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Doppelrechenstab Gegenstand des Patents 873 455 ist ein Doppelrechenstab,
dessen die beiden Stabkörperwangen miteinander verbindende Laschen od. dgl. Justiermittel
aufweisen, die eine Justierung der Stabkörperwangen zueinander in Längsrichtung
und senkrecht dazu ermöglichen. Daher können bei dem Doppelrechenstab nach dem Patent
873 455 einmal die einander zugeordneten Skalen auf den Stabwangen in ihrer Stellung
zueinander genau eingestellt werden, zum anderen kann jederzeit die Parallelführung
der Zunge berichtigt und das Spiel zwischen den Wangen und der Zunge derart verändert
werden, daß stets eine einwandfreie Bewegung der Zunge möglich ist.
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In weiterer Ausgestaltung des Doppelrechenstabes mit justierbaren
Stabkörperwangen sieht die Erfindung vor, daß bei der an sich bekannten Anordnung
von mindestens zwei an ihren Trennfugen aneinander bzw. an den Stabkörperwangen
geführten Zungen diese durch Federglieder in mindestens einer Trennfuge auseinandergedrückt
werden. Durch das Auseinanderdrücken der gegeneinander verschiebbaren Teile ist
erreicht, daß die Teile mit einer entsprechenden Spannung aneinander gehalten sind.
Durch die Möb lichkeit einer Justierung der Stabkörperwangen kann durch Annähern
oder Entfernen der Stabkörperwangen quer zur Längsrichtung des Stabes die Federspannung
gesteigert oder verringert werden, um so einen Einfluß auf die notwendigen Verschiebungskräfte
für die Zungen auszuüben. Dadurch läßt sich die Genauigkeit des Rechnens erhöhen;
denn diese hängt bekanntlich bei einem Rechenstab mit davon ab, wie genau die einzelnen
Zungen zueinander bzw. zu den Stabkörperwangen eingestellt werden können. Ist die
Klemmung sehr groß, ist nur eine ruckweise Verschiebung der Zungen möglich, wobei
im allgemeinen eine Einstellung auf Bruchteile von Millimetern schwerlich durchführbar
ist. Gleiten die Teile aber nur locker aneinander, ist zwar die Verschiebung der
Teile zueinander mit Leichtigkeit durchzuführen, die Halterung aber ist ungenügend,
und ein unerwünschtes Verschieben der Teile zueinander ist zu erwarten.
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Ein Rechenstab mit zwei Zungen, auf die ein regelbarer Federdruck
wirkt, ist bereits bekannt, doch handelt es sich dabei nicht um einen Doppelrechenstab,
dessen Zungen von beiden Seiten sichtbar sind. Seine Wangen haben nämlich einen
sich über die ganze Stablänge erstreckenden Verbindungssteg, gegen dessen mittlere
Führungsleiste die Zungen federnd gedrückt werden. Bei diesem Rechenstab sind die
Wangen nicht gegeneinander justierbar, sondern in gewissen Grenzen gegeneinander
federnd beweglich, was jedoch ein Spiel, d. h. eine Ungenauigkeit in der Längsrichtung
ergibt.
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Durch die Anordnung von Federgliedern gemäß der Erfindung, durch die
ein Auseinanderdrücken der zueinander verschiebbaren Teile erfolgt, lassen sich
im Zusammenhang mit der Justierbarkeit der Stabkörperwangen jeweils die gewünschten
und für den Gebrauch erforderlichen Klemm- und Reibungsverhältnisse einstellen.
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Hierzu ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß bei der Verwendung von mehr als zwei Zungen die Ausbildung der Federglieder
und ihrer Anordnung in den Trennfugen zwischen den benachbarten Teilen des Rechenstabes
derart erfolgt, daß die Reibung der einzelnen zueinander verschiebbaren Teile aneinander
unterschiedlich groß ist.
