DE1135420B - Vorrichtung zum Foerdern von Bogenlagen auf dem dachfoermigen Sattel einer Drahtheftmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern von Bogenlagen auf dem dachförmigen Sattel einer Drahtheftmaschine mit einer über Umlenkräder geführten, endlosen, ständig umlaufenden Zuführkette und einer gleichen, sich unmittelbar anschließenden Ausschubkette.

Einzelbogen oder Bogenlagen werden mittels einer dachförmigen Kette zur Broschüre gesammelt und zu einer Heftstation gefördert. In der Heftstation wird die Broschüre geheftet und muß anschließend ausgeschoben, d. h. von der Heftstation in die Maschinenauslage gefördert werden. Dieses Wegfördern der gehefteten Lagen geschieht mittels umlaufender heb- und senkbarer Rollen, die auf die auszuschiebende Bogenlage im Takt der Maschine gesenkt werden. Durch die Umdrehung der Rollen wird die Bogenlage erfaßt und in die Auslage gefördert. Durch das plötzliche Aufsetzen der umlaufenden Rollen werden jedoch — infolge der Trägheit der in Ruhe auf dem Heftsattel lagernden Lagen — die einzelnen Bogen geknittert und beschädigt.

Eine weitere Fördervorrichtung an Heftmaschinen arbeitet ebenfalls mit einer endlosen Förderkette, die jedoch nach dem Zubringen der Bogen in der Heftstellung angehalten wird und nach Beendigung des Heftvorganges sich wieder in Bewegung setzt. Die Förderkette führt also eine schrittweise Bewegung aus, die einen kontinuierlichen Fertigungsfluß unmöglich macht und damit die Leistung der Maschine mindert. Außerdem ist durch den ständigen Wechsel von Bewegung und Stillstand des Fördermechanismus ein bedeutend höherer Verschleiß als bei gleichmäßig umlaufenden Fördereinrichtungen zu verzeichnen.

Auch sind Greifereinrichtungen bekannt, mittels welcher die gehefteten Bogenlagen erfaßt und der Bogenauflage zugeführt werden. Derartige Einrichtungen bedingen jedoch infolge ihrer hin- und hergleitenden Massen und der Greiferbewegungen eine schwere Konstruktion, die mit hohem Aufwand verbunden ist.

Weiterhin sind Sammeldrahtheftmaschinen bekannt, die mit einer ständig umlaufenden Zuführkette und einer gleichen Ausschubkette ausgerüstet sind. Die Kettenräder beider Ketten sind hierbei an der Übergangsstelle von einer Kette zur anderen auf ein und der gleichen Welle gelagert bzw. miteinander verbunden. Dies bedingt, daß die Mitnehmer nach oben gerichtet sind, so daß sie an den Übergangsstellen nicht mit der Gegenkette oder deren Mitnehmer zusammenstoßen. Durch die nach oben gerichteten Mitnehmer ist jedoch andererseits ein unmittelbares Abstreifen der Bogenlagen von der

auf dem dachförmigen Sattel

einer Drahtheftmaschine

Anmelder:

VEB

Leipziger Buchbindereimaschinenwerke,
Leipzig W 31, Karl-Heine-Str. 107-111

Hans Gerstenberg und Günter Habicht, Leipzig,
sind als Erfinder genannt worden

Zuführkette unmöglich. Es muß vielmehr ein Vorschubmechanismus vorgesehen sein, der die einzelnen zusammengetragenen Lagen von der Zuführkette mit höherer Geschwindigkeit übernimmt und unter den Heftmechanismus bringt. Anderenfalls würden die

^a5 Mitnehmer der Zuführkette beim Richtungswechsel gegen die Bogenlagen schlagen und diese einreißen. Es erfolgt folglich kein unmittelbarer Übergang von der Zuführkette zur Ausschubkette, sondern zwischen beiden Ketten sind zusätzlich gesteuerte Elemente notwendig, die in ihren einzelnen Bewegungsvorgängen streng an den Takt der Maschine gebunden sind. Dies kompliziert jedoch die Vorrichtung zur Lagenzufuhr erheblich.

