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Lichtsetzvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Lichtsetzvorrichtung,
mit welcher die auf einem Filmband angebrachten, als Negativ gespeicherten Zeichen
unter Berücksichtigung von Zeichenbreite und gewünschtem Zeichenabstand durch Projektion
auf einen Streifen lichtempfindlichen Papiers oder Filmes übertragen werden, wobei
das Filmband zwischen seinen beiden Vorratsspulen über die lichtdurchlässige Mantelfläche
einer Trommel geführt ist, welche eine an der Drehachse der Trommel stationär gelagerte
Projektionslichtquelle umschließt.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lichtsetzvorrichtung
der vorgenannten Art zu verbessern und mit minimalem Aufwand universeller verwendbar
und leichter auf eine andere Schriftart umstellbar zu machen.
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Das Neue und Erfinderische bei einer Lichtsetzvorrichtung der einleitend
genannten Art wird darin gesehen, daß die beiden Vorratsspulen auf einer Drehscheibe
angebracht sind, auf der in koaxialer Ausrichtung auch drehbar die Trommel gelagert
ist und daß die Drehscheibe mit einer Doppelkupplung versehen ist, die es ermöglicht,
die Drehscheibe entweder bei frei beweglicher Trommel am Maschinengestell zu verankern
oder aber mit der Trommel drehfest zu kuppeln. Hierbei ist vorzugsweise die Drehscheibe
an ihrem Rand mit einer Verzahnung versehen, in der ein elektromagnetisch zu betätigender
Keil eingreift, um durch eine Korrektur der Trommelstellung eine ordnungsgemäße
Ausrichtung des zu setzenden Zeichens zu ermöglichen.
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Die besonderen Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einer neuartigen
Betriebsweise, die durch vorstehende gegenständliche Merkmale ermöglicht wird. Wenn
die Drehscheibe am Maschinengestell verankert wird, ist es in einfacher Weise möglich,
eine erste Gruppe von Zeichen auf der Trommel gegen eine andere Gruppe von Zeichen
auszutauschen. Wenn dagegen die Drehscheibe vom Maschinengestell gelöst und drehfest
mit der Trommel verbunden wird, ist es möglich, durch Drehung von Drehscheibe und
Trommel die auf der Trommel befindlichen Zeichen auf eine optische Achse auszurichten,
damit die Zeichen auf den lichtempfindlichen Film in der Kamera projiziert werden
können.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise veranschaulicht ist. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine Draufsicht
auf die Vorrichtung, Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig.3 in größerem Maßstab die Führungen, auf denen die Kamera gleitet und den zur
Fokussierung dienenden Doppelnocken mit den Teilvorrichtungen, Fig. 4 eine Einzelheit
des Bezugszahnrades und des Kontaktringes, Fig. 5 die Anordnung der Zeiger, Skalen,
Teilungen und Handräder an der einen Seite der Vorrichtung und Fig. 6 eine Doppelskala
für den LückenkorrekLurzeiger und den Belichtungszeitzeiger.
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Die Bauelemente der Vorrichtung werden nachfolgend an Hand der Figuren
beschrieben. Setzvorrichtung Das Typenmagazin besteht aus einer einzigen Filmrolle,
auf der die Negative von Buchstaben und Zeichen der verschiedenen Typenarten der
Reihe nach über die Länge des Filmes verteilt aufkopiert sind. Alle Buchstaben und
Zeichen sind viermal über die Breite des Filmes in magerer Druckschrift, magerer
Kursivschrift, fetter Druckschrift und fetter Kursivschrift aufgetragen, so daß
jedes Alphabet vierfach in vier parallelen Zeilen vorhanden ist.
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Der Film (Fig. 1) ist auf zwei Spulen 1 und 2 aufgerollt, die abwechselnd
als Abgabe- und Aufwickelspule dienen. Der Film läuft um die Setztrommel herum,
die aus zwei identischen zylindrischen Kappen 5 und 6 (Fig. 2) und einem dazwischen
angeordneten Glaszylinder 4 besteht, auf dem der Film unmittelbar ruht. Die Trommel
5-6 kann sich frei um die feste Achse 7 drehen. Ein mit der Nabe der zylindrischen
Kappe 5 verbundenes Handrad 8 ermöglicht es der Bedienungsperson,
die verschiedenen
Zeichen auf die optische Achse des Projektors
auszurichten. Um von einer der Schriftarten magere Druckschrift, magere Kursivschrift,
fette Druckschrift und fette Kursivschrift zu einer anderen überzugehen, wird der
Zylinder 5-6 mit Hilfe eines Nockens 9 entlang seiner festen Achse in vertikaler
Richtung bewegt. Der Nocken 9 ist auf einer Welle 9' befestigt, die mit einem nicht
in den Zeichnungen dargestellten Handrad zu betätigen ist. Dieser Nocken ermöglicht
es der Bedienungsperson, von jeder der vier Schriftarten (Druckschrift, Kursivschrift
usw.) jeden Buchstaben des Alphabetes auf die optische Achse des Projektors auszurichten.
