DE1136388B - Haertbare Isolierung fuer elektrische Vorrichtungen - Google Patents

Haertbare Isolierung fuer elektrische Vorrichtungen

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DE1136388B
DE1136388B DEU4370A DEU0004370A DE1136388B DE 1136388 B DE1136388 B DE 1136388B DE U4370 A DEU4370 A DE U4370A DE U0004370 A DEU0004370 A DE U0004370A DE 1136388 B DE1136388 B DE 1136388B
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    • H01B3/42Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances plastics; resins; waxes polyesters; polyethers; polyacetals
    • H01B3/421Polyesters
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Description

  • Härtbare Isolierung für elektrische Vorrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf härtbare Isolierungen für elektrische Vorrichtungen, insbesondere Isolierbänder, und zwar Isolierungen, die in an sich bekannter Weise Plättchen oder Spaltstückchen von Glimmer enthalten, die mit Hilfe eines biegsamen und geschmeidigen harzartigen Bindemittels auf einen fasrigen Träger oder einen Film aus Celluloseester aufgebracht sind. Zur Herstellung derartiger Isolierungen hat man schon Mischungen von Glimmer mit Schellack, mit Asphalt oder mehr oder weniger plastifiziertem Teer oder mit verschiedenen synthetischen Harzen wie Polystyrol, Acryl- oder Alkydharze oder Polyepoxydharze verwendet. Bänder mit Schellack als Bindemittel haben unzureichende elektrische Isolationseigenschaften in der Wärme.
  • Die Isolierungen auf der Grundlage von Asphalt sind in der Dimension nicht genügend stabil. Dies: führt bei Erhitzung je nach den Bedingungen zu Aufblähungen und Unterschieden der Schichtdicke der Isolierschicht. Sie sondern auch beträchtlich Glimmer ab. Asphalthaltige Isolierungen sind nur zuverlässig, wenn das Aufbringen unter kräftigem Vakuum erfolgt und die Lagen der Bänder wiederholt mit einer geschmolzenen Asphaltmischung imprägniert werden. Diese Arbeit ist langwierig und erfordert Sorgfalt.
  • Bänder, soweit sie bisher auf der Grundlage von synthetischen Harzen, wie Polystyrol, Acryl- oder Alkydharzen, hergestellt wurden, mußten bisher weiterhin mit einer flüssigen, vollständig polymerisierbaren Lösung imprägniert werden, wie z. B. mit einem Polyesterharz in Monostyrol gelöst. Diese Imprägnierung erfordert ebenfalls ein sehr hohes Vakuum. Die bekannten, vollständig polymerisierbaren Lösungen mußten bei Temperaturen unter 0 C aufbewahrt werden.
  • Die Epoxydharze weisen den Nachteil auf, verhältnismäßig viscos zu sein und schwer in von einer großen Anzahl von Schichten von Glimmerbändern gebildete Massen einzudringen. Epoxydharzen mit brauchbaren dielektrischen Eigenschaften in der Wärme fehlt die Weichheit. Die diese Harze enthaltenden Glimmerbänder können nicht wunschgemäß gebogen werden. An aus solchen Bändern hergestellten Isolierungen fehlt also die Kompaktheit. Sie sind nicht homogen, können Ablösungen und Risse aufweisen und haben infolgedessen schlechte dielektrische Werte. Alle diese Nachteile begrenzen die Verwendung von Epoxydharzen in großem Maße.
  • Es sind auch starre, mehrschichtige Formkörper zur Elektroisolierung bekannt, zu deren Herstellung mehrere Schichten vorher aus Glimmer und Kunstharzen gebildeten Platten auf Glas- oder Asbestgewebe aufgeklebt und das Ganze nach Formgebung ausgehärtet wurde. Zur Aufbringung einer Isolierschicht auf elektrische Leiter lassen sich derartige Formkörper nicht mehr verwenden.
