DE1135651B - Kunstharzpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kunstharzpresse mit pneumatisch oder hydraulisch betätigten, die Preßwerkzeuge und Auswerfer beaufschlagenden Preßkolben mit Preßzylindern, bei der der Preßkolben zum Beaufschlagen der Preßwerkzeuge eine Aufspannplatte trägt.

Bei derartigen Pressen war es bisher üblich, den Druckzylinder für die Betätigung des Auswerfers mit zugehörigem Kolben unabhängig vom Preßzylinder und Preßkolben, der auf das Preßwerkzeug wirkt, anzuordnen. Derartige Konstruktionen sind nicht nur raummäßig, sondern auch konstruktiv aufwendig. Wenn z. B., wie dies bekannt ist, der Druckzylinder und Druckkolben für die Betätigung des Auswerfers im Querhaupt der Presse angebracht ist, so fordert dieses besondere Maßnahmen, um das Querhaupt, wie dies oft erwünscht ist, beweglich zu machen. Auch ein Auswechseln des Querhauptes, wie es manchmal von Vorteil ist, wird erschwert. Schließlich wird durch den auf das Querhaupt aufgesetzten Druckzylinder die Höhe der Presse nicht unerheblich vergrößert.

Es ist auch schon bekannt, einen pneumatisch betätigten Auswerfer in die Preßform selbst einzubauen. Auch diese Lösung ist aufwendig, weil jede Preßform mit einer besonderen pneumatischen Betätigungsvorrichtung für den Auswerfer ausgebildet werden muß.

Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Erfindungsgemäß ist die obelngenannte Kunstharzpresse dadurch gekennzeichnet, daß der den Auswerfer betätigende Kolben verschiebbar in dem die Preßwerkzeuge beaufschlagenden Preßkolben angeordnet ist.

Die Abbildung zeigt als Ausführungsbeispiel in vereinfachter schematischer Darstellung einen Schnitt durch die Kunstharzpresse. Der Preßzylinder ist mit 1 bezeichnet und mit einem Flansch 2 versehen. Der Flansch 2 dient zur Befestigung des Preßzylinders an einem Fuß oder Traggestell der Presse, von dem nur die Teile 3 gezeichnet sind. Außerdem ist der Flansch 2 des Preßzylinders 1 mit zwei Säulen 4 verbunden, welche oben ein Querhaupt 5 tragen. Das Querhaupt ist mit einer Bohrung 6 zur Aufnahme des Preßformoberteiles versehen. In dem Preßzylinder 1 befindet sich ein Preßkolben?. Eine Aufspannplatte 8 am Preßkolben nimmt das Preßwerkzeug auf. Sie wird durch zwei Bohrungen, die auf den Säulen 4 gleiten, gegen Verdrehen gesichert. Der Preßkolben 7 ist seinerseits wieder als Rohr und damit als Zylinder für einen weiteren Kolben 9 ausgebildet, welcher den Auswerfer 10 trägt. Hierfür besitzt der Preßkolben 7 eine besondere Luftzuführung in der Form eines Kunstharzpresse

Anmelder:

H. Kuhnke, Elektrotechnische Fabrik

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,

Malente-Gremsmühlen

Arno Krannich, Malente,
ist als Erfinder genannt worden

Rohres 11. Das Rohr 11 ist außerdem von einer Feder 12 umgeben, welche den Preßkolben nach unten zieht. Weiter ist zwischen der Aufspannplatte 8 und dem Kolben 9 eine Druckfeder 13 eingeschaltet. 14 ist ein Anschluß für die Druckluftzuführung zum Preßkolben und mit 15 ist schließlich eine Öffnung in der Aufspannplatte 8 bezeichnet, durch die der Auswerfer 10 hindurchtritt.

Die Kunstharzpresse kann auch so aufgebaut sein, daß nicht der Flansch 2 auf dem Teil 3 des Traggestelles ruht, sondern daß die Aufspannplatte 8 an dem Teil 3 befestigt wird. Bei Zuführung des Druckmittels zum Preßzylinder 1 bewegt sich dieser dann nach unten und zieht über die Säulen 4 das Querhaupt S nach unten gegen die Aufspannplatte 8. An den Relativbewegungen der einzelnen Teile gegeneinander ändert sich hierdurch nichts, so daß ihre Funktion erhalten bleibt. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß die Aufspannplatte 8 ortsfest ist, wodurch die Unfallsicherheit der Presse erhöht wird und auch die Zylinderiaufbahn mehr gegen einfallenden

Staub geschützt ist, weil sie nunmehr immer innerhalb des Fußes oder Traggestelles der Presse verbleibt.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende:

Für den Preßvorgang wird Preßluft, ζ. B. bis 10 atü, durch ein vorgeschaltetes Ventil in den Anschluß 14 gegeben. Der Preßkolben 7 hebt sich an und schließt die Preßform. Für die Preßzeit (1 bis 6 Minuten) steht der Preßkolben unter Druck. Nach Ablauf der Preßzeit wird durch den Anschluß 14 wieder entlüftet. Die Feder 12 zieht den Preßkolben zurück. Das Preßwerkzeug öffnet sich.

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Danach wird zum Auswerfen Preßluft durch ein vorgeschaltetes Ventil in das Rohr 11 gegeben. Der Kolben 9 hebt sich zusammen mit dem Auswerfer 10. Dieser tritt durch die Öffnung 15 der Aufspannplatte 8 des Preßkolbens hindurch und betätigt den Auswerfer der jeweiligen Preßform. Nach der Entformung wird der durch den Preßkolben 7 gebildete Zylinder für den Kolben 9 wieder entlüftet, und die Druckfeder 13 schiebt den Auswerferkolben in die Ruhelage zurück. Die Presse ist wieder arbeitsbereit.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Kunstharzpresse mit pneumatisch oder hydraulisch betätigten, die Preßwerkzeuge und Auswerfer beaufschlagenden Preßkolben mit Preßylindern, bei der der Preßkolben zum Beaufschlagen der Preßwerkzeuge eine Aufspannplatte trägt, dadurch gekennzeichnet, daß der den Auswerfer (10) betätigende Kolben (9) verschiebbar in dem die Preßwerkzeuge beaufschlagenden Preßkolben (7) angeordnet ist.

2. Kunstharzpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auswerferkopf des Auswerfers (10) durch eine Öffnung (15) der Aufspannplatte (8) bewegbar ist.

3. Kunstharzpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkolben (7) als Hohlzylinder für den Kolben (9) ausgebildet ist.

4. Kunstharzpresse nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwandung des Preßkolbens (7) eine Öffnung aufweist, an der ein Rohr zur Zuführung des Druckmittels zum Kolben (9) angeschlossen ist, das durch eine das Gleiten dieses Rohres ermöglichende Dichtung in der Bodenwandung des Preßzylinders (1) nach außen geführt ist.

5. Kunstharzpresse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkolben (7) über die Aufspannplatte (8) an dem Grundgestell der Kunstharzpresse befestigt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 740 275;
französische Patentschrift Nt. 1159 493;
britische Patentschrift Nr. 747 370.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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