Zu diesem Zweck ist die Trommel so ausgebildet, daß sie vier verschiedene Höhenlagen
einnehmen kann und dazu auch noch in eine fünfte Lage kommen kann, in der die Trommel
5-6 von einer nachfolgend zu beschreibenden entweder stationären oder umlaufenden
Anordnung abgekuppelt ist.
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An dem Handrad ist ein Zeiger 1O (Fig. 1) befestigt, welcher im Laufe
des Setzvorganges so bewegt werden kann, daß er auf irgendeinen der Buchstaben oder
irgendeines der Zeichen zeigt, die sich auf einer Skala auf der oberen horizontalen
Fläche des Maschinentisches befinden.
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Das Abwickeln des Filmes von einer der Spulen und das Aufwickeln auf
die andere Spule wird mit Hilfe des Riemens 12 erreicht, welcher in Rinnen geführt
ist, die sich auf der Halbtrommel 6 und an den Stirnscheiben der Spulen 1 und 2
befinden.
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An der starren Achse 7 ist unterhalb der Trommel 5-6 ein drehbarer
Tisch 13 gelagert, dessen Rand mit dreieckigen Zähnen 13' versehen ist. In einer
Ausnehmung der Scheibe 13 befindet sich konzentrisch zur Scheibe und zur Achse 7
ein Metallring 14, auf dem in konzentrischen Kreisen in geeigneter Anordnung vorzugsweise
halbkugelförmige Vorsprünge 14' angeordnet sind, deren Anzahl gleich der Anzahl
der Buchstaben und Zeichen eines der Alphabete ist. Jedem einzelnen Buchstaben oder
Zeichen entspricht ein Vorsprung 14', der sich an dem Schnittpunkt des Kreises,
auf dem der Vorsprung liegt, mit dem Radius des Zahnes der Scheibe 13, der dem entsprechenden
Buchstaben oder Zeichen entspricht, befindet.
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Wie sich noch später bei der Beschreibung der Arbeitsweise der Vorrichtung
zeigen wird, dreht sich beim Setzen des Titels oder der Beschriftung die Scheibe
13 mit der Trommel 5-6, da an der Unterseite der Halbtrommel 6 Führungen 15 angeordnet
sind, von denen jede eine unter Federspannung stehende Kugel 17 enthält, welche
in Ausnehmungen an der Oberseite der Scheibe 13 gedrückt wird. Bei einer entsprechenden
Betätigung des Nockens 9 können jedoch, wenn man die Trommel 5-6 unter ihrem Eigengewicht
nach unten absenkt, am Rahmen 19 befestigte Stifte 16 in die Ausnehmungen der Scheibe
13 eingreifen, die für die Kugeln 17 vorgesehen sind, um die letzteren in die Führungen
15 so weit zurückzudrücken, daß die Scheibe 13 von der Trommel 5-6 abgekuppelt wird.
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Unterhalb der Scheibe 13 ist auf der Achse 7 ebenfalls axial verschiebbar
eine Platte 18 angebracht, durch deren Öffnungen die Stifte 16 hindurchragen. Von
dieser Platte 18 ragt ein Arm 20 radial nach außen, welcher die Kontakte 20' trägt,
von denen der innerste ständig den Metallring 14 berührt, während alle anderen Kontakte
20', die auf einem Radius ausgerichtet sind, einem der unterhalb des Metallringes
14 angeordneten halbkugelförmigen Vorsprünge 14' entsprechen.
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Auf dem Rahmen 19 ist ferner eine Vorrichtung 21 befestigt, die unter
der Wirkung eines Elektromagneten 22 einen der Zähne der Scheibe 13 beaufschlagt
und deren Lage korrigiert, um hierdurch die für das Setzen vorgesehenen Buchstaben
und Zeichen exakt auf die optische Achse des Projektors auszurichten.
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Wiedergabevorrichtung Innerhalb der Trommel 5-6 befindet sich
ein Gehäuse 23 (Fig. 1 und 2), welches radial zur Achse 7 befestigt ist. Dieses
Gehäuse enthält einen Parabolspiegel 24, eine Projektorlampe 25 und einen optischen
Kondensator 26. Dieses Beleuchtungssystem ist auf einen schmalen Schlitz 27 zentriert,
der in einer Blende unmittelbar hinter dem Glaszylinder 4 vorgesehen ist. Durch
den Schlitz 27 ist ein einziger Buchstabe oder ein einziges Zeichen eines der auf
den Film abgedruckten Alphabetes sichtbar, wobei die Schriftart (Druckschrift, Kursivschrift
usw.) der jeweiligen Höheneinstellung der Trommel entspricht.