  • Die Erfindung bezieht sich auf Isoliermittel vorwiegend in Bandform, die sich bei gewöhnlicher Temperatur viele Monate in ihrem klebenden und biegsamen Zustand halten und, auf einen elektrischen Leiter gebracht, mit Wärme und gegebenenfalls Druck zu einer Schicht ungewöhnlicher Formbeständigkeit aushärten lassen.
  • Sie bestehen in an sich bekannter Weise aus Glimmer, einem biegsamen elektrisch isolierenden Träger und einem Bindemittel. Als Bindemittel ist dabei erfindungsgemäß ein Vorpolymerisat eines monomeren ungesättigten Esters verwendet. Es sind dies vorpolymerisierte Ester organischer oder anorganischer Säuren mit einem äthylenisch ungesättigten Alkohol. Ihre Herstellung, ihre Eignung als Bindemittel für andere Zwecks und ebenso ihre endgültige Aushärtung, gegebenenfalls unter Anwendung von Katalysatoren, in mäßiger Wärme sind an sich bekannt und werden hier nicht beansprucht.
  • Diese Vorpolymerisate werden in organischen Lösungsmitteln gelöst, mit Glimmer gemischt, auf einen biegsamen und ebenfalls isolierenden Träger, beispielsweise Papier, Gewebe aus Baumwolle, Glas oder Asbest, aufgetragen und das Ganze in. kurzer Zeit von 5 bis 30 Minuten und bei niedrigen Temperaturen von 50 bis 130° C getrocknet, wobei das harzartige Bindemittel nicht völlig ausgehärtet wird, sondern viehmehr geschmeidig und biegsam bleibt.
  • Mit einem Zusatz an nicht vorpolymerisierten Estern der gleichen Art kann man die Geschmeidigkeit der Isolierbänder, ebenso auch durch Zusatz von Katalysatoren bzw. Inhibitoren den jeweiligen Bedürfnissen weitgehend anpassen.
  • Zur näheren Erläuterung einer sachgemäßen Durchführung der Erfindung und zum Nachweis des damit erreichten technischen Fortschrittes werden im folgenden einige Ausführungsbeispiele angegeben. Ausführungsbeispiel 1 Man stellt folgende Lösung durch längeres Rühren in der Kälte her: Vorpolymerisat von Diallylphthalat 100 g Monomeres Diallyhnaleinat ....... 30 g Benzolperoxyd .................. 1,3 g Aceton ......................... 975 g Diese Lösung dient zum Bestreichen eines Japanpapiers von 0,03 mm Dicke und einem Gewicht von 15 g pro Quadratmeter. Auf das Papier bringt man eine Schicht von indischem Spaltglimmer, dann ein zweites Japanpapier von derselben Art wie das erste. Das Ganze schickt man durch einen Walzenkalander, der den überschuß des Lacks herausdrückt, und bringt es dann in einen Ofen, wo es dann 4 Minuten lang auf 70° C erhitzt wird. Eine Entlüftungsvorrichtung entfernt die Acetondämpfe, die sich beim Eintrocknen des Lacks gebildet haben. Das getrocknete Band wird dann aufgerollt. Die Kalanderwalze ist so eingestellt, daß 40 % des Gemisches in dem fertigen Bande bleiben.
  • Die Vorpolymerisation des Diallylphthalats wurde durch Erhitzen von 100 g des Diallylphthalats und 1. g Benzoylperoxyd während 4 Stunden auf 90° C durchgeführt, dann wurde das viskose Produkt in Aceton gelöst, das Vorpolymerisat mit Äthylalkohol gefällt und das Ausgefallene getrocknet.
  • Ausführungsbeispiel 2 Man stellt unter Rühren in der Kälte folgende Lösung her: Vorpolymerisat von Diallylphthalat 100 g Monomeres Diallyladipinat ....... 30 g Cyclohexanonperoxyd ............ 0,7 g Aceton ......................... 400 g Butylacetat ...................... 575 g Diese Lösung dient zum Einstreichen von Japanpapier einer Dicke von 0,03 mm und eines Gewichtes von 15 g pro Quadratmeter.