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Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht als Federglieder
an sich bekannte gekrümmte oder wellenförmig gebogene Blattfedern vor, welche mit
abgewinkelten Endstücken in Ausnehmungen der Nuten gehalten sind.
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Bei einem derartigen Doppelrechenstab, wie im vorangehenden beschrieben,
kann, es außerdem zweckmäßig sein, die Führungselemente an den Zungen bzw. an den
Stabkörperwangen derart auszubilden, daß mindestens zwei Zungen in an sich bekannter
Weise nach Umkehrung gegeneinander vertauschbar sind. Für diese Führungselemente
kann man außerdem eine hakenförmige Querschnittsform wählen, welche unter anderem
den Vorteil mit sich
bringt, daß die geeneinander längsverschiebbaren
Teile in der Richtung quer dazu unlösbar ineinandergreifen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele von Rechenstäben nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig.1 einen Doppelrechenstab mit zwei Zungen
in der Draufsicht, sein Mittelteil im Längsschnitt nach der Linie 1-I der Fig. 3,
Fig.2 den Doppelrechenstab der Fig.1 in der Seitenansicht, Fig. 3 einen Schnitt
durch den Doppelrechenstab nach der Linie III-III der Fig. 1, Fig.4 einen Doppelrechenstab
mit zweiteiligen Körperwangen in der Draufsicht, den Mittelteil im Längsschnitt
nach der Linie IV-IV der Fig. 6, Fig.5 den Doppelrechenstab der Fig.4 in der Seitenansicht,
Fig. 6 einen Schnitt durch den Doppelrechenstab der Fig. 4 nach der Linie VI-VI
der Fig. 4, Fig. 7 einen Doppelrechenstab mit drei Zungen in der Draufsicht, seinen
Mittelteil im Längsschnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 9, Fig. 8 eine Seitenansicht
des Doppelrechenstabes der Fig. 7 und Fig. 9 einen Schnitt durch den Doppelrechenstab
der Fig. 7 nach der Linie IX-IX der Fig. 7.
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Bei den Doppelrechenstäben, welche die Figuren zeigen, bilden die
beiden Stabkörperwangen 1 und 2 zusammen mit den Laschen 4 und 5 einen starren Rahmen,
dessen Stabkörperwangen 1, 2 infolge der Ausbildung der einzelnen Teile nach dem
Patent 873 455 in ihrer Längsrichtung und senkrecht dazu justierbar sind. Die Laschen
4 und 5 sind mittels der Schrauben 8 mit den Stabkörperwangen 1 und 2 verbunden.
Die Schrauben 8 greifen durch Längs- bzw. Querschlitze in den Stabkörperwangen 1
und 2 hindurch. Da diese Schlitze unterhalb der Laschen 4 und 5 liegen, sind sie
aus den Figuren nicht ersichtlich. An den Stabkörperwangen 1, 2 sind als Justiermittel
Leistenstücke 10 vorgesehen, welche in entsprechend gestaltete, schlitzförmige Ausnehmungen
9 in den Laschen 4 und 5 eingreifen und im allgemeinen durch deren Oberfläche verdeckt
werden. Durch diese Justiermittel ist außerdem eine rechtwinklige Stellung der Einzelteile
des Stabkörpers zueinander gewährleistet (vgl. Fig. 1).
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Die Fig. 1 zeigt einen Doppelrechenstab, der mit zwei Zungen 3, 3'
ausgestattet ist. Die Zungen 3, 3' tragen jeweils in der der anderen Zunge zugekehrten
Nut 27 mindestens eine Blattfeder 26, so daß sich zwischen den beiden Zungen 3 und
3' eine geringere Reibung einstellt als zwischen einer einzelnen Zunge 3 bzw. 3'
und der an dieser anliegenden Stabkörperwange 1 bzw. 2. Zum anderen werden die Zungen
3, 3' unter dem Druck der Blattfedern 26 mit ihren Leisten 28 in die Nuten 25 der
Körperwangen 1 bzw. 2 eingedrückt und sind daher an diesen spielfrei geführt. Die
Zwischenschaltung eines Federgliedes nach der Art der Blattfedern 26 bringt außerdem
den wesentlichen Vorteil mit sich, daß durch dieses Federglied Fertigungstoleranzen
ausgeglichen werden, bzw. es ist ein Ausgleich eines unerwünschten Spieles möglich,
das gegebenenfalls beim Einstellen der Justiermittel erhalten bleibt.