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Der Rahmen 19 ist mit einem Schlitten 28 (Fig. 3) verbunden, auf dem
unabhängig verschiebbar eine Linsentragplatte 29 und eine Doppelplatte 30 gelagert
sind. Auf der Doppelplatte 30 ist die Kamera 3 gelagert, die mit einem Magazin oder
einer Kassette 3' versehen ist, in der der Papierstreifen des zu belichtenden lichtempfindlichen
Filmes in bekannter Weise auf Spulen aufgewickelt ist.
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Das Gehäuse der Kamera und die Kameralinse werden mit Hilfe einer
Doppelnockentrommel31 gleichzeitig, jedoch um verschiedene Beträge bewegt, um eine
Fokussierung zu ermöglichen. Die Kanten der Doppelnockentromme131 sind mit veränderlichem
Radius ausgebildet. Auf diesen Kanten stützen sich zwei gegenüberliegend angeordnete
Rollen 31' und 31" ab, deren Achsen mit der gleitenden Linsentragplatte 29 bzw.
der doppelten Kameratragplatte 30 verbunden sind. Federn m-m drücken die beiden
Rollen 31' und 31" gegen die Ränder des Doppelnockens 31. Der letztere ist in Lagern
drehbar, die an dem Rahmen befestigt sind. Die Drehung erfolgt mit Hilfe des Schneckenrades
32, welches mit einer Schnecke 33 kämmt, die mit Hilfe des Handrades 34 (Fig. 1)
betätigt wird.
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Teilvorrichtung Unterhalb des Hebels 35, der um einen Zapfen 37 (Fig.
1 und 3) verschwenken kann, ist am Hebel 35
eine vertikale Klinge 36 befestigt.
Der Zapfen 37 ist an einer Platte 38 befestigt, die in Führungen 39 des Rahmens
19 gleiten kann. Diese Gleitbewegung wird mit Hilfe der Schraubspinde140 gesteuert,
die mit dem Handrad 41 (Fig. 2) betätigt werden kann.
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Auf der Platte 38 ist ferner ein Elektromagnet 42 gelagert, welcher
den Hebel 35 betätigt und auch eine Anordnung 32 mit acht Hebeln 43', welche elektrisch
gesteuert werden und als Anschläge für die Bewegung der vom Hebel 35 getragenen
Klinge 36 dienen. Auf Grund der unterschiedlichen Länge der Hebel 43' ändert sich
je nach dem Hebel 43', an welchem die Klinge 36 abgefangen wird, der Weg, über den
sich der Hebel 35 bewegt.
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An der Platte 30 sind zwei Führungen 45 und 46 befestigt, welche eine
axiale Verschiebung einer
Stange 44 (Fig. 3) ermöglichen, an deren
einem Ende ein Zapfen 47 befestigt ist, der in den Schlitz 48 des Hebels 35 eingreift.
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Die Axialbewegung der Stange 44 bewirkt ausschließlich in einer Richtung
eine Drehung des Freilaufrades 49 (Fig. 2), welches das Zahnrad 50 antreibt, mit
dem der Film durch die Kamera bewegt wird. Ein Ansatz der Stange 44 betätigt eine
andere Klinkenvorrichtung, mit der ein weiteres Klinkenrad angetrieben wird, welches
nicht in der Zeichnung dargestellt und mit der Rolle 52 verbunden ist, in der das
über die Rollen 54 und 55 laufende Band geführt ist. Hinter dem Band befindet sich
eine Röhrenleuchte 56, welche einen transparenten Zeiger 69 (Fig. 5) beleuchtet,
der sich auf einem Band 53 befindet. Neben der Röhrenleuchte 56 befindet sich ein
unter 45° gestellter Spiegel 57, welcher das Bild des Leuchtzeigers auf zwei
Skalen 71 projiziert, die in entsprechender Richtung geteilt sind, so daß sich für
jeden einzelnen zu druckenden Buchstaben oder jedes zu druckende Zeichen eine Anzeige
über die Bewegung des Filmes ergibt. Diese Anordnung ermöglicht es vor allem, eine
Anzeige zu erhalten über die Größe der erforderlichen Korrektur, um korrigierte
Zeilen, d. h. Zeilen mit stets gleicher Länge zu erhalten. Diese Korrektur des Abstandes
wird mit Hilfe des Handrades 58 (Fig. 1) vorgenommen, welches die Breite der Zwischenräume
zwischen benachbarten Zeichen ändert. Dieses Handrad betätigt mittels eines Nockens
59 eine Stange 44 (Fig. 1).