  • Man bringt dann ein Papier aus regeneriertem Glimmer mit einem Gewicht von 90 g pro Quadratmeter auf. Das Ganze schickt man durch einen Walzenkalander, der den überschuß des. Lacks herauspreßt, erhitzt es dann 4 Minuten lang bei einer Temperatur von 70° C in. einem Ofen. Die Einstellung des Walzenkalanders ist so beschaffen, d-aß er 35 % des Gemisches in dem Band beläßt. Ausführungsbeispiel 3 Man stellt durch längeres Rühren in der Kälte folgende Lösung her: Vorpolymerisat von Diallylmaleinat 50 g Vorpolymerisat von Diallyladipinat, gelöst zu 80% in Methylisobutylketon ......................... IOO g Monomeres Diallylphthalat ....... 25 g Benzolperoxyd ........:......... 1 g Aceton ......................... 975 g Diese Lösung dient zum Einstreichen eines Glasgewebes mit einer Dicke von 0,03 mm und einem Gewicht von 30 g pro Quadratmeter. Darauf bringt man dann mit einer Kalanderrolle Papier aus regeneriertem Glimmer, welches 120 g pro Quadratmeter wiegt. Das Ganze wird 4 Minuten lang in einem Ofen auf 70° C erhitzt. Der Abstand der Kalanderwalzen ist so eingestellt, daß er 4007o des Gemisches in dem fertigen Band beläßt.
  • Zur Herstellung der Lösung des Vorpolymerisats von Diallyladipinat erhitzt man 48 Stunden lang bei 118° C: Diallyladipinat, rein (destilliert) .... 250 g Methylisobutylketon .............. 250 g Cumolhydroperoxyd (70%ig) ..... 20 g Die Viskosität der Lösung ändert sich dabei von ungefähr 5 bis 25 cP. Die Lösung wird so ohne vorhergehende Ausfällung des Vorpolymerisates verwendet.
  • Das wie oben beschrieben hergestellte Band kann, wie sonst bei der Herstellung elektrischer Geräte üblich, an einen Platz gebracht werden: durch Aufrollen als Hülle, kalt oder warm oder durch schraubenförmiges Umwickeln, wobei jede Wicklung des Bandes zur Hälfte auf die vorangehende gelegt wird, was kalt oder warm geschehen kann.
  • Die so isolierten Leiter können unter Luftleere bei Temperaturen zwischen der gewöhnlichen Temperatur und 150° C getrocknet werden, um die letzten Spuren an Feuchtigkeit und Lösungsmittel zu entfernen. Diese Arbeit kann vorteilhafterweise in einem geschlossenen Gefäß ausgeführt werden.
  • Um zu einem so gering wie möglichen Verlustfaktor zu kommen, empfiehlt es sich, die in der Isolierung eingeschlossene Luft zu entfernen. Zu diesem Zweck muß man auf die Isolierung, nach dem man sie unter Luftleere gebracht hat, einen Druck ausüben, dies ohne daß die Leiter unter atmosphärischem Druck der Luft ausgesetzt werden.
  • Die Anwendung von Druck kann auf mechanischem Wege mit Hilfe einer heißen Presse, mit oder ohne Verwendung von Luftleere erfolgen. Im Falle der Anwendung von Luftleere vor oder während der Ausübung des Druckes wird dann die Presse in einen abgeschlossenen Raum, wo man sie unter ein kräftiges Vakuum setzen kann, angeordnet.
  • Die Anwendung von Druck kann. auch durch eine Flüssigkeit, welche vorteilhafterweise eine genügend hohe Viskosität hat, um nicht in die Isolierung einzudringen, ausgeübt werden.
  • Diese Flüssigkeit kann auch mit Vorteil als Wärmeübertrager dienen. Als flüssigen Überträger von Druck und Wärme kann man verwenden: Teer oder geschmolzenen Asphalt, neutrale Harze von der Art des Indens oder Cumarons, neutrale Harze von der Art des Polyäthylens oder Polyisobutylens, Wachse, Paraffine oder Fette mit hohem Schmelzpunkt, Mischungen verschiedener Harze, Wachse oder Teer, die zur Erlangung einer geeigneten und genügend hohen Viskosität eingestellt sind, damit sie nicht in die zusammengebrachten Schichten des Isolierbandes eindringen können.