Eine andere ähnliche Fördervorrichtung zum Fördem von Buchblöcken in papierverarbeitenden Maschinen ist ebenfalls mit hintereinander angeordneten Förderketten ausgerüstet. Die Buchblöcke werden hierbei durch an ständig umlaufenden Ketten befestigten Mitnehmern zur Bearbeitungsstation gefördert und durch ebenfalls ständig umlaufende, jedoch seitlich eingreifende Mitnehmer weitertransportiert. Die seitlich angreifenden Mitnehmer klemmen hierbei den Buchblock zwischen sich ein, so daß dadurch die Mitnahme erreicht wird. Zum Fördern von auf einem dachförmigen Sattel aufliegenden Bogenlagen ist eine solche Vorrichtung ungeeignet, da hierbei keinerlei Angriffspunkte für ein Einklemmen zwischen zwei seitliche Klemmbacken gegeben sind. Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Vorrichtung zum Fördern von Bogenlagen auf dem dachförmigen Sattel einer Drahtheftmaschine. Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mittels zweier

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endloser, in einer Richtung ständig umlaufender, hintereinander angeordneter Förderketten einen kontinuierlichen Förderfluß der Bogenlagen zu erreichen mit nur kurzzeitiger Unterbrechung der Förderbewegung während der Heftung.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Förderketten mit sich in bekannter Weise waagerecht nach außen erstreckenden Mitnehmern versehen sind und die Förderebene der Ausschubkette um so viel tiefer als die Förderebene der Zuführkette angeordnet ist, daß die von der Zuführkette unmittelbar bis in die Heftstellung geförderten Buchlagen von den Mitnehmern der Ausschubkette noch vor Beginn ihres Einlauf s in die eigentliche Förderebene erfaßbar sind. Die Mitnehmer können hierbei auch an Haltern befestigt sein. Auch ist es möglich, daß auf beiden dachförmigen Seiten des Heftsattels je eine Ausschubkette gelagert ist und die sich gegenüberliegenden Mitnehmer parallel zueinander angeordnet sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht,

Fig. 2 den Heftsattel von vorn,

Fig. 3 die Vorrichtung in Draufsicht,

Fig. 4 die Befestigung der Mitnehmer an einem Halter.

Unter zwei Heftköpfen 1 ist ein Heftsattel 2 gelagert. Der Heftsattel 2 ist mit Aussparungen 3 versehen. Unter dem Heftsattel 2 sind in Längsrichtung desselben zwei Förderketten 4 auf Umlenkrädern 5 parallel zueinander angeordnet. In die Förderketten 4 sind Halter 7 eingesetzt, die Mitnehmer 6 tragen. Vor dem Heftsattel 2 ist eine Zuführkette 8 angeordnet. Diese läuft über Rollen 10 und ist mit Zuführmitnehmern 9 versehen.

Die Förderketten 4 laufen ständig um. Ist die Heftung der Bogenlage 11 durch die Heftköpfe 1 vollzogen, so greift ein Mitnehmerpaar 6 von unten kommend durch die Aussparungen 3 des Heftsattels 2 und legt sich an der rechten Kante der Bogenlage 11 an. Infolge der Änderung der Bewegungsrichtung von der senkrechten zur waagerechten Förderbahn erfolgt dies mit geringer Geschwindigkeit. Die Bogenlage 11 wird anschließend mit hoher Geschwindigkeit vom Heftsatte^ in eine in der Zeichnung nicht dargestellte Auslage geschoben. Gleichzeitig mit dem Abschieben der Bogenlage 11 vom Heftsattel 2 wird durch die ebenfalls ständig umlaufende Zuführkette 8 die nächste zu heftende Bogenlage unter die Heftköpfe 1 auf den Heftsattel 2 aufgelegt. Das Arbeitsspiel beginnt nun von neuem.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum Fördern von Bogenlagen auf dem dachförmigen Sattel einer Drahtheftmaschine mit einer über Umlenkräder geführten, endlosen, ständig umlaufenden Zuführkette und einer gleichen, sich unmittelbar anschließenden Ausschubkette, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderketten mit sich in bekannter Weise waagerecht nach außen erstreckenden Mitnehmern versehen sind und die Förderebene der Ausschubkette um so viel tiefer als die Förderebene der Zuführkette angeordnet ist, daß die von der Zuführkette unmittelbar bis in die Heftstellung geförderten Buchlagen von den Mitnehmern der Ausschubkette noch vor Beginn ihres Einlaufs in die eigentliche Förderebene erfaßbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (6) an Haltern (7) befestigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden dachförmigen Seiten des Heftsattels (2) je eine Ausschubkette (4) gelagert ist und die sich gegenüberliegenden Mitnehmer (6) parallel zueinander angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 572 721, 557 443;
USA.-Patentschriften Nr. 2 562 950, 2 017 512, 586.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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