die
durch die Verwendung von inhomogenen Werkstoffen bedingt sind,
mit einer konstanten Anpreßkraft der Zentrierrolle nicht
verringert werden.
Ausgehend vom Stand der Technik gemäß DE-OS 26 20 382 besteht
die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung zum
Rundwalzen zu schaffen, welche beim Kaltwalzen von Ringen mit mindestens
einer Zentrierrolle die durch inhomogene Werkstoffe bedingten
Kreisformfehler des Ringes verringert.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
daß durch Inhomogenität des Werkstoffes bedingte
Kreisformfehler verringert werden, wenn die durch die
Zentrierrolle ausgeübte Rundwalzkraft selbsttätig an das
Ringwachstum angepaßt werden kann. Dies kann bevorzugt mit
Hilfe eines hydraulischen Stoßdämpfers bewerkstelligt werden.
Wenn beispielsweise als Folge einer Änderung der radialen
Walzkraft bei einem Ring ein schnelleres Ringwachstum zu
verzeichnen ist und die Zentrierrolle sich in Richtung des
Außenumfanges bewegt, erhöht sich durch den stärkeren
Widerstand des Stoßdämpfers die auf den Ring einwirkende
Rundwalzkraft. Dadurch wird verhindert, daß der Ring einseitig
aus seiner Symmetrielage auswandert. Andererseits wird bei
einer durch inhomogene Werkstoffe hervorgerufenen Abweichung
des Ringes von der Kreisform in Richtung des
Innendurchmessers, was mit einem geringeren Ringwachstum
gleichzusetzen ist, die Rundwalzkraft selbsttätig verringert.
Infolgedessen können Ringe mit einer außerordentlich hohen
Genauigkeit in bezug auf die Rundheit hergestellt werden.
Außerdem ist in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die
Drosselöffnungen zwischen den Arbeitsräumen des Zylinders
einstellbar sind. Damit kann die Rundwalzkraft härter oder
weicher eingestellt werden, was sich besonders vorteilhaft auf
die Rundheit auswirkt, wenn die Ringe aus unterschiedlichen
Werkstoffen gefertigt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
zweckmäßig, daß die am Obergestell vorgesehene
Zylinderaufnahme zusammen mit dem Stoßdämpfer gleitend in
Richtung des Schwenkhebels verstellbar und in den einzelnen
Stellungen lösbar befestigbar ist. Derart wird vorteilhaft
eine Voreinstellung der Zentrierrolle zum Werkstück
ermöglicht.
Außerdem sind an dem Obergestell der Rundwalzeinrichtung zwei
Anschläge vorgesehen, zwischen denen der Schwenkhebel bewegbar
ist, um die Endlagen der Zentrierrolle zu fixieren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
zweckmäßig, daß die Anschläge einstellbar sind, um die
Vorrichtung zum Rundwalzen leicht an verschiedene Ringgrößen
anpassen zu können.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der
dazugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zum Rundwalzen
in schematischer Darstellung.