    Dielektrische Werte bei 4 kV/mm
    Isolierung Isolierung
    mit Band aus Asphalt mit synthetischem Band,
    hergestellt nach Beispiel 1
    Temperatur, ° C ................ 20 80 120 20 80 120
    Verlustfaktor, tgö ............... 0,034 0,078 0,198 0,027 0,054 0,070
    Dielektrizitätskonstante, ,. ........ 3,3 4,0 4,9 3,2 3,6 4,1
    Verlustziffer, s tg8 .............. 0,112 0,312 0,97 0,086 0,194 0,287
    In der graphischen Darstellung sind die Werte für tg 8 als Ordinaten und die Spannungen in Kilovolt als Abszissen eingetragen.
  • Fig. 1 zeigt die Kurven, welche man bei den Temperaturen des Isolierungsmittels von 20, 80 und 120° C bei der Isolierung mit dem bekannten Asphaltband erhält.
  • Fig. 2 zeigt die entsprechenden Kurven mit einem Glimmerband, entsprechend der Erfindung.
  • Der Verlustfaktor tg 8, gemessen bei 120° C, ist etwa dreimal geringer bei der neuen Isolierung als bei der Isolierung mit dem Asphaltband.
  • z. Bei der Isolierung mit einem Band entsprechend der Erfindung überschreitet der Verlustfaktor tg d pro Kilovolt und bei 120° C niemals den Wert 0,001.
  • 3. Wenn man eine Isolierung mit dem neuen Band frei 24 Stunden lang bei einer Temperatur von 120°C behandelt, ist die Aufschwellung praktisch Null, während eine Isolierung mit einem Asphaltband unter den gleichen Bedingungen sich um 0,5 mm aufblähen kann.
  • 4. Die Durchschlagsfestigkeit einer mit dem neuen Band hergestellten Isolierung ist bei 120° C gemessen der überlegen, welche man unter gleichen Bedingungen gemessen bei einer Isolierung mit dem Asphaltband erhält.
  • 5. Im Verhältnis zu den üblicherweise verwendeten Bändern ist die Empfindlichkeit des neuen Bandes gegenüber Feuchtigkeit viel geringer.
  • 6. Die mechanische Widerstandsfähigkeit ist besonders hoch. Diese Behandlung durch Druck, Wärme und Vakuum sind an sich bei der Herstellung von Glimmerisolationen bekannt.
  • Die Leiter in elektrischen Maschinen, welche entsprechend vorliegender Erfindung imprägniert sind, haben folgende Vorteile: 1. Wie die folgende Tabelle und die graphische Darstellung zeigen, ist der Verlustfaktor in der Kälte und in der Wärme viel geringer als bei bekannten Isolationsmitteln.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Härtbare Isolierung, insbesondere Isolierbänder für elektrische Vorrichtungen, insbesondere elektrische Maschinen, aus einer mit Hilfe eines Bindemittels auf der Basis eines ungesättigten Polyesters auf einem biegsamen elektrisch isolierenden Träger aufgebrachten Glimmerlage, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein an sich bekanntes Vorpolymerisat eines monomeren, ungesättigten Esters verwendet ist.
  2. 2. Isolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Vorpolymerisat eines monomeren ungesättigten Esters einer ungesättigten aliphatischen oder aromatischen Polykarbonsäure und eines äthylenischen Alkohols ist.
  3. 3. Isolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein Vorpolymerisat eines monomeren, ungesättigten Esters einer monoäthylenischen oder polyäthylenischen Monokarbonsäure und eines allylischen Alkohols ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 845 394, 854 261, 860 273, 914 867; USA.-Patentschrift Nr. 2 477 791; »Kunststoff-Lexikon« von Stoeckhert, 1953, S.15.
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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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DE914867C (de) * 1939-11-15 1954-07-12 Aeg Verfahren zur Herstellung von elektrischen Isolationen

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