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Schließlich ist noch ein Zeiger vorgesehen für die Korrektur der kopierten
Stellen, d. h. der tatsächlich von den Buchstaben oder Zeichen eingenommenen Räume,
welcher mit einem Handrad 41 betätigt wird, um die mit Hilfe der Teilvorrichtung
vorzunehmende Korrektur anzuzeigen und Zeichen, die bei gleicher Typenhöhe unterschiedliche
Breiten aufweisen, einzupassen.
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Außerdem ist die Vorrichtung noch mit folgenden Bauelementen ausgerüstet:
ein Verriegelungs- und Entriegelungsknopf 61 (Fig. 5), der aus Sicherheitsgründen
vorgesehen ist und unbeabsichtigte Bewegungen verhindert, wenn die Inschrift noch
nicht fertig gesetzt ist; eine Skala 70 (Fig. 5), welche die bei den verschiedenen
Typengrößen zu verwendenden Belichtungszeiten angibt; ein Schlitz 62, in welchem
die im Augenblick gesetzte Type erkennbar ist; ein Einstellknopf 68 (Fig. 5), der
zur Nullstellung des Leuchtzeigers dient.
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Die Vorrichtung wird wie folgt verwendet: 1. Mit Hilfe des Handrades
8 und des Zeigers 10
werden die wiederzugebenden Buchstaben und Zeichen
ausgewählt, wobei die Anzeige am Schlitz 62 beobachtet wird. Das für die Verstellung
des Nokkens 9 vorgesehene Handrad wird der ausgewählten Schriftart (magere Druckschrift,
magere Kursivschrift, fette Druckschrift, fette Kursivschrift) entsprechend eingestellt,
worauf der Knopf 61 in die Entriegelungsstellung bewegt wird.
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2. Durch Drehen des Handrades 41 (Fig. 1) wird der Druckflächenkorrekturanzeiger
60 (Fig. 6) auf eine von einer entsprechenden Tabelle abgelesene Zahl eingestellt,
die der gewünschten Typengröße entspricht.
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3. Durch Drehen des Handrades 34 wird der Zeiger 64 (Fig. 6) in Abhängigkeit
von der ausgewählten Typengröße auf eine entsprechende Belichtungszeit eingestellt.
Diese Zeit richtet sich nach den Angaben einer entsprechenden Tabelle und den Angaben
des Magazins, in dem sich der in die Kamera eingelegte und zu belichtende Film befindet.
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4. Der Zeiger 10 wird auf den gewünschten Buchstaben oder das gewünschte
Zeichen der Skala auf der Oberseite der Vorrichtung eingestellt, worauf der Druckknopf
65 (Fig. 1) niedergedrückt wird. Die Vorrichtung zentriert dann automatisch den
gewünschten Buchstaben oder das gewünschte Zeichen mit Hilfe des Keiles 21 und sorgt
für eine korrekte Belichtung in bezug auf die verwendete Typengröße.
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5. Zur Erzeugung von Lücken zwischen den Worten wird der Zusammenstellungszeiger
in die entsprechende Einstellung (weit, eng, normal) bewegt und dann der Druckknopf
65 niedergedrückt.
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6. Wenn die Bedienungsperson in der gleichen Zeile von einer der Schriftarten
(Druckschrift, Kursivschrift usw.) auf eine andere Schriftart übergehen will, wird
das den Nocken 9 betätigende Handrad entsprechend eingestellt.
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7. Wenn es erwünscht ist, korrigierte Zeilen zu setzen, d. h., wenn
man Zeilen von ganz bestimmter Länge haben will, wird der Berichtigungszeiger 66
in die entsprechende Stellung der Doppelskala 71 (Fig. 5) eingestellt, worauf der
Filmverriegelungsknopf 61 niedergedrückt und die Zeile zunächst einmal gesetzt wird,
bis der Leuchtzeiger so dicht an den Berichtigungszeiger 66 herangedrückt wird,
daß kein Raum für weitere Buchstaben oder Zeichen verbleibt. Die Differenz, die
sich zwischen dem von dem Leuchtzeiger 69 erreichten Punkt und der Länge der Zeile
ergibt, wird dann dadurch korrigiert, daß man das Lückenhandrad 58 so einstellt,
wie es eine besondere Einstelltafel angibt. Der Filmsteuerknopf wird dann in die
entriegelte Stellung bewegt und die Zeile erneut entsprechend der korrigierten Länge
gesetzt.