Die Vorrichtung zum Rundwalzen eines Ringes 1 durch Kaltwalzen
umfaßt für das Walzen der äußeren Mantelfläche eine
Profilwalze 2 und für das Walzen der inneren Mantelfläche des
Ringes 1 eine das Innenprofil bestimmende Dornwalze 3, welche
auf beiden Seiten über die axiale Erstreckung des Ringes 1
hinaus verlängert ist und sich mit Linienberührung auf sich
abwälzenden Supportrollen 4 abstützt. In einer
Gegendruckeinrichtung 5 ist die Zentrierrolle 6 drehbeweglich
angeordnet. Die Gegendruckeinrichtung 5 überträgt die
Rundwalzkraft auf den Ring 1. Sie kann in horizontaler Ebene
geschwenkt werden. Damit kann gegebenenfalls einer Kegligkeit
des Ringes 1 entgegengewirkt werden. Für das Schwenken der
Gegendruckeinrichtung 5 sind Befestigungsschrauben 7
vorgesehen. Nach dem Lösen der Befestigungsschrauben 7 kann
durch Drehen einer Stellschraube 8 die Gegendruckeinrichtung 5
geschwenkt werden. Der Schwenkbetrag ist auf einer der
Stellschraube 8 zugeordneten Skala 9 ablesbar. Nach der so
beschriebenen Voreinstellung der Zentrierrolle 6 kann diese
mit Hilfe des drehbar auf der Walzspindel 10 gelagerten
Grundkörpers 11 auf einer Kreisbahn in Richtung des
Mittelpunktes des Ringes 1 geführt werden. An dem auf der
Walzspindel 10 gelagerten Grundkörper 11 ist ein gegenüber
einem Obergestell 12 hin- und herbewegbarer Schwenkhebel 13
angeordnet. Zur Begrenzung der Schwenkbeweglichkeit des
Schwenkhebels 13 ist an dem Obergestell 12 der
Rundwalzeinrichtung ein linker verstellbarer Anschlag 14 und
ein rechter Anschlag 15 vorgesehen. Der linke Anschlag 14
fixiert die obere Endlage der Zentrierrolle 6, während der
rechte Anschlag 15 die untere Endlage fixiert, zwischen denen
der Schwenkhebel 13 bewegbar ist.
Mit Hilfe von Klemmschrauben 16 und einer Stellspindel 17 kann
zumindest der linke Anschlag 14 verstellt und die Vorrichtung
zum Rundwalzen leicht an verschiedene Größen des Ringes 1
angepaßt werden. Außerdem ist für die Überwachung der oberen
Endlage der Zentrierrolle 6 ein Sensor, beispielsweise ein
induktiver Sensor 18 vorgesehen.
An dem oberen Schwenkhebelende 19 ist für die Übertragung des
durch die Rundwalzkraft erzeugten Drehmomentes die
Kolbenstange 20 eines hydraulischen Stoßdämpfers 21 angelenkt.
Andererseits ist der Stoßdämpfer 21 mit einer Zylinderaufnahme
23 mit dem Obergestell 12 schwenkbeweglich verbunden.
Der an sich bekannte Stoßdämpfer 21 ist mit einer Flüssigkeit
oder mit einem anderen fließfähigen Dämpfungsmittel gefüllt
und weist einen geschlossenen Zylinder 22 auf, welcher durch
einen nicht weiter dargestellten und mit der Kolbenstange 20
gekoppelten Kolben in mindestens zwei, durch Drosselöffnungen
verbundene Arbeitsräume geteilt ist. Die Drosselöffnungen
zwischen den Arbeitsräumen können mit einer an dem Stoßdämpfer
21 üblicherweise vorhandenen Einstelleinrichtung reguliert
werden. Damit kann die Rundwalzkraft härter oder weicher
eingestellt werden.
An dem Stoßdämpfer 21 ist eine Zylinderaufnahme 23 vorgesehen, die
am Obergestell 12 gleitend in Richtung des Schwenkhebels 13
verstellbar und in den einzelnen Stellungen lösbar mit einer
Halteschraube 24 befestigt ist. Die Voreinstellung der
Zentrierrolle 6 zum Ring 1 wird mit der verstellbaren
Zylinderaufnahme 23 vorgenommen. Dazu ist die Halteschraube 24
zu lösen und eine zum Verstellen vorgesehene Spindel 25 zu
drehen. Eine Rechtsdrehung der Spindel 25 bewirkt das Absenken
der Gegendruckeinrichtung 5 mit der Zentrierrolle 6. Beim
Verstellen muß gewährleistet sein, daß die Anschläge 14 und 15
den Vorgang nicht behindern. Die Positionierung erfolgt
derart, daß bei einem fertig gewalzten Ring 1 ein Resthub bis
zum Hubende des Stoßdämpfers 21 verbleibt.
