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Schraffiervorrichtung Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schraffiervorrichtung,
mit deren Hilfe die die Schraffur ergebenden Linien mit unter sich gleichen Abständen
mühelos gezogen werden können. Es ist bereits eine Schraffiervorrichtung mit einem
linealförmigen Träger bekannt, auf welchem ein fester und ein ein-und feststellbarer
Anschlag vorgesehen sind. Diese bekannte Schraffiervorrichtung ist jedoch nur in
Verbindung mit einem besonders ausgebildeten Zeichendreieck verwendbar, denn sie
muß in eine der Aussparungen dieses Zeichendreiecks eingesetzt werden, um dadurch
überhaupt erst die erforderliche Führung zu erhalten.
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Um die vorhandenen Zeichengeräte ohne weiteres benutzen zu können
und die Anwendung obendrein zu erleichtern, geht der mit der Erfindung gemachte
Vorschlag dahin, auf dem Träger zwischen den erwähnten beiden Anschlägen einen in
einem Schlitz des Trägers geführten Schieber anzuordnen, zwischen dessen rechter
Seitenkante und der linken Seitenkante des ein- und feststellbaren Anschlages das
Zeichengerät eingelegt wird. Damit erfüllt die Schraffiervo:rrichtung zugleich zwei
Aufgaben, indem sie das Dreieck festhält und verschiebt.
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Der Wanderschritt der Schraffiervorrichtung kommt dabei erfindungsgemäß
dadurch zustande, daß der Schieber und der ein- und feststellbare Anschlag durch
eine Feder miteinander verbunden sind, die das, Verschieben des Zeichengerätes selbsttätig
herbeiführt.
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Nach einem weiteren Vorschlage der Erfindung sind in eigenartiger
Weise auf dem linealförmigen Träger vier den vier verschiedenen Schraffierrichtungen
von 30°, 45°, 6o° und 9o° zugeordnete Skalen angebracht, und zwar je zwei zu beiden
Seiten des Schlitzes hintereinander, wobei die beiden. Seitenkanten des Schiebers
als Marken- bzw. als Visier-
Linien für die Skalen bei der Einstellung
dienen. Endlich gehört zur Erfindung auch der Voi#schlag, ein flaches, im Querschnitt
U-förmiges Futter zu verwenden, das auf ein Lineal einer Zeichenmaschine aufgeschoben
werden kann und als Auflage für ein mit der Schraffiervorrichtung verbundenes Dreieck
dient, sowie der Vorschlag, ein Lineal einer Zeichenmaschine als Träger der Anschläge
und des Schiebers auszubilden.
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Es sei noch erwähnt, daß die obenerwähnte Feder, die die selbsttätige
Verschiebung des Zeichengerätes herbeiführt, an sich bei im übrigen aber anders
gearteten Schraffiervorrichtungen bekannt ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an zwei
Ausführungsbeispielen, wobei das eine Ausführungsbeispiel in zwei verschiedenen
Anwendungsarten dargestellt ist, nämlich einmal in Zusammenarbeit mit einer üblichen
Reißschiene, die der Schraffiervorrichtung als Auflage dient, und das andere Mal
in Zusammenarbeit mit dem Zeichenschenkel einer Zeichenmaschine. Im einzelnen zeigen
Abb. i eine Oberansicht, Abb.2 einen mittleren Längsschnitt nach der Linie C-C der
Abb. i, Abb.3 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. i, Abb. 4 eine Ansicht
wie Abb. i, wobei jedoch die Zusammenarbeit in der aus dem Querschnitt der Abb.
5 ersichtlichen Weise unter Benutzung einer [)-Schiene mit dem Zeichenschenkel einer
Zeichenmaschine erfolgt, Abb.6 die zweite Ausführungsform der Schraffiervorricl-tung,
gleichfalls am Schenkel einer Zeichenmaschine, Abb. 7 einen Längsschnitt nach der
Linie I-K der Abb. 6 und Abb.8 einen Querschnitt nach der Linie H-G der Abb. 6.
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Die Schraffiervorrichtung nach Abb. i bis 3 besteht aus dem linealförrnigen
Träger i, an dessen linkem Ende ortsfest ein Anschlag 2 vorgesehen ist. Zwar ist
die Verbindung, wie Abb. 2 zeigt, an sich lösbar, das hat indessen nur bauliche
Gründe. Dabei ist die verhältnismäßig . hohe Befestigungsmutter 9 gewählt, um eine
bequeme Handhabe für die Verschiebung zu bilden. Auf dem linealförmigen Träger i
ist ferner ein Schieber 3 und ein Anschlag 4 vorhanden. Der Anschlag 4. ist einstellbar
und durch eine Mutter 7 in der gewünschten Lage feststellbar. Der Schieber 3 ist
mit dem Anschlag 4 durch eine Schraubenfeder 5 verbunden. Die Feder ist unterhalb
der schon erwähnten Mutter 7 am Anschlag 4 gehalten und mit dem andern Ende unterhalb
einer Mutter 8 mit dem Schieber 3 verbunden. Die Mutter 8 dient aber nicht etwa:
dazu, dem Schieber 3 die Beweglichkeit zu nehmen, sondern im Gegenteil, sie dient
dazu, grade das erforderliche leichte Spiel für den Schieber sicherzustellen. Da
der linealförmige Träger i für den Durchgang der verschiedenen Schrauben mit einem
Schlitz 2o ausgestattet ist, so ergeben sich oberhalb und unterhalb desselben die
beiden Leisten 6, die für die verschiedenen Schraffiervorrichtungen von 30°, 45°,
6o°, 9o° mit entsprechenden Skalen versehen sind. Die Skala rechts unten, an der
sich die Zahl 30° befindet, findet bei Schraffierungen unter 30° Verwendung, die
darüber befindliche bei Schraffierungen unter 45°, die Skala links neben der 3o°-Skala
bei Schraffierungen unter 6o° und die Skala links neben der 45°-Skala bei Schraffierungen
unter 9o°. Der Abstand der Nullinien der linken und rechten Skalen voneinander entspricht
genau der Breite des Schiebers 3.