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Aus den Fig. 2 und 3 ist die Ausbildung der Führungsleisten 28 und
Nuten 25 ersichtlich, mit denen die Zungen 3, 3' mit den Körperwangen 1 und 2 zusammengreifen.
Es wird außerdem deutlich, daß ohne weiteres eine Vertauschung der beiden Zungen
3, 3' gegeneinander erfolgen kann.
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An Stelle der Zapfen bzw. Führungsleisten 28, welche die Fig. 2 und
3 veranschaulichen, können - wie die Fig. 4 bis 6 zeigen - auch hakenförmige Leisten
oder Zapfen 28' an den Zungen 3, 3' angeordnet sein, die in entsprechende Nuten
25 der Stabkörperwangen eingreifen. Die hakenförmige Ausbildung der Leisten 28'
bringt den Vorteil mit sich, daß je eine Zunge 3 bzw. 3' mit einer der Körperwangen
1' bzw. 2' unverlierbar verbunden ist. Für die Fertigung der Nuten 25' in den Wangen
1' und 2' sind letztere zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Wangenhälften durch
die Schrauben 8 fest miteinander verbunden sind.
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Die Fig.4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, in dem statt einer oder mehrerer
einzelner gekrümmter Blattfedern je eine durchgehende wellenförmige Blattfeder für
die Zungen 3, 3' angeordnet ist. Diese Federn sind außerdem im Gegensatz zu dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 nicht zwischen den Zungen 3 und 3', sondern zwischen
der Zunge 3 und der Körperwange 1' sowie 3' und 2' angeordnet. Auch hier ist erreicht,
daß die Reibungswerte unterschiedlich groß sind, welche beim Verschieben der Zungen
3 bzw. 3' überwunden werden müssen, so daß auch hier ein Verschieben der Zungen
unabhängig voneinander erfolgen kann.
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Die Fig. 7 bis 9 zeigen einen Doppelrechenstab, welcher drei Zungen
3, 3' und 23 aufweist. Bei diesem Rechenstab sind die Federglieder 26 zwischen den
Zungen 3 und 23 bzw. 3' und 23 angeordnet. Auf diese Weise läßt sich die mittlere
Zunge 23 ohne Beeinflussung der äußeren Zungen 3 und 3' verschieben. Die Verzapfung
der Zungen 3, 3' miteinander und der Zungen 3, 3' mit den Körperwangen 1', 2' ist
ähnlich wie bei dem Doppelrechenstab nach den Fig. 1 bis 3, so daß jederzeit eine
Vertauschung der Zungen 3 und 3' gegeneinander erfolgen kann. Selbstverständlich
kann auch bei diesem Rechenstab die Verzapfung in der Weise erfolgen, wie sie die
Fig. 4 bis 6 veranschaulichen, bzw. kann auch jede andere Art von Führungsgliedern,
welche das beabsichtigte Zusammenwirken der Teile ermöglicht, zur Anwendung kommen.
Es sei noch erwähnt, daß die Verwendung von Federgliedern in den Trennfugen zwischen
den Zungen und/oder zwischen den Zungen und den Körperwangen auch bei Rechenstäben
erfolgen kann, bei denen die Körperwangen fest miteinander ohne die Verwendung von
Justiermitteln verbunden sind. In diesem Fall erfolgt der Spielausgleich in den
einzelnen Trennfugen allein durch die Federglieder.