Beim Rundwalzen eines Ringes 1 befindet sich die
eingeschwenkte Zentrierrolle 6 anfänglich in der oberen
Endlage und der Schwenkhebel 13, wie in der Zeichnung
dargestellt, neben dem linken Anschlag 14. Durch die Rotation
und die Verringerung des gegenseitigen Abstandes der
Profilwalze 2 und der Dornwalze 3 wird die Wandstärke des
Ringes 1 verringert und bei gleichbleibender Breite ein
schnelles Ringwachstum erzeugt. Die Rundwalzkraft wird auf die
Zentrierrolle 6 und den Schwenkhebel 13 übertragen, wobei sich
dieser von dem Anschlag 14 weg und zum rechten Anschlag 15 hin
bewegt. Entsprechend der Größe des Ringwachstums wird die
Bewegung des Schwenkhebels 13 mehr oder weniger stoßkräftig
ausfallen und auf den am Schwenkhebelende 19 angelenkten
Stoßdämpfer 21 übertragen. Durch die bekannte Wirkungsweise
des Stoßdämpfers 21 wird die erzeugte Rundwalzkraft
selbsttätig mehr oder weniger gebremst. Dadurch werden Ringe 1
mit einem hohen Rundheitsgrad besonders einfach herstellbar.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen (1) durch
Kaltwalzen, bei der mindestens eine Zentrierrolle (6)
verwendet wird, wobei zum radialen Aufweiten und zur
Formgebung eines ringförmigen Rohlings für das Walzen der
äußeren Mantelfläche eine auf einer Walzspindel (10)
gelagerte Profilwalze (2) und für das Walzen der inneren
Mantelfläche des Ringes eine das Innenprofil des Ringes
(1) bestimmende Dornwalze (3) vorgesehen ist, welche auf
beiden Seiten über die axiale Erstreckung des Ringes
hinaus verlängert und mit Linienberührung auf sich
abwälzenden Supportrollen (4) gelagert ist, wobei die
Zentrierrolle (6) in einer Gegendruckeinrichtung (5)
drehbeweglich gelagert und die Gegendruckeinrichtung (5)
mit der Zentrierrolle (6) in der Querschnittsebene des
ringförmigen Rohlings schwenkbar mit einem auf der
Walzspindel (10) drehbar gelagerten Grundkörper (11)
verbunden ist, wobei an dem Grundkörper (11) ein
Schwenkhebel (13) mit einem hydraulischen Stoßdämpfer (21)
angeordnet ist, welcher einerseits an dem Schwenkhebelende
(19) angelenkt und andererseits mit einem Obergestell (12)
schwenkbeweglich verbunden ist, so daß er mit der auf die
Zentrierrolle (6) und den Schwenkhebel (13) übertragenen
Rundwalzkraft beaufschlagt wird.
2. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßdämpfer (21) durch
einen mit einer Flüssigkeit oder mit einem anderen
fließfähigen Dämpfungsmittel gefüllten geschlossenen
Zylinder (22) gebildet ist, welcher durch einen mit einer
Kolbenstange (20) gekoppelten Kolben in mindestens zwei,
durch Drosselöffnungen verbundene Arbeitsräume geteilt
ist.
3. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselöffnungen
zwischen den Arbeitsräumen des Zylinders (22) einstellbar
sind.
4. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stoßdämpfer (21) mit einer Zylinderaufnahme (23) am
Obergestell (12) schwenkbeweglich verbunden ist und daß
die Zylinderaufnahme (23) zusammen mit dem Stoßdämpfer
(21) gleitend in Richtung des Schwenkhebels (13)
verstellbar und in den einzelnen Stellungen lösbar
befestigbar ist.
5. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkhebel (13) zwischen einem an dem Obergestell (12)
vorgesehenen linken Anschlag (14) und einem rechten
Anschlag (15) bewegbar ist.
6. Vorrichtung zum Rundwalzen von Ringen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (14, 15)
verstellbar sind.
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