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Gesetzt, es soll im Linienabstand von 5 mm unter 45° schraffiert werden,
dann bringt man zunächst einen Kathetenschenkel des Dreiecks in der aus Abb. i ersichtlichen
Weise zwischen den Schieber 3 und den Anschlag 4.. Darauf erfaßt man mit der rechten
Hand das linke Ende des Trägers i, am bequemsten durch Erfassung der Mutter 9, und
schiebt den Träger i so weit nach links, bis auf der 45°-Skala die rechte Begrenzungskante
des Schiebers 3 mit dem fünften Teilstricht der 45°-Skala in Deckung ist, worauf
man die Mutter 7 festzieht. Man kann jetzt bereits die erste Linie ziehen. Dann
erfaßt man, zweckmäßig mit Zeigefinger und Daumen, die erwähnte Mutter 9 und schiebt
den Träger i so weit, als es geht, nach rechts, nämlich so weit, bis der Anschlag
2 an den Schieber 3 anstößt. Nun wird das Dreieck losgelassen, indessen die Mutter
9 dabei noch festgehalten, und durch die gespannte Feder rückt nun der Winkel um
einen Schritt weiter vor, worauf wieder eine Linie gezogen werden kann.
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Bei einer Schraffierung unter 30° hätte man genau so zu verfahren,
nur daß die rechte Begrenzungskante des Schiebers 3 bei der von vornherein vorzunehmenden
Einstellung mit dem fünften Teilstrich der 3o°-Skala in Deckung zu bringen wäre.
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Für Schraffierungen unter 6o° und 9o° gilt sinngemäß dasselbe, nur
daß in diesen Fällen die linke Begrenzungskante des Schiebers 3 mit dem entsprechenden
Teilstrich in Dekkung zu bringen ist.
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Wie schon erwähnt, ist die Ausführung der Schraffiervorrichtung in
den Abb. 4 und 5 an sich zwar die gleiche, es zeigen aber diese Abbildungen die
Zusammenarbeit mit dem
scharfkantigen Lineal einer Zeichenmaschine,
und zwar ist dies dadurch ermöglicht, daß unter das Lineal. ig der Zeichenmaschine
ein im Querschnitt U-förmiges Futter io geschoben ist, dessen Schenkel genügend
breite Flächen aufweisen, um das Dreieck aufruhen zu lassen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 6 bis 8 sind die Abänderungen
dadurch bedingt, daß die Zeichenmaschine selbst den festen Anschlag 2 liefert, während
einer der Zeichenschenkel den obenerwähnten linealförmfigen Träger i bildet und
der andere Zeichenschenkel die Schraffierkante des bei dem vorerwähnten Ausführungsbeispiel
besonders anzuwendenden Dreiecks ersetzt.
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Es ist nun bei dem dargestellten Beispiel der untere Zeichenschenkel
i i als linealförmiger Träger im Sinne obiger Ausführungen benutzt. Er ist auch
bei diesem. Beispiel geschlitzt, und der Schlitz nimmt den Schieber i2 auf, desgl.
auch den einstellbaren Anschlag 13. Zwischen dein Schieber 12 und dem einstellbaren
Anschlag 13 ist die Schraubenfeder 14 an den Muttern 15 und 16 gehalten. Der Schieber
12 ist mit einem Zeiger 17 ausgestattet, der sich über der Skala bewegt. Der ortsunveränderliche
Anschlag wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch die Kante 18 gebildet.
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Da bei diesem Beispiel, wie schon erwähnt, ein besonderes Dreieck
nicht von der Schraffiervorrichtung umgriffen zu werden braucht, so ist der linealförmige
Träger bzw. der Zeichenschenkel i i an seiner unteren Auflagefläche entsprechend
ausgehöhlt, um an seinen schrägen inneren Begrenzungsflächen in der aus Abb. 8 ersichtlichen
Weise den Schieber 12 und den einstellbaren Anschlag 13 zu führen.
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Die Ingebrauchnahme ist dieselbe wie beim zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es sei noch erwähnt, daß man hier mit einer einzigen Skala auskommt, weil ja die
beidem. Zeichenschenkel starr unter go° zueinander stehen, aber in alle Winkellagen
gebracht werden können.
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Soll hiernach z. B. unter 45° im Linienabstand von 5 mm schraffiert
werden, so hat man zunächst die Zeichenschenkel entsprechend, d. h. so einzustellen,
daß der in der Abb.6 obere Zeichenschenkel die 45°-Richtung aufweist. Alsdann stellt,man
den Zeiger 17 auf den fünften Teilstrich fest und zieht die Mutter 16, die man vorher
gelockert hatte, fest. Hier sei erwähnt, daß, weil ja ein besonderer Dreieckswinkel
nicht einzulegen ist, die Schraubenfeder 14 entsprechend kürzer gehalten ist und
ständig die Teile 12 und 13 in 'enger Anlage aneinander hält. Man kann nun bereits
den ersten Strich ziehen. Jetzt hält man den Schieber 12 mit der Mutter 15 fest
und verschiebt die Zeichenmaschine in Richtung des Schenkels i x so weit, bis die
Kante 18 an den festgehaltenen Schieber 12 anschlägt. Jetzt läßt man bei 15 los,
wodurch die Feder 14 den Schieber 12 an den einstellbaren Anschlag 13 heranzieht.
Nun kann die nächste Linie gezogen werden.